Szolnok
Szolnok | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | Ungarn | |||
Region: | Nördliche Große Tiefebene | |||
Komitat: | Jász-Nagykun-Szolnok | |||
Kleingebiet bis 31.12.2012: | Szolnok | |||
Kreis: | Szolnok | |||
Koordinaten: | 47° 10′ N, 20° 12′ O | |||
Fläche: | 187,23 km² | |||
Einwohner: | 68.774 (1. Jan. 2022) | |||
Bevölkerungsdichte: | 367 Einwohner je km² | |||
Telefonvorwahl: | (+36) 56 | |||
Postleitzahl: | 5000, 5001 | |||
KSH-kód: | 27854 | |||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2016) | ||||
Gemeindeart: | Stadt | |||
Bürgermeister: | Ferenc Szalay (Fidesz-KDNP) | |||
Postanschrift: | Kossuth tér 9 5000 Szolnok | |||
Website: | ||||
(Quelle: Localities 01.01.2022. bei Központi statisztikai hivatal) |
Szolnok [deutsch Sollnock) ist eine ungarische Stadt im gleichnamigen Kreis. Es ist der Sitz des Komitats Jász-Nagykun-Szolnok und hat selbst die Rechte eines Komitats.
] (Die Stadt hat 71.765 Einwohner (Stand 2017), von denen 33.100 katholisch und 35.589 konfessionslos sind.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Szolnok liegt im Zentrum des Komitats an der Mündung der Zagyva in die Theiß und erstreckt sich über 18,723 ha.
Klima
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Szolnok 1991–2020
Quelle: inforclimat.fr
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Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Um 1030 wird in Szolnok die Burg des Komitatschefs gebaut und nach dessen Namen Zounok benannt. Der Name der Stadt wird 1075 zum ersten Mal erwähnt.
Von 1552 bis 1685 stand sich die Stadt unter osmanischer Herrschaft.
In der Folge entwickelte sich die Stadt dank dem mit Flößen durchgeführten Salztransport auf der Theiß zu einem Handelszentrum für Salz und Holzverarbeitung.
Im 19. Jahrhundert wurde die Verkehrsinfrastruktur durch die Theißregulierung und den Eisenbahnbau (Linie Pest–Szolnok 1843 eröffnet) systematisch verbessert. Im Jahr 1881 hatte Szolnok 18.247 ungarische Einwohner, die Ackerbau, Gewerbe, Fischerei und Handel mit Obst, Bauholz etc. trieben.
Aus Szolnok stammten die Vorfahren des Komponisten Joseph Haydn, die später ins Burgenland auswanderten. Um 1850 begründete der Wiener Maler August von Pettenkofen die Szolnoker Malerschule, eine Malerkolonie, der auch „der Pusztamaler“ Johann Gualbert Raffalt, Theodor von Hörmann und später Tina Blau angehörten. Dank der dortigen besonderen Lichtverhältnisse wurden interessante Landschaften geschaffen, die die österreichische Landschaftsmalerei nachhaltig beeinflussten. Besonders typisch sind Darstellungen von ungarischen bäuerlichen Szenen, z. B. von Märkten, Bauernhöfen und Fuhrwerken.[1]
Bis zum Ersten Weltkrieg war die Stadt eine Garnison der Österreich-Ungarischen Armee. Hier lag 1914 das I. Bataillon des Ungarischen Infanterieregiments Freiherr von Reicher Nr. 68.
Am 24. Dezember 1963 ereignete sich in der Nähe von Szolnok ein schwerer Eisenbahnunfall, als zwei Züge zusammenstießen. 45 Menschen starben.[2]
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es existiert die Hochschule Szolnok für Handel und Wirtschaft sowie ein Institut für die Ausbildung von Fliegeroffizieren.
Städtepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Riihimäki in Finnland seit 1969
- Reutlingen in Deutschland seit 1990
- Baia Mare in Rumänien seit 1990
- Bielsko-Biała in Polen seit 1995
- Forlì in Italien seit 1998
- Schoham in Israel seit 2001
- Yuza (Yamagata) in der Präfektur Yamagata in Japan seit 2004
- Eastwood (Nottinghamshire) im Vereinigten Königreich seit 2006
- Rakvere in Estland
- Sanmenxia in China
- Jinzhong in China
- Bengbu in China[3]
Söhne und Töchter der Stadt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Elemér Pászti (1889–1965), Turner
- Jenő Vigh (1894–1960), Musikkritiker, Journalist und Sänger
- Miklós Világhy (1916–1980), Jurist
- György Selmeczi (1921–1979), Offizier der Volksrepublik Ungarn
- Sándor Szűcs (1921–1951), Fußballspieler
- István Hasznos (1924–1998), Wasserballspieler
- Márton Szipál (1924–2016), Fotograf
- Csaba Gyula Horváth (1930–2004), ungarisch-US-amerikanischer Chemieingenieur
- Mária Varjú-Ember (1931–2001), Schriftstellerin, Opfer des Nationalsozialismus
- Tivadar Kanizsa (1933–1975), Wasserballspieler
- Pál Nagy (* 1935), Fechter
- István Csoboth (* 1936), deutscher Brigadegeneral des Heeres der Bundeswehr
- Mária Tiboldi (1939–2023), Operettensängerin und Schauspielerin
- Tibor Cservenyák (* 1948), Wasserballspieler
- Géza Csapó (1950–2022), Kanute
- Imre Szekeres (* 1950), Politiker
- István Tóth (* 1951), Ringer
- Katalin Karikó (* 1955), Biochemikerin
- Erzsébet Németh (* 1957), Badmintonspielerin
- József Bozsó (* 1960), Badmintonspieler
- Emőke Szilassy (* 1961), Badmintonspielerin
- Tibor Fogarasi (* 1969), Schachspieler
- Tamás Varga (* 1975), Wasserballspieler
- Márton Nagy (* 1976), Politiker
- Zoltán Kővágó (* 1979), Diskuswerfer
- Rita Drávucz (* 1980), Wasserballspielerin
- Dániel Tőzsér (* 1985), Fußballspieler
- Hedvig Karakas (* 1990), Judoka
- Ágnes Bukta (* 1993), Tennisspielerin
- Réka Szilágyi (* 1996), Speerwerferin
- Szofi Özbas (* 2001), Judoka
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Homepage der Stadt
- Szolnok, in: A Pallas nagy lexikona (ungarisch)
- Sendeanlage Szolnok (deutsch, englisch)
- Luftaufnahmen über Szolnok
- Illustration von Johan Sibmacher von 1665: Wahre Conterfactur Der Vöstung Zolnock Wie Die Vom Turcken Belegert Und Eingenommen, Anno 1552 (Digitalisat)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Österreichische Galerie Belvedere (Hrsg.): Die Szolnoker Malerschule. A Szolnoki festőiskola. Selbstverl. der Österr. Galerie, Wien 1975.
- ↑ Peter W. B. Semmens: Katastrophen auf Schienen. Eine weltweite Dokumentation. Transpress, Stuttgart 1996, ISBN 3-344-71030-3, S. 168.
- ↑ Szolnok: Testvérvárosaink. Stadt Szolnok, abgerufen am 19. Juni 2018 (ungarisch).