Wiesen (Seßlach)
Wiesen Stadt Seßlach
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Koordinaten: | 50° 10′ N, 10° 51′ O |
Höhe: | 266 m ü. NN |
Einwohner: | 45 (30. Juni 2022)[1] |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Postleitzahl: | 96145 |
Vorwahl: | 09569 |
Schloss
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Wiesen ist ein Gemeindeteil der oberfränkischen Stadt Seßlach im Landkreis Coburg.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wiesen liegt etwa 14 Kilometer südwestlich von Coburg an einem Hang oberhalb der Rodach. Die Kreisstraße CO 9 von Heilgersdorf führt durch den Ort. Ortsbildprägend ist das gleichnamige Schloss, das auf einem Felsen steht. Wiesen ist Sitz einer mittelständischen Spedition.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erstnennung von Wiesen war 1231/33 mit „Helmbricus de wisen“ als Zeuge in einer Bamberger Urkunde.[2] Der Kern des Dorfes ist das Schloss, das Teil eines Rittergutes war. Im 13. Jahrhundert war das Adelsgeschlecht derer von Wiesen Herr des Gutes. Um 1400 gelangte es in den Besitz derer von Lichtenstein.[3]
Wiesen gehörte zum Hochstift Würzburg, das 1803 säkularisiert und zum größten Teil dem Kurfürstentum Bayern zugeschlagen wurde. Von Dezember 1806 bis 1814 gehörte Wiesen zum Großherzogtum Würzburg. Im Jahr 1818 wurde Wiesen Teil der politischen Gemeinde Heilgersdorf, wobei die Gemeinderechte unberührt blieben.[4] 1862 erfolgte die Eingliederung Wiesens in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Ebern.
1818 wurde das Schloss vom Herrn von Lichtenstein senior an den Herrn von Bibra veräußert. 1822 kam es an Herrn von Lichtenstein junior zurück, der es 1829/30 an den Kämmerer von Pawel zu Geyersberg weiterverkaufte.[5] Weitere Eigentümerwechsel folgten in den nächsten Jahrzehnten.
1830 bestand das Anwesen aus dem Schlossgebäude, einem Brau- und Brunnenhaus, drei Taglöhnerhäusern sowie mehreren Scheunen und Stallungen. In den vier Häusern lebten sechs Familien. Das Gut umfasste Grundstücke von 670 Morgen Fläche.[6]
1875 zählte Wiesen, das zur Landgemeinde Heilgersdorf gehörte, 30 Einwohner und 11 Gebäude. Die Kinder gingen in Heilgersdorf zur Schule.[7]
1925 hatte Wiesen 45 Einwohner und 4 Wohnhäuser.[8] Zwischen 1936 und 1937 wurde das Rittergut mit 144,8 Hektar Fläche in den Gemarkungen Heilgersdorf und Seßlach aufgeteilt. Dadurch entstanden in Wiesen zwei Neusiedlerstellen für Bauern aus der Rhön, die aufgrund der Einrichtung des Truppenübungsplatzes Wildflecken umgesiedelt wurden, sowie eine Landarbeiter- und eine Handwerkerstelle. Die Gutssiedlung wurde zu einem Weiler erweitert.[9]
Am 1. Juli 1972 wurde der unterfränkische Landkreis Ebern aufgelöst. Seitdem gehört Wiesen zum Landkreis Coburg. Im Zuge der bayerischen Gebietsreform verlor Heilgersdorf am 1. Mai 1978 seine Selbstständigkeit als Gemeinde. Wiesen wurde ein Gemeindeteil der Stadt Seßlach.[10]
Im Jahr 1987 hatte das Dorf 27 Einwohner und 6 Wohnhäuser mit 10 Wohnungen.[11] Wiesen gehört zum Kirchensprengel der evangelisch-lutherischen Pfarrkirche in Heilgersdorf.
Einwohnerentwicklung
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Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Liste der Baudenkmäler in Wiesen sind drei Baudenkmäler aufgeführt.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Stadt Seßlach – Zahlen & Daten. In: www.sesslach.de. 30. Juni 2022, abgerufen am 4. Dezember 2022.
- ↑ Werner Schmiedel: Landkreise Ebern und Hofheim. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Unterfranken. Band 2: Landkreise Ebern und Hofheim. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1973, ISBN 3-7696-9872-X, S. 58.
- ↑ Fritz Mahnke: Schlösser und Burgen im Umkreis der Fränkischen Krone, 1. Band. 3. Auflage. Druck- und Verlagsanstalt Neue Presse GmbH, Coburg 1974, S. 134–136.
- ↑ Daniel Zuber: Leben auf dem Land Heilgersdorf 1361–2011. Seßlach 2011, S. 57.
- ↑ Daniel Zuber: Leben auf dem Land Heilgersdorf 1361–2011. S. 82.
- ↑ Daniel Zuber: Leben auf dem Land Heilgersdorf 1361–2011. S. 96.
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1292, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1339 (Digitalisat).
- ↑ Erhard Treude: Ländliche Neusiedlung in Oberfranken 1933–1941.
- ↑ [1] (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 300 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1304 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1175 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 152 (Digitalisat).