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- Die WP ist ein Versuch von Ameisen, ein modernes Hochhaus zu bauen.
- Nicht nur Vandalismus schädigt die WP. Die gegenwärtige WP leidet auch darunter, dass Beiträge über Spezialthemen (wozu ich auch medizinische zähle) von Nichtexperten ohne jede Zurückhaltung neu verfasst oder gar von Laien in gutem Glauben verfälscht werden.
- Manchmal ist man erschrocken, wie wenig Experten logisch schreiben. Dabei denken sie doch oft sehr logisch. Vermutlich, weil eine Rede keine Schreibe ist. Reden vor einem Auditorium lässt Gestik und Stimmenmodulation zu, die einer Schreibe naturgemäß fremd sind.
- Vergütungslos schaffen nur Toren, Verzweifelte und Weise jenseits von Gut und Böse.
- "Reden ist Silber, doch Schweigen Gold", so sagt man. Deshalb schweigen die Weisen, deshalb palavern die Politiker unendlich und es wird so wenig Kluges gesagt. Die anderen schwanken zwischen den beiden Extremen hin und her und geben hier in der WP manchmal Kluges von sich.
- Aktiengesellschaften sind in erster Linie Geldbeschaffungsinstitute, die den Vorständen und Aufsichtsräten steigende Einkommen sogar in Krisenzeiten sichern. Wer sich als Aktionär einschreibt, um seine eigene Rente aufzubessern, wird deshalb gesetzmäßig enttäuscht werden.
- Für die Karriere ist es nicht so wichtig, etwas "richtig" (gemeint ist: gut) zu machen, als das Richtige zur richtigen (also passenden) Zeit.
- Wenn man sich am "falschen" Berg anstellt, kann man auch bei bester Kondition und größter Mühe nicht den höchsten Gipfel erklimmen, weil man im Tal nicht sehen kann, ob der erwählte Berg der größte und damit ruhmvollste ist. Da man im Leben nur selten mehrmals einen Aufstieg unternehmen kann, denn Konstitution und soziale Voraussetzungen schränken diese Möglichkeit stark ein, muß man als Konsequenz ein erfolgreiches Leben als Glücksfall betrachten.
- Wenn man hinterherrennt, kann man noch so schnell rennen, man kann nicht mehr Erster werden. (Dies ist meine Reaktion auf: "... Galileo ... Der Forscher wurde erst 1992 von der katholischen Kirche rehabilitiert.")
- Romane unterscheiden sich darin, mit welcher der darin vorkommenden Personen man sich identifiziert. Ist es in einem Krimi der Kommissar, dann schmeichelt man, während man seinen Ermittlungen folgen kann oder gar voraussieht, seiner eigenen Eitelkeit. Erliegt man hingegen dem Getriebensein eines Täters, hat man offenbar eigene schmerzliche Lebenserfahrungen. In der dritten Kategorie identifiziert man sich mit wechselnden Personen. Diese Romane sind meiner Meinung nach von den klügsten Schriftstellern geschrieben worden, weil sie fast alle Leser beglücken und deshalb eine hohe Auflage erzielen.
- Die Eigenliebe ist die gewaltigste Schmeichlerin.[1]
- Der Hochmut hat mehr Anteil als die Menschenliebe an den Vorhaltungen, die wir denen machen, die Fehler begehen, und wir tadeln sie nicht so sehr, um sie zu bessern, als um ihnen zeigen, daß wir von ihren Fehlern frei sind.[1]
- Wer sich mit Kleinem abgibt, wird gewöhnlich unfähig zu Großem.[1]
- ...Briefe... Heutzutage ist womöglich eine Steuerbescheinigung für die erbärmlichen Erträge der paar Aktien darin, die ich zu Beginn meines Ruhestands gekauft habe, oder ein zusätzlicher Spendenaufruf der Wohltätigkeitsorganisation, die ich ohnehin schon mit einemDauerauftrag unterstütze.[2]
- Die Menschen tun das Böse nie so vollständig und begeistert, wie wenn sie es aus religiöser Überzeugung tun.[3]
- ↑ a b c La Rochfoucauld: Reflexionen oder Sentenzen und moralische Maximen. (1. Aufl. 1665). Verlag Philipp Reclam jun., Leipzig 1976.
- ↑ Julian Barnes: Vom Ende einer Geschichte. (4. Aufl. 2013). btb. ISBN 978-3-442-74547-0
- ↑ Umberto Eco: Der Friedhof in Prag. S.20 (2.Aufl.2013) dtv, München 2013. ISBN 978-3-423-14227-4