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Reuth (Weischlitz)

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Reuth
Gemeinde Weischlitz
Koordinaten: 50° 28′ N, 11° 57′ OKoordinaten: 50° 28′ 15″ N, 11° 57′ 29″ O
Höhe: 600 m
Fläche: 4,82 km²
Einwohner: 390 (9. Mai 2011)[1]
Bevölkerungsdichte: 81 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2017
Postleitzahl: 08538
Vorwahl: 037435
Karte
Lage der ehemaligen Gemeinde Reuth im Vogtlandkreis

Reuth ist ein Ortsteil der Gemeinde Weischlitz im Vogtlandkreis in Sachsen. Die Gemeinde Reuth mit ihren sechs Ortsteilen wurde am 1. Januar 2017 nach Weischlitz eingemeindet.

Lage und Verkehr

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Bahnhof Reuth (b. Plauen/Vogtl) (2018)

Die einstige Gemeinde Reuth war aufgrund ihres Ortsteils Mißlareuth nach Mühltroff die zweitwestlichste Gemeinde im Freistaat Sachsen. Sie hatte eine Fläche von 30,67 km².[2] Die Ortslage Reuth befindet sich heute im Nordwesten der Gemeinde Weischlitz an der Grenze zu Thüringen. In der Flur von Reuth entspringen der Tobertitzer Lohbach und der Schönlinder Burgbach, welche in die Weiße Elster entwässern.

Reuth besitzt einen Bahnhof an der Bahnstrecke Leipzig–Hof, der im Schienenpersonennahverkehr von der Vogtlandbahn bedient wird. Um diesen befindet sich neben dem südlich gelegenen Hauptort ein weiterer Siedlungsschwerpunkt des Ortsteils. Der Ort ist zudem mit der vertakteten RufBus-Linie 47 des Verkehrsverbunds Vogtland an Weischlitz und Plauen angebunden. Einmal täglich verkehrt die KomBus-Linie 163 zwischen Hirschberg und Plauen.

Reuth liegt im Westen des Vogtlandkreises und im sächsischen Teil des historischen Vogtlands, an der Grenze zum thüringischen Vogtland. Geografisch liegt der Ort im Südwesten des Naturraums Vogtland (Übergang von Thüringer Schiefergebirge ins Mittelvogtländische Kuppenland).

Stelzen
Thüringen
Tobertitz
Spielmes
Thüringen
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Thossen
Reinhardtswalde Schönlind

Angrenzende Kommunen der einstigen Gemeinde Reuth waren die Gemeinde Rosenbach/Vogtl. und Weischlitz im Vogtlandkreis sowie die Städte Gefell und Tanna im thüringischen Saale-Orla-Kreis. Nicht weit entfernt ist die bayerische Landesgrenze mit den Gemeinden Feilitzsch und Töpen im Landkreis Hof.

Einstige Gemeindegliederung

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Ortsteile der Gemeinde Reuth zum Zeitpunkt der Eingemeindung nach Weischlitz im Jahr 2017 waren:

Kirche Reuth, Entwürfe für Glasfenster stammen von Christian W. Anemüller
Rittergut Reuth um 1859

Das Platzdorf Reuth wurde erstmals im Jahr 1418 als zu der Rewte erwähnt. Der Ortsname leitet sich von „gerodet“ ab und weist auf den Ursprung des Ortes hin. Bereits vor 1250 existierte eine Capelle im Walde zur Reuth, welche um 1250 von einer bis 1869 existierenden Wehrkirche abgelöst wurde. Die heutige Kirche stammt aus dem Jahr 1869.[3] Die Grundherrschaft über den Ort lag beim erstmals 1583 erwähnten Rittergut Reuth, welches aus einer Ringwallanlage hervorgegangen war. Als Besitzer des Herrensitzes wurden um 1411 die Herren von Wolffersdorff genannt, denen die Herren von Watzdorf folgten. 1674 kaufte Hans Georg II. von Schönfels, kursächsischer Kriegskommissar (1635–1695) aus dem Konkurs der von Watzdorf´schen Erben das Rittergut Reuth. Es blieb 188 Jahre im Besitz der Familie, bis Friedrich Ernst von Schönfels (1796–1878) es 1862 für 78.500 Taler verkaufte.[4]

Reuth gehörte bis 1856 zum kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Amt Plauen.[5] 1856 wurde der Ort dem Gerichtsamt Plauen und 1875 der Amtshauptmannschaft Plauen angegliedert.[6] Zu Reuth gehörte bis ins 20. Jahrhundert auch der sächsische Anteil von Stelzen, welcher in mehreren langgestreckten Parzellen in den reußischen bzw. thüringischen Anteil hineinragte.[7] Im Jahr 1928 erfolgten ein Gebietsaustausch und eine Grenzbereinigung zwischen dem Freistaat Sachsen und dem Land Thüringen.[8] Dadurch wurden die zu Reuth gehörigen Parzellen von Stelzen sächs. Anteil vollständig an Thüringen abgetreten und mit dem thüringischen Anteil von Stelzen vereinigt.[9]

Durch die zweite Kreisreform in der DDR kam die Gemeinde Reuth im Jahr 1952 zum Kreis Plauen-Land im Bezirk Chemnitz (1953 in Bezirk Karl-Marx-Stadt umbenannt). Auf die Eingemeindung von Reinhardtswalde (1. Januar 1957) folgten Schönlind (1. Januar 1972) und Thossen und Tobertitz (beide am 1. Januar 1974). Ab 1990 gehörte die Gemeinde Reuth zum sächsischen Landkreis Plauen, der 1996 im Vogtlandkreis aufging. Die seit 1993 ausgetragenen Stelzenfestspiele bei Reuth im nahe gelegenen thüringischen Dorf Stelzen sind nach dem Dorf Reuth benannt.[10] Dehles und Mißlareuth wurde am 1. März 1994 eingemeindet. Im Jahr 1996 erfolgte der Abriss des Herrenhauses des Ritterguts Reuth.

Am 1. Januar 2017 wurde die Gemeinde Reuth in die Gemeinde Weischlitz eingemeindet, mit der sie zuvor bereits die Verwaltungsgemeinschaft Weischlitz gebildet hatte.[11]

Eingemeindungen

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Ehemalige Gemeinde Datum Anmerkung
Dehles[12] 1. Januar 1994
Mißlareuth[12] 1. März 1994
Reinhardtswalde[13] 1. Januar 1957 Eingemeindung nach Dehles
Schönlind[13] 1. Januar 1972
Spielmes (*)[14] 1. April 1928 Teileingliederung nach Reinhardtswalde
Thossen[13] 1. Januar 1974
Tobertitz[13] 1. Januar 1974

(*) Gebietsteile von Spielmes infolge Gebietsaustausches von Thüringen an Sachsen abgetreten.

Einwohnerentwicklung

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Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember) in der Gemeinde Reuth zum jeweiligen Gebietsstand:

Jahr 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2007 2008 2011 2012 2013
Einwohner 1111 1094 1095 1078 1079 1081 1050 1028 1025 1036 1014 0988
Datenquelle: Statistisches Landesamt Sachsen

Dem Ortsrat gehören vier Personen an. Ortsvorsteher ist Friedhold Morgner.[15] Von 2002 bis zur Eingemeindung nach Weischlitz 2017 war Ulrich Lupart ehrenamtlicher Bürgermeister, der 2016 zur AfD übertrat.[16] Er war damit der erste AfD-Bürgermeister in Sachsen.

Persönlichkeiten

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Commons: Reuth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Einwohnerzahl des Ortsteils Reuth im "Kleinräumigen Gemeindeblatt". (PDF - 0,23 MB) S. 5, abgerufen am 5. Januar 2017.
  2. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Reuth im Regionalregister Sachsen, abgerufen am 4. Januar 2017.
  3. Geschichte der Kirche von Reuth
  4. Familienchronik v. Schönfels, von Joachim v. Schönfels, Band 78 Deutsches Familienarchiv, Verlag Degener & Co, 1981
  5. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 76 f.
  6. Die Amtshauptmannschaft Plauen im Gemeindeverzeichnis 1900
  7. Historisches Messtischblatt von Sachsen mit den Parzellen von Stelzen (sächs. Ant.)
  8. Karte mit den Austauschgebieten zwischen Sachsen und Thüringen im Jahr 1928
  9. Stelzen (sächs. Ant.) im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  10. Homepage der Stelzenfestspiele, Abruf am 20. November 2019
  11. Sächsisches Amtsblatt Nr. 48/2016 (Zugriff am 1. Januar 2017)
  12. a b Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Gebietsänderungen
  13. a b c d Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  14. Das Sachsenbuch, Kommunal-Verlag Sachsen KG, Dresden, 1943
  15. Webseite der Gemeinde Weischlitz, Abruf am 20. November 2019
  16. Artikel zum Parteiwechsel Ulrich Luparts in der Sächsischen Zeitung. Abgerufen am 23. November 2018.