Bergtshofen
Bergtshofen Gemeinde Gallmersgarten
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Koordinaten: | 49° 29′ N, 10° 17′ O |
Höhe: | 360–375 m ü. NHN |
Einwohner: | 64 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91605 |
Vorwahl: | 09843 |
Bergtshofen (fränkisch: Bärchdshofn[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Gallmersgarten im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[3] Bergtshofen liegt in der Gemarkung Gallmersgarten.[4]
Geographie
Durch das Dorf fließt der Ottenbach, ein linker Zufluss der Ens. 1 km nordwestlich liegen die Waldgebiete Buchheimer Holz, Seeholz und Lochholz, 1 km westlich liegt die Gigertsleite, 0,5 km nördlich erhebt sich der Kirchbuck, 0,2 km südöstlich der Tannenbuck. Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Hochbach (1,3 km südöstlich), nach Buchheim (3 km östlich), nach Ermetzhofen zur Kreisstraße NEA 31 (2 km nordwestlich) und zur NEA 31 bei Mörlbach (2 km westlich).[5]
Geschichte
Die erste schriftliche Erwähnung in einer Urkunde zur Festlegung der Grenzen des Wildbannes durch Kaiser Otto III. datiert vom 1. Mai 1000. Der Kaiser verlieh Bischof Heinrich von Würzburg den Wildbann über den zum castellum Bernheim und Villa Liuthereshusun gehörenden Forst. „Perenuuigeshouun“ wird in dieser Urkunde als 23. Grenzpunkt benannt.[6][7] Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist der Personenname Berenwīg.[8]
Gemäß einer Urkunde von 1363 wurden dem Kloster Heilsbronn Grundgefälle in Bergtshofen zugesichert. Der Rothenburger Bürger Heinrich Toppler erwarb u. a. in Bergtshofen zwei Güter.[9]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Bergtshofen acht Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Schultheißenamt Burgbernheim aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatten die Reichsstadt Windsheim und das Castell’sche Amt Rüdenhausen gemeinsam inne. Grundherren waren das Oberamt Uffenheim (1 Hof), die Reichsstadt Windsheim (2 Viertelhöfe, 1 Gut, 1 Häckersgut) und das Amt Rüdenhausen (3 Güter).[10]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justizamt Külsheim und Kammeramt Ipsheim. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Bergtshofen dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Burgbernheim und der 1817 gebildeten Ruralgemeinde Burgbernheim zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde es nach Gallmersgarten umgemeindet.[11]
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 65 | 70 | 76 | 82 | 82 | 74 | 76 | 83 | 64 | 60 | 64 |
Häuser[12] | 12 | 13 | 15 | 17 | 16 | 13 | 13 | 12 | |||
Quelle | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [1] |
Baudenkmäler
- Buchheimer Weg 1: Walmdachhaus
- Hochbacher Straße 2: Walmdachhaus
- Gemeindehaus: kleiner, erdgeschossiger Massivbau, im Wirtschaftsteil umgebaut; Giebel mit einfachem Fachwerk und Halbwalm; über der Haustür bezeichnet „1801“[23]
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Blasius (Buchheim) gepfarrt.[10] Die Katholiken sind nach St. Bonifaz (Bad Windsheim) gepfarrt.[21][24]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Bergtshofen. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 354 (Digitalisat).
- Elisabeth Fuchshuber: Uffenheim (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 6). Michael Laßleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9927-0, S. 20–22.
- Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 82 (Digitalisat). Ebd. S. 212 (Digitalisat).
- Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band 2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S. 378–379 (Volltext [Wikisource] – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
- Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Uffenheim (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 22). Deutscher Kunstverlag, München 1966, DNB 457879262, S. 53.
Weblinks
- Bergtshofen. In: gallmersgarten.de. Abgerufen am 7. Juli 2023.
- Bergtshofen in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 25. November 2021.
- Bergtshofen in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 19. September 2019.
- Bergtshofen im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 339 (Digitalisat).
- ↑ E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 20. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „bærχdshófn“.
- ↑ Gemeinde Gallmersgarten, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 15. Juli 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 6. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 15. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ http://www.regesta-imperii.de/regesten/2-3-0-otto-iii/nr/1000-05-01_1_0_2_3_0_1111_1360.html (MGD O III. Nr. 358)
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Urkunde vom 1. Mai 1000 Bild mit Übersetzung
- ↑ E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 20 ff.
- ↑ G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 378 f.
- ↑ a b H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 82.
- ↑ H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 212.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 9 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 261 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1096, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1263, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1197 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1270 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1308 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1131 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 829 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 175 (Digitalisat).
- ↑ H. K. Ramisch: Landkreis Uffenheim, S. 53. Das Objekt wurde abgerissen bzw. Denkmalschutz aufgehoben.
- ↑ Karte unseres Seelsorgebereichs. In: ssb-westmittelfranken.kirche-bamberg.de. Abgerufen am 22. März 2023.