Tana Toraja
Tana Toraja | |
Hauptstadt | Makale |
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Einwohnerzahl | ca. 250.000 |
Fläche | 1990 km² |
Postleitzahl | |
Vorwahl | |
Webseite | www.tanatorajakab.go.id |
Tana Toraja ist eine hügelige Region im Norden Südsulawesis, die für ihre einzigartige christlich animalisch geprägte Kultur und Bestattungsriten bekannt ist. Der Großteil der Touristen, die diese Region besuchen, kommt in der Stadt Rantepao unter.
Anreise
[Bearbeiten]Rantepao ist das touristische Zentrum Tana Torajas. Fast alle Busse, die Tana Toraja mit dem restlichen Sulawesi verbinden, kommen dort an. Im Artikel zu Rantepao sind verschiedene Anreiseoptionen aufgeführt, die gleichermaßen für ganz Tana Toraja gelten.
Orte
[Bearbeiten]Hintergrund
[Bearbeiten]Sprache
[Bearbeiten]Die ursprüngliche lokale Sprache ist Torajan, alle Bewohner sprechen aber auch Bahasa Indonesia. Englisch wird fast nur von Personen in der Tourismusbranche gesprochen.
Mobilität
[Bearbeiten]- Die meisten Sehenswürdigkeiten in Tana Toraja lassen sich von Rantepao aus mit einer Kombination aus öffentlichen Verkehrsmitteln und Fußmarsch erreichen. Bemos haben hier oft Jeep-Format und lassen sich leicht am einladenden Hupen oder einem gelben Nummernschild erkennen.
- Privatwagen mit Fahrer kosten 400.000 IDR am Tag.
- Motorroller kosten um die 80.000-100.000 IDR am Tag.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Insgesamt lassen finden sich drei Typen von Sehenswürdigkeiten:
- Typische Toraja-Häuser (oder Ansammlungen dergleichen) mit steilen Gibeln und auf hölzernen Pfeilern, verziert mit einer variablen Anzahl von Büffelhörnern
- Felsengräber, die in den Stein gehauen sind
- Andere Arten von Gräbern (normale Friedhöfe oder Baumgräber) und "Grab-Zubehör" wie Tau Taus (Puppen, die den Toten ähnlich sehen), Monolithen etc.
Wer nicht unglaublich kulturell interessiert ist, dem genügt es wahrscheinlich, jeweils ein oder vielleicht zwei Sehenswürdigkeiten jeder Art zu besuchen. Felsengräber oder Toraja-Häuser findet man zudem sowieso einfach so in der Landschaft ohne dass diese speziell ausgeschrieben wären. Nachdem man zwei reich verzierte Häuser gesehen hat, wirkt das dritte auch nicht mehr beeindruckender und die 20.000 IDR Eintritt sind eventuell in einen Nasi Goreng am Straßenrand besser investiert. Es ist also kein Drama, einzelne interessante Sehenswürdigkeiten mit Eintritt herauszupicken und auf den Rest guten Gewissens zu verzichten, weil man nichts verpasst. In Europa würde man ja auch nicht für jedes Viertel einer Altstadt neuen Eintritt zahlen. Einige Dörfer, die zuvor "normale" Dörfer und öffentlich zugänglich waren, scheinen sich auf Touristen als leicht verdientes Geld einzustellen und nun Eintritt zu verlangen. Man sollte generell auf das Ticket als Quittung bestehen, weil das Geld sonst in der Tasche des Ticketverkäufers versickert.
Die größeren Sehenswürdigkeiten werden hier nach ihrer Lage um das zentral gelegene Rantepao sortiert aufgeführt.
Südlich von Rantepao
[Bearbeiten]Die südlich von Rantepao gelegenen Sehenswürdigkeiten sind gut mit dem öffentlichen Nahverkehr zu erreichen. Auf der Straße zwischen Rantepao und Makale verkehren Bemos tagsüber im 5-Minuten-Takt. Die Preise liegen im Bereich 3000-10.000 IDR pro Fahrt.
- Ke'te' Kesu ist eine Ansammlung traditioneller Toraja-Häuser an die ein in die Felsen gehauener Friedhof anschließt. Dort liegen oder hängen die Gebeine von Toten mehr oder weniger verstreut in verrottenden Holzsärgen. Zwischen beiden Teilen der Sehenswürdigkeit ist ein Touristen-Spießrutenlauf aus Souvenierläden. Anreise: Am südlichen Stadtrand von Rantepao zweigt (an einer Statue, die einen Stier zeigt) eine Straße nach Osten ab, der man 2km folgt. Es verkehren auch Bemos oder Einheimische nehmen Touristen umsonst mit. Eintritt: 20.000 IDR (Sept. 2016)
- Bei Londa ruhen Tote in teils offenen Särgen in zwei (über einen engen Durchgang verbundene) Höhlen und einer darüber liegenden hohen Felswand. Es wird eine Taschenlampe benötigt, die man entweder selbst mitbringt (Handylicht tut auch, Kopflampe ist bequemer) oder vor Ort für 30.000 IDR von einem Guide mietet. Anreise: Von Rantepao ein Bemo Richtung Makale nehmen (5000 IDR) und an einer Kreuzung aussteigen, die 1,5km von Londa entfernt ist; den Rest dann gehen. Es gibt auch eine kürzere Stichstraße weiter südlich, die aber landschaftlich weniger reizvoll und zudem deutlich steiler ist. Eintritt: 20.000 IDR (Sept. 2016)
- Lemo ist eine weitere Begräbnisstätte mit in den Fels gehauenen Gräbern, umgeben von Reisfeldern. Anreise: Von Rantepao oder der Abzweigung nach Londa ein Bemo nehmen (5000 bzw. 3000 IDR) und an der Kreuzung nach Lemo aussteigen; den Rest gehen. Eintritt: 20.000 IDR (Sept. 2016)
Westlich von Rantepao
[Bearbeiten]Nördlich von Rantepao
[Bearbeiten]- Die Gegend rund um Batutumonga bietet schöne Ausblicke kombiniert mit vielen traditionellen Dörfern und Häusern. Im Ort liegen auch drei Gästehäuser. Anreise: Ein Bemo/Kinjang vom Terminal Bolu in Rantepao kostet 20.000 IDR.
- Bei Pana' befinden sich Baby Graves. Die Gräber sind in den Fels gehauen und in Bäume integriert. Am besten fragt man den Ticketjungen nach den Bäumen, die nicht offensichtlich sind. Anreise: Via Batutumonga und Embatau von Norden oder via Tikala von Süden (bergauf). Die Gräber liegen leicht östlich der Straße und sind an der Straße mit einem großen Schild gekennzeichnet. Eintritt: 20.000 IDR. (Sept. 2016)
- Lembang Tonga Riu ist ein großer Grabfelsen nordwestlich von Embatau. Anreise über Batutumonga oder Embatau, von dort knappe 20 min zu Fuß. Eintritt: wurde Sept. 2016 nicht eingefordert. Ticketschalter aber vorhanden
- Palawa' ist ein Dorf mit Toraja-Häusern, die überdurchschnittlich viele Büffelgeweihe aufweisen (stellenweise über 20 pro Haus). Anreise: Ein Bemo ab Terminal Bolu kostet 8000 IDR. Eintritt: 20.000 IDR.
- Das Dorf Bori hat einen großen zentralen Dorfplatz mit einigen Monolithen. Anreise: Bori liegt an der Straße zwischen Bolu und Palawa' (siehe oben). Eintritt: keiner.
Östlich von Rantepao
[Bearbeiten]Aktivitäten
[Bearbeiten]Beerdigungen
[Bearbeiten]Viele Touristen besuchen Toten- und Bestattungszeremonien. Dies lässt sich auch ohne teuren Guide machen, vorausgesetzt man weiß entweder vom Guest House wo an welchem Tag eine Zeremonie stattfindet oder man sieht sich auf der Hauptstraße in Rantepao nach LKWs um, die mit einer Horde schwarz bekleideter Menschen beladen sind, winkt diese zum Anhalten und steigt auf.
Insgesamt sind Guides ein leidiges Thema in Tana Toraja. Abgesehen davon, dass sie generell für indonesische Verhältnisse extrem teuer sind, gehören sie auch nicht zu ehrlichsten Sorte Mensch in Tana Toraja:
- Guides behaupten, Ausgaben zu haben, die so nicht existieren oder wegen "spontanen" Planänderungen nicht eingelöst werden können (z. B. Restaurantbesuche).
- Um unentschlossene Touristen zur Zusage zu drängen, behaupten Guides, sie müssten im Dorf in dem die Beisetzung stattfindet, tags zuvor eine Reservierung tätigen (als würde es jemanden dort interessieren ob nun zwei oder vier Westler anwesend sind).
Spaziergänge und Wanderungen
[Bearbeiten]Die Region bietet auch landschaftlich schöne Anblicke, die sich meist mit "Reisfeld, Büffel, Berge" zusammenfassen lassen.
- Der Hügel Buntu Singki (von ganz Rantepao aus am riesigen Gipfelkreuz zu erkennen) lässt sich von Südwesten aus Rantepao erklimmen.
- Der Gunung Sesean ist ein Berg der sich über einen 4 km langen und steilen aber schattigen Weg besteigen lässt. Der Weg ist dürftig ausgeschildert; "Immer bergauf" ist die beste Wegbeschreibung. Der Weg startet an der Straße in Batutumonga (blaues Schild "Alternative to Gunung Sesean") oder 1 km weiter die Straße entlang an einer Kreuzung in Embatau (grünes Schild: "Trekking Gunung Sesean") Anreise: Siehe Batutumonga, oben bei Sehenswürdigkeiten.
- Von Palawa' nach Marante: Der Weg startet bei Palawa', auf der der Straße von Bolu gegenüberliegenden Flussseite. Man folgt dem Flusslauf flussabwärts, immer parallel zur Straße auf der gegenüberliegenden Seite, bis man ans Museum Negangdem gelangt. Dort lässt sich über eine Brücke ein Abstecher nach Bori machen (oder von Bori auf den Weg stoßen). Der Weg geht weiter südwärts durch die Reisfelder aber etwas weiter weg vom Fluss, bis man nach einem leichten Anstieg ein schattiges Dorf und kurz darauf dessen idyllisch gelegene Kirche erreicht. Nun immer rechts halten, bis man kurz nacheinander zwei Brücken überquert und entweder an der Straße Rantepao-Palawa oder Rantepao-Palopo wieder rauskommt und ein Bemo in die Stadt abfängt. Der ganze Weg dauert ca. drei Stunden, führt größtenteils durch Reisfelder in denen Büffel sulen oder kleine Dörfer ohne nennenswerten Verkehr, ist entweder geschottert oder geteert und hat kaum Steigungen.
Küche
[Bearbeiten]Siehe auch hierzu Rantepao.
Nachtleben
[Bearbeiten]Die Gegend ist christlich geprägt. Alkohol ist also leichter erhältlich als im restlichen Indonesien. Echtes Nachtleben gibt es aber nicht. Seit 2015 ist in Indonesien der Verkauf von Alkohol in kleinen Läden (den sogenannten "Tokos") verboten. Dieser ist nur noch in großen Supermärkten erhältlich, die es auf dem "platten Land " nicht gibt. In Rantepao ist das jedoch kein Problem. Viele Tokos führen die gängigen Biersorten Indonesiens (Bintang und Anker). Auch in vielen Restaurants ist Bier erhältlich.
Empfehlenswert ist das Café Aras (direkt an der Hauptstraße gelegen), dieses wird von vielen Touristen besucht, es gibt dort auch Alkohol und ist von der Einrichtung mit einer Cocktailbar in Europa vergleichbar.
Sicherheit
[Bearbeiten]Tana Toraja ist sehr sicher. Kriminalität ist dort so gut wie unbekannt. Auch nachts kann man bedenkenlos das Hotel verlassen. Als Frau sollte man, wie in vielen Regionen dieser Welt, dass Hotel nur in Begleitung verlassen. Die größte Gefahr ist der Verkehr, da dieser sehr chaotisch ist und die Fahrzeuge sehr schlecht gewartet sind. Darüber hinaus sind auch die zahlreichen Straßenhunde mit Vorsicht zu genießen. Sie sollten keinesfalls gestreichelt werden und können sehr aggressiv reagieren, wenn sie überrascht werden, oder Welpen haben.
Gesundheit
[Bearbeiten]Es gelten generell die Impf- und reisemedizinischen Empfehlungen aus den Artikeln über Indonesien und Sulawesi.
- Konsequenter Mückenschutz schützt im feuchten Tana Toraja tagsüber vor Dengue und nachts vor Malaria.
- Die vielen Straßenhunde können aggressiv werden; besonders wenn sie überrascht werden. Es empfiehlt sich Abstand zu halten und Bisse ggf. sofort behandeln zu lassen. Aktuelle Tollwutausbrüche können vor der Reise online recherchiert werden.
- Unfälle mit Motorrollern auf steilen, holprigen und staubigen Pisten können schwerwiegende gesundheitliche Konsequenzen haben.
- Ein Krankenhaus liegt in Rantepao. In Makassar gibt es größere Kliniken.
Klima und Reisezeit
[Bearbeiten]Die Hochsaison ist während der Monate Juli und August, die zugleich auch die trockensten Monate sind. In dieser Zeit sind die meisten Bestattungen und wegen der Ferienzeit in Europa auch die meisten Touristen in Toraja unterwegs.
Das Klima ist generell weniger heiß als in tiefer gelegenen Regionen Sulawesis, sodass beispielsweise viele Unterkünfte weder mit Ventilator noch Klimaanlage ausgestattet sind. Regen ist aber auch in der Trockenzeit von Juni bis September häufig, was der bergigen Umgebung geschuldet ist.
Literatur
[Bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten]- www.tanatorajakab.go.id – Offizielle Webseite von Tana Toraja