Theodor Mintrop

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Theodor Mintrop, 1853, Zeichnung und Lithografie von Bernhard Höfling
Grabmal Mintrops auf dem Golzheimer Friedhof, heute auf dem Nordfriedhof Düsseldorf
Der Heilige Michael ficht den Teufel, Zeichnung 1858
Aktie der Bergbau-Aktiengesellschaft Medio-Rhein vom 1. Februar 1858, gestaltet von Theodor Mintrop[1]
Haugianerne (Andacht der Haugianer), Gemälde von Adolph Tidemand, dritte Fassung, 1852 – Für dieses Bild der Norwegischen Nationalromantik stand Mintrop als die Figur des Predigers Modell.[2]
Mrs. Schuyler Burning Her Wheat Fields in Approach of the British, 1852 – In diesem Historiengemälde des Deutschamerikaners Emanuel Leutze, das eine Begebenheit aus dem Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg schildert, figuriert Mintrop als der Kutscher, der Mrs. Schuyler mit hektischer Geste das Herannahen der britischen Streitmacht anzeigt, worauf diese Dame ihre Weizenfelder anzündet, um verbrannte Erde zu erzeugen.[3]

Theodor Mintrop (* 7. April[4] 1814 in Essen-Heidhausen; † 30. Juni 1870 in Düsseldorf) war ein deutscher Maler der Romantik und der Düsseldorfer Malerschule.[5]

Mintrop wurde auf Gut Barkhoven in Heidhausen geboren. Bis zu seinem 30. Lebensjahr diente er auf dem Gut seines Bruders. Der Düsseldorfer Künstler Eduard Geselschap, der durch den Maler Karl Heinrich Oeckinghaus auf den Autodidakten aufmerksam geworden war und ihn im Oktober 1844 als Talent „entdeckt“ hatte, erreichte bei Wilhelm von Schadow, dass er trotz seines Alters 1844 in die Kunstakademie Düsseldorf eintreten konnte. Geselschap nahm Mintrop für den Rest seines Lebens in eine Wohngemeinschaft in der Jägerhofstraße[6][7] auf, die er selbst dann nicht beendete, als er 1856 Lotte Rose heiratete. Ein weiterer Freund Mintrops war Fritz Roeber, der spätere Direktor der Kunstakademie.[8] Dort studierte Mintrop bei Theodor Hildebrandt, Carl Ferdinand Sohn und Friedrich Wilhelm Schadow. 1854 stieg er „als sehr bedeutendes Talent“ in die Meisterklasse auf. Der außerordentliche Umstand der Entdeckung des „Naturtalents“ und sein eigenwilliger Stil führten dazu, dass man ihn als „neuen Giotto“ und „Wunderkind der Romantik“ (Richard Klapheck) feierte. Gottfried Sello rühmte ihn 1963 als „einen ländlichen Raffael“.[9] Wie viele andere Maler der Düsseldorfer Schule gehörte Mintrop dem Künstlerverein Malkasten an. Ein Freund und Nachfolger Mintrops war der Maler Friedrich Geselschap.

Zu seinen Werken zählen Das Album für Minna aus den Jahren 1855 bis 1857 mit lavierten und aquarellierten Zeichnungen auf 72 Blättern und der posthum 1875 veröffentlichte Märchenband König Heinzelmann’s Liebe mit 70 Illustrationen. In der Nachfolge der Arabesken und der Grotesken Raffaels u. a. sowie evtl. inspiriert von den vielfigurigen Kompositionen Genellis schuf er 1869 eine allegorische Verherrlichung des Maiweins, die den Einfluss der Düsseldorfer Malerschule zeigt[10] und sich heute im Besitz des Wallraf-Richartz-Museums in Köln befindet.

In der ehemaligen Abteikirche St. Ludgerus in Essen-Werden hängt ein Altarbild von Theodor Mintrop. Viele von Mintrops Zeichnungen sind als Leihgabe der Kunstakademie Düsseldorf im Museum Kunstpalast (Düsseldorf) archiviert.

Der Mintropplatz in Düsseldorf sowie die Mintropstraßen in Düsseldorf und Essen wurden nach ihm benannt. Mintops Grab befand sich auf dem Golzheimer Friedhof, ehe es wegen des Durchbruchs der Klever Straße (1905) auf den Düsseldorfer Nordfriedhof verlegt werden musste.

Illustrationen (Auswahl)

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Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf:

  • Ludwig BundMintrop, Theodor. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 21, Duncker & Humblot, Leipzig 1885, S. 769–771.
  • Ludwig Bund: Theodor Mintrop. Ein Blatt der Erinnerung. Düsseldorf: Spiethoff & Krahe, 1871. urn:nbn:de:hbz:061:1-43219
  • Richard Klapheck: Theodor Mintrop. Das Wunderkind der Romantik. Dortmund 1923.
  • Gunda Luyken: Putten, Hexen und nackte Männer. Zeichnungen von Theodor Mintrop. Museum Kunstpalast, Düsseldorf 2014.
  • Angelika Mintrop-Aengevelt (Hrsg.): König Heinzelmann’s Liebe. Droste, Düsseldorf 2014, ISBN 978-3-7700-1537-5.
  • Margaret A. Rose (Hrsg.): Theodor Mintrop. Das Album für Minna (1855–1857). Nebst weiteren neuentdeckten Materialien. Aisthesis, Bielefeld 2003, ISBN 3-89528-378-9.
  • Margaret A. Rose (Hrsg.): Theodor Mintrops Briefe an Anna Rose (1857–1869). Mit Dokumenten und Bildern aus Bielefeld, Detmold und Düsseldorf. Zum 200. Geburtstag des Malers Theodor Mintrop (1814–1870). Aisthesis, Bielefeld 2014, ISBN 978-3-8498-1028-3.
  • Margaret A. Rose (Hrsg.): Theodor Mintrops komische Märchen in Bildern (1855–1866) / Theodor Mintrop’s comic fairy tales in pictures (1855–1866). Mammelitzken und die Heinzelmanken (1855–1860) & König Heinzelmanns Liebe (1866). Texte in Deutsch und Englisch. Bielefeld: Aisthesis 2016, ISBN 978-3-8498-1148-8.
  • Margaret A. Rose (Hrsg.): Art, Music, and Humour in Theodor Mintrop’s Album for Minna. Bielefeld: Aisthesis 2023, ISBN 978-3-8498-1938-5 [E-Book].
  • Gabriele Zangs: Theodor Mintrop. Monographie und Werkverzeichnis. Athena-Verlag, Oberhausen 2013, ISBN 978-3-89896-534-7.
  • Gabriele Zangs: Theodor Mintrop. In: Allgemeines Künstler-Lexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker. Band 90. Hrsg. v. A. Beyer, B. Savoy, W. Tegethoff. Berlin/Boston 2016, S. 18.
  • Vom Pfluge in die Akademie. In: Die Gartenlaube. Heft 12, 1872, S. 196 f. (Volltext [Wikisource] – über Leben und Werk Theodor Mintrops).
Commons: Theodor Mintrop – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Der Schein trügt: Die Aktie der Bergbau-Aktien-Gesellschaft Medio-Rhein von 1858
  2. Wend von Kalnein (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1979, ISBN 3-8053-0409-9, S. 489, Kat.-Nr. 256
  3. Gerhard Keppner: Ludger Mintrop. Der Mann der in die Erde blickte. Die Eroberung des Untergrunds. Pro Business, Berlin 2012, ISBN 978-3-86386-248-0, S. 15 (books.google.de)
  4. So steht es in den Kirchenbüchern der Ludgerus-Kirche Essen-Werden (siehe Margaret A. Rose, Theodor Mintrop: Das Album für Minna, S. 12) und auch in der ADB. Nach dem AKL am 4. April. In der Literatur werden auch der 14. und der 17. April genannt, die aber nicht zutreffend sein können, da Mintrop am 9. April getauft worden ist (siehe ebenfalls Margaret Rose, S. 12).
  5. Autogramm und Porträt von Theodor Mintrop in: Bildnisse Düsseldorfer Künstler
  6. Adreßbuch der Obermeisterei Düsseldorf, 1870, im Forum ahnenforschung-bildet.de, abgerufen am 2. August 2015
  7. Sterbehaus von Theodor Mintrop, Jägerhofstraße 10, in Adressbuch der Stadt Düsseldorf für das Jahr 1894
  8. Helga Meister: Mintrops teuflisches Vergnügen (Memento vom 6. Juni 2015 im Internet Archive). Artikel vom 17. Oktober 2014 im Portal wz-newsline.de
  9. Gottlieb Sello: Ein ländlicher Raffael. Theodor Mintrop, ein durchschnittlicher Maler, aber ein Genie der Zeichnung. In: Die Zeit, Nr. 28/1963
  10. Wend von Kalnein, S. 403 f., Kat.-Nr. 168