Rotes Moor
Das Rote Moor ist ein 315 Hektar umfassendes Naturschutzgebiet in der Rhön. Kernstück ist das 50 Hektar große, renaturierte Hochmoor.
Anreise
[Bearbeiten]Auf der Straße
[Bearbeiten]Ausgangspunkt der Wanderwege ist der Parkplatz Moordorf an der B 278 zwischen Bischofsheim an der Rhön und Ehrenberg (Wüstensachsen). Das Parken ist gebührenpflichtig: Eine Tageskarte kostet 2 €.
Mit der Bahn
[Bearbeiten]Mit dem Fernzug bis Fulda. Dann mit der Rhönbahn (Dieseltriebwagen) in ca. 45 min bis Gersfeld.
Von hier kann man in einer guten Stunde zum Roten Moor hinauf wandern (ca. 300 m Höhenunterschied).
Mit dem Bus
[Bearbeiten]Es existiert keine Linienbusverbindung zum Roten Moor. Auf Anmeldung fährt von Gersfeld ein Kleinbus (kein RMV-Tarif) zum Roten Moor sowie zur Wasserkuppe hoch. Der Fahrplan des Wanderbus ist hier zu finden (gültig von April bis November).
Im Winterhalbjahr verkehrt auf der selben Linie auf Vorbestellung ein Skibus. Der Fahrplan liegt hier im Netz.
Eine Alternative aus Richtung Fulda ist noch die "Buslinie" zur Wasserkuppe zu nutzen, und das Rote Moor auf einer teilweise landschaftlich schönen Höhenwanderung bzw. Skitour im Winter zu erkunden (etwa 5 - 6 km einfach ab der Wasserkuppe).
Mit dem Fahrrad
[Bearbeiten]Der Hess. Radfernweg R1a (Fulda-Radweg) macht am Moor Station. Der Ulstertal-Radweg beginnt in unmittelbarer Nachbarschaft an der Ulsterquelle und der Rhön-Radweg geht in der Nähe vorbei.
Mobilität
[Bearbeiten]Das Moor erkundet man am besten zu Fuß.
Hintergrund
[Bearbeiten]Die Moorgeschichte
[Bearbeiten]- ca. 10000 v. Chr.: Beginn der Moorbildung nach der letzten Eiszeit
- ca. 9080 v. Chr.: Umfangreicher Ausbruch des Vulkans "Laacher See" in der Eifel: Eine bis zu 10 cm dicke Ascheschicht lagerte sich sogar im weit entfernten Rotem Moor in der Rhön ab.
- Anfang des 19. Jahrhunderts: Beginn des Torfabbaus für die Rhöner Kurorte. Das Moor hatte nun eine Schichtdicke von 2-5 Metern je nach Standort.
- 1979: Das Moor wird zum Naturschutzgebiet erklärt
- 1984: Einstellung des Torfabbaus
- 2003 / 2004 - Der Bohlensteg wird erneuert. Das Land Hessen trägt die Kosten von etwa 90.000 Euro.
- 2007: Der Aussichtsturm wird erneuert. Die Kosten von ca.30.000 Euro teilen sich der Naturpark (15.000 Euro), das Biosphärenreservat Rhön (5.500 Euro] und die ÜWAG (10.000 Euro)
- Heute: Die Renaturierungsmaßnahmen greifen und das Moor entsteht langsam wieder neu. 2 Millimeter Torf werden pro Jahr neu gebildet.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]- Moorsee mit Schutzhütte. Der Stauteich im Süden des Moores wurde im Rahmen der Renaturierung angelegt, um das Moor wieder zu vernässen. Informationstafeln sind in der nahegelegenen Schutzhütte zu finden.
- Moorpfad. Der etwa 800 m lange Steg führt durch einen Moor-Birken-Wald von der Schutzhütte zum Aussichtsturm. Die Moor-Birke, auch als Karpaten-Birke bekannt, besiedelt speziell feuchte und kalkarme Standorte. Fahrräder müssen auf dem Steg geschoben werden. Die Räder daher am besten gleich im Bereich der Schutzhütte anschließen. Einige Infotafeln am Holzsteg erzählen über das Rote Moor (u.a. über Torfabbau, Renaturierung, Tiere und Pflanzen).
- Aussichtsturm. Mit Blick über das Moor und zur Wasserkuppe. Der Turm ist ca. 11 m hoch und wurde 2007 neu errichtet.
- "Museum" - Gastronomie "Haus am Roten Moor". Im und am Haus informieren NABU-Informationstafeln über das Moor. Ein Moorprofil ist im Haus zu sehen. Das Haus selbst besitzt übrigens eine regenerative Energieversorgung (Blockheizkraftwerk mit Pflanzenöl) sowie ein Schilfklärwerk. Das Haus liegt östlich der Bundesstraße am Parkplatz.
Aktivitäten
[Bearbeiten]- Wandern Das Rote Moor ist Schnittpunkt mehrerer Wanderwege in Nord/Süd- bzw West/Ost-Richtung. Die nächsten bedeutenden Rhön-Gipfel sind der Heidelstein und die Wasserkuppe (siehe unten bei "Ausflüge").
- Skilanglauf im Winter siehe Artikel Wintersport in der Rhön
Küche
[Bearbeiten]- Gastronomie "Haus am Roten Moor". Die 2003/2004 erbaute kleine Ausflugsgaststätte bietet Getränke und kleine Speisen an (Bratwurst, Kuchen usw.). Die Preise sind sehr fair. Die Toiletten sind kostenpflichtig (70 Cent, die bei Einkehr im Haus erstattet werden).
Unterkunft
[Bearbeiten]Direkt am Moor gibt es keine Unterkunft. Nächste Orte mit Gästebetten sind Ehrenberg (Rhön), Gersfeld und Bischofsheim an der Rhön.
Ausflüge
[Bearbeiten]- Wanderung zur Wasserkuppe - schöner Höhenweg mit Ausblicken; ca. 5 - 6 km einfache Strecke. Achtung: Die Strecke ist nicht kinderwagentauglich. Der landschaftlich nette Waldpfad zwischen der B 284 und der Fuldaquelle ist als teilweise nur schmaler, felsiger und holpriger Weg nicht mit einem Kinderwagen fahrbar.
- Spaziergang auf den Heidelstein - Vom waldfreien Westgipfel mit dem markanten Sendeturm hat man einen schönen Blick über die Gipfel der Rhön (besonders Richtung Süden und Westen und nach Norden zur Wasserkuppe). Im Gipfelbereich (Naturschutzgebiet) gibt es leider keine Bänke und auch keine Schutzhütte. Bei schlechtem Wetter den windumtosten Gipfel am besten meiden (besonders bei Gewittergefahr).
- Wegstrecke: ca. 1,5 km einfach (mit etwa 100 Höhenmetern) vom Parkplatz beim "Haus am Roten Moor". Es geht zuerst auf einem geschotterten Fahrweg gemächlich durch den Nadelwald bergan. Mit dem Beginn des Naturschutzgebiets wird der Weg steiler und steiniger.
Praktische Hinweise
[Bearbeiten]- Toiletten - Die WC's hinten im Haus am Roten Moor sind gegen Zahlung von 70 Cent zu den Öffnungszeiten des Hauses zugänglich. Die Toiletten dürfen auch besucht werden wenn man nicht im Haus einkehrt, da die Anlage mit Fördergeldern errichtet wurde. Die Benuzungsgebühr wird bei einem Mindestverzehr von 2,50 € im Restaurant erstattet.
Literatur
[Bearbeiten]- Artikel Rhön - beschreibt das Mittelgebirge
Weblinks
[Bearbeiten]- offizielle Touristikseite der Rhön
- Biosphärenreservat "Rhön"
- Virtueller Rundgang durch das Rote Moor
Webcams
[Bearbeiten]- Waldblick am Haus am Roten Moor - Kamerahöhe ca. 800 m