Rise (Kopftuch)
Eine Rise ist ein Kinntuch, das zur Kleidung der Frauen des Mittelalters gehörte und vom 13. bis zum 15. Jahrhundert getragen wurde.[1] Im 16. Jahrhundert tragen nur noch ältere Frauen das Kinntuch zusammen mit ihren mächtigen Hauben.[2]
Nach Matthias von Lexer: "im weiteren sinne war rîse auch das ganze gebende".[3] Die Rise wurde in Höhe der Schläfen am Gebende oder im Haar befestigt und oft auch mit einem Kopfschleier getragen. Die Rise als "Wangen- und Kinnbinde" war wohl aus festerem Material etwa wie Batist.[4] In Ulrichs von Liechtenstein Frauendienst trägt der Held eine Rise als Helmschmuck, ein Symbol der Frauengunst.[4]
In der Spätform war die Rise lang herabfallend und am Saum mit Rüschen verziert. In sozial höheren Schichten war die Rise oft auch aus Seide und mit Stickerei versehen.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rise. In: Lexikon. Gewandung.de, Mode im Mittelalter, abgerufen am 16. Juli 2015.
- Kruseler Püppchen - Ein Spiegel mittelalterlicher Mode (Landschaftsmuseum Obermain)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Wolfgang Quincke: Handbuch der Kostümkunde. 2. verbesserte und vermehrte Auflage. Weber, 1896, S. 113.
- ↑ Otto Henne am Rhyn: Kulturgeschichte des deutschen Volkes. G. Grote, 1893, S. 83 (Abbildung einer Rise in Figur Nr. 15).
- ↑ Matthias Lexer: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch. S. Hirzel, 1876, S. 458.
- ↑ a b Karl Bartsch (Hrsg.): Deutsche Dichtungen des Mittelalters, mit Wort- und Sacherklärungen: Ulrich's von Liechtenstein Frauendienst. Band 6., 1888.