Treuhandrat der Vereinten Nationen

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Treuhandrat der Vereinten Nationen
UNTC
Flagge
Flagge der Vereinten Nationen
Bild
Der Sitzungsraum des UN-Treuhandrats
Englische Bezeichnung United Nations Trusteeship Council
Status seit 1994 inaktiv
Sitz der Organe New York
Vorsitz Frankreich Frankreich
Mitgliedstaaten 5 ständige Mitglieder:
Gründung 26. März 1947
Oberorganisation Vereinte Nationen
www.un.org/en/about-us/trusteeship-council Website

Der Treuhandrat der Vereinten Nationen (englisch United Nations Trusteeship Council) ist ein zurzeit inaktives Hauptorgan der Vereinten Nationen. Er wurde am 26. März 1947 gegründet und war (nach Art. 87 UN-Charta) ursprünglich dazu gedacht, die kolonialen Besitzungen Italiens und des Japanischen Reichs sowie die schon nach dem Ersten Weltkrieg in Völkerbundsmandate umgewandelten ehemaligen Kolonien und Landesteile des Deutschen Kaiserreiches und des Osmanischen Reiches zu verwalten.[1][2]

Nach Entlassung des letzten Treuhandgebietes (Palau am 1. Oktober 1994) in die Unabhängigkeit hat der Treuhandrat seine Arbeit aber am 1. November 1994 suspendiert. Er besteht seit Ende 1975 offiziell nur noch aus den fünf Vetomächten Volksrepublik China, Frankreich, Russische Föderation, Vereinigtes Königreich und Vereinigte Staaten.

Danach gab es Ideen, den Rat mit neuen Aufgaben, z. B. mit der Verwaltung zusammengebrochener Staaten, mehrfach beanspruchten Regionen[3] oder Verwaltung von Umweltressourcen[4][5] und globalen Gemeingütern[6] zu beauftragen,[7][8] was aber bisher nicht geschehen ist.[9]

Die Welt 1945 (Treuhandgebiete sind grün markiert)
Die Welt heute (keine Treuhandgebiete)
  • Wichard Woyke (Hrsg.): Handbuch Internationale Politik, S. 537, 9. Aufl., Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2004.

Einzelnachweise

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  1. Martin Pabst: Die UN und die Entkolonialisierung (I): Vom politischen Prinzip zum zwingenden Völkerrechtsgrundsatz. In: Vereinte Nationen: German Review on the United Nations. Band 63, Nr. 5, 2015, ISSN 0042-384X, S. 207–213.
  2. Die Rechtsgrundlagen für UN-Gebietsverwaltungen. In: Von Triest nach Osttimor. Band 196. Springer Berlin Heidelberg, Berlin, Heidelberg 2008, ISBN 978-3-540-77524-9, S. 97–230, doi:10.1007/978-3-540-77525-6_3 (springer.com [abgerufen am 20. Oktober 2022]).
  3. Julie M. Temper: The Decolonization of Chechnya. Reviving the UN Trusteeship Council. In: Journal of Public & International Affairs. Band 15. Princeton University, 2004 (princeton.edu [PDF]).
  4. Frank Biermann, Udo E. Simonis: Plädoyer für eine Weltorganisation für Umwelt und Entwicklung. FS II 98-406. WZB Discussion Paper, 1998 (econstor.eu [abgerufen am 20. Oktober 2022]).
  5. Peter H. Sand: Vergemeinschaftung von Umweltgütern als Teil einer UN-Reform? Forschungskreis Vereinte Nationen, Universität Potsdam, Potsdam, S. 38–45 (uni-potsdam.de [PDF]).
  6. Peter H. Sand: Trusteeship for Common Pool Resources? Zur Renaissance des Treuhandbegriffs im Umweltvölkerrecht. In: Praxishandbuch UNO. Springer Berlin Heidelberg, Berlin, Heidelberg 2003, ISBN 978-3-642-62871-9, S. 201–224, doi:10.1007/978-3-642-55674-6_11 (springer.com [abgerufen am 20. Oktober 2022]).
  7. Kirthi Jayakumar: Redefining UN Peacekeeping-Law and Revival of the Trusteeship Council. 1. Auflage. Saarbrücken 2015, ISBN 978-3-659-39450-8.
  8. Bharat H. Desai: The Repurposed UN Trusteeship Council for the Future1. In: Envisioning Our Environmental Future. IOS Press, 2022, ISBN 978-1-64368-318-8, doi:10.3233/stal220010 (iospress.nl [abgerufen am 20. Oktober 2022]).
  9. Ahmad Risyad Sumartapraja: THE UNITED NATIONS TRUSTEESHIP COUNCIL AND THE TRUSTEESHIP SYSTEM: JUSTIFICATIONS FOR REVIVAL AND LEGAL OBSTACLES. In: Padjadjaran Journal of International Law. Band 5, Nr. 2, 3. August 2022, ISSN 2549-1296, S. 171–186, doi:10.23920/pjil.v5i2.885 (unpad.ac.id [abgerufen am 20. Oktober 2022]).