Matavanu
Matavanu | ||
---|---|---|
Der Matavanu während des Ausbruchs (1906) | ||
Höhe | 708 m | |
Lage | Savaiʻi, Samoa | |
Koordinaten | 13° 32′ 17″ S, 172° 23′ 39″ W | |
| ||
Typ | Schildvulkan | |
Gestein | Basalt | |
Letzte Eruption | 1905–1911 | |
historische Karte von Savaiʻi (1910) |
Der Matavanu ist ein aktiver Vulkan im Bezirk Gagaʻemauga der Insel Savaiʻi in Samoa. Die bei seinem Ausbruch vom 4. August 1905 bis November 1911 ausgeflossene Lava bedeckt eine Fläche von 50 km².[1]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Matavanu liegt an der Nordflanke der bis zu 1858 m hohen Insel Savaiʻi, der größten Insel Samoas. Der deutsch-schweizerische Vulkanologe Immanuel Friedlaender, der die Insel 1907 besuchte, gab für den höchsten Punkt des Kraterrandes eine Höhe von 708 Metern an, womit dieser achtzig Meter über die unmittelbare Umgebung hinausragte.[2]
Der Ausbruch von 1905 bis 1911
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ausbruch des Matavanu kündigte sich am 25. Juli 1905 durch ein starkes Erdbeben an, dem an den nächsten Tagen weitere folgten. Am 4. August war am Abend ein donnerartiges Krachen zu hören, woraufhin drei Feuersäulen beobachtet wurden. Am 9. August konnte man den ersten Lavastrom erkennen. Während die zunächst häufigen Eruptionen bald seltener wurden und in ihrer Intensität nachließen, floss die Lava sechs Jahre lang, erreichte bereits Anfang 1906 die Nordküste Savaiʻis und zerstörte im Laufe der Zeit mehrere Ortschaften.[3][4][5] Es kam vor allem 1906 und 1907 zu kleineren Tsunamis. Der größte am 6. Oktober 1907 erreichte eine Höhe von 3 bis 3,5 Metern, zerstörte ein Bootshaus der Deutschen Handels- und Plantagengesellschaft, richtete sonst aber nur geringe Schäden an.[6] Bis 1908 bildete sich im Krater ein primärer Lavasee.[7]
Galerie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Karte des Matavanukraters (Friedlaender, 1910)
-
Abfluss der Lava ins Meer
-
Kraterrand (Friedlaender, 1907)
-
Zerstörte Kirche in Saleaula
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mount Matavanu, Samoa auf Peakbagger.com (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Explore Savaiʻi in Samoa ( vom 16. September 2016 im Internet Archive) auf der Website www.samoa.travel.
- ↑ Immanuel Friedlaender: Beiträge zur Geologie der Samoainseln. In: Abhandlungen der Mathematisch-Physikalischen Classe der Königlich Bayerischen Akademie der Wissenschaften 24, 1910, S. 507–541.
- ↑ Karl Sapper: Der Matavanu-Ausbruch auf Savaii 1905/06. In: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin 1906, S. 686–709.
- ↑ Karl Sapper: Neuere Mitteilungen über den Matavanu-Ausbruch auf Savaii. In: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin 1909, S. 501–539.
- ↑ Karl Sapper: Nachklänge zum Matavanú-Ausbruch (Savaii). In: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin 1912, S. 445–451.
- ↑ George Pararas-Carayannis, Bonnie Dong: Catalog of tsunamis in the Samoan Islands (PDF; 2,6 MB). International Tsunami Information Center, Juni 1980, abgerufen am 12. September 2016 (englisch).
- ↑ Kurt Wegener: Der Matawanu und sein Feuersee. In: Die Umschau. Band 15, 1911, S. 449–455 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).