Mayors for Peace
Mayors for Peace (engl.: Bürgermeister für den Frieden, Japanisch: 平和首長会議) ist eine internationale Organisation von Städten, die sich der Friedensarbeit, insbesondere der atomaren Abrüstung, verschrieben haben. Die Organisation wurde 1982 auf Initiative des damaligen Bürgermeisters von Hiroshima, Takeshi Araki, gegründet.
Aus der grundsätzlichen Überlegung heraus, dass Bürgermeister für die Sicherheit und das Leben ihrer Bürger verantwortlich sind, versuchen die Mayors for Peace Einfluss auf die weltweite Verbreitung von Atomwaffen zu nehmen und diese zu verhindern. Der weltweite Verband hieß früher „Programm zur Förderung der Solidarität der Städte mit dem Ziel der vollständigen Abschaffung von Atomwaffen (Partnerschafts-Programm der Städte Hiroshima und Nagasaki zur Ächtung aller Atomwaffen in Ost und West)“.
Seit Bürgermeister Tadatoshi Akiba den Verband in „Mayors for Peace“ umbenannt und 2003 die Kampagne „2020 Vision“ ins Leben gerufen hat, hat sich die Zahl der Mitglieder mehr als verdreifacht. Ausgehend von Japan haben sich seit der Gründung insgesamt 8.426 Mitgliedsstädte, davon 900 in Deutschland, in 166 Ländern der Organisation angeschlossen. (Stand 1. Oktober 2024)[1] Eine Teilnahme bedeutete, die Aufnahme von Verhandlungen zur Abschaffung von Nuklearwaffen bis zum Jahr 2020 zu unterstützen. Am 18. Oktober 2007 erhielten Tadatoshi Akiba und „Mayors for Peace“ den Nuclear-Free Future Award in der Kategorie „Lösungen“. Hannover ist als Vice President City (副会長都市, seit 2015) und Lead City (リーダー都市) eine von weltweit 21 Executive Cities.[2][3]
Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine 2022 sind allein in Deutschland über 100 weitere Kommunen dem Bündnis beigetreten.[4]
2020 Vision
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bürgermeister für den Frieden rufen ihre Mitgliedsstädte auf, die Kampagne 2020 Vision zu unterstützen, um sich so in die internationalen Verhandlungen über Atomwaffen einzumischen. Sie werden dabei von Friedensgruppen auf der ganzen Welt sowohl auf lokaler als auch internationaler Ebene unterstützt. Das Ziel ist, eine verbindliche Vereinbarung eines Zeitplans für die Abschaffung aller Atomwaffen und den Beschluss einer Nuklearwaffenkonvention durchzusetzen, um eine atomwaffenfreie Welt bis 2020 zu erreichen.
2016 und 2017 war ein Schwerpunkt der Einsatz für und die Mitarbeit an den UN-Verhandlungen für einen Atomwaffenverbotsvertrag als erstem Schritt.[5]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Mayors for Peace: List of Member Cities. 1. Oktober 2024, abgerufen am 13. Oktober 2024 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Mayors for Peace: List of Executive Cities. Abgerufen am 8. Januar 2023 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Hannover ist Lead City of Mayors for Peace | Mayors for Peace | Meldungen und Berichte | Hannover International | Büro Oberbürgermeister | Geschäftsbereich des Oberbürgermeisters | Dezernate und Fachbereiche der LHH | Die Verwaltung der Landeshauptstadt Hannover | Verwaltungen & Kommunen | Leben in der Region Hannover. Abgerufen am 8. Januar 2023.
- ↑ „Die ,Mayors for Peace‘ sind aktiver denn je“. Abgerufen am 5. März 2023.
- ↑ Remarks by Yasuyoshi Komizo, Secretary General of Mayors for Peace To the March Session of the United Nations Conference to Negotiate a Legally Binding Instrument to Prohibit Nuclear Weapons, Leading Toward Their Total Elimination ( des vom 7. April 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , 2017
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mayors for Peace (internationale Homepage)
- http://mayorsforpeace.de (verlinkt auf die Lead City Hannover)
- Mayors for Peace - Bürgermeister für den Frieden (Deutschland/Österreich)
- Mayors for Peace - Bürgermeister für den Frieden (Österreich)
- Mayors for Peace - Gemeindepräsidenten für den Frieden (Schweiz)
- Friedenserklärung des Bürgermeisters von Hiroshima Tadatoshi Akiba vom 6. August 2007 (engl.) ( vom 26. April 2012 im Internet Archive)
- Erklärung „Städte sind keine Angriffsziele“