Moggaster Höhle
Moggaster Höhle
| ||
---|---|---|
Eingang der Moggaster Höhle | ||
Lage: | Moggast, Fränkische Schweiz, Deutschland | |
Höhe: | 523,44 m ü. NN | |
Geographische Lage: |
49° 46′ 26,1″ N, 11° 15′ 34″ O | |
| ||
Katasternummer: | D 110 | |
Geologie: | Dolomit | |
Typ: | Spaltenhöhle | |
Schauhöhle seit: | Nein | |
Beleuchtung: | Nein | |
Gesamtlänge: | 2000 Meter | |
Niveaudifferenz: | 69,3 Meter | |
Besonderheiten: | verschlossen |
Die Moggaster Höhle ist eine natürliche Karsthöhle bei Moggast, einem Gemeindeteil von Ebermannstadt im oberfränkischen Landkreis Forchheim in Bayern.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Höhle befindet sich etwa 600 Meter nördlich von Moggast am Südhang des 544 Meter hohen Hohlbergs.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Moggaster Höhle ist eine natürliche Karsthöhle mit einer Gesamtlänge von über 2000 Metern und einer Tiefe von rund 70 Metern. Sie zählt damit zu den längsten und bedeutungsvollsten Höhlen in der Fränkischen Alb. Die Höhle ist als Naturdenkmal (ND-03927)[1], als Bodendenkmal D-4-6233-0051 und im Höhlenkataster Fränkische Alb (HFA) mit der Katasternummer D 110 ausgewiesen.
Unmittelbar nach dem Eingang fällt die Höhle steil ab. Steilabfälle sowie Versturzzonen erschweren die Befahrung. Die kombinierte Spalt- und Etagenhöhle besitzt Wasserbecken und Tropfsteingalerien. Die vom Sinter überzogenen Gesteinstrümmer zeigen, dass die Tropfsteinbildung wahrscheinlich nach dem Würmglazial begonnen hat. Die unteren und neuentdeckten Teile sind eine unberührte, mit vielen Formationen versehene Höhlenwelt.
Die Höhle ist auch für Zoologen interessant und beherbergt neben vielen Mikrotieren auch den gletscherflohartigen Springschwanz.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Höhle war schon länger bekannt, was Funde aus der Urnenfelder-, Hallstatt- und Latènezeit belegen. 1773 erkundete der Mediziner und Höhlenforscher Johann Christian Rosenmüller mit einigen Begleitern die Höhle. Darunter war auch der damalige Schullehrer von „Mockas“ (Moggast). Dabei entdeckten sie zwischen Versturzblöcken, seitlichen Nischen und im Höhlenlehm zahlreiche Höhlenbärenknochen, Schädelreste und Zähne. 1796 dokumentierte Rosenmüller im Aufsatz Beschreibung der Höhle bei Mockas diese Funde. Adalbert Neischl bezeichnete die Höhle 1902 als „die wildeste und gefährlichste, aber auch als eine der interessantesten Höhlen um Muggendorf“.
Zugang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Befahrung ist nur mit Ausrüstung und entsprechender Erfahrung möglich. Die Höhle ist ganzjährig versperrt und nur zu wissenschaftlichen Forschungszwecken zugänglich.[2] Das Verbot wird allerdings immer wieder missachtet.[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Stephan Lang: Höhlen in Franken – Wanderführer in die Unterwelt der Fränkischen Schweiz mit neuen Touren. Verlag Hans Carl, Nürnberg 2006, ISBN 978-3-418-00385-6, S. 109.
- Friedrich Herrmann: Höhlen der Fränkischen und Hersbrucker Schweiz. Verlag Hans Carl, Nürnberg 1991, ISBN 3-418-00356-7, S. 49–50.
- Jahrbuch Karst und Höhle, 1998/99: Die Moggaster Höhle. Eine der bedeutendsten Höhlen der Fränkischen Schweiz.
- Brigitte Kaulich, Hermann Schaaf: Kleiner Führer zu Höhlen um Muggendorf. Naturhistorische Gesellschaft – Abteilung für Höhlen- und Karstforschung, Nürnberg 1980, ISBN 3-922877-00-1.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Naturdenkmal Moggaster Höhle (Abgerufen am 25. August 2016)
- ↑ Landesverband für Höhlen- und Karstforschung in Bayern e. V., geschützte Höhlen (abgerufen am 11. Oktober 2013)
- ↑ Moggast Chronik ( vom 26. Februar 2015 im Internet Archive) (abgerufen am 11. Oktober 2013)