Montecatini Val di Cecina
Montecatini Val di Cecina | ||
---|---|---|
Staat | Italien | |
Region | Toskana | |
Provinz | Pisa (PI) | |
Koordinaten | 43° 24′ N, 10° 45′ O | |
Höhe | 416 m s.l.m. | |
Fläche | 155,08 km² | |
Einwohner | 1.669 (31. Dez. 2022)[1] | |
Fraktionen | Buriano, Casaglia, Casino di Terra, Gabella, Gello, La Sassa, Miemo, Mocajo, Ponteginori und Querceto | |
Postleitzahl | 56040 | |
Vorwahl | 0588 | |
ISTAT-Nummer | 050019 | |
Bezeichnung der Bewohner | Montecatinesi | |
Schutzpatron | San Biagio (3. Februar) | |
Website | www.comune.montecatini.pi.it | |
Montecatini Val di Cecina |
Montecatini Val di Cecina ist eine italienische Gemeinde mit 1669 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) in der Provinz Pisa in der Region Toskana.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde liegt ca. 85 km südwestlich von Florenz und 60 km südöstlich von Pisa im Weinbaugebiet des Montescudaio. Der Ort liegt in der klimatischen Einordnung italienischer Gemeinden in der Zone E, 2 107 GG[2]. Wichtigster Fluss der Gemeinde ist der Cecina (9 von 78 km im Gemeindegebiet).[3] Etwas östlich der Altstadt liegt der Montecatini-Orendit. Die Kirchen des Ortes und der Ortsteile sind Teil des Bistums Volterra und gehören somit dem Erzbistum Pisa als Suffragandiözese an.
Zu den Ortsteilen zählen Buriano, Casaglia (130 m), Casino di Terra (68 m), Gabella (54 m), Gello, Miemo (416 m), Mocajo, Ponteginori (54 m), Querceto (260 m) und Sassa (366 m).[4][5]
Die Nachbargemeinden sind Bibbona (LI), Guardistallo, Lajatico, Montescudaio, Monteverdi Marittimo, Pomarance, Riparbella und Volterra.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Castello di Montecatini wurde um 960 von der Volterranischen Familie der Belforti gegründet. Der Ort wurde erstmals 1099 in einem Dokument des Bischofs Pietro von Volterra als Monte Leone bzw. Castrum Montis Leonis[6] (Löwenberg bzw. Kastell Löwenberg) erwähnt. Nach der Niederlage Volterras gegen Pisa 1316 ging der Ort in den Pisanischen Herrschaftsbereich über, überließen ihn aber wieder um 1350 an die Familie der Belforti. 1472 fiel der Ort unter die Kontrolle von Florenz[7] und dem Vikariat Val di Cecina mit Sitz in Pomarance.
Vom 19. Jahrhundert bis 1907 war die Kupferindustrie in Caporciano (ca. 1 km westlich vom historischen Ortszentrum) wichtig und wurde dadurch namensgebend für das Unternehmen Montecatini (heute Montedison), ab 1911 wurde die Halitherstellung durch die belgische Firma Solvay zur Hauptindustrie.
-
Minen von Caporciano Ende 19. Jahrhundert
-
Die ehemaligen Minen heute
-
Erhaltenes Gebäude
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- San Biagio, Kirche im Ortskern, die am 30. Januar 1361 konsekriert und im 16. Jahrhundert stark verändert wurde. Enthält Werke von Cristoforo Roncalli (auch Il Pomarancio genannt), ein Tafelgemälde von Neri di Bicci (Martirio di San Sebastiano con i Santi Biagio e Antonio Abate) und zwei Statuen des San Biagio von Andrea della Robbia.[7]
- Palazzo Pretorio, 14. Jahrhundert. War bis 1957 Rathaus des Ortes und beheimatet heute das Museum Museo delle Miniere di Montecatini.[8]
- Torre dei Belforti, Geschlechterturm im Ortskern aus dem 11. Jahrhundert[9]
- Stadtmauern mit dem Doppeltor Porte Castellane
- Oratorio di Santa Barbara, Oratorium bei den Minen von Caporciano. Entstand 1787 aus dem alten und beschädigten Gebäude von 1658.[7]
- San Niccolò, Kirche im Ortsteil Buriano
- San Giovanni Battista a Casaglia, 1274 dokumentierte Pieve im Ortsteil Casaglia[7]
- San Lorenzo Martire, romanische Kirche im Ortsteil Gello[7]
- Sant’Andrea apostolo, Kirche im Miemo, die 1303 erwähnt wurde[7]
- Ponte Ginori, Brücke im Ortsteil Ponteginori an den Flüssen Cecina e Trossa, die von 1831 bis 1835 durch Initiative des Grafen Conte Carlo Ginori entstand.[10]
- San Giovanni Battista im Ortsteil Querceto, im 13. Jahrhundert entstandene Pieve[7]
- San Martino, Kirche in La Sassa, wahrscheinlich aus dem 11. Jahrhundert. Wurde von 1780 bis 1790 wesentlich umgebaut und erneuert.[7]
- Oratorio del Redentore, in Sassa, 17. Jahrhundert[7]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort hat zwei Haltestellen an der 1863 eröffneten Bahnstrecke Cecina–Volterra:
- Ponte Ginori im Ortsteil Ponteginori, ca. 6,5 km südlich des Hauptortes.
- Casino di Terra in Casino di Terra, Ortsteil von Montecatini Val di Cecina und Guardistallo, ca. 9 km südlich des Hauptortes.
Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Roberto Tancredi (* 1944), Fußballspieler
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Emanuele Repetti: MONTE CATINI o MONTECATINI in Val di Cecina. In: Dizionario Geografico Fisico Storico della Toscana (1833–1846). Onlineausgabe der Universität Siena (PDF, italienisch)
- Franco Lessi (a cura di): I Luoghi della Fede. Volterra e la Val di Cecina. Arnoldo Mondadori Editore, Mailand 1999, ISBN 88-04-46773-8
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
- ↑ Webseite der Agenzia nazionale per le nuove tecnologie, l’energia e lo sviluppo economico sostenibile (ENEA), abgerufen am 14. November 2012 (italienisch) (PDF; 330 kB)
- ↑ Offizielle Website des Sistema Informativo Ambientale della Regione Toscana (SIRA) zu den Flüssen in Montecatini Val di Cecina, abgerufen am 10. Juni 2017 (italienisch)
- ↑ Offizielles Stadtrecht von Montecatini Val di Cecina (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im August 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Artikel 9. (italienisch)
- ↑ Offizielle Website des ISTAT ( des vom 19. April 2021 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Istituto Nazionale di Statistica) zu den Einwohnerzahlen 2001 in der Provinz Pisa, abgerufen am 14. November 2012 (italienisch)
- ↑ Offizielle Website der Gemeinde Montecatini Val di Cecina zur Geschichte ( des vom 31. Juli 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 10. Juni 2017 (italienisch)
- ↑ a b c d e f g h i Lessi: I Luoghi della Fede.
- ↑ Offizielle Website der Gemeinde Montecatini Val di Cecina zum Palazzo Pretorio ( des vom 31. Juli 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 10. Juni 2017 (italienisch)
- ↑ Offizielle Website der Gemeinde Montecatini Val di Cecina zum Torre dei Belforti ( des vom 31. Juli 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 10. Juni 2017 (italienisch)
- ↑ Offizielle Website der Gemeinde Montecatini Val di Cecina zur Brücke Ponte Ginori ( des vom 1. August 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 10. Juni 2017 (italienisch)