Lisa Ryzih

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Lisa Ryzih bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften 2011

Lisa Ryzih (Geburtsname russisch Елизавета Владимировна Рыжих, Jelisaweta Wladimirowna Ryschich; * 27. September 1988 in Omsk, Sowjetunion) ist eine deutsche Stabhochspringerin russischer Herkunft.

1992 kam sie als Aussiedlerin mit ihrer Familie nach Ulm. Die Familie zog dann nach Zweibrücken, wo ihr Vater Wladimir Ryschich, ein früherer Stabhochspringer, ein Leistungszentrum für Frauen-Stabhochsprung aufbaute. Dort wurde sie wie ihre Schwester Nastja (heute Anastasija Reiberger) an den Stabhochsprung herangeführt.[1] Lisa Ryzih bestritt schon mit elf Jahren ihren ersten Wettkampf in dieser Disziplin und begann als 12-Jährige mit speziellem Training.

Den ersten internationalen Erfolg verbuchte sie bei der Leichtathletik-Jugendweltmeisterschaft 2003 in Sherbrooke, als sie mit 4,05 m zum Titel sprang. Im Jahr darauf gelang ihr auch bei den Leichtathletik-Juniorenweltmeisterschaft in Grosseto der Sieg mit einer Steigerung ihrer Bestleistung auf 4,30 m.[2] Die Titelverteidigung im U-18-Bereich 2005 in Marrakesch glückte ihr nicht, mit 4,05 m blieb ihr Rang fünf. Bei der Leichtathletik-Juniorenweltmeisterschaft 2006 in Peking kam sie auf den für sie enttäuschenden vierten Rang in Peking und blieb mit 4,00 m deutlich unter ihrer damaligen Bestleistung von 4,35 m vom 7. Juli 2006 in Mannheim. 2007 bestätigte sie diese Höhe, und 2008 verbesserte sich erneut, diesmal auf 4,50 m bei einem Wettkampf in Regensburg, wobei sie in der Halle im Februar 2008 in Donezk schon zwei Zentimeter höher gesprungen war. Bei den deutschen Meisterschaften sprang sie 4,40 m und wurde Fünfte, mit der gleichen Höhe gelang ihr bei der deutschen Meisterschaft 2009 als Dritte der Sprung aufs Siegerpodest, 2006 und 2007 war sie noch bei den deutschen Jugendmeisterschaften gestartet und hatte jeweils den Titel geholt. Mit dem Gewinn des U23-Europameistertitels 2009 gelang ihr auch auf europäischer Ebene der erste Sieg.

Ihre persönlichen Bestleistungen sowohl in der Halle als auch im Freien konnte sie 2010 erneut verbessern. In Karlsruhe gelang ihr am letzten Februartag bei den deutschen Hallenmeisterschaften ein Sprung über 4,55 m, damit wurde sie Dritte hinter Carolin Hingst und Kristina Gadschiew. Sie steigerte ihre Freiluftbestleistung im Mai 2010 im polnischen Sopot auf 4,60 m, nur geschlagen von der höhengleichen Weltmeisterin Anna Rogowska.[3]

Dieselbe Höhe übersprang sie bei den Deutschen Meisterschaften und sicherte sich damit die Vizemeisterschaft und gleichzeitig die Qualifikation für die Europameisterschaft in Barcelona, wo sie die Bronzemedaille mit ihrem persönlichen Rekord von 4,65 m gewann.[4][5] In der folgenden Hallensaison gewann sie den Titel bei der deutschen Hallenmeisterschaft in Leipzig und verbesserte dabei ihre Hallenbestleistung auf dieselbe Höhe.[6]

Lisa Ryzih ist 1,77 m groß und wiegt 58 kg. Sie wird von ihrem Vater trainiert und startet seit 2004 für ABC Ludwigshafen, vorher für das LAZ Zweibrücken. Bevor sie sich voll auf den Stabhochsprung konzentrierte, betrieb sie als B-Jugendliche auch den Hürdenlauf.[1] Seit 2005 wohnt sie mit ihrer Familie in Sausenheim. 2008 wurde ihre Liebesbeziehung mit Neven Subotić, die nach seinem Wechsel zu Borussia Dortmund zerbrach, in der Boulevardpresse thematisiert. Seit 2009 studiert sie Psychologie an der Universität Koblenz-Landau in Landau. Sie wurde zur Sportlerin des Jahres 2010 in Rheinland-Pfalz gewählt.

Persönliche Bestleistungen

  • Freiluft: 4,65 m, 30. Juli 2010, Barcelona
  • Halle: 4,65 m, 27. Februar 2011, Leipzig

Einzelnachweise

  1. a b Daniela Städter: Familienbande – Die Ryzihs. In: leichtathletik.de. 11. Januar 2008, abgerufen am 3. August 2010.
  2. Ursula Kaiser: Lisa Ryshich – Sister Act in luftiger Höhe. In: leichtathletik.de. 20. Juli 2004, abgerufen am 3. August 2010.
  3. Christian Fuchs: Lisa Ryzih besticht mit 4,60 Metern. In: leichtathletik.de. 31. Mai 2010, abgerufen am 3. August 2010.
  4. Anja Herrlitz: Deutscher Doppelschlag im Stabhochsprung. In: leichtathletik.de. 30. Juli 2010, abgerufen am 3. August 2010.
  5. Marcel Friederich: Lisa Ryzih – Die Mama als Glücksbringer. In: leichtathletik.de. 31. Juli 2010, abgerufen am 3. August 2010.
  6. Christian Fuchs: Hallen-DM - Alle Entscheidungen der Frauen. Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft mbH – www.leichtathletik.de, 28. Februar 2011, abgerufen am 28. Februar 2011.