Mauer

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Aus quaderförmig behauenen Natursteinen geschichtete Trockenmauer auf einem Sockel und mit einer Abdeckplatte
Mauer aus vermörtelten Bruchsteinen, oben abgedeckt mit einer abgezogenen Mörtelschicht
Stadtmauer von Dubrovnik
Grenzmauer (Israel / Palästina)
Chinesische Mauer
Berliner Mauer (1988)

Eine Mauer (von althochdeutsch mūra, mūri, entlehnt von gleichbedeutend lateinisch mūrus) ist eine massive Wand aus Mauerwerk. Traditionell werden Mauern von Maurern erstellt.

Die untere Begrenzung einer Mauer (bzw. des sie tragenden Mauerfundaments) wird Sohle, die obere Krone genannt, oft bedeckt mit einer Mauerabdeckung.

Umgangssprachlich wird mit dem Begriff Mauer meist jedes freistehendes und flächiges Bauwerk bezeichnet. In seiner üblichen Bedeutung als einer aus Steinen und Mörtel errichteten Wand wurde das Wort in der Zeit entlehnt, als germanische Stämme die römische Steinbautechnik kennenlernten, und ist daher – wie viele andere Begriffe des Bauwesens auch – lateinischen Ursprungs.[1] Ihre Entsprechung bei den Germanen war die geflochtene und lehmverschmierte Wand. Von dem Wort Wand ist dann auch das Genus auf Mauer übertragen worden.[2]

Umgangssprachlich werden die Begriffe Mauer und Wand oft synonym verwendet. Fachlich ist das jedoch falsch. Heute werden mit ähnlicher Funktion häufig Wände aus Stahlbeton erstellt, als nichttragende Innenwände auch in Trockenbauweise. Ihre Fertigung geschieht nicht durch Zusammenfügen von Steinen, sondern durch Gießen von Beton in eine Schalung. Auch Grenzwände bzw. Wände und Befestigungsanlagen zur Stadt- und Landesverteidigung bzw. zur Verhinderung von Flucht werden umgangssprachlich als Mauer bezeichnet, auch wenn sie nicht gemauert sind (Beispiele: Stadtmauern, Berliner Mauer).

Mauern haben die Funktion, Bereiche räumlich zu trennen bzw. zu begrenzen (→ Einfriedung). Menschen bauen Mauern, um sich zu schützen. Sie sollen das Eigene bewahren und die Zugehörigkeit räumlich definieren. Jede Mauer kann damit immer auch als ein Postulat des „Wir“ gegen die „Anderen“ verstanden werden: Mauern trennen.[3] Die Schutz-Funktion kann sehr vielfältig sein: Windschutz, Sichtschutz, Schutz vor Flucht, Schutz vor dem unerlaubte Eindringen, Schutz vor Gewalt, Schutz vor Tieren, Schutz vor Hochwasser oder anderen Naturgewalten usw.

Als Teil der Gebäudehülle eines Gebäudes bieten Mauern auch Schutz gegen ungewollte Klimaeinflüsse wie Kälte oder Hitze. Zusätzlich können Mauern (insbesondere in Gebäuden) auch eine tragende Funktion für das Gesamtbauwerk haben, d. h. tragende Bauteile sein und so zur Tragstruktur eines Bauwerks gehören.

Beispiele:

Mauerwerk ist ein (Gefügewerkstoff), der aus Mauersteinen und Mauermörtel hergestellt wird. Aufgeschichtete Mauern ohne Verwendung von Mörtel stellen eine Sonderbauform dar und werden Trockenmauern genannt. Die Mindestanforderungen an die mechanischen Eigenschaften, die Qualität sowie die Güteüberwachung der Baustoffe Stein und Mörtel sind in Europa in zahlreichen Baustoffnormen geregelt. Mauersteine werden nach künstlich hergestellten Steinen und Natursteinen unterschieden. Künstlich hergestellte Mauersteine werden nach ihren Ausgangsstoffen eingeteilt. Natursteine kommen im modernen Bauwesen meistens bei der Instandsetzung von Natursteinmauerwerk und nur selten bei Neubauten zum Einsatz. Es werden alle in der Natur vorkommenden Gesteinsarten, die über eine ausreichende Mindestdruckfestigkeit verfügen sowie keine Struktur- und Verwitterungsschäden aufweisen, verwendet.[4] Mauern können aus regelmäßigen oder unregelmäßigen Schichten von Steinen bestehen, aber auch wild durcheinander aufgetürmt werden, so dass sich keine durchgehenden Schichten ergeben. Während die Natursteine nur in der Mauerwerkbemessungsnormen der DIN EN 1996 Eurocode 6: Bemessung und Konstruktion von Mauerwerksbauten geregelt sind, werden die Anforderungen an künstlich hergestellte Mauersteine in verschiedenen Baustoffnormen beschrieben. So sind Keramikklinker als Teilgebiet der Mauerziegel zum Beispiel in der DIN 105-4 genormt.[5]

Aus Pflegegründen kann eine Mauertrockenlegung notwendig sein.

Bekannte Mauern

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  • Marianne Birthler, Lars Krückeberg, Wolfram Putz: Unbuilding Walls. Vom Todesstreifen zum freien Raum. 1. Auflage. Birkhäuser, Basel 2018, ISBN 978-3-0356-1594-4.
  • Astrid Nunn (Hrsg.): Mauern als Grenzen. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 2009, ISBN 978-3-8053-3934-6.
  • Tobias Prüwer: Welt aus Mauern. Eine Kulturgeschichte. Wagenbach, Berlin 2018, ISBN 978-3-8031-2796-9.
Commons: Mauer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiquote: Mauer – Zitate
Wiktionary: Mauer – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. Deutscher Taschenbuch Verlag, 1997. (Lemma Mauer)
  2. Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 25. Auflage. Walter de Gruyter, Tübingen 2011, ISBN 978-3-11-022364-4, S. 608.
  3. Marianne Birthler, Lars Krückeberg, Wolfram Putz: Unbuilding Walls. Vom Todesstreifen zum freien Raum. 1. Auflage. Birkhäuser, Basel 2018, ISBN 978-3-0356-1594-4, S. 6.
  4. Günter Pfeifer,: Mauerwerk Atlas. In: Detail. Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH, München 2001, ISBN 3-7643-6478-5, S. 55.
  5. DIN 105-4 Mauerziegel – Teil 4: Keramikklinker. Beuth, Berlin Januar 2019.