Varenholz
Varenholz Gemeinde Kalletal
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Koordinaten: | 52° 10′ N, 8° 59′ O |
Höhe: | 81 m ü. NN |
Fläche: | 6,1 km² |
Einwohner: | 592 (März 2022)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 97 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1969 |
Postleitzahl: | 32689 |
Vorwahl: | 05755 |
Lage in Kalletal
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Varenholz ist eine Ortschaft der Gemeinde Kalletal im nordrhein-westfälischen Kreis Lippe in Deutschland.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ortschaft liegt im oberen Wesertal zwischen Vlotho und Rinteln in den südlichen Auewiesen am Fuß des Lipper Berglands. Die Weser floss einst direkt an der Ortschaft vorbei, inzwischen hat sich ihr Lauf nach Norden verlegt. Die Weser kann an dieser Stelle mit einer Gierseilfähre nach Veltheim überquert werden (Personen- und Fahrradfähre, Betrieb nur an Wochenenden und Feiertagen).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Varenholz befindet sich das Schloss Varenholz. 1188 wurde es erstmals als Besitz der Herren Vornholte genannt. 1924 wurde die Hochseilfähre Veltheim eingerichtet. 1925 ereignete sich dort das Veltheimer Fährunglück. Es ertranken hier 81 Soldaten der Reichswehr beim Übersetzen von Veltheim nach Varenholz, was bis heute als größtes Unglück des deutschen Heeres in Friedenszeiten gilt. Seitdem mussten alle Rekruten bei der Reichswehr und später bei der Wehrmacht das Schwimmen erlernen. Heute erinnert ein Denkmal an das Unglück. In den Jahren von 1945 bis 1949 wurde das Schloss Varenholz von der Universum Film (UFA)-Filmgesellschaft gemietet. Danach wurde es Internat, heute beherbergt es eine private Haupt- und Realschule mit Internat und ist im Eigentum des Landesverbandes Lippe.
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Varenholz um 1845
Lithografie von L. Niebour -
Luftbild von Varenholz
(2003) -
Schloss Varenholz
(2012)
Varenholz wurde am 1. Januar 1969 in die Gemeinde Kalletal eingegliedert.[2]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1860 | 1939 | 1962 |
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Einwohner[3] | 568 | 550 | 919 |
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das Weserfreizeitzentrum bei Varenholz mit Wasserski-Anlage und Campingplatz ist im Sommer einer der Hauptanziehungspunkte der Umgebung.
- Nordwestlich der Ortsmitte, steht über dem Herrengraben die rund 60 Meter lange und wohl 1753 aus Bruchsteinen erbaute Steingewölbebrücke, die letzte Zeugin der einst bedeutenden Weidewirtschaft in der Weseraue.[4][5]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rainer Brinkmann (* 1958), deutscher Politiker
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website der Gemeinde Kalletal
- Regional bedeutsamer Kulturlandschaftsbereich D 03.03 Varenholz und Erder bei LWL-GeodatenKultur des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ortschaften. In: Gemeinde Kalletal. Abgerufen am 28. Oktober 2024.
- ↑ Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 67.
- ↑ Werner Kuhlemann: Die 70 Landgemeinden. In: Herbert Stalling AG in Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung (Hrsg.): Landkreis Lemgo – Landschaft, Geschichte, Wirtschaft. Wirtschaftsverlag, Oldenburg (Oldb) 1963, S. 349. (Einwohnerzahlen für 1860, 1939 und 1962)
- ↑ Claus Gröger: Die Steingewölbebrücke in Varenholz. In: Lippischer Heimatbund e. V. und Landesverband Lippe (Hrsg.): Heimatland Lippe. Band 107, Nr. 5, Mai 2014, ISSN 0017-9787, S. 124 ff.
- ↑ Historische Brücke am Herrengraben/ Kalletal (Ortsteil Varenholz) bei Lipperland.de; abgerufen am 31. Januar 2022.