Napoleon-Museum Bad Harzburg
Der Museumssitz im Drei-Kaiser-Haus (2009) | |
Daten | |
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Ort | Bad Harzburg |
Art |
Historisches Museum
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Eröffnung | 2022 |
Betreiber |
Thomas Merbt
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Website |
Das Napoleon-Museum Bad Harzburg ist ein öffentliches Privatmuseum in Bad Harzburg im niedersächsischen Landkreis Goslar. Das auch Schatzkammer Dreikaiserhaus genannte Museum zeigt über 1000 Originalexponate aus dem 18. und 19. Jahrhundert, mit Schwerpunkt der Napoleonischen Epoche. Zudem gibt es auch eine Indianer-Ausstellung des ehemaligen Indianermuseums Derenburg, die jährlich wechselt.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Napoleon-Museum Bad Harzburg hat seinen Sitz im Erdgeschoss des Drei-Kaiser-Hauses in der Rudolf-Huch-Straße 1a, Ecke Schmiedestraße, im Stadtzentrum von Bad Harzburg.[1]
Unweit des Napoleon-Museums entstand vor einigen Jahren das Gründerzeitmuseum in der Villa Charlotte.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1888 errichtete der Bäckermeister Krappe das Drei-Kaiser-Haus im Stadtzentrum von Bad Harzburg. Seinen Namen hat das heute unter Denkmalschutz stehende Gebäude von den drei Kaiser-Porträts am Erker des ersten Obergeschosses. Sie zeigen links Kaiser Wilhelm I., rechts Kaiser Wilhelm II. und in der Mitte Kaiser Friedrich III.[3]
Nach über 100 Jahren als Bäckerei hat 2022 der Historiker Thomas Merbt im Erdgeschoss des Drei-Kaiser-Hauses ein Museum für Zeitgeschichte von 1700 bis 1900, mit Schwerpunkt der Napoleonischen Epoche 1789–1815, eingerichtet. Bereits sein Großvater Paul Lindner aus Leipzig begann vor über hundert Jahren Schlachtfeldfunde der Völkerschlacht 1813 und alles zu den Themen Friedrich der Große, Napoleon, Blücher und Co. zu sammeln.[4]
Am 5. Oktober 2022 wurde das Napoleon-Museum Bad Harzburg eröffnet. Ehrengäste waren u. a. Heinrich Prinz von Hannover und der Bürgermeister der Stadt Bad Harzburg Ralf Abrahms. Der Festvortrag in der Wandelhalle Bad Harzburg[5] wurde von dem Historiker Gerd Biegel gehalten.[6]
Ausstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Museum zeigt über 1000 historische Exponate der Weltgeschichte aus fünfzehn Ländern. Highlight der Ausstellung sind über 20 Soldaten in Original-Uniformen, darunter Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig und ein französischer Kürassier hoch zu Pferd.
Des Weiteren gehören zur Ausstellung Waffen und Ausrüstungen von 1760 bis 1870, Autographen u. a. von Kaiser Napoleon I. und III., Feldmarschall Blücher, Marschall Ney, König Jérôme Bonaparte, originales Tafelgeschirr der Manufacture Imperiale de Sèvres aus den kaiserlichen Schlössern, Schlachtfeldfunde von Austerlitz bis Waterloo, Instrumente eines Feldarztes von 1813/1815, Orden und Ehrenzeichen wie u. a. der Schwarze Adlerorden getragen von Graf Friedrich Wilhelm Bülow von Dennewitz. Im Museum findet sich auch eine kleine bürgerliche Biedermeier Küche aus der Braunschweiger Franzosenzeit (1806–1814).[7]
Zusätzlich zum Napoleon-Museum gibt es in zwei weiteren Räumen interessante Originalexponate der „Ersten Amerikaner“ im Zeitfenster 1700 bis 1900. Die Indianer-Ausstellung wechselt jährlich, sie zeigt die ethnologische Sammlung des ehemaligen Indianermuseums Derenburg. Die Ausstellung 2023 zeigt u. a. den jungen britischen Leutnant George Washington mit einem Irokesen in einem Kanu, sowie einige Stämme der Plains-Indianer, wie Dakota oder Blackfoot.
Angemeldete Gruppen von 5–10 Personen können das Museum auch außerhalb der Öffnungszeiten besuchen. Dabei werden Vitrinen geöffnet, Exponate vorgeführt und angefasst.[8]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Willy Andreas: Das Zeitalter Napoleons und die Erhebung der Völker. Heidelberg 1955.
- Hans Hoffmann: Bad Harzburg und seine Geschichte. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Verlag der Buchh. Hoffmann, Bad Harzburg 1994, ISBN 3-928826-04-2.
- Richard Knötel, Herbert Knötel, Herbert Sieg: Farbiges Handbuch der Uniformkunde. 2 Bände, Bechtermünz Verlag, Augsburg 1996, ISBN 978-3-86047-165-4.
- Ralf Hermann (Red.): Die Braunschweigische Landschaft in der Westphalenzeit 1807–1813 (= Braunschweigische Landschaft im Blick. 6). Herausgegeben von Braunschweigische Landschaft e. V. Appelhans Verlag, Braunschweig 2009, ISBN 978-3-94173-707-5.
- Liliane und Fred Funcken: Historische Uniformen napoleonische Zeit, 18. und 19. Jahrhundert – Preußen, Deutschland, Österreich, Frankreich, Großbritannien, Rußland. Orbis Verlag, München 2000, ISBN 978-3-57201-224-4.
- Hans-Ulrich Thamer: Die Völkerschlacht bei Leipzig: Europas Kampf gegen Napoleon. C.H. Beck, München 2013, ISBN 978-3-40664-610-2.
- Ralf G. Jahn: Napoleons Clan. MatrixMedia Verlag, Göttingen 2021, ISBN 978-3-94689-119-2.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Homepage des Museums
- Hobbyhistoriker betreibt Napoleon-Museum in Bad Harzburg auf Sat.1Regional.de (8. Februar 2024)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ https://zeitorte.de/event/napoleon-museum-bad-harzburg. Abgerufen am 26. Mai 2023.
- ↑ Gründerzeitmuseum in der Villa Charlotte. Abgerufen am 26. Mai 2023.
- ↑ Hans Hoffmann: Bad Harzburg und seine Geschichte. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Verlag der Buchh. Hoffmann, Bad Harzburg 1994, ISBN 3-928826-04-2.
- ↑ Napoleon in Bad Harzburg: Wie ein leidenschaftlicher Sammler sich sein eigenes Museum erschuf. In: Hannoversche Allgemeine, abgerufen am 26. Mai 2023.
- ↑ https://www.stadt-bad-harzburg.de/Meine-Stadt/Stadtgeschichte/Wandelhalle. Abgerufen am 26. Mai 2023.
- ↑ Napoleon-Museum als „Wunderkammer“ in Bad Harzburg. Auf goslarsche.de 9. Oktober 2023, abgerufen am 26. Mai 2023.
- ↑ https://www.napoleon-museum.de/was-gibt-es-zu-sehen. Abgerufen am 26. Mai 2023.
- ↑ https://www.bad-harzburg.de/event/napoleon-museum-bad-harzburg. Abgerufen am 26. Mai 2023.