Transportes Marítimos do Estado

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Transportes Maritimos do Estado

Logo
Rechtsform Empresa estatal
Gründung 1. Februar 1916
Auflösung 1. Februar 1925
Auflösungsgrund Insolvenz
Sitz Lissabon
Branche Schifffahrt

Die Transportes Marítimos do Estado (TME) waren eine portugiesische Staatsreederei, die von 1916 bis 1925 bestand. Sie betrieb fast 70 ehemals deutsche und österreichisch-ungarische Schiffe, deren Beschlagnahme zu Portugals Eintritt in den Ersten Weltkrieg führte.

Nach Beginn des Ersten Weltkrieges im August 1914 konnten zahlreiche Schiffe der Mittelmächte nicht mehr rechtzeitig Häfen Deutschlands oder eines Verbündeten erreichen. Viele versuchten mit der Internierung in portugiesischen Häfen, einer Beschlagnahme oder Aufbringung durch die Entente-Staaten zu entgehen. In den Häfen des neutralen Portugals suchten insgesamt 72 deutsche und zwei österreichisch-ungarische Schiffe Schutz.

Seit August 1914 lagen allein im Hafen von Lissabon 35 Schiffe, weitere in den Häfen von Ponta Delgada (Azoren, 3 Schiffe), Horta (Azoren, 3 Schiffe), Setúbal (1 Schiff), Mormugão (Indien, 6 Schiffe), Luanda (Angola, 3 Schiffe), São Vicente (Kap Verde, 8 Schiffe), Funchal (Madeira, 4 Schiffe), Mosambik (2 Schiffe), Beira (Mosambik), Zambezi (Mosambik, 1 Schiff), Guinea, (2 Schiffe) und ein Schiff mit unklaren Ort. Die Bruttotonnage dieser Schiffe betrug rund 242.000 Tonnen.[1]

Gleichzeitig konnte Portugal mit dem eigenen Schiffsraum von 33 Schiffen das Land nicht mit den notwendigen Einfuhren selbst versorgen und war auf Charterverträge angewiesen. Daher versuchte die portugiesische Regierung 1915, internierte deutschen Schiffe zu chartern oder zu kaufen. Dies wurde vom Deutschen Reich abgelehnt. Im Dezember 1915 begannen Gespräche zwischen der portugiesischen und britischen Regierung mit dem Ziel, diese Schiffe für die Versorgung der beiden Länder einzusetzen.[2][3][4]

1916: Nationalflagge auf einem deutschen Schiff wird von portugiesischen Soldaten niedergeholt …
… und anschließend die portugiesische Flagge gehisst

Auf Ersuchen der britischen Regierung beschlagnahmte Portugal die internierten Schiffe am 23. Februar 1916. Das führte am 9. März zur Kriegserklärung des Deutschen Reiches und am 15. März von Österreich-Ungarn an Portugal. Portugal trat damit auf Seiten der Entente in den Ersten Weltkrieg ein.[5]

Gründung und Tätigkeit im Ersten Weltkrieg

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Bewirtschaftung der Schiffe schuf die Regierung eigens die Staatsreederei Transportes Maritimos do Estado. Die Schiffe erhielten Namen nach Orten aus den Gebieten, in denen sie beschlagnahmt worden waren.[3] Fast alle der 74 beschlagnahmten Schiffe wurden der Transportes Maritimos do Estado übertragen, lediglich der Marinha Portuguesa wurden einige Schiffe zugewiesen (NewaPatrão Lopes, KadettPebane, Linda WoermannPunque, KronprinzQuelimane, LahneckGil Eannes, Pluto Sado).[6] Sitz des neuen Unternehmens und Heimathafen der Schiffe wurde Lissabon.

Von diesen Schiffen vercharterte Portugal nach einer Vereinbarung vom Juli 1916 eine Flotte von 42 Schiffen einschließlich Besatzungen an Großbritannien und erhielt im Gegenzug dafür Kredite.[7] In Großbritannien wurden die Schiffe von Furness, Withy & Co. bereedert, von denen im Krieg 22 verloren gingen. Die übrigen 20 Schiffe wurden nach dem Krieg an die TME zurückgegeben.[3][8][9] Einzelne Schiffe wurden zudem an Frankreich verchartert oder an portugiesische Reedereien als Ersatz für requirierte Schiffe übergeben wie bei der Empresa Insulana de Navegação.[10] Portugal selbst behielt Schiffe mit einer Tonnage von rund 85.000 BRT, die der TME zur Bereederung überantwortet wurden.[11][12]

Die kurzfristige Schaffung einer Reederei mit einer großen Flotte stelle die Verantwortlichen vor die Herausforderung, schnell Flottenmanager, Seeleute, Offiziere und anderes qualifiziertes Personal zu finden. Da kaum erfahrenes Personal zur Verfügung stand, führte dies zu Problemen bei Wirtschaftlichkeit und Qualität des Unternehmens.[13] Das Unternehmen konnte dies weder im Krieg noch nach dem Krieg lösen. Laufende Beschwerden über den Betrieb blieben ein Merkmal der Reederei.

Die frühere Bülow 1916 als portugiesische Trás-os-Montes

Der Einsatz der Schiffe ist in der Kriegszeit insgesamt – auf portugiesischer wie britischer Seite – aufgrund der Zensur nur sehr sporadisch dokumentiert.[2][4] Die Schiffe wurden für Transporte aller Art herangezogen, sowohl für zivile Transporte wie auch für militärischen Nachschub. Die von der TME selbst bereederten Schiffe wurden in erster Linie für den Transport von Grundnahrungsmitteln aus den Kolonien und für den Transport von Kolonialprodukten zu den englischen und französischen Märkten eingesetzt.[13]

An Großbritannien und von ihnen an Frankreich weiter vercharterte Schiffe wurden stärker in militärische Nachschubtransporte eingebunden: Frankreich etwa setzte sie auf der Thessaloniki-Route zwischen Marseille und Griechenland ein, die zur Versorgung der alliierten Truppen in den Dardanellen diente. Diese Verbindung galt aufgrund der häufigen Angriffe deutscher und österreichischer U-Boote als besonders gefährlich. Weitere an Großbritannien vercharterte Schiffe beteiligten sich an Truppentransporten aus den Vereinigten Staaten nach Europa, nachdem die USA in den Krieg eingetreten waren.[7]

Tätigkeit nach dem Ersten Weltkrieg

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Kriegsende wurden die Charterverträge mit Großbritannien zunächst verlängert, ab Ende 1919 begann die Rückgabe der ersten Schiffe an Portugal und die TME. Laufende Verträge – wie die Getreidetransporte von Kanada nach Portugal – liefen weiter. Gleichzeitig übertrug die portugiesische Marine die beiden 1916 beschlagnahmten und von ihr genutzten deutschen Schiffe Punque (ex Linda Woermann) und Sado (ex Pluto) an die TME, so dass die Staatsreederei bis 1921 insgesamt 39 Schiffe zurück erhielt.[4]

Zugleich sah die Reederei Potenzial und Notwendigkeit für neue Linien, da die portugiesischen Reedereien während des Krieges 129 Schiffe mit 135.000 BRT verloren hatten. Die ursprüngliche portugiesische Handelsflotte der Vorkriegszeit bestand nur noch aus elf Schiffen mit 44.000 BRT und war aufgrund mangelnder Ankaufmöglichkeiten während des Krieges überaltert.[7][14]

Noch bevor alle vercharterten Schiffe zurückgegeben waren, eröffnete die TME eigene Linienverbindungen. Zum Einsatz kamen zunächst 14 Schiffe, die im Fracht- wie im Passagierverkehr Häfen in Europa, den Vereinigten Staaten,[15][16] Südafrika[17] und Brasilien anliefen.[12]

Ankündigung der TME zu einer Fahrt auf der Brasilienroute

Als Passagierlinien standen insbesondere die Verbindungen in die Vereinigten Staaten und nach Brasilien im Fokus der portugiesischen Öffentlichkeit. Auf der Nordamerika-Route setze die Reederei die drei Schiffe Goa, Mormugao und São Vicente ein, auf der Südamerika-Route die Passagier- und Kombischiffe Trás-os-Montes, Porto, Lourenço Marques, Quelimane, São Jorge, Sacavém und Lima. Allerdings mussten beide Dienste bereits 1921 wieder eingestellt werden, da sie nicht die erhofften Erträge erzielten.[15][18]

Die während des Krieges aufgetretenen Qualitätsprobleme konnten auch nach dem Krieg nicht wirklich behoben werden – die TME arbeitete nicht wirtschaftlich und musste 1922 Konkurs anmelden. Die endgültige Liquidation erfolgte dann ab 1924 und wurde bis Anfang 1925 beendet. Die Schiffe wurden an bestehende portugiesische Reedereien verkauft und gleichzeitig Reedereineugründungen mit den ehemals deutschen Schiffen gefördert (Companhia Colonial de Navegação (7 Schiffe), Companhia Nacional de Navegação (7 Schiffe), Sociedade Geral de Comércio, Indústria e Transportes (9 Schiffe), Companhia de Navegação Carregadores Açorianos (3 Schiffe), Empresa Insulana de Navegação (1 Schiff)). Die übrigen Schiffe gingen an kleinere Unternehmen oder wurden abgewrackt.[4][19][20]

Schiffe der Reederei

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Liste enthält die 1916 beschlagnahmten und der TME übergebenen sowie die zunächst von der Marine genutzten und nach dem Krieg an die TME übergebenen Schiffe.[21]

Name Baujahr Werft Vermessung Anmerkungen, Verbleib
Alentejo 1911 Bremer Vulkan, Bremen 4312 BRT ex. dt. Uckermark, 1914 in Lissabon interniert, 1916 an TME, nach Großbritannien verchartert, 1919 frz. Victorieux, seit 7. Februar 1921 verschollen.
Alferrarede 1905 Joh. C. Tecklenborg, Geestemünde 1409 BRT ex dt. Pluto, 1914 in Lissabon interniert, 1916 beschlagnahmt, Minenleger Sado der portug. Marine, 1918 an TME, an 1924 Soc. de Navegação, 1927 an Sociedade Geral als Alferrarede, 1961 João Diogo der Sofamar, 1963 nördl. von Peniche gestrandet.
Amarante 1914 Bremer Vulkan, Bremen 7896 BRT ex dt. Württemberg, 1914 in Lissabon interniert, 1916 beschlagnahmt und an TME, nach Großbritannien verchartert, 1926 an Sociedade Geral, 1955 griech. Veronica, 1959 abgewrackt.
Aveiro 1894 Flensburger Schiffbau-Gesellschaft, Flensburg 2296 BRT ex. dt. Naxos, ex Harzburg, 1914 in Lissabon interniert, 1916 an TME, nach Großbritannien verchartert, 10. April 1918 im Ionischen Meer durch UB 53 versenkt.
Barreiro 1911 Schiffswerft von Henry Koch, Lübeck 1738 BRT ex. dt. Lübeck, 1914 in Lissabon interniert, 1916 an TME, 1. Mai 1917 vor Suances/Spanien durch UC 69 versenkt.
Belem 1890 Flensburger Schiffbau-Gesellschaft, Flensburg 1925 BRT ex. dt. Rhodos, 1914 in Lissabon interniert, 1916 an TME, 20. November Mai 1917 Northcott/Cornwall gestrandet.
Berlenga 1901 Rickmerswerft, Geestemünde 3548 BRT ex. dt. Sophie Rickmers, 1914 in Lissabon interniert, 1916 an TME, nach Großbritannien verchartert, 8. August 1917 in Biskaya durch UC 77 versenkt.
Boa Vista 1901 Thomas Turnbull and Son, Whitby 3667 BRT ex dt. Theodor Wille, 1914 in São Vicente (Kap Verde) interniert, 1916 beschlagnahmt und an TME, 21. Dezember 1917 in der Biskaya durch U 89 versenkt.
Brava 1893 Blohm & Voss, Hamburg 3184 ex dt. Erich Woermann, Rosario, Togo, 1914 in São Vicente (Kap Verde) interniert, 1916 beschlagnahmt und an TME, 3. September 1918 vor Trevose Head/Cornwall durch UB 125 versenkt.
Caminha 1907 Neptun Werft, Rostock 2763 BRT ex. dt. Minna Horn, ex Euripos, 1914 in Lissabon interniert, 1916 an TME, nach Großbritannien verchartert, 1. April 1917 in der Biskaya durch UC 71 versenkt.
Cascais 1899 Grangemouth Dockyard Company, Grangemouth 835 BRT ex. dt. Electra, 1914 in Lissabon interniert, 1916 an TME, nach Großbritannien verchartert, 17. Dezember 1916 an der französischen Biskayaküste durch UC 18 versenkt.
Cávado 1895 Helsingør Skibsværft, Helsingør 943 BRT ex dt. Achilles, 1914 in Lissabon interniert, 1916 beschlagnahmt und an TME, nach Großbritannien verchartert, 16. Februar 1917 vor Dover durch Kollision gesunken.
Coimbra 1913 Neptun Werft, Rostock 2512 BRT 1913 dt. Antares, 1914 in Lissabon interniert, 1916 beschlagnahmt und als Coimbra an TME, 1929 als Pêro de Alenquer an Companhia de Navegação Carregadores Açorianos, 1959 abgewrackt.
Congo 1905 Flensburger Schiffbau-Gesellschaft, Flensburg 3077 BRT ex dt. Clara Manzell, 1907 Ingraban, 1914 in Luanda interniert, 1916 beschlagnahmt und als Congo an TME, 1924 an Companhia Nacional, 1950 brit. Pisco, 1950 abgewrackt.
Cunene 1911 Flensburger Schiffbau-Gesellschaft, Flensburg 5898 BRT ex dt. Adelaide, 1914 in Luanda interniert, 1916 beschlagnahmt: Cunene der TME, an Großbritannien verchartert, 1919 Rückgabe, 1924 an Sociedade Geral für Einsatz nach Afrika, 1955 abgewrackt.
Damão 1911 Swan Hunter, Wallsend 5668 BRT ex dt. Brisbane, 1914 in Mormugao interniert, 1916 beschlagnahmt, an TME, 28. April 1918 durch U 91 versenkt.
Desertas 1895 Flensburger Schiffbau-Gesellschaft, Flensburg 3689 BRT ex dt. Wittenberg, Thekla, Hochfeld, 1914 in Funchal interniert, 1916 beschlagnahmt und an TME, nach Großbritannien verchartert, 1926 als Mendes Berata an Companhia Colonial, 1927 in Scheveningen abgewrackt.
Diu 1901 Flensburger Schiffbau-Gesellschaft, Flensburg 5683 BRT ex dt. Marienfels, 1914 in Mormugao interniert, 1916 beschlagnahmt, an TME, nach Großbritannien verchartert, 14. Oktober 1917 durch U 57 versenkt.
Espinho 1887 Armstrong, Mitchell and Company, Newcastle 740 BRT ex. dt. Energie, 1914 in Lissabon interniert, 1916 an TME, nach Großbritannien verchartert, 15. Juni 1917 westl. Gibraltar durch U 39 versenkt.
Esposende 1906 Seebeck-Werft, Geestemünde 1781 BRT 1906 dt. Arkadia, 1914 in Lissabon interniert, 1916 Esposende der TME, nach Großbritannien verchartert, 1924 als Villa Franca an Companhia de Navegação Carregadores Açorianos, 1951 rumän. Octombrie Rosu, 1960 abgewrackt;
Estremadura 1898 Reiherstiegwerft, Hamburg 3771 BRT ex. dt. Santa Ursula, 1914 in Lissabon interniert, 1916 an TME, nach Großbritannien verchartert, 1925 dt. Nordsee, 1926 griech. Gjulia, 1925 griech. Michaelios, 26. Juni 1943 vor Latakia durch U 81 versenkt.
Faro 1905 William Hamilton & Co., Port Glasgow 4044 BRT ex brit. Bardistan, 1906 dt. Woglinde, 1912 Manfred, 1913 Galata, 1914 in Lissabon interniert, 1916 an TME: Faro, nach Großbritannien verchartert, 1925: Benguela der Companhia Colonial, 1933 verkauft: ital. Alga und im selben Jahr abgewrackt.
Fernão Veloso 1906 Bremer Vulkan, Bremen 5179 BRT ex dt. Khalif, 1914 in Mosambik interniert, 1916 beschlagnahmt und an TME, nach Großbritannien verchartert, 1927 Mirandella der Sociedade Geral, 1955 abgewrackt.
Figueira 1905 Schiffswerft von Henry Koch, Lübeck 2168 BRT ex dt. Rotterdam, 1914 in Lissabon interniert, 1916 an TME, nach Großbritannien verchartert, 1925 abgewrackt.
Flores 1896 Rickmerswerft, Geestemünde 2007 BRT ex. dt. Rickmer Rickmers 1916 in Horta/Azoren beschlagnahmt, als Flores an TME und Großbritannien verchartert, 1924 Schulschiff Sagres der port. Marine, seit 1983 Museumsschiff Rickmer Rickmers in Hamburg.
Foz de Douro 1907 A. Vuick & Zoon, Capelle aan den IJssel 1615 BRT 1907 dt. Vesta, 1914 in Porto interniert, 1916 an TME, nach Großbritannien verchartert, 28. Januar 1917 vor der span. Westküste durch U 43 versenkt.
Gaia 1913 Neptun Werft, Rostock 1765 BRT ex dt. Girgenti, 1914 in Lissabon interniert, 1916 beschlagnahmt und an TME, nach Großbritannien verchartert, 1925 Maria Amélia der Sociedade Geral, 1959 abgewrackt.
Gaza 1914 Neptun Werft, Rostock 6037 BRT ex dt. Hof, 1914 in Maputo-Bucht interniert, 1916 als Gaza an TME, nach Großbritannien verchartert, 1925 an Sociedade Geral, 1949 abgewrackt.
Gil Eannes 1914 Seebeckwerft, Geestemünde 6037 BRT ex dt. Lahneck, 1914 in Lissabon interniert, 1916 als Gil Eannes an TME und von port. Marine als Transporter und Hilfskreuzer genutzt, 1927 Hospitalschiff der Frota Branca, 1956 ital. Tetide, 1960 abgewrackt.
Goa 1903 Flensburger Schiffbau-Gesellschaft, Flensburg 5734 BRT ex dt. Lichtenfels, 1914 in Mormugao interniert, 1916 beschlagnahmt, an TME, 1924 Cubango der Companhia Nacional, 1931 requiriert zur Bekämpfung der Revolte auf Madeira als Seeflugzeugträger mit drei CAMS 37 im Einsatz, 1950 Abbruch.[22]
Graciosa 1890 Russell & Co., Port Glasgow 2276 BRT ex. brit. Strathgryfe, 1910 dt. Margreta, 1914 auf den Azoren in Ponta Delgada interniert, 1916 an TME, 24. August 1918 vor der schottischen Nordwestküste durch U 90 versenkt.
Granja 1912 Schiffbau-Gesellschaft Unterweser, Bremerhaven 765 BRT ex dt. Picador, 1914 in Lissabon interniert, 1916 beschlagnahmt und an TME, 1925 Save der Companhia Nacional, 1950 brit. Bisco 7, 1950 abgewrackt.
Horta 1892 Caird & Company, Greenock 3472 BRT ex. brit. Gulf of Siam, 1903 dt. Schaumburg, 1914 auf den Azoren in Horta interniert, 1916 an TME, nach Großbritannien verchartert, 8. Juli 1918 im Mittelmeer nordöstlich von Malta durch UC 73 versenkt.
Ilha de Fogo 1901 Craig, Taylor & Company, Thornaby-on-Tees 4315 BRT ex dt. Bürgermeister Hachmann, 1914 in São Vicente (Kap Verde) interniert, 1916 beschlagnahmt und an TME, 2. Dezember 1916 westlich Cadiz nach Kollision gesunken.
Incomati 1912 Gebr. Sachsenberg AG, Roßlau/Elbe 340 BRT ex dt. Schlepper Leutnant, 1914 in Beira/Mosambik interniert, 1916 beschlagnahmt, als Incomati an TME, 1925/28 an Companhia Nacional de Navegação, 1933 Umbau zum Leichter in Lissabon, 1985 in Bagger, 2012 in Fahrt.
India 1906 Lloyd-Werft, Triest 5980 BRT ex öster. Vorwärts des Österreichischen Lloyd, 1914 in Mormugao interniert, 1916 beschlagnahmt, als India an TME, 1921 im Hafen von Lissabon ausgebrannt.[4]
Inhambane 1912 Joh. C. Tecklenborg, Geestemünde 6051 BRT ex dt. Essen, 1914 in Maputo-Bucht interniert, 1916 beschlagnahmt, als Inhambane an TME, nach Großbritannien verchartert, 1925 an Sociedade Geral, 1955 griech. Vassiliki, 1959 abgewrackt.
Lagos 1884 Richardson, Duck & Company, Thornaby 1843 BRT, 1205 NRT ex brit. Burgos, ex ungar. Szechenyi, 1914 in Lissabon interniert, 1916 beschlagnahmt und an TME, 1925 als Bissau an Companhia Colonial, 1930 griech. Irene, 1930 lett. Nauto, 1934 abgewrackt.[23]
Leca 1902 Helsingør Skibsværft, Helsingør 1911 BRT 1913 dt. Enos, 1914 in Lissabon interniert, 1916 beschlagnahmt und an TME, nach Großbritannien verchartert, 14. Dezember 1916 in der Biskaya durch UC 18 versenkt.
Leixoes 1890 Stephenson & Co., Newcastle 3245 BRT ex brit. Glen Caladh Tower, auf Stapel angekauft: dt. Achilles, 1914 in Lissabon interniert, 1916 beschlagnahmt und an TME, 12. September 1918 südlich Neufundland durch U 155 versenkt.
Lima 1907 Furness, Withy & Co., West Hartlepool 3901 BRT ex dt. Westerwald, 1914 in Lissabon interniert, 1916 beschlagnahmt und an TME, 1922 als Lima an Empresa Insulana de Navegação, 1969 abgewrackt.
Lourenço Marques 1905 Blohm & Voss, Hamburg 6355 BRT ex dt. Admiral, 1914 in Lourenco Marques interniert, 1916 beschlagnahmt und an TME, nach Großbritannien verchartert, 1925 Companhia Nacional de Navegação, 1950 abgewrackt.
Machico 1912 Neptun Werft, Rostock 6184 BRT ex dt. Colmar, 1914 in Madeira interniert, 1916 beschlagnahmt und an TME, nach Großbritannien verchartert, 1926 Luso der Sociedade Geral, 1955 in Großbritannien gestrandet und abgewrackt.
Madeira 1897 Reiherstiegwerft, Hamburg 4792 BRT ex dt. Petropolis, 1914 in Funchal interniert, 1916 beschlagnahmt: Madeira der TME, nach Großbritannien verchartert, 7. Oktober 1918 vor San Pietro durch UB 105 torpediert.
Maio 1902 Schiffswerft von Henry Koch, Lübeck 2179 BRT ex dt. Beta, 1914 in São Vicente (Kap Verde) interniert, 1916 beschlagnahmt und an TME, 1917 Estoril, 1935 lett. Iris Faulbaum, 1939 dt. Iris Faulbaum 1940 Wally Faulbaum, 1945 auf Unterelbe versenkt, 1953 abgewrackt.
Minho 1905 Bremer Vulkan, Bremen 1270 BRT ex dt. Mogador, 1914 in Lissabon interniert, 1916 beschlagnahmt und an TME, 1929 dt. Levensau, 1939 frz. Mont Saint Clair, 1. Dezember 1942 von Dtl. beschlagnahmt, 1943 it. Foggia, 8. April 1943 vor Susa nach Minentreffer gesunken.
Mira 1912 Joh. C. Tecklenborg, Geestemünde 1663 BRT ex dt. Rolandseck, 1914 in Lissabon interniert, 1916 beschlagnahm und an TME, nach Großbritannien verchartert, 26. November 1916 nach Kollision vor span. Küste gesunken.
Mormugao 1904 Blohm & Voss, Hamburg 6001 BRT ex dt. Esne, 1910 Kommodore, 1914 in Mormugao interniert, 1916 beschlagnahmt und an TME, 1924: Infante de Sagres, 1927 Zaire, 24. Oktober 1929 vor São Tomé gestrandet.
Nazaré 1891 Flensburger Schiffbau-Gesellschaft, Flensburg 992 BRT ex dt. Minna Schuldt, 1914 in Lissabon interniert, 1916 beschlagnahmt und an TME, nach Großbritannien verchartert, 1928 dt. Margarete Schröder, 1931 dän. Storm, 1934 it. Marzameni, 5. März 1943 im Mittelmeer durch brit. U-Boot Triumph versenkt.
Ovar 1903 Schiffswerft von Henry Koch, Lübeck 1650 BRT ex dt. Casablanca, 1914 in Lissabon interniert, 1916 beschlagnahmt und an TME, 25. August 1917 im Nordatlantik durch U 93 versenkt.
Pangim 1901 William Gray & Company, Hartlepool 4385 BRT ex dt. Numantia, 1914 in Mormugao interniert, 1916 beschlagnahmt und an TME, nach Großbritannien verchartert, 1926 als Cassequel an Companhia Colonial de Navegação, 14. Dezember 1941 durch U 108 auf dem Weg von Portugal nach Angola im Nordatlantik versenkt.
Peniche 1913 Flensburger Schiffbau-Gesellschaft, Flensburg 4758 BRT ex dt. Phoenicia, 1914 in Lissabon interniert, 1916 beschlagnahmt und an TME, nach Großbritannien verchartert, 1926 Saudades der Sociedade Geral, 1959 abgewrackt.
Ponta Delgada 1891 Caird & Company, Greenock 3354 BRT ex. brit. Gulf of Bothnia, 1903 dt. Schwarzburg, 1914 in Ponta Delgada interniert, 1916 an TME, nach Großbritannien verchartert, 13. Juli 1918 vor Oran durch UC 54 versenkt.
Porto 1893 F. Schichau, Danzig 6592 BRT ex dt. Prinz Heinrich, 1914 in Lissabon interniert, 1916 beschlagnahmt, an TME und nach Großbritannien verchartert, 1922 aufgelegt, 1925 in Italien abgewrackt.
Porto Alexandre 1906 Eiderwerft, Tönning 2719 BRT ex. dt. Thora Menzell, Ingbert, 1914 in Luanda interniert, 1916 beschlagnahmt und an TME: Porto Alexandre, 1924 Lobito der Companhia Colonial, 1953 in Hamburg abgewrackt.
Porto Santo 1895 Blohm + Voss, Hamburg 2576 BRT ex. dt. Guahyba, 1914 in Madeira interniert, 1916 beschlagnahmt, an TME nach Großbritannien verchartert und bei der Empresa Insulana de Navegação im Einsatz, 1918 gesunken.
Pungue 1895 Flensburger Schiffbau-Gesellschaft, Flensburg 1377 BRT ex. dt. Gutrune, 1902: Linda Woermann, 1914 in Beira/Mosambik interniert, 1916 beschlagnahmt und als Pungue Transporter der port. Marine, anschl. an TME, 1925 port. Luna, 1927 frz. Ville d’Alexandrette, 1929 jug. Anton Novic, 1934 span. Margo, 1940 brit. Margo, 1947 im Nordatlantik mit Munition versenkt.[6]
Sacavem 1897 Craig, Taylor & Company, Thornaby-on-Tees 2068 BRT 1897 brit. Whitehall, 1908 ital. Margaritone, 1913 dt. Nizza, 1914 in Lissabon interniert, 1916 an TME, nach Großbritannien verchartert, 1925 als Fayal an Companhia de Navegação Carregadores Açorianos, 1927 lett. Kurbads, 1938 abgewrackt;[24]
Sagres 1911 Neptun Werft, Rostock 2986 BRT ex. dt. Taygetos, 1914 in Lissabon interniert, 1916 an TME, weitergereicht an franz. Reg., dort als Hilfskreuzer klassifiziert. 16. April 1917 durch nicht identifiziertes U-Boot versenkt.[7]
Santa Maria 1886 Oswald Mordaunt & Company, Southampton 2663 BRT ex. brit. Ellesmere, 1898 dt. Schiffbek, 1914 auf den Azoren in Santa Maria interniert, 1916 an TME, 7. September 1918 im Südatlantik nach Ladungsbrand gesunken.
Santo Antao 1904 Bremer Vulkan, Bremen 4196 BRT ex dt. Heimburg, 1914 in São Vicente (Kap Verde) interniert, 1916 beschlagnahmt und an TME, nach Großbritannien verchartert, 1924 an Companhia Nacional: Sao Thomé, 1932 abgewrackt.
São Jorge 1898 Blohm + Voss, Hamburg 3601 BRT ex. dt. Sardinia, 1914 auf Faial interniert, 1916 beschlagnahmt, an TME und bei Empresa Insulana de Navegação im Einsatz, 1925 Amboim der Companhia Colonial de Navegação, 1933 abgewrackt.
São Nicolao 1905 Neptun Werft, Rostock 2679 BRT ex dt. Dora Horn, 1914 in São Vicente (Kap Verde) interniert, 1916 beschlagnahmt und an TME, nach Großbritannien verchartert, 17. November 1917 durch UC 26 versenkt.
São Thiago 1908 Neptun Werft, Rostock 3763 BRT ex dt. Santa Barbara, 1914 in São Vicente (Kap Verde) interniert, 1916 beschlagnahmt und an TME, nach Großbritannien verchartert, 1924 an Companhia Nacional: Cabo Verde, 1950 abgewrackt.
Sao Vicente 1900 Bremer Vulkan, Bremen 5085 BRT ex dt. Würzburg, 1914 in Vicente de Cabo Verde interniert, 1916 beschlagnahmt und an TME, nach Großbritannien bzw. an Frankreich verchartert, 1925 Loanda der Companhia Colonial, 1938 in Italien abgewrackt.[25]
Setubal 1910 Robert Thompson and Sons, Southwick 1338 BRT ex dt. Triton, 1914 in Setubal interniert, 1916 beschlagnahmt und an TME, nach Großbritannien verchartert, 3. März 1917 vor Rumellstone gestrandet.
Sines 1896 William Hamilton & Co., Port Glasgow 2823 BRT ex brit. Lynrowan. 1901 dt. Milos, 1914 in Lissabon interniert, 1916 beschlagnahmt und an TME, nach Großbritannien verchartert, 20. März 1929 im Ärmelkanal nach Kollision gesunken.
Trafaria 1904 Bremer Vulkan, Bremen 1744 BRT ex dt. Mazagan, 1914 in Lissabon interniert, 1916 beschlagnahmt, 2. Oktober 1917 nordwestlich Cap Ortalgal durch U 89 versenkt.
Trás-os-Montes 1906 Joh. C. Tecklenborg, Geestemünde 9028 BRT ex dt. Bülow, 1914 in Lissabon interniert, 1916 beschlagnahmt, an TME, nach Großbritannien verchartert, 1924 als Nyassa an Companhia Nacional de Navegação, 1951 abgewrackt.
Tungue 1903 Schichau-Werke, Danzig 8066 BRT ex dt. Zieten, 1914 in Mosambik interniert, 1916 beschlagnahmt, Tunque der TME, nach Großbritannien verchartert, 27. November 1917 im Mittelmeer durch UB 51 versenkt.
Viana 1911 Neptun Werft, Rostock 1749 BRT 1911 dt. Mailand, 1914 in Lissabon interniert, 1916 an TME: Viana, 1924 als Lagoa an Companhia de Navegação Carregadores Açorianos, 1928 bei Vila do Conde/Porto gestrandet;
  • Dirk Friedrich: Portugal und der Erste Weltkrieg. Ein kleines Land im Großen Krieg. minifanal, Bonn 2017, ISBN 978-3-95421-119-7.
  • Reinhart Schmelzkopf: Die deutsche Handelsschiffahrt 1888–1918. Selbstverlag, Cuxhaven 1981, DNB 890889570.
  • Duncan Haws: Merchant Fleets 37: Furness, Withy & Co. Ltd. Travel Creatours Ltd., Crowborough 2000, ISBN 0-946378-38-X.
  • David Burrell: Furness, Withy 1891–1991. World Ship Society, Kendal 1992, ISBN 0-905617-70-3.
  • Jorge Miguel Russo Ribeiro: Os navios portugueses afundados pela arma submarina alemã na Grande Guerra. Dissertation, Lissabon 2018 (Online-Version als PDF).
  • Paulo Jorge Martins da Brázia: A Marinha Mercante entre 1945–1985. As Grandes Armadoras. Universidade de Lisboa, Lissabon 2010, (Online-Version als PDF; 43 MB).
  • Ana Paula Pires, Rita Nunes, Sérgio Rezendes: A Grande Guerra e os Açores: da estratégia naval à Pneumónica. Letras Lavadas edições, Ponta Delgada 2019, ISBN 978-989-735-229-4 (Online-Version als PDF).
  • José António Rodrigues Pereira: A Marinha na Grande Guerra: Teatros de Operações da Europa, Atlãntico e Mediterraneo 1914–1919 (Die Marine im Großen Krieg: Kriegsschauplätze Europa, Atlantik und Mittelmeer 1914–1919). In: Revista Militar Mai 2016, S. 489–519 (Online-Version als PDF).
Commons: Transportes Marítimos do Estado – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Jorge Miguel Russo Ribeiro: Os navios portugueses afundados pela arma submarina alemã na Grande Guerra, S. 81f.
  2. a b Duncan Haws: Merchant Fleets 37: Furness, Withy & Co. Ltd, S. 241
  3. a b c David Burrell: Furness, Withy 1891–1991, S. 70
  4. a b c d e Companhias Portuguesas – Os T.M. do Estado, bei naviosenavegadores.blogspot.com
  5. Dirk Friedrich: Portugal und der Erste Weltkrieg. Ein kleines Land im Großen Krieg, S. 29f.
  6. a b A Marinha de Guerra bei momentosdehistoria.com
  7. a b c d José António Rodrigues Pereira: A Marinha na Grande Guerra: Teatros de Operações da Europa, Atlãntico e Mediterraneo 1914–1919
  8. Paulo Jorge Martins da Brázia: A Marinha Mercante entre 1945–1985. As Grandes Armadoras, S. 22
  9. Duncan Haws: Furness, Withy, S. 241–256
  10. Paulo Jorge Martins da Brázia: A Marinha Mercante entre 1945–1985. As Grandes Armadoras, S. 183
  11. Dirk Friedrich: Portugal und der Erste Weltkrieg. Ein kleines Land im Großen Krieg, S. 58
  12. a b Os Transportes Marítimos do Estado, bei naviosenavegadores.blogspot.com
  13. a b Notícias dos T.M.E. em 1918, bei naviosenavegadores.blogspot.com
  14. Companhia Colonial de Navegação, bei comm-pt
  15. a b Transportes Marítimos do Estado, bei theshipslist.com
  16. Portuguese Line: Transportes Maritimos do Estado, bei timetableimages.com
  17. Deutsche auslands-Arbeitsgmeinschaft (Hrsg.): Hamburg in seiner politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Bedeutung. S. 99 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  18. Paulo Jorge Martins da Brázia: A Marinha Mercante entre 1945–1985. As Grandes Armadoras, S. 150f. (Anm. 461)
  19. Paulo Jorge Martins da Brázia: A Marinha Mercante entre 1945–1985. As Grandes Armadoras, S. 23
  20. Alcides Goularti Filho, António Rafael Amaro, Álvaro Garrido: Companhia colonial de navegação: a trajetória de uma empresa sob um regime imperial e autoritário. In: Revista Transporte y Territorio 22 (enero-junio, 2020), S. 393 – 417, hier S. 396 (Online-Version als PDF)
  21. übergreifend für die deutschen Schiffe: Reinhart Schmelzkopf: Die deutsche Handelsschiffahrt 1888–1918; zu den an Großbritannien vercharterten Schiffen: Duncan Haws: Furness, Withy, S. 241–256; allgemein auch: Jorge Miguel Russo Ribeiro: Os navios portugueses afundados pela arma submarina alemã na Grande Guerra, S. 81–92 sowie ergänzende Nachweise bei den Einzelschiffen.
  22. Cubango bei forumdefesa.com
  23. Burgos bei teesbuiltships.co.uk
  24. Whitehall, bei teesbuiltships.co.uk
  25. Arnold Kludas: Die Seeschiffe des Norddeutschen Lloyd 1857 bis 1919. Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford 1991, ISBN 3-7822-0524-3, S. 118