Remigijus Žemaitaitis

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Remigijus Žemaitaitis

Remigijus Žemaitaitis (* 30. Mai 1982 in Šilutė, Litauen) ist ein litauischer Politiker, Vorsitzende der Partei Nemuno aušra. Von 2009 bis 2024 war er Mitglied des Seimas, von 2016 bis 2020 Parteivorsitzender der Tvarka ir teisingumas bzw. von 2020 bis 2024 von Laisvė ir teisingumas. Aufgrund der von Žemaitaitis vertretenen antisemitischen Positionen und einer Anklage ist er umstritten. Im Kontext der Regierungsbildung im November 2024, kam es deshalb zu mehreren Demonstrationen.[1][2][3][4][5][6][7]

Nach dem Abitur 2000 am 1. Gymnasium Šilutė absolvierte Žemaitaitis von 2000 bis 2005 das Magisterstudium der Rechtswissenschaften (Spezialisierung: Handelsrecht) an der Vilniaus universitetas. Ab 2006 studierte er im Masterstudiengang der Wirtschaft an der Vilnius University International Business School in Vilnius.

Von August 2002 bis Juli 2005 arbeitete Žemaitaitis als Jurist im Unternehmen UAB „Dervira“ und 2004 in der Obersten Wahlkommission. Von 2004 bis 2005 war Spezialist am 2. Stadtkreisgericht Vilnius, 2005 Richtergehilfe, von 2005 bis 2007 Gehilfe des Vorsitzenden im Bezirksgericht Vilnius, von 2007 bis 2008 Berater des Bürgermeisters der Stadt Vilnius Juozas Imbrasas (Tvarka ir teisingumas), 2009 Mitarbeiter der EU-Abgeordneten Rolandas Paksas und J. Imbrasas.[8][9]

Als der Sozialdemokrat Zigmantas Balčytis 2009 in das Europäische Parlament gewählt wurde und seinen Sitz im Seimas aufgab, kam es in dessen bisherigem Wahlkreis Šilalė-Šilutė zu einer Nachwahl, die Žemaitaitis gewann.[10][11][12] Bei der Parlamentswahl 2012 verteidigte er seinen Sitz in diesem Wahlkreis. Vier Jahre später zog er bei der Wahl im Oktober 2016 an der Spitze der nationalen Liste von TT erneut in den Seimas ein. Bei dieser Wahl musste die Partei deutliche Verluste hinnehmen. Rolandas Paksas trat vom Parteivorsitz zurück und Žemaitaitis wurde sein Nachfolger.[13][14] 2017 schlug der die Wiedereinführung der Todestrafe ein.[15] 2018 wurde er zudem Stellvertretender Seimas-Präsident. Tvarka ir teisingumas fusionierte im Juni 2020 mit der Lietuvos laisvės sąjunga (LLS; Litauische Freiheitsunion) zur Partei Laisvė ir teisingumas (Freiheit und Gerechtigkeit), deren Vorsitzender Žemaitaitis seither war.

Im Mai 2023 veröffentlichte Žemaitaitis auf Facebook antisemitische, israelfeindliche Kommentare und behauptete unter anderem, dass „die Juden und Russen“ ethnische Litauer während des Zweiten Weltkriegs unterdrückt hätten und für das Massaker im Dorf Pirčiupiai im Jahr 1944 verantwortlich seien.[16] Die Kommentare wurden von litauischen Politikern, der litauischen jüdischen Gemeinde und zahlreichen Botschaftern in Litauen scharf kritisiert und verurteilt. Das Büro des Generalstaatsanwalts leitete eine Untersuchung zu Žemaitaitis' Handlungen ein.[17] Am 19. Mai 2023 beendete Freiheit und Gerechtigkeit Žemaitaitis' Mitgliedschaft in der Partei aufgrund seiner antisemitischen Äußerungen.[18]

Er war Kandidat bei der Präsidentschaftswahl in Litauen 2024.

Žemaitaitis ist mit der Juristin Živilė Žemaitaitienė verheiratet.

Commons: Remigijus Žemaitaitis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Litauen: Erneut Proteste gegen Regierungsbündnis, nau.ch, 21. November 2024
  2. Another protest will be held against coalition with Nemunas Dawn , 18. November 2024
  3. Thousands protest in Vilnius against government party whose leader is on trial for antisemitism, von Andrius Sytas, reuters.com, 15. November 2024
  4. leader accused of antisemitism prepares to join government, politico.eu, 15. November 2024
  5. Antisemitism Row Draws Protesters as Lithuanian Lawmakers Gather, bloomberg.com, 14. November 2024
  6. People in Vilnius to protest against new coalition, lrt.lt, 11. November 2024
  7. Antisemtismusvorwürfe Litauen bekommt umstrittene Dreierkoalition, Kronen Zeitung, 11. November 2024
  8. Į Briuselį rengiasi europarlamentarų padėjėjų gvardija (balsas.lt, 5. September 2009 09:39)
  9. R. Žemaitaitis patarinės Europos parlamentarams (Šarūnė Lukauskaitė, „Šilutės naujienos“, 31. Juli 2009 14:59)
  10. Seimo nariai A. Zuokienė ir R. Žemaitaitis įgijo visas Tautos atstovo teises (2009 m. gruodžio 9 d. pranešimas VIR)
  11. Remigijus Žemaitaitis (Memento des Originals vom 3. Januar 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vrk.lt (VRK informacija)
  12. VRK rinkimų informacija
  13. Remigijaus Žemaitaičio tinklavietė (LR Seimas)
  14. 2011 m. Lietuvos savivaldybių tarybų rinkimai (Memento des Originals vom 3. März 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vrk.lt
  15. Seimo nario R. Žemaitaičio pranešimas: „Parlamentaras kreipėsi į Europos Komisijos Pirmininką ir į Europos Vadovų Tarybos Pirmininką dėl mirties bausmės atitikties ES teisei“ - Pranešimai žiniasklaidai. Abgerufen am 14. Oktober 2024 (litauisch).
  16. Lithuanian MP Žemaitaitis stripped of immunity over anti-Semitic posts. 14. Februar 2024, abgerufen am 14. Oktober 2024 (englisch).
  17. The Times of Israel: Lithuanian lawmaker in hot water after quoting song urging kids to kill Jews. 12. Mai 2023, abgerufen am 14. Oktober 2024.
  18. „Laisvė ir teisingumas“ stabdo Žemaitaičio narystę partijoje. 19. Mai 2023, abgerufen am 14. Oktober 2024 (litauisch).