Bob Bemer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. Januar 2007 um 13:15 Uhr durch Achim Raschka (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Robert „Bob“ William Bemer (* 8. Februar 1920 in Sault Sainte Marie, Michigan; † 22. Juni 2004) war ein US-amerikanischer Computerpionier. Er ist einer der „Väter“ des ASCII-Standards.

Leben

Bob Bemer studierte Ingenieurwissenschaften und machte einen Abschluss als Flugzeugingenieur. Seine erste Stelle fand er beim Flugzeugbauer Douglas, wo er als Konstrukteur arbeitete.

Bemers Programmiererkarriere begann 1949. Nach seiner Tätigkeit bei Lockheed 1952 bis 1957, wo er zur mathematischen Analyse von Tragflächen und Strömungsprofilen forschte, fand Bemer eine Anstellung bei IBM. Dort war er bis 1965 für die Programmierstandards zuständig. Er vertrat bei der Entwicklung des ASCII-Code durch die American Standards Association die Interessen IBMs. Er schlug dafür unter anderem die Aufnahme der eckigen Klammern („[“, „]“) und des Backslashs („\“) aus dem „erweiterten Zeichensatz“ IBMs von 1960 vor.

1958 begann Bemer, der Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage („Mormonen“) war, umfangreiche genealogische Daten für seine in diesem Bereich sehr aktive Kirche zu digitalisieren, was ihn schon früh auf das Problem der zweistelligen Jahreszahlen (Jahr-2000-Problem) aufmerksam machte.

Berühmt wurde Bemer als ein Verursacher des Jahr-2000-Problems: Um damals knappen Speicherplatz zu sparen, führte Bemer 1959 die zweistellige Jahreszahl in die Programmiersprache COBOL ein. Zwölf Jahre später publizierte er erste Warnungen mit dem Hinweis auf den drohenden vierstelligen Datumswechsel.

Nach mehreren Tätigkeiten, unter anderem für General Electric und Honeywell, gründete Bob Bemer 1997 die Firmen BMRSoftware und Bigisoft, die auch Lösungen für das Jahr-2000-Problem entwickelten.