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Liste der Kinos im Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf

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Die Liste der Kinos im Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf gibt eine Übersicht aller Kinos, die im Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf existiert haben oder noch existieren. In der Liste sind die Ortsteile entsprechend der Bezirksgrenzen seit der Reform 2001 beachtet. Nach der Verwaltungsnummer sortiert: Charlottenburg, Wilmersdorf, Schmargendorf, Grunewald, Westend, Halensee, wobei es in Charlottenburg-Nord keine Kinos gab. Die Liste wurde nach Angaben aus den Recherchen im Kino-Wiki[1] aufgebaut[2] und mit Zusammenhängen der Berliner Kinogeschichte aus weiteren historischen und aktuellen Bezügen verknüpft. Sie spiegelt den Stand der in Berlin jemals vorhanden gewesenen Filmvorführeinrichtungen als auch die Situation im Januar 2020 wider. Danach gibt es in Berlin 92 Spielstätten, was Platz eins in Deutschland bedeutet, gefolgt von München (38), Hamburg (28), Dresden (18) sowie Köln und Stuttgart (je 17).[3] Gleichzeitig ist diese Zusammenstellung ein Teil der Listen aller Berliner Kinos und der Ortsteillisten.

Die Verteilung von Kinos im Bezirk ergibt sich aus Besiedlungsgeschichte und Bevölkerungsverteilung. In den kinorelevanten Jahren ab 1910 gehörte der Bereich um den Kurfürstendamm („City West“) zum Kernbereich Berlins und war bei der Ansiedlung früher „Kintöppe“ und der großen Lichtspieltheater für die Investoren und Inhaber interessanter als die zentrumsferneren Ortsteile. So entstand „die Kinomeile Berlins um den Kurfürstendamm“ ([4]) als zentraler Standort mit dichterer Anordnung. Auch das Berlinale-Festival fand nach den Anfangsjahren im Steglitzer Titaniapalast hier den Ausgangspunkt. Im Bezirk wurden – wie für Berlin weithin – aus vielen geschlossenen Kinos in der Kinokrise der 1960er Jahre Supermärkte.

Eine Vollständigkeit der Liste ist nicht zu garantieren. In den 1910er Jahren boomte der Bedarf an Kintöppen und oft genügte ein Vorführapparat in einem Gastraum.[5] Mitunter ist auch das Nachverfolgen zu den älteren Kinos erschwert, da die Inhaber und Betreiber auch Kaufleute, Gastwirte und Hausbesitzer waren. Besonders in der Frühzeit wurde mitunter die Ehefrau aus steuerrechtlichen Gründen als Kinoinhaberin eingesetzt.

Übersicht im Bezirk

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Die Aufstellungen von Kinos im (Groß-)Bezirk wurden nach den Ortsteilgrenzen entsprechend der Bezirksreform von 2001 aufgeteilt. So orientieren sich diese Listen noch an den beiden Alt-Bezirken Charlottenburg und Wilmersdorf. Die 66 Kinos des Ortsteils Charlottenburg wurden in eine gesonderte Charlottenburger Liste aufgenommen. Daher werden historische Strukturen hier innerhalb des Artikels erwähnt, jedoch nicht separat zum Bezirk strukturiert. Für Wilmersdorf waren 23 Kinos, für Schmargendorf fünf Kinos sowie eines in Grunewald und je sechs in Westend sowie Halensee recherchiert worden.

Die zwölf Kinos der Ortsteile Grunewald, Halensee, Schmargendorf sind in einer nach Ortsteilen sortierbaren Gesamtliste zusammengefasst. Die 23 Kinos des Ortsteils Wilmersdorf sind in der Liste der Kinos in Berlin-Wilmersdorf zusammengefasst.

Kinos im Altbezirk Charlottenburg

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Im Ortsteil Charlottenburg-Nord bestanden niemals Kinos. Sechs Kinos in Westend sind in der anschließenden Westend-Liste aufgenommen.

Im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf bilden die 66 Kinos im Ortsteil Charlottenburg den weitaus größten Anteil. Dies spiegelt sich darin wider, dass von den aktiven Kinos in Berlin die folgenden sechs Spielstätten im Ortsteil liegen:

Kinos des Altbezirks Wilmersdorf

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Wilmersdorf entwickelte sich ab 1886 mit dem ersten Bebauungsplan von einer ländlichen Gemeinde zum vornehmen Wohnbezirk. Damit einher ging der Bau „hochherrschaftlicher“ Wohnhäuser für zahlungskräftige Bewohner aus ganz Berlin. Im damaligen Vergnügungsviertel um den Wilmersdorfer See gab es um 1910 laut „Wilmersdorfer Zeitung“ bereits drei Kinematographentheater mit zusammen 600 Plätzen. „Eine ganze Anzahl von Kinos allergrössten Stils befindet sich zurzeit noch im Bau: in der Friedrichstrasse, am Kurfürstendamm, in Wilmersdorf. Im Westen entsteht nächstens sogar ein grossartiges Rangtheater, das nur kinematographischen Vorführungen dienen soll.“ ([6])

Entsprechend der fortschreitenden Bebauung entstanden die ersten Kinos im Bereich des Dorfkerns in der Berliner-, Uhland- und Blissestraße vorwiegend als Ladenkinos oder wie im Falle der Amor Lichtspiele mit angefügtem Kinosaal. Der erste eigenständige Kinobau entstand 1913 in der Berliner-Straße mit dem Wittelsbach-Palast. 1926 entstand durch Friedrich Lipp das Großkino Atrium mit mehr als tausend Sitzplätzen und aufwendiger Gestaltung, das auch Besucher aus ganz Berlin anlockte. Schließlich folgt 1927 noch das Universum im WOGA-Komplex am Kurfürstendamm von Erich Mendelsohn, das die Reihe der Kurfürstendamm-Kinos abschließt. Am oberen Ende des Kurfürstendamms, in Halensee knüpfen die Rote Mühle und das Rivoli an die Tradition der Ausflugslokale und des nahe gelegenen Lunaparks an.

Um die vielen im Krieg zerstörten Kinos zu ersetzen, entstehen in den umliegenden Ortsteilen Behelfskinos wie das Pax in der Aula des Hildegard-Wegscheider-Gymnasiums. Als einziger Neubau entstehen 1956 die Melodie Lichtspiele am Roseneck in Schmargendorf. Die einzigen überlebenden Kinos sind das Bundesplatz-Studio am Bundesplatz und die Eva Lichtspiele in der Blissestraße. Das Graffiti in der Pariser Straße schloss als letztes Off-Kino 1996 seine Tore.

Kinoliste von Wilmersdorf

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Name/Lage Adresse Bestand Beschreibung
Amor-Lichtspiele
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Neue Lichtspiele

(Lage)

Wilmersdorf
Uhlandstraße 81
1911–1943
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BW

Auf dem Doppelgrundstück Uhlandstraße 81/82 betrieb der Kreistaxator sein technisches Büro[7] und 1911 wurden zwei Neubauten errichtet.[8] Im Nachbarhaus 83/84 war 1910 der Kinematographenbesitzer Julius Umlauf als Berliner Neubürger (im Einwohnerteil vorher nicht eingetragen) im Erdgeschoss eingezogen. 1911 wurde auf dem vorher unbebauten Grundstück Uhlandstraße 80 ein Neubau der Gebrüder Wohlfahrt[9] errichtet. Vom Bildhauer Otto Wohlfahrt (Wilmersdorf, Mannheimer Straße 30) folgte ein Bau auf dem Teilgrundstück Nr. 81 des vorherigen Doppelgrundstücks 81/82. Ursprünglich waren in 81 Ladengeschäfte[10] vorgesehen.[11] Nachdem as Nachbargrundstück einbezogen und die Brandmauer (zwischen 80 und 81) durchbrochen wurde, konnte ein seitlich aus dem Gebäude heraustretender Theatersaal erbaut werden. In diesem wurden am 11. November 1911 die „Neuen Lichtspiele“ eröffnet.[12] Die Leinwand am Ende des ebenerdigen Zuschauerraums lag in drei Meter Höhe, die Projektion erfolgte darüber hinweg.[10] Josef Umlauf (Kinematographische Vorstellungen) zog 1912 in die Mannheimer Straße 43.[Anm 1] Die Nutzung des Kino-/ Theatersaals in der Uhlandstraße 81 bleibt bis zur Benennung als „Amor“ nicht eindeutig belegt, bei den Gewerbetreibenden ist weder die Adresse noch ein Besitzer unter kinematographische Vorstellungen genannt. Jedoch zog Otto Wohlfarth mit seiner Bildhauerwerkstatt nach Neukölln auf das Grundstück auf dem seit 1913 ein Lichtspielhaus bestand. Ab 1915 führt Fritz Wohlfahrt aus der Erlanger Straße 12 in Neukölln Hermannstraße 49 das Vorgängerkino des 1925 neu erbauten Palast-Kino Stern (Ufa im Stern). Nicht Josef Umlauf als Kinematographenbesitzer, sondern 1913 ist Conrad Umlauf (Buchbinder, Kinobesitzer) in Neukölln, Hermannstraße 55 aufgenommen. 1913 ist in W 50 Neue Ansbacher Straße 14 im Gartenhaus Fritz Staar[13] als Cafetier benannt.[Anm 2]

Ab 1914 ist Fritz Staar als Lichtspieltheaterbesitzer mit einer Wohnung in der Lauenburger Straße 4 im I. Stock (das Wohnhaus steht Ecke Uhlandstraße 106) eingetragen.[14] Im Kinoadressbuch ist für 1917 der Name „Amor-Lichtspiele“ zur Uhlandstraße 81 aufgenommen,[15] der Lichtspieltheaterbesitzer Wilhelm Gentes wohnt im Haus, der andere Teilhaber Kinobesitzer Fritz Staar (mit der Anmerkung im Adressbuch: „s. Gentes und Staar“) wohnt noch Lauenburger Straße 4. Die „Amor-Lichtspiele“ hatten 365 bis 400 Plätze, es gab täglich Vorführungen und Programmwechsel am Freitag und Dienstag, für die Zuschauerkapazität von 400 Plätzen sind fünf Kinomusiker eingesetzt.[16] Mindestens ab 1924 betreibt Fritz Staar die Lichtspiele zeitweise als alleiniger Teilhaber. 1927 ist die National-Film-Theater GmbH für das Amor und andere Berliner Groß-Kinos vorübergehend als Kinoinhaber. Fritz Staar hat die Direktion für das Amor.[17] 1928 ist Joachim Kühns und um 1930 ist Max Wehner der Geschäftsführer von Fritz Staar („Filmtheaterbetriebe Fritz Staar“).[18] Im Jahr 1930 wurde nur an drei bis vier Tagen der Woche vor 375 Plätzen gespielt. 1930 erfolgte in den Amor-Lichtspielen der Einbau der Tonfilmeinrichtung von Klangfilm. 1933 erfolgte ein Umbau im Eingangsbereich mit Schriftzug und Neonbeleuchtung. Der Zugang erfolgte weiterhin von der Uhlandstraße durch einen Vorraum mit Kasse und das Vestibül. Die Bestuhlung im Saal erhöhte sich auf 421 durch Umbau der rückwärtigen Reihen.[10] 1938 wurde Herbert Zakogowski, 1938/1940 war Heinz Splawski[19] und ab 1941 wurde Robert Bauch Geschäftsführer von Fritz Staar.[20]

Das Gebäude und der Kinosaal wurde bei den Luftangriffen 1943 zerstört.[21] Die Zerstörungen liegen in einem 100 Meter breiten Streifen in ost-/westlicher Orientierung über Holsteinische/ Uhland-/ Pfalzburger Straße Richtung AOK-Krankenhaus.[22] Schwer betroffen waren Uhlandstraße 80, 81 und 82 und die gegenüberliegenden 120, 121, 122. Auf der beräumten Ruinenfläche wurde in den 1950er Jahren der sechsgeschossige Lückenbau Uhlandstraße 80/81 als Wohn- und Geschäftshaus aufgebaut, das Wohnhaus 82 folgte zu Beginn der 1960er Jahre. Die an beiden Seiten anschließenden Häuser sind (teilweise sanierte) Altbauhäuser der 1910er/ 1920er Jahre.[23] Vom Gebäude des Lichtspielhauses oder Kinosaales sind keine Überbleibsel erhalten.[24]

Arkadia-Lichtspiele
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Beba-Lichtspiele

(Lage)

Wilmersdorf
Berliner Straße 163/164
1909–1966
Das Eckgrundstück des vormaligen Arkadia
Das Eckgrundstück des vormaligen Arkadia
Das Grundstück Berliner Straße 163/164 befindet sich an deren Südseite Ecke Babelsberger Straße 52, gegenüber Einmündung der Jenaer Straße. Die Tradition des Kinos wird auf das Kinematographentheater von Eduard Luft aus dem Jahre 1909 zurückgeführt, der in N20 in der Badstraße wohnte.[25] Eduard Luft betrieb seit 1907 bis wenigstens 1915 ein Kinematographentheater in der Potsdamer Straße (Ortrud Wagner-Theater).[26] Zudem besaß er weitere Kino-Standorte. Das Haus Babelsberger Straße 48 wurde erst 1910 erbaut. Das Grundstück Babelsberger Straße 52/ Berliner Straße 163/164 war Sitz des Bildhauers R. Schirmer mit seiner Werkstatt,[Anm 3] der Neubau kam 1913 hinzu. Hinter der Berliner Straße 165 (Ecke Grunewaldstraße) lag schon die Schöneberger Feldmark. 1911 hatte Eduard Luft seine Wohnung nach Schöneberg Eisenacher Straße 52 verlegt, betrieb dennoch das Theater in der Potsdamer Straße. Wohl auch den Standort Babelsberger Straße 43, Fritz Staar nannte für das Kino-Adressbuch 1909 als Gründungsjahr der Arkadia-Lichtspiele.[27]

1912 wurde das Doppelwohnhaus Babelsberger Straße 52 (eingeschlossen Berliner Straße 163/164) von Bildhauer R. Schirmer aus Berlin erbaut, der zuvor seine Werkstatt hier hatte.[28] Eduard Luft wurde mit Kino und Wohnung in Schöneberg ansässig. Eine Kino-Nutzung des Hauses Babelsberger/Berliner Straße erfolgte in den Kriegsjahren wohl nicht, zumal in der Berliner Straße 165 die „Lichtspiele Wittelsbach GmbH“ den Sitz hatte, die allerdings ab 1918 vorerst in Liquidation stand.

Ab 1917 wohnte der Kaufmann Herbert Polke in Wilmersdorf.[29] 1918 besaß Polke eine Maschinenfabrik in Kreuzberg, im Folgejahr war die Herbert Polke GmbH als Stahlwarenfabrik aufgenommen, im 1918 neu geschaffenen Grundstück 5a.[30] Herbert Polke eröffnete 1919 in der Berliner/ Babelsberger Straße 52 die „Beba-Lichtspiele“,[31] der Kaufmann und Fabrikant Polke wohnte Badensche Straße 13 I. Stock, seit 1922 im II. Stock. Das Kino besaß 227 Plätze und tägliche Vorstellungen mit zwei Wechseln des Programms je Woche. In der Babelsberger Straße 52 war 1920 die „Konverta“ Metallwarenfabrik und Apparatebau GmbH ansässig, als Abteilung der Kunststein-Industrie W. Henker & Co. in Neukölln vorhanden. Ab 1921 wurden für das Kino 180 Plätze angegeben. Im Mietshaus Babelsberger Straße 52 der Grundstücks-Verwertungs Ges. gab es 14 Mieter, wobei das Grundstück 163/164 zwar genannt war, aber keine Bewohner/ Mieter hat. Die „Be-Ba Lichtspiele“ betrieb der Kaufmann Herbert Polke, der sich nach 1925 als Direktor im Adressbuch eintrug, bis 1929. Dabei war Fritz Staar, Lichtspiele, bereits 1928 für die Babelsberger Straße 52 einer von 18 Mietern. 1929 ist die „Herbert Polke Beba Film und Bühnenschau“ (im Groß-Kino Beba-Palast Atrium) mit Sitz Badensche Straße 13 aufgenommen, während in der Babelsberger Straße 52 bereits die Arkadia-Lichtspiele eingetragen waren.[32] Herbert Polke ist 1927/28 mit den Be-Ba-Lichtspielen Kaiserplatz 14, 200 Plätze. Direktor Herbert Polke ist Kinobesitzer des 250 Meter entfernten und 1926 neu erbauten Kinos Beba-Palast Atrium in der Kaiserallee 178/ Berliner Straße 155 mit Bühne und 2500 Plätzen.[33]

Der kleine mit 180 Plätzen angegebene Kinosaal des „Be-Ba“ wurde bereits von Polke 1927 auf 300 Plätze erweitert und in diesem Bauzustand und Größe von Fritz Staar als Inhaber übernommen.[34] Während der Kaufmann Polke „seinen“ Namen „BeBa“ zum Groß-Kino „Atrium“ mitnahm, nutzte Staar für seinen Kinobetrieb den Namen „Arkadia“.[Anm 4]
Bemerkenswert unter den Bewohnern der Babelsberger Straße 52 ist die Schauspielerin Helene Weigel-Brecht.[35][36]
Herbert Polke und seine Ehefrau Gertrud Polke (geborene Rothgiesser) wurden am 13. Januar 1942 nach Riga deportiert.[37] Herbert wurde im Dezember 1942 dort im Holocaust ermordet, Gertrud noch in das KZ Stutthof deportiert und überlebte, sie starb am 6. Juni 1986 in Berlin. Zur Erinnerung an die beiden wurden am 7. Juli 2008 für Herbert und am 19. März 2014 für Gertrud an ihrer letzten Wohnadresse, der Stierstraße 19 in Berlin-Friedenau, zwei Stolpersteine verlegt.[38][39]

Die „Arkadia-Lichtspiele“ existierten bis in die 1960er Jahre unter der Führung der Berliner Kinofamilie Staar. Im Reichs-Kino Adressbuch 1930[40] ist Fritz Staar als Inhaber und Friedrich Kessel[41] als Geschäftsführer des Kinos aufgenommen. Es besaß 379 Plätze und sechs Kinomusiker begleiteten die Filme, nachdem es noch 1929 und auch 1931 wieder jeden Tag Vorführungen von Filmen gab, waren für 1930 drei bis vier Spieltage eingetragen. Als Beginn des Kinostandorts Berliner Straße 163/164 gab Staar 1909 an, ab Adressbuch 1937 gab er jedoch 1920 vor. Ab 1931 war eine Tonfilmeinrichtung von Klangfilm vorhanden, die Anzahl der Plätze stieg auf 400. Bis 1940 ist Hugo Michaelis[42] und ab 1941 Walter Lüdke der Geschäftsführer der Arkadia-Lichtspiele, die ab Mitte der 1930er Jahre mit 380 Plätzen ausgewiesen sind. Zwei Häuser weiter in Berliner Straße 166 besaß Staar gleichfalls den Wittelsbach-Palast.

Die Straßenecke Berliner/ Babelsberger Straße mit dem Kinostandort blieb von Kriegsschäden verschont, Fritz Staar blieb über das Kriegsende 1945 hinaus der Inhaber dieses und weiterer Kinos.[43] Vorübergehend wurde das Kino von der Theaterverwaltung der US-Truppen übernommen, wurde allerdings an die Fritz Staar Theaterbetriebe (die schon vor dem Krieg acht Theater leiteten) spätestens bis 1949 zurückgegeben. Staar als Besitzer und Geschäftsführer baute das Kino 1950/1951 mit geräumigen Foyer, einer Wandtäfelung aus Limba-Holz und Hochpolstersitzen um. „1951: Eröffnung Arkadia-Lichtspiele, Berlin-Wilmersdorf, Inhaber Fritz Staar, Umgestaltung und Renovierung durch die Architekten Kurfiss und Siebenrock.“ ([44]) Im Arkadia erfolgten 22 Vorstellungen je Woche bei täglichem Betrieb für 379 Zuschauerplätze. Die Filmvorführung wurde mit einem Ernemann VIIB-Apparat, Verstärker Europa-Junior von Klarton und einer Dia-Einrichtung mit Ton erledigt. „Fritz Staar reiht sich in den Kreis der Senioren der deutschen Filmtheater-Besitzer ein. Er vollendete am 16. Mai das 75. Lebensjahr. Seit 43 Jahren ist er in der Branche unermüdlich tätig. Fritz Staars Liebe zu Berlin und sein Glaube an die Existenz der umkämpften Stadt können kaum stärker dokumentiert werden als durch die Tatsache, daß er nach dem Verlust des größten Teils seines Theaterparks wieder in Berlin seine Arbeit aufnahm. Die Arkadia-Lichtspiele sind ein Schmuckkästchen, die Meraner-Lichtspiele konnten zurückerworben werden, und am 1. Mai dieses Jahres kamen die Lumina-Lichtspiele in Schlachtensee hinzu. Wir wissen von dem Vertrauen und der Achtung, die Fritz Staar von seinen Kollegen und Mitarbeitern entgegengebracht werden. Wir wünschen dem Pionier der Theaterbranche ehrlichen Herzens alles Gute.“ ([45]) Spätestens ab 1953 bis zur Schließung führte Elisabeth Albrecht die Geschäfte, für 1956 wurde H. J. Bleck benannt. Ab 1957 wurden neben der Ernemann-Projektionsmaschine bei nunmehr 21 Vorstellungen Uniphon-Verstärker und Lautsprecher von Klangfilm „Gloria-Komb“ eingetragen, die Hochpolster-Bestuhlung kam von Bähre. Nach Wegfall von Fritz Staar wurde ab 1957 Eva Staar Besitzerin der „Filmtheaterbetriebe Fritz Staar“. Im Kino-Adressbuch wurde keine Umstellung auf die Breitwand-Technik verzeichnet. Der Kinobetrieb endete 1966. In der weitere Nutzung der Kinoräume folgte ein Supermarkt.

Das 2014 sanierte Altbau-Eckhaus Berliner/ Babelsberger Straße ist ein fünfgeschossige Wohn-/ Geschäftshaus im Erdgeschoss mit Geschäftsräumen der Handelseinrichtung (Plus, 2009 Netto, seit 2013 Bio-Company) und Dachgeschoss, Etagenwohnungen.[Anm 3] wofür wesentliche Kinoelemente beseitigt worden waren. „Wie man auf dem Bild sieht, erinnert [2000] nichts mehr an die Filmtheater-Vergangenheit.“[46] Der Discounter in der Babelsberger Straße 52 wurde 2013 vom Bio-Supermarkt abgelöst. „Dabei zog die Filiale in die Räume eines ehemaligen Discounters und baute diesen stark um. Bei den Bauarbeiten traten auch die Fragmente eines ehemaligen Kinos hervor, denn von 1920 bis in die 1960er Jahre logierten hier die ‚Arkadia Lichtspiele‘. Ein wieder entdecktes, altes Deckenornament konnte in Detailarbeit restauriert werden. Viel Arbeit für die Handwerker und Architekten: teilweise wurde die Ursprungsform des Foyers neu ‚herausgeschält‘ und wieder große bis zum Boden gehende Schaufenster eingesetzt. Ein wieder entdecktes, altes Deckenornament konnte das Team in liebevoller Detailarbeit restaurieren. Eine bauliche Herausforderung war auch der ehemalige Kino-Eingang, der zurück an die Ecke versetzt wurde.“ ([47])

Astoria-Lichtspiele
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Metropol-Lichtspiele

Uhland-Lichtspiele

Charles Willy Kayser Kammer-Lichtspiele

(Lage)

Wilmersdorf
Uhlandstraße 75
1910–1945
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BW
Der langgestreckte Kinoraum der „Metropol-Lichtspiele“ entstand 1912 durch Umbau eines Ladengeschäftes. Als Jahr der Kinogründung ist im Kinoadressbuch auch 1909 angegeben, ein geeigneter Bezug im Berliner Adressbuch besteht nicht. Nach den Einträgen im Kinoadressbuch ab 1920 mit dem Jahr 1910 kann davon ausgegangen werden, dass das Ladenkino seit 1910 bestanden hatte. Im Berliner Adressbuch ist unter den Wilmersdorfer Gewerbetreibenden F. Zadrafil mit kinematographischen Vorstellungen für 1913 und 1914 verzeichnet.[48] Für das Folgejahr wurden wiederum 18 Mieter eingetragen unter denen Zadrafil fehlt. Im Einwohnerteil 1916/3364 ist dagegen der Zeichner Franz Zadrafil mit der Adresse W30 Neue Winterfeldtstraße 34 Hinterhaus notiert. Das Kino-Adressbuch gibt für 1918 Frau Elise Cohn aus Friedenau als Inhaberin der Metropol-Lichtspiele mit 150 Plätzen für die Uhlandstraße an. Kurt Wagner war 1920 Inhaber der „Uhland-Lichtspiele“, für die er täglichen Spielbetrieb bei 145 amtlich belegten Plätzen angab. Bereits im Nachtrag zu 1920 ist W. Gerdsmann (mit seiner Eröffnung 1920) als Inhaber des Astoria-Lichtspiel-Theaters aufgeführt: tägliche Vorstellungen bei 180 Plätzen. Der Besitzer für das Astoria-Theater (Güntzelecke) wechselte 1921 nochmals bis 1927 zu Alphons Müller. Der Schauspieler Charles Willy Kayser war wenigstens 1928 Inhaber/ Teilhaber für das Kino in der Uhlandstraße 75,[49] das mit diesem Namen eines populären Berliner Schauspielers als „Charles Willy Kayser Kammer-Lichtspiele“ werbewirksam firmierten.[Anm 5] Das Kino hat am Freitag und Dienstag den Programmwechsel und es wurden bei 150 Plätzen täglich Filme vorgeführt, zu denen ein bis zwei Kinomusiker den Ton gaben. 1928 bis 1930 war C. A. Beha (zur Zeit Lugano) der Inhaber der „Astoria-Lichtspiele“, die vor Ort von Theodor Heyde[50] geführt wurden. 1931 übernahmen A. Ullmann und Frieda Oberpichler das Kino und installierten 1932 die Tonfilmeinrichtung. Nach 1935 erfolgt ein weiterer Inhaberwechsel zu Erna Meusel, ab 1938 wurde Dr. Hofmann Teilhaber und 1940 wurde Charlotte Kraemer-Riebe Inhaberin der Astoria-Lichtspiele. Am 3. Februar 1945 wurde das Kino durch Kriegseinwirkung zerstört und brannte aus. Die Ecke Uhland-/ Güntzelstraße wurde beräumt und in den 1960er Jahren[51] entstand ein sechsgeschossiges Wohneckhaus, zur Güntzelstraße mit sieben Geschossen und Supermarkt im Erdgeschoss. Zum vormaligen Kinostandort gibt es so keinerlei Verbindungen mehr.
Atrium
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Beba-Palast

(Lage)

Wilmersdorf
Bundesallee 178/179
1927–1943
Atrium mit Ankündigung von Was kostet Liebe
Atrium mit Ankündigung von Was kostet Liebe
Kinobau 1929 mit Blick in die Berliner Straße
Kinobau 1929 mit Blick in die Berliner Straße
Beba-Palast Atrium um 1930
Beba-Palast Atrium um 1930
Das Wohnhaus auf dem ehemaligen Kinostandort (2015)
Das Wohnhaus auf dem ehemaligen Kinostandort (2015)
Der „Beba-Palast Atrium“ wurde 1926/1927 nach den Entwürfen von Friedrich Lipp erbaut, der Bauschmuck stammte von Georg Leschnitzer. (Kaiserallee 178 Ecke Berliner Straße 155/156[52]) „Auf dem Eckgrundstück vier- bis sechsgeschossiger, kreissegmentförmiger Mauerwerksbau nach dem Vorbild des römischen Colosseums mit dreifach gestufter Attika und vorgelagertem Eingangsbereich. Gleichmäßige, vertikale Gliederung durch Pilaster, Balkone und Fenster. Großzügiger Vorplatz. Spitzwinklig zulaufender Kinosaal, halbkreisförmige Bühne, versenkbarer Orchestergraben; Rang mit Logen bis zum Bühnenrahmen; im Rang weit mehr Plätze als im Parkett.“ ([53]) Der Bauherr war Herbert Polke, der vorher die Beba-Lichtspiele in der Berliner/ Ecke Babelsberger Straße besaß. Der Beba-Palast Atrium, ein Großkino mit 2025 Plätzen, wurde am 1. April 1927 mit einer Festvorstellung in der Kaiserallee 178 eröffnet.[54] Es gab mit 1100 im Balkon mehr Sitze als die 925 im Parkett, der Saal verfügte über Hinterwandlogen im Rang und im Parkett, sowie Logen an der Rangbrüstung. Es war eine Bühne und ein Orchestergraben eingebaut, zur Eröffnung war der Tonfilm noch nicht marktüblich und es wurde die Welte-Kinoorgel eingebaut. Der Vorhang bestand aus goldgelbem Seidenplüsch und der Saal in Gold- und Rottönen gehalten, so war die Bestuhlung aus Mahagoniholz mit kardinalrotem Stoff bezogen. Über dem Saal befand sich eine beleuchtete Kuppel.[55] Für die Stummfilmdarbietungen waren 24 Kinomusiker angestellt, sie besaßen einen Graben vor der Bühne von 10 m × 9,5 m. Der Bauherr Herbert Polke war der erste Inhaber, sein Geschäftsführer wurde Luis Gutmann. 1929 wurde Fritz Staars „Vereinigte Lichtspiele Wilmersdorf und Potsdam GmbH“ die Pächterin und ab 1930 übernahm die „Berliner Lichtspieltheater A.G.“ von Fritz Staar das Kino.[Anm 2] Die Geschäftsführer waren nacheinander Alexander Grohmann (1930), Hauptmann (1931–1933) und schließlich Willi Neumann (1934). Letzterer blieb es beim Inhaberwechsel zur „Atrium Staar & Lemke“, Hugo Lemke besaß seinerseits weitere Kinos in Schöneberg und Steglitz. Die Tonfilmeinrichtung war 1931 von Klangfilm installiert worden. Ab Mitte der 1930er Jahre sind noch 1983 Plätze angegeben.

Bei den Luftangriffen von 1943 auf Berlin wurde das Gebäude durch Bomben schwer beschädigt und brannte aus. Der untere Teil der Fassade war zwar stehen geblieben, doch die Zerstörung waren zu schwer und die Ruine wurde 1953 abgetragen. 1950 wurde die Kaiser- in Bundesallee umbenannt. Bis 1961 wurde die Südostecke der Kreuzung großzügig mit einer fünfgeschossigen Wohnzeile Bundesallee 178/179 und Berliner Straße 155 bebaut, auf der Berliner Straße 156 ein elfgeschossiges Wohnhochhaus. Davor ist ein Eingang zum U-Bahnhof Berliner Straße. In den 1960er Jahren wurde die Bundesallee in einen Autotunnel gelegt, die Berliner Straße und die südlichere Badensche Straße unterführend.

Bundesplatz-Studio[56]
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Casino-Lichtspiele

(Lage)

Wilmersdorf
Bundesplatz 14
seit 1913
Eingangsbereich (2013)
Eingangsbereich (2013)
Das Kino wurde 1913 mit 230 Plätzen als Ladenkino in einem Wohnhaus[57] eingerichtet und eröffnete unter dem Namen „Lichtspiele Kaiserplatz“ mit der Adresse Kaiserplatz 14.[58] Zum Eckhaus gehörte auch die Wexstraße 31. Im Berliner Adressbuch wird mit kinematographischen Vorstellungen in Wilmersdorf der Photograph J. Brage[59] in der Kaiserallee 12a genannt, der Kaiserplatz 14 mit elf Mietern, jedoch kein Hinweis zum Kino. Ein Beleg für den Standort ist im Kino-Adressbuch vorhanden, wo der Inhaber Paul Blank aus Friedenau für seine Casino-Lichtspiele mit 200 Plätzen 1919 als Jahr der Eröffnung nannte, tägliche Vorstellungen und zwei Programmwechsel je Woche. 1921 ist die „Leo Lazarsfeldt & Co.“ mit Sitz in der Augsburger Straße 28 Besitzer, bevor der Kinobesitzer Herbert Polke und E. Wolff (um 1924[60]) das Kino betreiben, der wohl seinen Markennamen BeBa auch hier einsetzte, so hieß das Kino „Beba-Lichtspiele“. 1929 übernimmt Frau Marie Snopkoff das Kino als „Lichtspiele Kaiserplatz“ mit 225 Plätzen und gab das Gründungsjahr wieder mit 1913 an. Für sie führte Dipl.-Ing. Ernst Nietner das Kino vor Ort.

Als 1932 Kurth & Dreyer Kinobesitzer werden erfolgt der Einbau der Tonfilmeinrichtung von Kinoton mit einer „Mechanischen Musikanlage“. 1935 bis in die Nachkriegsjahre führen die „Polygon-Lichtspiel-Betriebe Schönstedt & Co. (KG)“ das Kino weiter. Diese Betriebsgesellschaft von W. Schönstedt[61] besitzt weitere Kinos in Wilmersdorf, Steglitz und Schöneberg. Bei täglichen Vorführungen sind 216 Kinoplätze angegeben. Nach geringen Kriegsschäden wurde das Kino bereits im Mai 1945 wieder eröffnet. Lediglich 1948 wurde A. Kürschner als Inhaber genannt. 1950 ist E. Sittner der Geschäftsführer der Polygon-Lichtspielbetriebe Schönstedt & Co. KG. Es gab täglich drei Vorstellungen. Die Kinotechnik waren der Projektor Ernemann II, Verstärker von Klangfilm und die Dia-Einrichtung. Seit 1950 der Kaiserplatz in Bundesplatz umbenannt wurde heißt das Kino konsequenterweise „Bundesplatz-Lichtspiele“. 1957 wird die Technik verbessert und ergänzt: Lautsprecher und Verstärker von Klangfilm, Projektionsapparat Erko (Lichtquelle: Reinkohle) und tönendes Dia-N, es gab zusätzlich zu drei täglichen noch zwei Matinee-/Spätvorstellungen. Die Bestuhlung sind 216 Hochpolstersessel von Kamphöner.[62]

Das Kino wurde seit den 1960er Jahren bis Juli 2011 von Lothar Bellmann geführt (Bundesplatz-Studio Kinobetrieb GmbH), dem nach wie vor das naheliegende Cosima (Schöneberg, Sieglindestraße 10) gehörte. Auf Grund der ursprünglichen Größe von 200 Plätzen, später auf 100 Plätze und 26 m² umgebaut erhielt das kleine Kiezkino bei entsprechendem Filmangebot den Namen „Bundesplatz Studio“. 23. Oktober 2011 eröffneten die neuen Betreiber Karlheinz Opitz, Peter Latta und Martin Erlenmaier das Kino mit 90 Plätzen nach dreimonatiger Generalüberholung wieder. Seither besteht Dolby Surround Technik und ein Café im Vorraum. Das „Bundesplatz Kino“ wird von Kinofans geführt: Besitzer der Eva Lichtspiele[63] Karlheinz Opitz, Kurator deutscher Filmreihen Martin Erlenmaier und dem ehemaligen Mitarbeiter der Deutschen Kinemathek Peter Latta. Die Sitze stammen aus dem ehemaligen Zoo-Palast. Bei der Renovierung wurde 2011 der Zugang zum Kino verändert, in dem eine Zwischenwand links neben der Leinwand eingezogen wurde, wodurch zuspätkommende Besucher den Saal nicht mehr direkt neben der Leinwand, sondern etwas seitlich betreten und Geräusche und Licht aus dem Foyer werden weitestgehend verhindert. Die ehemals braune Wandbespannung wurde durch dunkelblaue Stoffbespannung ersetzt. Die Leinwand ist neu und hat für verschiedene Bildformate einen roten Vorhang. Die roséfarbenen Klappsessel sind 'alte Bekannte' aus dem Saal 1 der „UCI Kinowelt Zoo Palast“, die hier nun noch weiter verwendet werden. So wurde aus dem Saal ein gemütliches Kiezkino in dem man nicht nur aktuelle anspruchsvolle Filme sehen kann, sondern auch zur sogenannten filmhistorische Reihe und Klassiker auch für Kinder alte Filme wiederentdecken kann. Die Fassade blieb bei der Renovierung unverändert, so hängt das alte Logo Bundesplatz Studio über dem Buchstabenanschlag und auf das Programm des Nachbarn „Cosima“ wird hingewiesen, wie all die Jahre zuvor. Im Sommer stehen Blumenkübel entlang der Eingänge, Caféstühle und Tische nehmen den linken Teil der Freifläche ein. Es gibt eine kleine Bibliothek von Filmbüchern im Foyercafé. Der Zugang ist behindertengerecht.[64] Die Eintrittspreise sind 2015 für Erwachsene 8 €, ermäßigt 7 €, für Kinder bis 12 Jahre 5 € und am Kinotag Mittwoch 4,50 €. Das Kino bietet 88 Plätze, die Projektion kann in Digital 4K oder 35mm analog erfolgen, für den Ton besteht Dolby Digital 5.1 und die Leinwand hat die Maße 5,2 m × 2,2 m.[65] Das Filmangebot sind Synchron- und Originalfassungen im Sinne eines Arthouse-Kinos.[66]

Capitol & Studio
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Luxor-Palast
Universum

(Lage)

Wilmersdorf
Kurfürstendamm 153
1928–1973
Im Bild vorn: UFA-Palast Universum (1929)
Im Bild vorn: UFA-Palast Universum (1929)
Wehrmachts-Ticket zum Luxor-Palast 1937
Wehrmachts-Ticket zum Luxor-Palast 1937
Die gegenüber vom Lehniner Platz auf Grundstück 153 liegende Schaubühne gehört zum Ortsteil Wilmersdorf, dagegen gehört Kurfürstendamm 152 mit vormals den „Kammerlichtspielen“ zu Halensee.[67][67] 1928 erbaute der Architekt Erich Mendelsohn den Kinobau des „Universum“ als Teil des „Woga Komplexes“ Kurfürstendamm/ Cicerostraße.[68] am Kürfürstendamm etwas zurückgesetzt am Lehniner Platz. Der Zuschauerraum fasste im Parkett 1276 und im Rang 487, zusammen also 1763 Plätze. Es bestand ein längsrechteckiger Kinosaal mit umlaufendem Rang und Mahagoniverkleidung des Parketts damals modern die indirekte Beleuchtung.[69] Das Großkino wurde von der Ufa-Theater-Betriebs-GmbH als Uraufführungstheater betrieben, allerdings wurde es 1931 wegen mangelnder Zuschauer auf ein Reprisenkino umgestellt. Mit der Entwicklung des Tonfilms wurde 1932 eine Tonfilmeinrichtung von Klangfilm installiert.

Willy Hein kaufte das Großkino von der UFA 1937 und betrieb es unter seinem Namen „Luxor Palast“ mit täglichen Filmvorstellungen auf 1784 Plätzen. 1943 erfolgen einige Umbauten für den „Halensee Palast“, damit auf der 80 m² großen Bühne das Varietétheater Scala spielen konnte, dessen eigenes Haus bei den Luftangriffen ausgebombt wurde. Am 1. September 1944 wurden auf Anweisung Goebbels alle Kinos geschlossen. Das Gebäude wurde 1945 noch durch Bombenschaden und den folgenden Brand schwer beschädigt. Im April 1946 eröffnete Johannes Betzel das Kino als UFA-Pächter wieder. Nach zwei Jahren Bauzeit war 1948 die ehemalige Kassen- und Treppenhalle für die „Studio Uraufführungsbühne“ umgebaut. Und im verkleinerten Kinosaal entstand das „Capitol“ mit nun 900 Plätzen.

„Das neue Uraufführungskino ‚Studio‘, das vierte, das die ‚Eagle-Lion‘ jetzt am Kurfürstendamm hat, sollte eigentlich schon Weihnachten eröffnen. […] Es ist der geschickt ausgebaute Kassenraum des alten ‚Luxor-Palastes‘ (früher ‚Universum‘), einst eines der größten und schönsten Berliner Kinos, das der Architekt Erich Mendelssohn Ende der zwanzig Jahre baute. Gleich hinter der Leinwand des Theaters […] liegt das, was früher ein riesenhafter Zuschauerraum war und [1948] eine Ruine ist. Man will es wieder aufbauen, wenn es mit dem Berliner Aufstieg weiter so flott vorwärtsgeht. Modisch und selbstsicher schritt Film-Bonvivant Erich Fiedler durch die Parkettreihen, begrüßte die Gäste, ein Gläschen 32prozentigen Zuteilungsschnapses in der Hand, und leerte es auf Wohl und Gedeihen des Hauses. […] Das ‚Studio‘ eröffnete mit Nicholas Nickleby nach Charles Dickens[70] Das Studio Halensee mit 355 Plätzen gehörte Johannes Betzel,[71] geführt von Ronald Forte gab es täglich mehrere Vorstellungen. Die leicht geänderte Fassade wurde 1951/1952 vom Architekten Anton Zimmer instandgesetzt. Fräulein H. Grieschy wurde dabei Geschäftsführerin und es gibt nun 382 Plätze und drei tägliche Vorstellungen. Für die Bühne von 4 m × 3 m × 3,5 m existierte die Theaterlizenz. 1957 wird durch Gerhard Fritsche auf Breitwand umgerüstet, dies erfolgte mit Geschäftsführer Fritz Schmischke und den Pächtern Johannes Betzel und Jochen Fröhner bei der „O.-Gilde-Theater-Gesellschaft“. Die nötige Technik für CinemaScope Einkanalmagnetton besteht aus dem Projektionsapparat Nitzsche-Matador Ib, von Klangfilm waren Verstärker und Lautsprecher, die Wiedergabe erfolgte im Format 1:2,35. Die Bestuhlung waren 380 Hochpolstersessel von Kamphöner. Geschäftsführerin des „Studio“ wird 1958 Annemarie Stoldt mit den Pächtern Johannes und Gizella Betzel und ab 1960 Gertrud Prause. Das kleine Kino Studio wurde noch bis 1962 bespielt. Im wegen der Kriegsschäden verkleinerten vormaligen Kinosaal des „Luxor-Palastes“ wurde von Johannes Betzel als Mieter der UFA, geführt von Paul Nieke das „Capitol“ 1950 eröffnet. Der Umbau mit 899 Plätzen des bestehenden Kinosaales erfolgte durch Hermann Fehling. Mit Glaswolle hinterlegte, rautenförmig abgesteppte Wandbespannung (unterhalb des Ranges plisseeartig), eine schwarze Decke mit eingelassenen unregelmäßig verteilten, unterschiedlich großen Lichtpunkten und ovale Wandvitrinen sind Inkunabel der frühen 1950er-Architektur. Zwischen Halensee und Tauentzien entstand der „Broadway von Berlin“. Das Capitol besaß 899 Plätze und täglich zwei Vorstellungen, auch dafür gab es eine Theaterlizenz und eine Opernkonzession für die 12 m × 5,5 m × 7 m große Bühne. Ab 1953 führt Fritz Kuske Betzels Capitol und veranstaltet drei tägliche Vorstellungen, die Vorführmaschine wird durch zwei Lorenz-Verstärker 75 Watt ergänzt, Dia-Einrichtung mit Ton. Der Bereich zwischen Halensee und dem Tauentzien wurde mit Theatern und Kinos zum „Broadway von Berlin“. 1956 war Hans Joachim Bunar Geschäftsführer im Capitol und wird von Fritz Schmischke abgelöst. Die Umstellung auf Breitwand führt Gerhard Fritsche aus.[72] Die möglichen Bild- und Tonsysteme waren Perspecta-3-Kanal, SuperScope bei einer Bildwand von 5 m × 10 m. Für CinemaScope in Lichtton und Vierkanal-Magnetton gab es die AEG-Apparatur Euro G (Lichtquelle: Reinkohle und Becklicht), die Klangfilmtontechnik für Wiedergabe von 1:2,35 und 1:2,55. 899 Hochpolstersessel von Kamphöner. Johannes Betzel ist Mieter bei der UFA und Harri Kapahnke führte das Capitol. 1959 wird das Capitol von einer amerikanischen Gesellschaft mit 50 %-UfA-Beteiligung übernommen und in ein Cinerama-Kino umgebaut, wobei der Rang wieder eingerichtet wurde. Das erste Cinerama Theater in Deutschland begann am 29. April 1959 mit der Premiere von Das ist Cinerama mit Siebenkanal-Magnetton. 1963/1964 wurde an der Außenfront die Fensterfront im Obergeschoss wieder hergestellt, da Planungen bestanden das Gebäude unter Denkmalschutz zu stellen. 1964 übernahm Kino wieder Johannes Betzel das und baute es für Cinemascope um.

Mit nachlassenden Besucherzahlen (Kino-Krise) wurde 1968 im Capitol ein Beatlokal eröffnet, das 1969 weiter in ein Musicaltheater gewandelt wurde. 1973 stellte auch das „Studio“ mit Stanley Kubricks Uhrwerk Orange den Kinobetrieb ein. 1975 wird dem Capitol die Lizenz entzogen. Als es Überlegungen gab, das Gebäude abzureißen, interessierte sich die Schaubühne für das Objekt. Der Neubau im Inneren für die Schaubühne erfolgte durch Jürgen Sawade und begann 1975. 1976 kauft der Senat das Objekt für sechs Millionen DM. Jedoch sind die Schäden am Gebäude schwerwiegend. Das Dach und die rechte Seite werden abgerissen und vom ursprünglichen Bau bleibt nur die vordere Fassade erhalten und die Denkmalpflegebehörde übt schwere Kritik. Die Kosten des Umbaus betragen insgesamt 81 Millionen DM. Seit 1979 steht der Mendelsohn-Bau unter Denkmalschutz.[73] Der eigentliche Umbau begann 1978. Seit 1981 spielt die Schaubühne in der neuen Spielstätte des Mendelsohn-Baus am Lehniner Platz.[74]

Corso-Lichtspiele

(Lage)

Wilmersdorf
Uhlandstraße 48
1910–1943
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BW
In den Kino-Adressbüchern ab 1920 wurde von den späteren Inhabern das Jahr 1910 als Beginn von Kino-Vorstellungen in der Uhlandstraße 48 angegeben, es wurden wohl schon Filmvorführungen gegeben. Im Mai 1912 beantragte der Eigentümer des Hauses Uhlandstraße 48 Ecke Pariser Straße[75] Hugo Seligsohn[76] die Einrichtung eines Kinematographentheaters im Erdgeschoss. Vier Ladenräume entlang der Pariser Straße gaben den Grundriss für den Zuschauerraum vor, der an der Ecke zur Uhlandstraße einen Eingang erhielt. Am 9. August 1913 kündigten die „Corso Lichtspiele“ ihre Eröffnung an. 1917 ist für Uhlandstraße 48 ein Kinotheater angegeben, zu diesem Zeitpunkt ist der Kaufmann Hugo Seligsohn noch Hausbesitzer, aber er ist nicht mehr als „handelsgerichtlich eingetragen“ markiert. Im Kino-Adressbuch für 1920 sind die Korso-Lichtspiele mit täglichen Vorführungen und 227 Plätzen für den Inhaber Richard Filsch aus Friedenau angegeben und 1921 ist Richard Kahnemann Besitzer der Corso-Lichtspiele. 1924 wurden noch drei bis vier Tage in der Woche gespielt, Inhaberin (nach den Inflationsjahren) war Frau Bertha Schwarzkopf[77] während C. Schwarzkopf die Geschäfte führte. Ab 1926 waren wieder tägliche Vorstellungen eingetragen und 230 Plätze, Bertha Schwarzkopf wurde anschließend Privatiere und das Kino gehörte 1927 dem Kaufmann Heinrich Windler,[78] 1928 wurde Max Wolff Inhaber der Corso-Lichtspiele.[79] Wolff bestellte zwei Kinomusiker zur akustischen Unterstützung der Stummfilme die täglich für 205 bis 220 Sitzplätzen für Zuschauer abgespielt wurden. 1932 wurde von Klangfilm die Tonfilmeinrichtung beschafft. 1934 übernahm Gustav Kurth das Kino und nach ihm führten Otto Dannenberg und Käthe Schulz die Corso-Lichtspiele in den Kriegsjahren. Unter diesen Aufführungsbedingungen wurden das Eckhaus und das Kino durch Bombentreffer 1943 zerstört, während die Nachbarhäuser nur gering beschädigt waren. In den 1950er Jahren wurden die Ruinen an der Nordwestecke Uhland-/ Pariser Straße beräumt. Am Ende der 1950er Jahre wurde diese Grundstücksfläche[80] mit einem fünfgeschossigen Wohnhaus mit Ladengeschäften im Erdgeschoss bebaut. Es ist keine Rückverfolgung zur Kinoanlage vorhanden.
Deutsche Lichtspiele

(Lage)

Wilmersdorf
Spichernstraße 20
1909–1943
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BW
Im Ladenkino in der Spichernstraße 20 wurden bereits 1912 (oder wohl schon 1909, wie die späteren Kinobesitzer im Kino-Adressbuch eintragen ließen) die ersten Filme gezeigt, steuerlich genehmigt war es erst ab 1914.[81][82] Das „Deutsche Lichtspiel-Theater“[83] von Frau Auguste Dadien[84] besaß 250 (amtlich angemeldete) Plätze, die Programme der täglichen Vorführungen von Stummfilmen wechselten zweimal in der Woche. Die Eintrittspreise sind für 1917 mit 0,35…1,20 Mark genannt. 1927 ist die National-Film-Theater GmbH als Inhaber aufgenommen. 1928 war Fritz Staar Pächter des Kinos von Frau Auguste Dadien, im Folgejahr übernahm Staar[Anm 2] die Besitzrechte am „Deutschen Lichtspiel-Theater“, ab 1931 ist der Name „Deutsche Lichtspiele“ Er gibt im Adressbuch für das Kino ab 1928 292 Plätzen, tägliche Vorstellungen und einem Musiker an. Das Gründungsjahr wurde von Frau Dadien für das Kino-Adressbuch 1920 zunächst mit Beginn im Jahr 1915, danach „seit 1909“ aufgeführt, Ab der Ausgabe von 1930 ist die Gründung für 1912 im Kino-Adressbuch, ab Ausgabe 1937 wurde das Jahr des Beginns mit 1913 angeführt.

1930 hat Fritz Staar den Geschäftsführer Hermann Lehmann eingesetzt, in diesem Jahr gab nur an 3–4 Tagen je Woche Vorstellungen. 1931 wurde von Klangfilm die Tonfilmeinrichtung eingebaut und es gab wieder täglichen Kinobetrieb. Mit Fritz Staar als Kinobesitzer der Deutschen Lichtspiele ist ab 1934 Hugo Michaelis sein Geschäftsführer, 1939 Horst Nickel, 1940 Gernot Schultz und ab 1941 noch Gustav Brose. Das gesamte Karree an beiden Seiten der Spichernstraße bis Nürnberger Platz[85] wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, damit wurde auch das Kinogebäude ausgelöscht und der Kinobetrieb war unmöglich geworden. Die Trümmer auf den Ruinenflächen wurden nach Kriegsende beräumt. An der Südostseite der Spichernstraße entstand in den späten 1950er Jahren eine Wohnbebauung in Zeilenbau. Die gegenüberliegende Straßenseite und am Nürnberger Platz folgte mit Wohn-/ Geschäftshäusern in den 1960er Jahren. Zum Grundstück Spichernstraße 20 gehören drei Stolpersteine (Benno, Ellen und Margarete Jonas).

Eva Lichtspiele
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Roland-Lichtspiele| Eva Lichtspiele
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Roland-Lichtspiele

(Lage)

Wilmersdorf
Blissestraße 18
seit 1913[86]
Eva im Jahre 1938: Filmankündigung: Das indische Grabmal
Eva im Jahre 1938: Filmankündigung: Das indische Grabmal
Eintrittskarte
Eintrittskarte
Eingang (2015)
Eingang (2015)
Die Augustastraße hieß ab 1937 Stenzelstraße[87] und wurde im Juli 1947 in Blissestraße benannt, mit der begleitenden Umnummerierung der Grundstücke hat das Kino die aktuelle Adresse: Blissestraße 18. Das Grundstück wurde 1912 bebaut.[88] Es liegt unweit der Wilhelmsaue (Volkspark Wilmersdorf) zentral im Ortsteil.[89] Theaterdirektor Felix Wespe hatte bereits ab 1910 mit kinematographischen Vorstellungen im Ladenkino des Neubaus Uhlandstraße 89/90 begonnen. Diese Spielstätte hatte er 1912 zu Gunsten des neuen Standortes verlassen und die Augustastraße 7 bezogen, ein Grund könnten Differenzen bei Wechsel des alten Hausbesitzers gewesen sein, nachdem dort eine Dependance der Deutschen Bank einzog.

„Die Geschichte der Eva-Lichtspiele zu skizzieren ist schwierig, denn viel ist leider nicht bekannt über die hundert Jahre ihres Bestehens.“[90][91] „An der Augustastraße 7 wurde 1913 eines dieser Wohnhäuser gebaut, dessen Erdgeschoss von Anfang an für die Zwecke eines Kinos eingerichtet war. Zunächst hieß das Kino „Roland-Lichtspiele“; in den frühen 1920er Jahren wurde es vom damaligen Betreiber nach seiner Frau in „Eva-Lichtspiele“ umbenannt und heißt rund 90 Jahren später immer noch so. Das Eva gehörte damals zu den ersten Kinos in Wilmersdorf, heutzutage ist es eines der ältesten noch bespielten in ganz Berlin. Die bisher neun Kinobetreiber waren immer wieder um Anpassung an den jeweils neusten Stand von Geschmack und Technik bemüht, ohne das glücklicherweise dabei alle Spuren der Vergangenheit getilgt wurden. Daher ist die Ausstattung aus den 1950er Jahren noch erhalten, von der der Neonschriftzug an der Hauswand und der Wolkenvorhang vor der Leinwand besonders ins Auge fallen und einen Reiz dieses Kinos ausmachen. 1992 wurde das alte Holzgestühl durch bequemere Sitze ersetzt, was gleichzeitig zu einer Reduzierung der Plätze von 330 auf jetzt 250 führte. Seit 2011 werden die Filme digital vorgeführt. Von 1964–2000 war Hannelore Rojahn Betreiberin des Kinos. Nach dem Jahr 2000 wurde das Kino einige Jahre von Dirk Pohlmann geführt, welcher zuvor bereits Vorführer im Eva war. [1] Karlheinz Opitz leitet seit Ende 2006 das Eva.“ ([92])

Felix Wespe war durch Bau des Hauses mit dem Kino seit der Eröffnung der „Roland Lichtspiele“ deren Inhaber, durch die Kriegsjahre[93] bis ins Jahr 1921. Das Kino hatte 300 Plätze (im Kino-Adressbuch aufgeführte amtlich bestätigte Sitzplätze). Das Stummfilmprogramm wurde die „Ganze Woche“ über gespielt. 1921 hat Wespe die Lichtspiele aufgegeben und das Kino erhielt wohl mit neuen Hauseigentümern einen Umbau.[94] Nach dem eigenen Eintrag im Kino-Adressbuch wurde ab diesem Zeitpunkt Alfred Löwenthal der Kinobesitzer. Das Kino heißt seither Eva-Lichtspiele. „Neben Kinofilmen gab es in den Eva Lichtspielen 1924 auch Filmvorführungen zum Thema Hygiene der Ehe, verbunden mit einem „Allgemein verständlichen ärztlichen Vortrag“ über das, Was ein jeder von der Ehe wissen muss! So steht es in einer Zeitungsannonce aus dieser Zeit.“[90] Auf Vorschlag des Betreibers wurden die Filme mit Musikbegleitung präsentiert – zuerst durch eine Violinistin, nach Kino-Adressbuch wurden drei Kinomusiker beschäftigt. Es gab je Woche zwei neue Programme, eine Bühne wurde in der Größe 2 m × 4 m (auch 4,5 m × 2 m × 2,8 m) angegeben. Ab 1928 gab es dem Zeitgeist folgend eine Film- und Bühnenschau, durch den Einbau eines zweiten Vorführapparates war pausenlose Filmwiedergabe möglich. Die Aufführungen wurden von einem ganzen Orchester für die (bei voller Auslastung) 310 Zuschauer begleitet. Ab 1931 übernahm Dipl.-Ing. Joseph Steinberg das Kino, seine Geschäfte führte Georg Steinberg. Seit 1930 kam der Tonfilm in die Kinos.[Anm 6] Für das Eva ist im Kino-Adressbuch eine installierte Tonfilmeinrichtung mit einer „Mechanischen Musik“ ab 1934 aufgenommen. In diesem Jahr wurde die „Polygon“ Lichtspielbetriebe GmbH von Walter Schönstedt (zeitweise als Schönstedt & Co.) zum Inhaber des Kinos.[95] Schönstedt ließ wieder 1913 als Jahr der Eröffnung eintragen. Die Adresse der Eva-Lichtspiele wechselte 1937 zu Stenzelstraße 18, durch Umbenennung und Umstellung der Grundstücksnummern. Die Kapazität ist mit 332, auch 322 Plätzen von der „Polygon-Lichtspiel-Betriebe Schönstedt & Co. KG“ angegeben. Ab September 1944 dürften auch die Eva-Lichtspiele vom Goebbels-Erlass zur Schließung betroffen gewesen sein. Während das Eckhaus zur Mannheimer Straße und die gegenüberliegenden Gebäude im Krieg zerstört wurden[96] blieben die Häuser zur Wilhelmsaue nahezu unbeschadet. Der Betrieb des Kinos konnte fast durchgehend aufrechterhalten werden. Für das Jahr 1949 nennt das Kino-Adressbuch G. Leudner als „Inhaber“, doch folgend sind es weiterhin die Polygon-Lichtspiel-Betriebe Schönstedt & Co. KG. Es gab täglich drei Vorstellungen, eine Theaterlizenz und für die Wiedergabe das Projektionsgerät Ernemann II, Klangfilm-Verstärker und die Dia-Einrichtung. Ab 1953 stand die Projektionsapparatur Bauer B6 bereit. Geschäftsführer des Eva war E. Sittner. Berlinweit wurde 1957 vom UFA-Handel die Ausstattung für das Bild- und Tonsystem CinemaScope verbreitet und das Gebäude umgebaut. Der Neonschriftzug an der Fassade und der goldfarbene Wolkenvorhang vor der Leinwand blieben bis jetzt erhalten. Die Eva-Lichtspiele waren mit der Technik für Einkanal-Lichtton und das Filmformat 1:2,35 geeignet. Für die 333 Sitzplätze gab es von Kamphöner Hochpolstersessel. Es kamen die Matinee- und die Spätvorstellung hinzu. Die Dia-Vorführung war mit Ton möglich.

Im Jahr 1964 geht der Besitz des Kinos an Hannelore Rojahn (12349 Berlin, Drusenheimer Weg 7), sie betrieb bereits vorher Kinos die allerdings stillgelegt worden waren (Friedrichshain: Tempo-Lichtspiele; Neukölln: Luna-Lichtspiele). Sie führte das Kino durch die Zeiten der Kino-Krise und dachte daran aufzugeben. Der Durchbruch kam Mitte der 1980er Jahre mit Amadeus, das Kino wurde ertragreich. Rojahn investierte in die Kinoausstattung wie Vorhang und Möbel. Sie blieb es bis ins Jahr 2000, durch Umgestaltung des Saals sank die Anzahl der Plätze von 300 auf 250, der Ton wurde auf Dolby Surround (ab 1997: DTS) umgestellt. Nach ihr betrieb ab 2000 Dirk Pohlmann das Kino, der zuvor Vorführer im Haus war. Trotz des Engagements als Filmliebhaber musste er aufgeben. Seit September 2006 übernahm Karl-Heinz Opitz[97] und investierte,[Anm 7] um das Kino wieder fit zu machen. Seit 2011 werden die Filme digital vorgeführt, wodurch sich die Rolle des Vorführers völlig verändert hat.[90] Sein Konzept ist ein Kiez&spy;kino, vor allem für Besucher aus dem Viertel. Mittwochs gibt es Reihe „Der alte deutsche Film“ mit fast unbekannten deutschsprachigen Filme aus den 1930er und 1940er Jahren, und vorher ein Stück Kuchen und Kaffee. Einige Stars aus vergangenen Filmzeiten beantworteten Fragen des Publikums und gaben Autogramme.[98] Seit 2010 waren bei „Berlinale goes Kiez“ unter den Kiez-Kinos auch die Eva-Lichtspiele Gastgeber. Das Medienboard Berlin-Brandenburg zeichnete mehrfach die Wilmersdorfer Eva-Lichtspiele als Programmkino in Berlin aus. Sonntag gibt es eine Matinee vorwiegend mit aktuellen Dokumentarfilme, am dritten Sonntag im Monat ein „Kino-Brunch“ sowie Vorstellungen für Kindergärten und Schulen.[90]

Die Ausstattung besteht aktuell aus der Leinwand von 4 m × 9 m vor 250 Sitzen in 20 Reihen, die Projektion digital in D-Cinema 2K oder analog 35mm und der Ton wird mit Dolby Digital 5.1 ausgegeben. Das Foyer bietet neben einem Tresen ein paar Caféhaustische als Sitzgelegenheiten und da der Betreiber häufig selbst an der Kasse steht, stellt sich Familienbetriebs-Atmosphäre ein. Das 100-jährige Bestehen feierte das Kino im Juni 2013 mit Oldtimern vor der Tür und dem Film Die Reise zum Mond von 1902 auf einem alten Skladanowsky-Gerät mit Handkurbel und bei Klavierbegleitung.[99]

Film-Eck
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Charles-Willy-Kaiser-Lichtspiele
G.L.U.

(Lage)

Wilmersdorf
Gasteiner Straße 26
1912–1945
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Falls du dabei helfen möchtest, erklärt die Anleitung, wie das geht.
BW
1910 befand sich Ecke Lauenburger Straße (seit 1947: Fechnerstraße[100]) auf dem Grundstück Gasteiner Straße 26 noch ein Kohlenplatz und 27 war zur Bebauung vorgesehen, 1911 wurde 26/27 eine Baustelle der Stadt Wilmersdorf, 1912 ist das Wohnhaus errichtet.[101] Nach dem Reichs-Kino-Adreßbuch (dritter Jahrgang 1921/1922) wurde das Kino 1912 eröffnet und mithin schon im Neubau des Wohnhauses eingerichtet. Das Kino mit knapp 200 Plätzen hieß bis 1926 G.L.U.-Lichtspiele, es gab tägliche Vorstellungen.[102] Nach den Belegen des Adressbuchs war Kaufmann Josef Umlauf der Inhaber des Kinotheaters in der Gasteiner Straße. Mehrfach gewerbetreibend mit kinematographischen Vorstellungen und mit Kinematographentheater angegeben, sein Wohnsitz war nicht in der Gasteiner Straße 26. Kurzfristig trug wohl Konrad Umlauf (Bruder?) die Verantwortung für das Kino. Laut Kino-Adressbuch ist Josef Umlauf noch 1918 der Inhaber, während es 1920 schon Adolf Schwarz war, Geschäftsführer des letzteren: 1920 Margarete Müller und 1921 Paul Drews. 1922 war Hans Laskus Inhaber der G.L.U.-Lichtspiele und wohnte im Eckhaus Lauenburger Straße.[103] Das Kino ist 1924/1925[104] mit „zur Zeit geschlossen“ angegeben.[105] 1926 investierte der zu jener Zeit populäre Schauspieler Charles Willy Kayser[106] die Spielstätte und benannte sie mit seinem Namen als „Charles Willy Kayser-Lichtspiele“.[Anm 5] Dieses Lichtspieltheater war anfangs mit 100 Plätzen, im weiteren auch mit 148, 194 und 200 Plätzen ausgewiesen, es gab tägliche Vorstellungen, das Haus hatte eine Bühne von 4 m × 6 m.

Herbert Peter und Hans Vieweg übernahmen 1931 das Kino in der Gasteiner Straße 26 von Kayser und beließen zunächst den personenbezogenen Namen bis zum Jahr 1936. Im Jahr 1932 war Hans Vieweg Geschäftsführer und Inhaber, es wurde die Tonfilmeinrichtung von Kinoton installiert. Zunächst geben sie 1920 als Jahr der Gründung eine Kinotheaters in der Gasteiner Straße, ab 1912 trugen sie im Kinoadressbuch 1912 ein. Das 180-Plätze-Kino bleibt im Besitz von Wieweg und wurde 1936 von ihm in Filmeck benannt, wohl als er selbst seinen Wohnsitz in dieses Wohnhaus verlegte.[107] Bei den Luftangriffen auf Berlin[108] wurde das Kino von Vieweg in der Gasteiner Straße zerstört.[109] Betroffen war die gesamte Eckbebauung der Gasteiner Straße bis zur Berliner Straße.[110] Auf dem Grundstück steht ein siebengeschossiger Wohnblock in geschlossener Bauweise mit Dachterrasse und einem Eckladen an der in die Fechnerstraße 6/6a übergehende Bebauung. Erbaut Ende der 1960er Jahre[111] findet sich kein Bezug mehr zu dem Wohnhaus mit den Lichtspielen Gasteiner Straße 26/ Laubenheimer Straße 2a. Dabei wurde die vorherigen Gebäudegrenzen eingehalten, so wurde der dreieckige Platz nach Westen vor dem Eckhaus wieder hergestellt.[112]

Graffiti
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Pali-Filmtheater
Premiere-Lichtspiele
Emser-Lichtspiele

(Lage)

Wilmersdorf
Pariser Straße 44
1933–1996
Eingang des vormaligen Kinos Graffiti an der Ecke zur Emser Straße 2012
Eingang des vormaligen Kinos Graffiti an der Ecke zur Emser Straße 2012
Das Haus Pariser Straße 44 steht im Westen des Ludwigkirchplatzes, an der Ecke in die Emser Straße (dort angrenzende 40/41). Es ist ein fünfgeschossiger verklinkertes Wohnhaus mit einer Laden-/Geschäftszeile im Erdgeschoss. Die gesamten Häuser entlang der Westseite der Emserstraße wurden in den 1920er Jahren erbaut.[113] Das Grundstück Pariser Straße 44 und Emser Straße 40–47[114] 1932 kam W15 Pariser Straße zum Verwaltungsbezirk Wilmersdorf und das Grundstück 44 blieb vorerst unbebaut, auf den (schon getrennten) Grundstücken im Eigentum der Deutschen Realkredit GmbH Emser Straße 40–46 standen neu erbaute Wohn- und Geschäftshäuser. Das Grundstück Pariser Straße 44 wurde erstmals im Adressbuch 1936 als bebaut eingetragen. Der Backsteinbau des Architekten Paul Metzer wurde 1932 entworfen. Die Gebäudeanlage wird durch hervorstehende Erker mit hellem Putz rhythmisiert. Die Gestaltung der Fassade ist ein Beispiel für den Wohnungsbau in der Spätzeit der Weimarer Republik.[115]

Die Inhaber der Emser Lichtspiele[116] Kurt Mietusch und Franz Tischler gaben im Handbuch des Film 1935/36 Stand vom 31. März 1935 als Jahr der Eröffnung 1933 an, nach „Reichskino Adressbuch“ 1934 noch 1932.[117] Laut Berliner Adressbuch sind die „Emser Lichtspiele“ ab 1934 einer von zwölf Nutzern der Emser Straße 40/41.[118] Die Emser Lichtspiele sind 1937 noch mit 399 Plätzen angegeben. Das Berliner Adressbuch nennt die Emser Lichtspiele für die Adresse Emser Straße 40/41.[119] Franz Tischler war als Teilhaber bis 1935 ausgeschieden, ab 1937 ist Horst Klee zusammen mit Mietusch der Inhaber der Emser Lichtspiele. Deren Adresse ist ab 1939 Pariser Straße 44.[120]

Das Gebäude Pariser Straße 44 und die anschließenden Gebäude der Emser Straße werden im Krieg beschädigt, das Haus 42 zur Sächsischen Straße wurde zerstört.[121] Der Lichtspielbetrieb wurde bereits 1946 wieder unter dem Namen „Premiere-Lichtspiele“ aufgenommen, das Kino mit 344 Plätzen angegeben. Als Inhaber des „Premiere“ ist in den Nachkriegsjahren Schäfgen-Thurnau im Kino-Adressbuch genannt. Ab 1953 ist die „Gebr. Thurnau GmbH“ Inhaber das Kino wird von Hans Thurnau geführt. Im Kino gab es eine Bühne von 3 m × 6 m mit Theaterlizenz, bei täglichen Vorstellungen waren es 16 je Woche. Bei dem Besitzerwechsel von 1957 ändert sich der Kinoname. Das Pali-Filmtheater gehört der „Pali und LK GmbH“ mit Wilhelmine Langer als Geschäftsführer. Das PaLi wurde wie andere Kinos im Jahr 1957 auf das Bild- und Tonsystem CinemaScope umgestellt, mit Einkanal-Lichtton und einem Seitenverhältnis 1:2,35. Es gab einen Projektor vom Typ Bauer B8, der Ton wurde mit Klangfilmeinrichtung (Verstärker Euronette) wiedergegeben und einer Dia-Einrichtung mit Ton. Die Bestuhlung der 372 Plätze bestand aus Flachpolster- und Hochpolstersesseln von Kamphöner. Es gab im Weiteren täglich drei Vorstellungen und eine wöchentliche Spätvorstellung. 1959 löste die „Filmtheaterbetriebe Heinz Viehweg KG“ die Thurnaus ab. Auf Grund sinkender Besucherzahlen und schlechterer Finanzlage stellte Viehweg den Kinobetrieb des PaLi ein. Nach 20 Jahren Nutzung als Möbellager eröffnete am 9. Mai 1984 Franz Stadler (Filmkunst 66)[122] das „Graffiti“, als Programmkino mit 164 Plätzen im Wohn- und Geschäftshaus 10707 Berlin Pariser Straße 44. Bis 1993 war die Action-Kino Stadler GmbH, 10623 Berlin Bleibtreustraße 12 der Inhaber. Von ihm übernahm Olaf Pernugaow aus 10623 Berlin Kaiser-Friedrich-Straße 17 noch das Kino. Es besaß für die Tonwiedergabe eine Ausstattung mit Dolby Surround und DTS und es gab 145 Sitzplätze. Jedoch wurde zum Jahresende 1996 wegen Mieterhöhungen geschlossen. Seither befindet sich in den Kinoräumen im Erdgeschoss ein Teppichgeschäft und ein Gastlokal. Anzumerken ist der Sitz der Botschaft der Slowakei im 5. Geschoss des Hauses.[115] Der Wohnblock Pariser Straße 44, Emser Straße 40–47, Düsseldorfer Straße 17–18 steht auf der Berliner Landesdenkmalliste.[123]

Kammerspiele Kaiserallee

(Lage)

Wilmersdorf
Bundesallee 21
1929–1943
Neubau Bundesallee 21 (rechts hinter dem Baum von der Ecke Bundesallee/ Trautenaustraße)
Neubau Bundesallee 21 (rechts hinter dem Baum von der Ecke Bundesallee/ Trautenaustraße)
Die Grundstücke Kaiserallee 1–22 und 201–222 gehörten 1929 postalisch zu Berlin W 15, politisch zu Wilmersdorf, 61–154 zu Friedenau. Auf dem Grundstück 21 stand ein viergeschossiges Wohnhaus[124] in dem 1929 durch Umbau des linken Erdgeschossflügels die Räume für ein Kino entstanden.[125] Das Kino firmierte unter „Kammerlichtspiele Kaiserallee“ mit täglichen Vorstellungen, 400 Plätzen und fünf Kinomusikern. Ab 1931 ist im Kino-Adressbuch die Tonfilmeinrichtung (von Klangfilm) eingetragen, die Kinomusiker noch 1932. 1933 ist Hildegard nicht mehr im Haus, die Kammerlichtspiele übernahm der Kinobesitzer Fritz Staar und setzte Hugo Papajewski als Geschäftsführer ein.[126] Der Name des Kinos änderte sich zu „Kammerspiele Kaiserallee“. Eingetragen sind ab diesem Zeitpunkt 380 Sitzplätze. 1941 wechselt die Geschäftsführung zu Günther Friedrichson. Bei den Luftangriffe wurden die Bauten an beiden Seiten der Kaiserallee zwischen Nikolsburger und Prager Platz zerstört und damit auch die „Kammerspiele“.[127] Die Kaiserallee wurde 1950 in Bundesallee umbenannt. Das achtgeschossige Wohnhaus mit Ladengeschäft und Restaurant im Erdgeschoss auf dem vormaligen Kinostandort ist ein Nachkriegs-Neubau aus den 1960er Jahren.
Kleines Lichtspielhaus

(Lage)

Wilmersdorf
Hohenzollerndamm 29
1937–1967
2012: mit der Videothek in den Kinoräumen
2012: mit der Videothek in den Kinoräumen
1937 wurde das Lichtspielhaus nach Plänen des Architekten Fritz Wilms erbaut, der auch 1949 für den Neuaufbau zuständig war. Das Gebäude Hohenzollerndamm 29 Ecke Sächsische Straße 30 mit dem Kino wurde im Krieg zerstört. Das Kino bestand unter diesem Namen von 1937 bis zur Zerstörung und nach dem Wiederaufbau von 1949 bis 1967.[128] „Das in der Nähe des Fehrbelliner Platzes in Berlin gelegene ‚Kleine Lichtspielhaus‘, das während des Krieges zerstört und im Jahre 1947 provisorisch wieder aufgebaut wurde, zeigt sich in festlich neuem Gewand. Herr Hugo Körver hat es nicht nur renoviert, sondern viele technische Verbesserungen anbringen lassen.“ ([129])

Hans Rehm eröffnete als Inhaber das „Kleine Lichtspielhaus“ am 3. Februar 1937. Es gab mit 390 Plätzen und täglich Vorstellungen. Im Laufe des Jahres 1940 wurden Curt Haupt und Ernst Schumann die Kinobesitzer, Heinz Preuße führte deren Geschäfte. Durch die Kriegszerstörung wurde der Betrieb der Filmspielstätte unterbrochen. 1947 wurde das Kino im Gebäude zunächst provisorisch wieder in Betrieb genommen und 1950 restauriert. Die Heinz Viehweg KG Filmtheaterbetriebe führte als Inhaberin das Kino seit den späten 1940er Jahren weiter. Das Kino bot täglich drei Vorstellungen bei einer Zuschauerkapazität von 297 Plätzen. Das Kino hatte eine Bühne von 5,5 m ×1,25 m ×4 m. Die Filmwiedergabe erfolgte von zwei AEG-Apparaten Euro M (Lichtquelle: Becklicht) und der Europa-Junior-Anlage (Klangfilm), zusätzlich gab es die tönende Dia-Projektion. Mit Hilfe des UFA-Handels erfolgte die Einführung des Bild- und Tonsystem CinemaScope in Lichtton mit dem Format 1:2,35. Es gab 366 Hochpolstersessel von Schröder & Henzelmann. Der Kino-Krise mit sinkenden Zuschauerzahlen und finanziellen Schwierigkeiten trotzte das Kleine Lichtspielhaus bis Mitte der 1960er Jahre.

Das Kino bestand von 1937 bis zur Zerstörung und nach dem Wiederaufbau wurde es noch bis 1967 bespielt. Das 1936–1937 von Philipp Schaefer erbaute Gebäude steht unter Denkmalschutz[130] und blieb erhalten, der Kinosaal wurde nach der Schließung als Supermarkt genutzt. Im Weiteren befand sich eine Videothek und mittlerweile ein Raumausstatter in den Erdgeschossräumen.

Lichtbilderbühne

(Lage)

Wilmersdorf
Blissestraße 2
1910–1912[131]
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BW
Die Lichtbilderbühne bestand kurzzeitig wohl in einem Restaurant im Eckhaus Augustastraße 1.[132] Das Haus Augustastraße 2 wurde 1909 erbaut, eingetragen als Neubau des Baugeschäfts Korte & Liskow.[133] Ab 1910 zog die „Lichtbilderbühne“ (wohl[134]) als Ladenkino in die Räume der Augustastraße 2 ein.[135] Der Betreiber und Inhaber war Ernst Hannowsky. Er ist 1910 und 1911 unter den Wilmersdorfer Gewerbetreibenden mit seinem Kinotheater[136] aufgenommen. Zuvor war er wohl kein Berliner Bürger oder zumindest ohne eigenen Wohnsitz. Laut Berliner Adressbuch ist Ernst Hannowsky 1910: Kinobesitzer mit der Wohnung im Gartenhaus III. Stock in der Holsteinischen Straße 46, für 1911 als Kinobesitzer und Gastwirt mit Wohnung in der Augustastraße 1 aufgenommen, zu der auch das Grundstück Berliner Straße 129 gehörte.[137] Die Lichtbilderbühne selbst ist nicht aufgenommen, da nur handelsgerichtlich eingetragene Firmen als Mieter und im Einwohnerteil genannt wurden, was damals für ein Ladenkino nicht üblich gewesen wäre. Ab 1912 ist Ernst Hannowsky Installateur (und Elektriker[138]) in Wilmersdorf mit der Adresse Holsteinische Straße 51 Gartenhaus III. Stock genannt (die Änderung der Hausnummer von 46 auf 51 ergab sich durch neu eingefügte Grundstücke).[139] Ergänzend ist anzumerken ab 1912 ist die Gastwirtin Pauline Gützlaff in der Augustastraße 1 aufgenommen und in Holsteinische Straße 51 (Hannowsky) lebt auch M. Ramme Rabitzputz. Im weiteren ist der Installateur Ernst Hannowsky (1916/1000) auch noch nach dem Kriegsjahren (1920/941) und den Inflationsjahren (1930/1118) in der Holsteinischen Straße 51 IV. Stock eingetragen.

Die Mietshäuser an der Ecke Augusta-/Berliner Straße[140] wurden im Zweiten Weltkrieg zerbombt. 1947 erhielt die Augustastraße den Namen Blissestraße, nachdem sie 1937 unter Umstellung von Hufeisen- auf wechselseitige Nummerierung bis 1947 Stenzelstraße hieß.[141] Die Westseite (gerade Hausnummern) der Blissestraße zwischen Wilhelmsaue und Berliner Straße wurde in den 1960er Jahren (1962 bis 1974) neu bebaut, damit wurde die Spuren vom Kinostandort überbaut. Auf dem Grundstück Blissestraße 2–6, in die Berliner Straße hinein am U-Bahn-Ausgang Blissestraße[142] steht ein modernes Geschäftshaus.[143] Der Eckbau an der Wilhelmsaue ist als Wilhelmsaue 28 adressiert.

Licht-Schauspiele

(Lage)

Wilmersdorf
Spichernstraße 3
1910–1913
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BW
Schon vor 1905 befanden sich in der Spichernstraße 3[144] die „Prachtsäle des Westens“ mit dem Saalbesitzer Carl Stechert als Eigentümer, das Haus bewohnten 13 Miether (Schriftstelle, Kaufleute). Die Firma war handelsgerichtlich eingetragen.[145] Der Kaufmann Salo Rappaport wohnte 1905 in Charlottenburg Friedbergstraße 31.[146] Im Jahr 1908/1909 besaß der Kaufmann Salo Rappaport einen Kinematograph in Charlottenburg.[147] 1910 bestand die Absicht das Rappaport sein Kinematographentheater in die Wilmersdorfer Säle von Stechert verlegen wollte.

„Berlin. ‚Lichtspielkunst‘ nennt sich ein neues kinematographisches Unternehmen, das von Direktor Salo Rappaport im Prachtsaal des Westens, Spichernstrasse, eingerichtet wird. Theater, das 1200 Personen fassen soll, wird in vornehmem, modernsten Stil durch den Architekten Arnold v. Goedicke ausgeführt. Mit dem Bau ist bereits begonnen worden; die Eröffnung soll am 1. Dezember [2010] erfolgen.“ ([148]) Im Berliner Adressbuch ist Salo Rappaport für 1910 mit dem Kinematographentheater „Licht-Schauspiele“ in der Spichernstraße 3 aufgenommen. Nach Adressbuch blieben zwei Charlottenburger Standorte und zudem ist Samuel Rappaport mit einem Kinematographentheater in S 42 eingetragen.[149] Für das Jahr 1911 wurden in der Spichernstraße 3 von Saalbesitzer Stechert die „Prachtsäle des Westens“ verzeichnet, was im Zusammenhang mit der Meldung im „Kinematograph“ (die „Licht-Schauspiele“ wären im Dezember bereit) bedeutet, dass die Vorstellungen (wohl) als Teil des dortigen Programms gegeben wurden. Salo Rapport ist als Kaufmann mit seiner Wohnung Gerviniusstraße 6 im Berliner Adressbuch vermerkt und hat wohl seine Kinoaktivitäten ausgesetzt. Für Charlottenburg Berliner Straße 107 war 2011 das Biophon-Theater von M. Eckert und für Goethepark 26 das Kaufhaus S. Moritz neu aufgenommen, in Alexandrinenstraße 97 bestand die Damenhutfabrik von Paul Rappaport im 1. Hinterhaus, III. Stock. Carl Stechert wohnte als Inhaber der „Carl Stechert Prachtsäle des Westens“ im eignen Haus im III. Stock und 1912 ist die Witwe Ida die Inhaberin.[150] Die Immobilie gehört der Allgemeinen Immobilien Erwerbs-Ges.mbH Kochstraße 16/17, diese gab es spätestens 1919 an die „Spichernstr. Grundstücks GmbH“. Während Ida Stechert wohl bis 1925 als Inhaberin der Prachtsäle des Westens im Haus wohnt. Die Festsäle gingen 1925 an die Spichersäle GmbH über. Nach Recherche von allekinos.com sollen die Licht-Schauspiele in der Spichernstr. 3 am Nürnberger Platz von 1910–1933 bestanden haben. Es ist jedoch sehr anzunehmen, dass der Betrieb als Kinematographentheater spätestens 1913 endete. Zumal ist nach den Belegen nicht auszuschließen, das – wie andernorts – Filmvorführungen in den Festsälen stattfanden. Angehörige der Familie Rappaport haben sich über die Anfangsjahre der festen Kinospielstätten nicht mehr betätigt.

Die Gebäude an der Spichernstraße, so auch Nr. 3 wurden durch die Luftangriffe schwer zerstört.[151] Nachdem die Ruinenflächen[152] Ende der 1950er Jahre beräumt waren, wurde die Nordwestseite der Spichernstraße zu Beginn der 1970er Jahre neu bebaut. Der ehemalige Kinostandort auf Grundstück 3[153] wurde in den Neubau des mehrgeschossigen Geschäfts- und Bürohauses Spichernstraße 2 (Adresse auch 2–3) einbezogen, das an der Hinterseite einen dreieckigen (Saal-)Anbau besitzt. Das Gebäude wird hauptsächlich von der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege und verwandten Institutionen genutzt.

Lichtspiele Nikolsburger Platz

(Lage)

Wilmersdorf
Landhausstraße 1
1926–1943
Das Eckhaus 1919
Das Eckhaus 1919
Eintrittskarte vom April 1943
Eintrittskarte vom April 1943
Das Gebäude[154] bildete eine Hausecke, die direkt am Nikolsburger Platz lag, Trautenaustraße 18 und Landhausstraße 1.[155] Die „Lichtspiele am Nikolsburger Platz“ wurden 1925 durch den Architekten Otto Werner als Einbaukino mit 300 Plätzen im bestehenden Wohnhaus[156] eingerichtet. „Man besuchte die Lichtspiele am Nikolsburger Platz, ein Kino mit 300 Plätzen, das drüben an der Ecke war, dort, wo [2012] der Neubau Trautenaustraße 18 steht.“[157] Inhaber der täglich bespielten Lichtspiele mit anfangs 278 Plätzen waren 1928 Madelaine & Adalbert Lieban. Das Eckhaus wird unter Trautenaustraße 18 geführt, das Kino unter Landhausstraße 1 (nach Kino-Adressbuch). Gustav Schunke war 1929 Inhaber und nannte 300 Sitzplätze. Zwischen 1930 und Mitte der 1930er Jahre wurde der Ingenieur Siegfried Ebenstein Inhaber (Dipl.-Ing. in der Cicerostraße 56a, für 1936 nicht mehr im Berliner Adressbuch) und er ließ 1932 von Klangfilm die Tonfilmeinrichtung einbauen. Als Inhaber wurde er von Wilhelm Steindorff abgelöst.[158] Die Lichtspiele hatten 280 Plätze. Steindorff führte die Lichtspiele bis zur Einstellung des Betriebs in Folge der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg.[159] Nach Beräumung der Ruinen wurde neu bebaut. Das Eckhaus zwischen den beiden spitzwinklig mündenden Straßen umfasst den vormaligen Kinostandort, ist als Trautenaustraße 18 adressiert, am Südrand des Nikolsburger Platzes liegt eine dreieckige Grünfläche. Ein Grundstück Landhausstraße 1[160] existiert nicht mehr. Das siebengeschossige Wohnhaus mit Dachterrasse und Gewerberäumen im Erdgeschoss (Kita) wurde wohl Ende der 1970er Jahre erbaut. Vor dem Haus liegt ein Stolperstein (Moritz Silberblatt). Entlang der Landhausstraße folgt das sechsgeschossige Doppelwohnhaus 2/3 aus den 1970er Jahren neben einer unbebauten Brachfläche mit Garagen und Bäumen.
Ludwig-Kirch-Lichtspiele
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Royal-Licht-Schauspiele,
Moritz-Lichtspiele,
Schönheit-Lichtspiele,
Uhland-Lichtspiele,

(Lage)

Wilmersdorf
Ludwigkirchstraße 6
1912–1963
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BW
Das Haus Ludwigkirch-/ Ecke Uhlandstraße[161] war 1910 ein 15-Parteienmietshaus.[162] Das 1902 erbaute Mietshaus hat einen Geschäftseingang an der schrägen Hausecke, wie er damals berlinweit an (vorzugsweise nicht rechtwinkligen) Straßenkreuzungen mit Ladenräumen im Erdgeschoss gebaut wurde. Der Kinobesitzer Johannes Moritz (Moritz-Lichtspiele) ließ ab „Reichs-Kino Adressbuch 1930“ als Gründungsjahr des Kinos 1912 eintragen. Auch sind im Berliner Adressbuch 1912 die „Royal-Licht-Schauspiele“ des Kinematographen-Theaterbesitzers August Wilhelm Bart für Ludwigskirchstraße 6 und A. Barth, Lichtspieltheater, als Mieter eingetragen.[163] 1914 ist August Bart nicht mehr Kinobesitzer, sondern Kaufmann und 1915 wurde er Mieter in der Pariser Straße, ab 1917 Uhlandstraße 195 Gartenhaus VI. Stock. Den Angaben im Kino-Adressbuch folgend bot der Kinosaal bei täglichen Vorstellungen Platz für 170 bis 200 Zuschauer. Die Kriegsjahre bleiben beleglos. Für 1917 gibt das Kino-Adressbuch hier die „Uhland-Lichtspiele“ von Frau Aranka (Amanda) Roth an.[164] Lothar Kallmann aus der Pfalzburger Straße 71 löste sie als Inhaber ab. 1920 übernahm Karl Vanselow die Spielstätte und nennt sein Kino „Schönheit-Lichtspiele“.[165] In der Ludwigkirchstraße 6 befanden sich neben Vanselows Kino, der Verlag Schönheit und Jugend von Clara Rothe und die Betriebsgesellschaft für Lichtspieltheater GmbH.[166] Es bestand der Namenszusammenhang zwischen „Die Schönheit, Buch- und Kunsthandlung Karl Vanselow“ und den „Schönheit-Lichtspiele Karl Vanselow“.[167]

Nachdem Vanselow wohl Berlin verlassen hatte, wurden 1927 die Schönheitslichtspiele vom Ober-Ingenieur Johannes Moritz[168] übernommen und mit seinem Namen als „Moritz-Lichtspiele“ benannt. Die täglichen Vorstellungen von Stummfilmen vor 170 (165) Zuschauern wurden von einem Kinomusiker musikalisch begleitet. Ab 1931 lautete der Name Johannes-Moritz-Lichtspiele, es gab noch 156 Plätze. 1934 kam die Ludwigkirchstraße zum Verwaltungsbezirk IX Wilmersdorf. 1934 wurde eine mechanische Musikanlage für Tonfilmvorführung eingebaut und Inhaber der L.K.-Lichtspiele in der Ludwigkirchstraße 6 wurden die Kinobesitzer Mietusch & Klee,[169] Nach dem Straßennamen als „Ludwigkirch-Lichtspiele“ genannt, war wohl auch die Kurzform L.K.(-Lichtspiele) durchaus üblich. Ab 1938 war Horst Klee wohl als Teilhaber in den Hintergrund getreten. Zuvor besaßen beide gemeinsam auch die Emser-Lichtspiele (Pariser Straße 44), Capitol (Hasenheide) und die Hofjäger-Lichtspiele (Hasenheide). Mietusch blieb bis Kriegsende Kinoinhaber.[170] Das Altbaueckhaus blieb bei den Luftangriffen im Gegensatz zu Nachbarhäusern verschont. Der Spielbetrieb wird wohl erst durch die Goebbels-Anweisung vom September 1944 geendet haben, spätestens 1946 wurde er wieder aufgenommen. Wie andere Mietusch-Kinos betrieb Schäfgen-Thurnau in den Nachkriegsjahren auch das „L.-K.“ (Ludwig-Kirch-Lichtspiele). Eingetragen ist im Kino-Adressbuch ab 1952 die „Gebr. Thurnau GmbH“ als Inhaber und Hans Thurnau als Geschäftsführer. Täglich zwei Vorstellungen wurden durch wöchentlich zwei Wochenend-Vorstellungen ergänzt.

1957 kamen die L.K.-Lichtspiele zur „Pali u. L. K. Lichtspieltheater GmbH“ deren Geschäfte Wilhelmine Langer führte. Die Anzahl der Vorstellungen stieg auf dreimal täglich und eine Jugendveranstaltung. Die 168 Sitzplätze von Kamphöner waren teilweise Hochpolstersessel. Neben der Tontechnik von Klangfilm war eine Erko-Projektion und eine Hahn-Goertz Projektionsapparat vorhanden, die Dia-Wiedergabe geschah mit Ton. Eine Ergänzung auf CinemaScope hatte sich wohl bei 168 Sitzplätzen nicht rentiert. Breitwandumstellung unterblieb auch als das Kiezkino 1959 von Heinz Viehweg weitergeführt wurde, Inhaber war die „Filmtheaterbetriebe Heinz Viehweg KG“. Sinkende Zuschauerzahlen der Kino-Krise führten 1962 zur Einstellung der L. K. Lichtspiele, auch nur 163 Plätze waren wohl nicht zu besetzbar. Nach der Schließung des Kinos spielte in den Räumen ab 1965/1966 das Theater Reichskabarett von Volker Ludwig. In die Geschäftszeile der Uhlandstraße ließen sich die ehemaligen Kinoräume gut einbeziehen. Im Erdgeschoss des Hauses gibt es neben einem Gastlokal auch ein Ladengeschäft, sowie in den Eckräumen eine Galerie.[171] Vor der Ludwigkirchstraße 6 liegen Stolpersteine für Oskar Franke und Frieda Helft.[172]

Rheingau-Theater

(Lage)

Wilmersdorf
Bergheimer Straße 1
1931–1961
Das Pfarr- und Gemeindehaus (2012)
Das Pfarr- und Gemeindehaus (2012)
Der Bergheimer Platz liegt im Rheingauviertel, das von der Laubacher Straße nach Osten zu Friedenau abgegrenzt wird. Auf dem Platz steht die katholische Marienkirche in deren Gemeindesaal 1931 die Rheingau-Lichtspiele aufgenommen wurden. Das Gemeindehaus liegt an der Nordwestecke des Platzes an der Einmündung der Bergheimer Straße. Als Bestandteil der „Gartenstadt am Südwestkorso mit Künstlerkolonie“ wurde das Gebäude der katholischen Gemeinde 1930[173] durch Carl Kühn erbaut.[174] Das Kirchengebäude adressiert unter Bergheimer Platz 2a.[175] Der Gemeindebau mit verklinkerter Fassade im Erdgeschoss wird als Bergheimer Platz 1, bis Mitte der 1940er Jahre als Bergheimer Straße 1 adressiert. Das Kino im Gemeindesaal besaß 400 Plätze und tägliche Vorstellungen. Inhaber der Kinotechnik war Friedrich Kessel, sie bestand von Beginn aus einer Tonfilmeinrichtung von Kinoton. Zum Kino gehörte eine Mechanische Musik und der Saal bot eine Bühne von 4 m × 6 m. 1933 änderten sich wohl die Besitzrechte. Für 1933 ist die Rheingau-Lichtspiele GmbH in der Bergheimer Straße 1 unter den Gewerbetreibenden.[176] da 1934 die „Polygon“ Lichtspielbetriebe GmbH von Walter Schönstedt als Inhaber eingetragen ist, es sind 340 Plätze angegeben. Als Inhaber folgte bis 1937 Paul Keidel.[177]

Ab 1. März 1938 wurden Thea Schallehn und Max Leschonski (Schallehn & Co.) Kinobesitzer,[178] deren Geschäfte Werner Schallehn und ab 1940 Alfred Heyne führte. Die Umgebung am Laubacher Platz blieb nahezu gänzlich ohne Kriegsschäden. Zum Kriegende mussten die Lichtspiele im Herbst 1944 auf Grund der Anweisung aus dem Goebbels-Ministerium den Betrieb einstellen. Nach Schwierigkeiten mit der Stromversorgung konnte das Rheingau Filmtheater jedoch bald den Spielbetrieb wieder aufnehmen. Unter der anfänglichen alliierten Kontrolle betrieb Schallehn das Kino mit 362 Plätzen und wiederum die Schallehn u. Co. Werner und Thea Schallehn. Die Bühne besaß eine Theaterlizenz, auch eine Opernlizenz, und war mit 5 m × 12 m × 6 m ausgewiesen. Vorstellungen wurden dreimal täglich und am Wochenende ein- bis zweimal zusätzlich (Spätvorstellung) gegeben. Technisch gab es für Filmvorführungen die Apparatur Ernemann II, die Verstärkeranlage Europa und eine Dia-Ausrüstung. 1956 wurde die Gesellschaftsform zur Schallehn und Co. OHG (Gesellschafter: Werner u. Thea Schallehn) umgebildet. 1957 folgte die Einrichtung für Breitwandfilme: Mit einer Ernemann VIIB- und der Ernemann II-Projektionsmaschine, Verstärkern und Lautsprecher von Klangfilm war das Bild- und Tonsystem CinemaScope/ Einkanal-Lichtton für das Bildformat 1:2,35 möglich wie in den meisten Kinos Berlins. Die Dia-Wiedergabe erfolgte mit Dia-N. Die Zuschauerkapazität wurde auf 416 erhöht und die Bestuhlung im Saal bestand aus Flach- und Hochpolstersesseln sowohl von Schröder & Henzelmann als auch von Kamphöner. Mit den allgemein sinkenden Besucherzahlen war der Betrieb des Rheingau-Theaters nicht mehr zu finanzieren und so folgte das Ende 1961 als das Kino geschlossen wurde.

Rolandtheater

(Lage)

Wilmersdorf
Uhlandstraße 90
1910–1912
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BW
„Wilmersdorf. Ecke der Uhland- und Lauenburgstr. wurde das ‚Rolandtheater‘ eröffnet.“ ([179]) Die genannte Ecke[180] entspricht dem in den 1990er Jahren erbauten Eckhaus Fechnerstraße 10/Uhlandstraße 90.[181] Die Uhlandstraße behielt durchgehend seit 1893 ihren Namen, während die seit 1890 so benannte Lauenburger Straße im Mai 1937 als Walter-Fischer-Straße und daraufhin im Juni 1947 in Fechnerstraße benannt wurde. Die gesamte vormalige Eckbebauung mit dem Kinoräumen der 1910er Jahre[182] wurde bei den Luftangriffen zerstört.

1909 war das Doppelgrundstück Uhlandstraße 89/90 zur ←Lauenburger Straße→ ←Uhlandstraße→ gegenüber ←Gasteiner Straße→ noch unbebaut.[183] und 1910 war der Neubau (Uhlandstraße 89.90/ Lauenburger Straße 4.5) des Architekten Roch vom Hohenzollerndamm 196 errichtet. Im Folgejahr wurde der Rentier Meßner Eigentümer, während Roch Mieter war.[184] Jedoch schon ein Jahr später ist Fritz Wespe nicht mehr unter den Mietern genannt und ab 1913 verlegte er seine kinematographischen Vorstellungen unter dem gleichen Namen als Roland-Lichtspiele in die Augustastraße 7 (Eva-Lichtspiele).

Das ursprüngliche Gebäude, in dem 1910 bis 1912 Wespe sein Ladenkino besaß wurde zusammen mit den Mietshäusern im Wilmersdorfer Zentrum südlich vom Postamt Wilmersdorf 1 (Uhlandstraße 86–90 fortlaufend und Fechnerstraße 12–16 gerade, auch gegenüber Uhlandstraße 106–113, sowie Gasteiner 6–10) durch Bombenschäden zerstört. Nach der Beräumung der Trümmer und Ruinen erfolgte seit den späten 1950er Jahren nur langsam eine neue Bebauung der Grundstücke. Das Eckgrundstück wurde nach kleiner Zwischennutzung aus den 1960er Jahren erst 1992/1996 mit einem siebengeschossigen Büro-, Geschäfts- und Wohnhaus mit Tiefgarage, Dachterrasse und Ladenzeile im Erdgeschoss bebaut, Uhlandstraße 88/90 mit Fechnerstraße 10 und 12. Es besitzt 15 Wohneinheiten und folgt dem geschwungenen Grundstückszuschnitt in die Fechnerstraße.[185]

Rüdesheimer Lichtspiele

(Lage)

Wilmersdorf
Homburger Straße 26
1916–1966
Kino im Erdgeschoss des Mietshauses (vor 1940)
Kino im Erdgeschoss des Mietshauses (vor 1940)
Aßmannshauser Straße 13 (2012)
Aßmannshauser Straße 13 (2012)
Der Kinostandort im Rheingauviertel lag an der Nordwestecke der Straßenkreuzung von Homburger Straße[186] und Aßmannshauser Straße, die die Rüdesheimer Straße in einer Gabelung mit der Spessartstraße nach Norden fortsetzt. Das Wohnhaus wurde als Homburger Straße 12[187] (Aßmannshausener 13) 1914–1915 für Kaufmann Fröhlich (Architekten Rudolf Krause und Paul Jatzow) erbaut. Im Erdgeschoss des Neubaus war ein Ladenkino eingerichtet, Walter Fröhlich als Hauseigentümer war noch bis 1921 Kinobesitzer. Ab Mitte der 1920er Jahre wurde im Kino-Adressbuch als Gründungsjahr 1916 genannt. Walter Fröhlich als Kinoinhaber gab im Kinoadressbuch 1920/1921 als Gründungsdatum das Jahr 1919 an; er hatte (wohl) das erweiterte Ladenkino nach dem Umbau von 1918[188] als Eröffnung gesetzt. Seit der Umstellung der Nummerierungsart um 1938 ist das Wohnhaus als Homburger Straße 26/ Aßmannshauser Straße 13 adressiert, es steht unter Denkmalschutz.[189] Die Gebäude an der Straßenkreuzung wurden bei Luftangriffen getroffen und beschädigt.[188] Das Gebäude ist verändert erhalten geblieben. Der Kinoname Rüdesheimer Lichtspiele ergab sich (wohl) aus dem nahen 1913 eröffneten U-Bahnhof Rüdesheimer Platz der Linie U3 (Wilmersdorf-Dahlemer-Untergrundbahn). Wovon andererseits die umgebende Bebauung gefördert wurde.

Das Kino-Adressbuch gibt 1920/1921 für die Rüdesheimer-Lichtspiele Walter Fröhlich als Inhaber und Wilke als Geschäftsführer an. Mit 270 Plätzen für Zuschauer gab es tägliche Vorstellungen. 1924 ist als Adresse „Homburger Straße 12 am Untergrundbahnhof Rüdesheimer Platz“ aufgeführt, der Inhaber ist Franz Markus Feßler, es wurden zwei Programme mit Stummfilmen jede Woche angeboten. Seit 1928 war Josef Steinberg Kinobesitzer,[190] die Rüdesheimer Lichtspiele mit 170 Plätzen führte zunächst (Dr.) Spanier, ab 1931 ist Georg Steinberg der Geschäftsführer. Ab diesem Jahr gab es 230 Sitzplätze und Darbietung von drei Kinomusikern bei den tägliche Vorstellungen. Auch wurde 1931 die Tonfilmeinrichtung angeschafft. Nach einer kurzzeitigen Schließung im Jahre 1933 werden die Rüdesheimer Lichtspiele von Walter Schönstedt mit seiner „Polygon“ Lichtspielbetriebe GmbH weitergeführt. 1937 wurde die Anzahl der Plätze leicht auf 246 erhöht. (Polygon-Lichtspiel-Betriebe Schönstedt & Co.) Von ihm wurde das Kino durch die Kriegsjahre geführt. Nach Beschädigungen nur kurzzeitig unterbrochen lief der Betrieb 1946 unter der Polygon-Lichtspiel-Betriebe Schönstedt & Co KG mit E. Sittner als Geschäftsführer in den Nachkriegsjahren weiter. 1950 bestanden 258 Sitzplätze, es gab täglich drei Vorstellungen. Die technische Ausstattung waren Klangfilm-Verstärker, Projektor Ernemann II und die Dia-Einrichtung. Ab 1957 kamen die Matinee- und die Spätvorstellung hinzu, die Bestuhlung von Kamphöner waren 261 Hochpolstersessel. Die Vorführungsmöglichkeit von Lichtton-CinemaScope und SuperScope für Breitwandfilme im Format 1:2,35 ist ab 1959 angegeben mit Ernemann II und Verstärker und Lautsprechern von Klangfilm.

Das Kino schloss 1966, daraufhin wurde das Haus 1966–1967 umgebaut. Danach befand sich im Kinosaal ein Supermarkt. Ersetzt wurde er durch ein Ladengeschäft für Möbel. Die im Haus Homburger Straße 26 1936 gegründete jüdische Möbelhandlung Max Grand & Co. wurde 1940 liquidiert.[191]

Savoy

(Lage)

Wilmersdorf
Blissestraße 36
1957–1964
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BW
„Kurz vor Weihnachten [1956] eröffnete Gustav Lehmann in Berlin-Wilmersdorf, Blissestraße 36, die neuerbauten ‚Savoy-Lichtspiele‘ mit 651 Sitzplätzen. Das von dem Architekten B. Sender geschaffene Theater ist ein ansprechender Zweckbau, dessen in braunrot gehaltener Innenraum den Erfordernissen der Cinemascope-Vorführung angepaßt wurde. Die Bestuhlung lieferte die Firma Kamphöner, im Vorführungsraum stehen Philips-Maschinen. Das neue Haus befindet sich in einem Stadtteil Berlins, in dem es bis vor kurzem kein CinemaScope-Theater gab. Seine Einrichtung mag einer der Gründe dafür gewesen sein, daß die in der Nähe befindlichen Eva-Lichtspiele der Firma Polygon inzwischen auf Cinemascope umgestellt haben.“[192]

„1945 gab es auf der Blissestraße gegenüber der Einmündung der Hildegardstraße eine vier Häuser lange Kriegslücke.[193] 1957 baute Herr Lehmann sen. dort ein Kino, das Savoy, das zunächst isoliert da stand. Das Savoy gehörte damals mit seinen 651 Plätzen zu den größten Kinos Westberlins. Es gehörte auch zu den modernsten, da es mit Cinemascope ausgestattet war und ein Raumklang-System mit Lautsprechern auf allen vier Seiten hatte. Das Savoy zeigte allerdings nur sieben Jahre lang Filme, von 1957 bis 1964. Dann erwies es sich als unrentabel, und Herr Lehmann sen. konzentriertee sich auf seine weiteren Kinos in Zehlendorf, darunter das Capitol. Seitdem werden im einstigen Kino Lebensmittel verkauft, zunächst unter dem Namen Reichelt, jetzt Edeka. An der Rückseite des Edeka-Verkaufsraums (oder vom Hof aus) kann man noch die Abschlußwand des Saals erkennen – leicht konvex gebogen wie die Leinwand damals, um die Breitwandfilme unverzerrt zeigen zu können.“[194][195]

Das Savoy-Filmtheater gehörte Gustav Lehmann. Es gab tägliche Vorstellungen, je Woche mit Matinee-, Spät- und Jugendvorstellung waren es 18 Termine, zudem bestand die Theater- und Opernlizenz. Mit der Projektionsmaschine Philips FP 56 und Verstärkern und Lautsprechern von Klangfilm war die Darbietung von CinemaScope im Lichttonverfahren und Vierkanal-Magnetton von Filmen in den Formaten 1:2,35 und 1:2,55 möglich. Um 1960 kam die Schwerhörigenanlage hinzu, die Kamphöner-Bestuhlung bot Hochpolstersessel für due Zuschauer. Bei dem Zuschauerschwund in den 1960er Jahren wurde dieses Kino 1964 geschlossen.

Ufa-Theater Wilhelmsaue

(Lage)

Wilmersdorf
Wilhelmsaue 112
(1942)–1943
Haupteingang in das Gebäude (2013)
Haupteingang in das Gebäude (2013)
Auf ihrem 1929 erworbenen Grundstück errichtete die Religionsgemeinschaft der Christian Science 1936/1937 ihre Kirche Christi. Der Bau dieses Gemeindezentrums stammte von Otto Bartning. Am 4. Juni 1941 ordnete der Leiter des Reichssicherheitshauptamtes Heydrich die „Aktion gegen Geheimlehren und Geheimwissenschaften“ an, worauf auch die Christliche Wissenschaft betroffen war und am 9. Juni wurden reichsweit die Kirchentüren von der Gestapo versiegelt. Im Jahr 1942 übernahm das Reichsinnenministerium die Kirche und suchte nach einem Mieter und letztlich wurde das Gebäude an die Waffen-SS übergeben, deren Nordland-Verlag in die Vorhalle einzog. Im Kirchensaal richtete die Waffen-SS ein Kino mit 1000 Plätzen für geschlossene Veranstaltungen ein. Am 14. Dezember 1943 wurde das „interne Kino“ der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.[196] Das bei der Eröffnung gezeigte Melodrama besaß populäre Darsteller, darunter als Hauptdarstellerin Olga Tschechowa. Wegen der bei den Luftangriffen zerstörten Großkinos bestand deutlicher Mangel an Aufführungsstätten, so war auf diese Kirche zurückgegriffen worden.[197] Die Spielstätte blieb jedoch nur zwei Tage öffentliches Kino, da es am Abend des 16. Dezember 1943 durch Brandbomben zerstört wurde.[198]

Das Kirchengebäude wurde 1956 mit vereinfacht wieder aufgebaut und 1957 erneut eröffnet. Das Gebäude steht auf der Berliner Denkmalsliste.[199]

Uhlandtheater

(Lage)

Wilmersdorf
Uhlandstraße 83/84
1910–1912
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BW
An das Postamt in der Uhlandstraße grenzt das sechsgeschossige Wohnhaus mit Ladenzeile Uhlandstraße 83/84.[200] Das Zehnparteien-Mietshaus Uhlandstraße 83/84 vom Speditionsgeschäft Franzkowiak wurde 1906 erbaut, es gab eine Gastwirtschaft im Haus. Das Postamt war 1909 ein Neubau des Fiskus. 1910 hatte Josef Umlauf wohl in freistehenden Gasträumen ein Ladenkino, das „Uhlandtheater“, eröffnet. Im Wilmersdorfer Straßenteil des Berliner Adressbuchs 1912 war Umlauf noch als Mieter genannt. Als Gewerbetreibender in Wilmersdorf ist er für Uhlandstraße 83/84 mit kinematographischen Vorstellungen[201] genannt. Im Jahre 1913 zog er mit seinem Kinematographen in den 250 Meter entfernten Neubau an der Ecke Gasteiner/ Lauenburger Straße um und wurde Inhaber der G.L.U.-Lichtspiele.
Wittelsbach-Palast
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Lichtspiele Wittelsbach

(Lage)

Wilmersdorf
Berliner Straße 166
1913–1943
Lage Café Wittelsbach im Haus Bayerischer Platz 2 (auf Karte 1931)
Lage Café Wittelsbach im Haus Bayerischer Platz 2 (auf Karte 1931)
Lage des Grundstücks 166 (1931)
Lage des Grundstücks 166 (1931)
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BW
Die Berliner Straße war die Ausfallstraße der Stadt Wilmersdorf, am Grundstück 165[Anm 8] wechselte der Straßenlauf auf Schöneberger Flur, in der Grunewaldstraße weitergeführt.[202] 1912 wurde von Architekt Georg Pinette für die Schöneberger Unternehmer Sattler und Eisner ein Kinoneubau auf dem Wilmersdorfer „Grundstück 166“ errichtet. „Nach dem Entwurf des Baumeisters der Ausstellungshallen am Zoo, Herrn Georg Pinette, lassen, wie wir erfahren, zwei Amerikaner in der Nähe des Bayerischen Platzes, in der Berlinerstrasse, Wilmersdorf, auf einem Villenterrain ein grosses Kinematographen-Theater nebst Café erbauen. Das Theater soll in vornehmster Weise ausgestattet werden; das Café soll etwa 400, das Theater rd. 600 Personen fassen. Mit Bau soll am 15. März begonnen werden.“ ([203])

Das „Lichtspielhaus am Bayerischen Platz Sattler & Eisner“ wurde für die Kinobesitzer Dave Eisner und Oscar Sattler mit dem Sitz ihrer Firma notiert.[204] Dieser Kinoname bezog sich auf den 250 Meter entfernten Bayerischen Platz in Schöneberg.[205] Das Grundstück 166 unterstand durch die Lage der Steuerhoheit[206] der Stadt Wilmersdorf.[207] Im Adressbuch ist das „Lichtspielhaus Wittelsbach Berliner Straße 166“ im Wilmersdorfer Gewerbeteil mit kinematographische Vorstellungen aufgenommen. Der Kinosaal lag einschließlich Vorführraum längs von der Straßenfront ab und bot Plätze für 617 Zuschauer. Offensichtlich ist der Namensbezug zum „Café Wittelsbach“ von Cafetier Meißner im Mietshaus Bayerischer Platz 2.[Anm 9] Die Kaufleute Dave S. Eisner (aus W 30 Münchener Straße 14 Erdg.) und Oscar Sattler (aus Bozener Straße 8, ab 1918 Bozener Straße 11) waren die Gesellschafter der „Lichtspiele Wittelsbach GmbH“, der Hauseigentümerin der Berliner Straße 166. Deren Geschäfte führte 1914 der Georg Pinette (Architekt aus der Jenaer Straße 9), er war im Kriegsjahr 1915 nicht mehr unter den Berliner Einwohnern genannt. Das Café Wittelsbach von Cafetier Meißner am Bayerischen Platz 2 bestand in den nächsten Jahren weiterhin ohne nachweisbaren Bezug zum Kino.

Wohl als Verleiher[208] der für ihr Lichtspielhaus gekauften Filme nahm 1915 die „Sattler & Eisner Filmvertrieb“ ihren Sitz in SW 48 Friedrichstraße 235, wo im Geschäftshaus der Friedrich-Wilhelm-Passage überwiegend Gesellschaften der Filmbranche ansässig waren. Sattler & Eisner zog 1917[209] in die Friedrichstraße 226 um. Der Kapellmeister Josef Streletzky übernahm 1915 nach Ausfall von Pinette die Geschäfte der Lichtspiel-GmbH. Von seiner Wohnung im Erdgeschoss des Gartenhauses Prager Platz 3 zog er 1916/1917 als „Direktor der Lichtspiele Wittelsbach“ in die Jenaer Straße 16. Unter der Adresse Berliner Straße 166 sind die „Lichtspiele Wittelsbach“ im Kino-Adressbuch und unter den Wilmersdorfer Gewerbetreibenden mit kinematographischen Vorstellungen im Berliner Adressbuch aufgenommen. Die Kapazität an (amtlich) angemeldeten Plätzen lag zwischen 420 und über 500 Zuschauern.[205] Das Kino blieb 1918 in Betrieb, jedoch die beiden Händler waren 1917 aus dem Haus ausgezogen. Jedenfalls kam die von Streletzky geführte GmbH als Kino- und Hausbesitzer 1918 in finanzielle Schwierigkeiten, der Eintrag lautet: „Lichtspiele Wittelsbach GmbH in Liquidation“.[210] Das Haus wird 1918 von Frau Grochtmann der Besitzerin des Nachbarhauses 165 übernommen und es zog eine Wildhandlung neu ein. Josef (von) Streletzky wurde 1919 Theaterdirektor seines „Wittelsbach-Theater Joseph Streletzky“.[211] 1920 wird das Kino bei 550 Sitzplätzen noch drei bis vier Tage je Woche durch Streletzky bespielt, aber danach war der Eintrag für Jenaer Straße 16: „Bankier Josef von Strelitzki“,[212] wobei er sich das von zugelegt hatte. Daraufhin übernahm 1921 durch die Deutsche Cines[213] GmbH das Kinogebäude[214] übernommen. Kino und Gebäude wurde von C. Georg Lischka[215] umgebaut, wobei der Saal auf 833 Plätze erweitert wurde. „Das frühere Wittelsbach-Kino in der Berliner Straße zu Wilmersdorf ist unter dem Namen ‚Cito-Cinema‘ neu eröffnet worden.“ ([216])[217]

Seit der Liquidation der GmbH hießen die Wittelsbach-Lichtspiele „Wittelsbach-Theater“, Lichtspielhaus. Das Haus mit dem Theater und den beiden Handelsgeschäften ist zeitweise für Frau Grochtmann aus Haus 165, aber auch für die Deutsche Cines GmbH notiert. Die Kapazität des Kinos ist zu Beginn der 1920er Jahre mit Plätzen für 550 Zuschauer ausgewiesen, bei täglichem Spielbetrieb wird in der Woche das Programm zweimal gewechselt. Die Geschäfte der Cines werden von Frau Kanowski[218] geführt. Der Kinobesitzer Fritz Staar[Anm 2] hatte im Lauf des Jahres 1925 das Wittelsbach-Theater als Inhaber (Wohnung: Wilmersdorf Lauenburger Straße 4) übernommen, im Kino-Adressbuch gab er 700 Sitzplätze für den „Wittelsbach-Palast“ an. Die Deutsche Cines und die Cito Films gab es nicht mehr, die Cito-Verlagsgesellschaft war umgezogen. Eigentümer des Hauses Berliner Straße 166 ist ab damals der „Wittelsbach Palast“.[219] Der Wittelsbach-Palast war in den späten 1920er Jahren mehrfach Uraufführungskino, wie am 13. Dezember 1929 für den Film Besondere Kennzeichen.[220] Mit Besitzänderungen im deutschen Kinobetrieb ging auch dieses große Lichtspielhaus 1927 mit den „Staar-Filmbetrieben“ zeitweise in den Fonds der „National-Film-Theater GmbH“. Jedoch Fritz Staar blieb ab 1925 verantwortlicher Betreiber und Besitzer bis zum Ende dieses Kinotheaters auf Grund der Bombenschäden. Mit dem Kinobesitz war der Lichtspieltheaterbesitzer Fritz Staar auch Hauseigentümer des Gebäudes.[221] Im Wittelsbach-Palast waren neun Kinomusiker beschäftigt, sie begleiteten die täglichen Vorstellungen solange Stummfilme vorgeführt wurden. Geschäftsführer war Alfred Randow mit täglichen Vorstellungen vor 650 Sitzplätzen. 1931 wurde die Tonfilmeinrichtung von Klangfilm installiert, zum Geschäftsführer wurde Max Steinke, um weiteren sind ab 1931 700 Sitzplätze ausgewiesen. Durch den Architekten Ernst Bielfeld folgte 1937 ein erneuter Umbau und im Kinosaal standen für Zuschauer 750 bis 760 Sitzplätze zur Verfügung. Seither führte Herbert Trettin die Geschäfte von Staar im Wittelsbach-Palast bis, wohl unter Kriegseinflüssen, 1941 noch Hugo Michaelis der Geschäftsführer wurde.

Das ehemalige Gebäude des Wittelsbach-Palastes besaß bei einer Straßenfront von 20 Metern eine bebaute Grundstückstiefe von 50 Metern, so dass der Kinosaal bis zu 780 Plätze aufnehmen konnte. Das Eckhaus Berliner Straße 167/Kufsteinstraße 2 schloss nach Osten an. Zum fünfgeschossigen Nachbarhaus verblieb im Anstand eine Durchfahrt auf dessen Hof. Diese beiden Nachbarhäuser überstanden nahezu unbeschadet, dagegen wurde das Kinogebäude im Zweiten Weltkrieg bei einem Luftangriff durch Bombentreffer zerstört.[222] Anfang der 1960er Jahre wurde das beräumte Ruinengrundstück in geringerer Haustiefe mit einem sechsgeschossigen Wohnhaus und Ladengeschäften im Erdgeschoss neu erbaut. Die Grundstückstiefe wurde zusätzliche Hoffläche.


Kinoliste von Westend

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Name/Lage Adresse Bestand[223] Beschreibung
Eden-Lichtspiele (Ahorn-Theater)

(Lage)

Westend
Ahornallee 1/2
1924–1944
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BW
1924 wurde das Kino im Festsaal eines Gartenlokales eingerichtet und zunächst Ahorn-Theater genannt, mit der Übernahme durch Wilhelm Prüße wurde es in Eden-Lichtspiele umbenannt. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude vermutlich 1944 zerstört. Das Haus Ahornallee 1 (in Berlin 14050) existiert nicht mehr. Es befand sich an der Ecke zum Spandauer Damm 127 (früher: Spandauer Chaussee), das Grundstück wurde nach dem Zweiten Weltkrieg neu bebaut.
Kino in der Waldbühne

(Lage)

Westend
Waldbühne
1950–2003
Waldbühne 2003
Waldbühne 2003
Die Berliner Waldbühne wurde im Zuge der Baumaßnahmen für die Olympischen Spiele von 1936 unter Leitung des Architekten Werner March nach Plänen von Konrad Robert Heidenreich errichtet und trug den Namen „Dietrich-Eckart-Freilichtbühne“. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt die Bühne den Namen „Waldbühne“. Zunächst diente sie als Freilichtkino (u. a. Spielort der Berlinale), dann wurde sie für Boxkämpfe genutzt. In den 1960er Jahren wurden Kriegsschäden beseitigt. Ab 1961 wurde sie vor allem für Rockkonzerte genutzt. Sie bietet Platz für 22.000 Zuschauer.

Im Juni 1950 eröffnete Kurt Tuntsch, Direktor der Filmbühne Wien, das Freilichtkino in der Waldbühne mit dem WB-Farbfilm Robin Hood, König der Vagabunden. Die 1200 Sitzplätze bestanden aus Gartenstühlen und den Rängen. Die Bildgröße betrug damals 10 m × 12 m (Bildwand 14 m × 17 m), der Projektorenabstand 70 Meter.[224] Zwischen 1956 und 1959 führte Walter Jonigkeit das Freilichtkino in der Waldbühne.

Kultstatus besaßen die Filmvorführungen („Kino in der Waldbühne“) der Blues Brothers und der Rocky Horror Picture Show, zu denen jährlich tausende Fans in Verkleidung zum lautstarken Mitsingen kamen. Seit den 2000er Jahren finden diese Kino-Veranstaltungen aber nicht mehr statt, mit einer schlecht besuchten Ausnahme im Jahr 2006. Im Jahr 2012 gab es abermals einen Versuch mit Freilichtkino.

Oberon (Jerboa Cinema)

(Lage)

Westend
Heerstraße 1
1937–1990
Britische Soldaten stehen vor dem Jerboa Cinema für eine Show von Anne Shelton an. 4. Mai 1949
Britische Soldaten stehen vor dem Jerboa Cinema für eine Show von Anne Shelton an. 4. Mai 1949
Eingang zu den Wühlmäusen, 2007
Eingang zu den Wühlmäusen, 2007
Das Amerikahaus am Theodor-Heuss-Platz 5–7 in Berlin wurde 1928–1930 nach Entwürfen Heinrich Straumers durch den Bauunternehmer Heinrich Mendelssohn als Geschäftshaus und Kino (Oberon) errichtet. Die Deutsche Reichspost im benachbarten Deutschlandhaus nutzte ab 1. November 1938 den Turm des Amerikahauses für ihren Fernsehsender. 1943 zerstörten alliierte Bomben den Sender, das Gebäude nahm nur geringen Schaden. Die Britischen Streitkräfte übernahmen das Amerikahaus nach dem Zweiten Weltkrieg als Naafi-Club (Navy-Army-Air Force-Institution). Im Bau saßen Geschäfte, Restaurants und Clubs für Angehörige der Streitkräfte, sowie das „Globe-Cinema“ (auch „Jerboa-Cinema“ genannt). Aktuell nutzt das Kabarett Die Wühlmäuse das ehemalige Kino.
Olympia-Lichtspiele

(Lage)

Westend
Preußenallee 4–8
1947–1958
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BW
Die „Olympia-Lichtspiele am Bahnhof Heerstraße“ bestanden mit Unterbrechung von 1947 bis 1958. Zeitweise fanden im Kino auch Gottesdienste der Neu-Westend-Kirche statt. Das Kino wurde um 1959 abgerissen. In der Preußenallee 6 befindet sich der Sportplatz und in Nr. 8 die Turnhalle der TU Berlin.
Puck-Filmtheater

(Lage)

Westend
Steubenplatz 3–5
1939–1967
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BW
1939 wurde das repräsentative Wohn- und Geschäftshaus am Steubenplatz 3–5 errichtet, Eigentümer war der Kaufmann R. Herrmann. Hofseitig war 1939 dem Haus schon in der Planung ein Saalbau angefügt. In den Filmtheater-Adressbüchern ist das Kino ab 1953 und im Berliner Adressbuch ab 1946 erstmals verzeichnet, vielleicht kam es vorher gar nicht mehr zu einer Eröffnung. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente es 1946–1952 als britisches Truppenkino und zeigte britische und amerikanische Filme, bis es ab 1952 wieder öffentlich zur Verfügung stand. 1967 wurde das Kino geschlossen, danach wurde aus dem Kino ein Supermarkt.
Splendid

(Lage)

Westend
Kaiserdamm 29
1927–1978
Westend Kaiserdamm Trattoria Milano ehemals Kino Splendid
Westend Kaiserdamm Trattoria Milano ehemals Kino Splendid
Der 1927 entstandene Bau von Gustav Neustein enthält ein zweigeschossiges Kino, das sich um die Hausecke zieht. Durch den Haupteingang am Kaiserdamm betrat man eine fast quadratische Kassenhalle das Foyer. Von hier aus erreichte man den an der Meerscheidstraße gelegenen Zuschauerraum über zwei Türen. Der Rangbereich wurde über zwei Treppen ebenfalls vom Foyer aus erreicht. Eine umlaufende, schabrackenartige Verzierung aus Gold setzte die Wände von der gold-weiß gemaserten Decke ab, die ein runder Leuchter aus Metall zierte. Im Saal setzen golden glänzende Ausstattungsstücke, wie Beleuchtungskörper oder die Rangbrüstung prächtige Akzente.

An der Frontseite des Theaters zum Kaiserdamm erhob sich über drei Doppeltüren eine fast quadratische Werbetafel mit einem von vorkragenden blauen Lichtbändern bestehenden Rahmen, auf dem der rot leuchtende Kinoname „SPLENDID“ stand. Das Kino war von 1927 bis 1978 in Betrieb und hatte im Jahr 1929 600 Plätze, 1966 waren es 500 und 1977 nur noch 320 Plätze. Nach der Schließung wurde es als Supermarkt genutzt. Nach einiger Zeit Leerstand eröffnete 2008 in den Räumen zunächst ein Steakhaus und im gleichen Jahr dann ein italienisches Restaurant, das auch den Saal mit Bühne aktuell für Veranstaltungen nutzt.

Kinoliste Schmargendorf, Grunewald, Halensee

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Name/Lage Adresse[225] Bestand Beschreibung
Pan Filmtheater
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Pax

(Lage)

Grunewald
Lassenstraße 16
1945–1958
Hildegard-Wegscheider-Gymnasium
Hildegard-Wegscheider-Gymnasium
„Vor 1945 gab es auf der Nordseite des Kurfürstendamms in Grunewald zwischen Bornimer Straße und der S-Bahn zwei sehr beliebte Kinos, eines hieß Rivoli, das andere Rote Mühle. Beide Kinos wurden im Krieg durch Bomben zerstört. Und so etablierte sich nach 1945 vorne in der Lassenstraße an der Bismarckallee ein kleines Kino – das ‚Pan‘.“ ([226]) Das Pan wurde 1945 in der unzerstörten[227] Gymnastik-Halle der Hildegard-Wegscheider-Oberschule (1939 Johanna-von-Puttkamer-Schule) eingerichtet.[228] Das Kino besaß in den 1940er Jahren 352 Plätze, ab den 1950er Jahren wurde es mit 277 Plätzen angegeben. Inhaber des Kinos war zunächst Johannes Betzel,[229] der schon seit den 1930er Jahren als Kinounternehmer in Berlin und Dessau wirkte, später auch in Hamburg. Geschäftsführer im Panfilmtheater war Ronald Forte. Es gab täglich zwei Vorstellungen. 1953 waren Walter Bornholdt und Hermann Pentke Inhaber des Kinos und nahmen zusätzlich eine Vorstellung hinzu. Ab 1955 übernahm Erich Otto das PAN-Filmtheater. Es gab für die Filmprojektion eine Erko IV-Apparatur, Verstärker von Klangfilm und eine Dia-Einrichtung mit Ton. Die Bestuhlung waren dann 277 Hochpolstersessel von Kamphöner. Wie in anderen Berliner Kinos folgte 1957 die Einführung der Breitwandvorführung mit 16 Vorstellungen je Woche. Auch bei Nutzung des Bild- und Tonsystems CinemaScope im Lichttonverfahren und Format 1:2,35 blieben die finanziellen Schwierigkeiten und es stand (wohl) wieder die schulische Nutzung der Räume im Vordergrund. Das PAN-Filmtheater wurde 1958 geschlossen.[230]
Concordia-Lichtspiele

(Lage)

Halensee
Westfälische Straße (35)
1912–1919
Baulücke Westfälische Straße 35
Baulücke Westfälische Straße 35
Die beiden Wohnhäuser Westfälische Straße 35 und Joachim-Friedrich-Straße 10b von Rentier Henne mit jeweils sieben Mietern standen auf dem gemeinsamen Grundstück zusammen.[231] Für das Jahr 1912 ist unter den Mietern Otto Saewe mit den Concordia-Lichtspielen in der Westfälischen Straße 35 und seiner Wohnung in der Joachim-Friedrich-Straße 33 notiert.[232] Im Folgejahr hatte Otto Saewe seine Wohnung Nestorstraße 14 II. Stock Gartenhaus und sein Kinematographentheater in Joachim Friedrich-Straße 10a. Aus der wechselnden Adressangabe des Kinos ergibt sich, dass der Eingang des Ladenkinos (wohl) von der Straßenecke aus lag.[233] Im Kinoadressbuch sind 121 (amtliche) Sitzplätze für das Concordia eingetragen. Im Adressbuch für des Stand von 1919 fehlt für Westfälische Straße 35 (bei 13 Mietern), für Joachim-Friedrich-Straße 10a (bei elf Mietern, dafür Damen- und Herrenkonfektion Jablonski & Kluge) und ebenfalls im Wilmersdorfer Gewerbeteil ein passender Kinoeintrag. Dagegen ist Otto Säwe aus der Joachim-Friedrich-Straße 5 als Maler im Einwohnerteil aufgenommen, der noch im Vorjahr unter dieser Wohnung als Inhaber der Concordia-Lichtspiele, Westfälischestraße 35 eingetragen wurde.

Bei den Luftangriffen 1943 wurden die Häuser der Joachim-Friedrich-Straße, südlich vom Kurfürstendamm beschädigt. Insbesondere erhielten die beiden Eckhäuser 10 und 10a an der Westfälischen Straße schwere Schäden.[234] Das Grundstück Westfälische Straße 35 blieb nach der Ruinenberäumung unbebaut, das Eckgrundstück wird als Joachim-Friedrich-Straße 10a geführt. Ein Teil des Altbaus Joachim-Straße 11 blieb bestehen, in die Westfälische Straße steht ein Teilaltbau zum Wohnhaus 34 gehörend.[235]

Kammerlichtspiele
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Kamera
Cicero Lichtspiele

(Lage)

Halensee
Kurfürstendamm 152
1925–1943
Kammer-Lichtspiele (1929)
Kammer-Lichtspiele (1929)
Halensee Kurfürstendamm 152 2010
Halensee Kurfürstendamm 152 2010
„Ein neues Kino am Kurfürstendamm: Schon etwas hoch oben in Halensee, am Kurfürstendamm Nr. 152, wurden die Cicero-Lichtspiele, abgekürzt ‚Ci—Li‘, woraus der Volksmund allerdings nach der am Kurfürstendamm beliebten Cognac-Curacaomischung schnell ‚Cico‘ machte, eröffnet. Das schmucke Theaterchen, das ja in Bälde in den neuen Efa-Ateliers gute Filmnachbarschaft erhält, wurde mit einem ‚Amerikaner‘ nicht gerade neuester Produktion, dem Film Das Mädchen aus dem fünften Stock (Regie Sven Gade) aufgemacht, der die richtige Mischung hat, um dem Publikum wohlzugefallen, ‚Cico‘ wird den Leuten schon schmecken, wenn, wie geplant, der Spielplan mit besonderer Sorgfalt ausgewählt wird.“ ([236]) Das „Cicero“[237] 1926/6309 befand sich im Eckhaus auf dem Halenseer Grundstück Kurfürstendamm 152 („Eckhaus am Lehniner Platz“[238]) an der Westecke zur Cicerostraße. Die gegenüberliegende Schaubühne auf 153 gehört zum Ortsteil Wilmersdorf. Auf Grundstück 151 befand sich die Ausstellungshalle zunächst mit dem Automobilunternehmen Olympia, seit 1926 sind darin auch Film-Unternehmen vertreten. Spätestens 1927 wurde das Kino von der Vereinigten Thurmann-Lichtspiele[239] weitergeführt und in „Kammerlichtspiele Kurfürstendamm“ umbenannt. Das täglich bespielte Kino besaß 274 Plätze. 1928 übernahm der Kinounternehmer Julius Huppert („Autopalast des Westens“, Joachim-Friedrich-Straße 37/38[240]) mit der „Zoo-Lichtspiele GmbH“ und verpachtete das Haus an (Herrn) Neuer.[241] 1932 wurde Dipl.-Ing. Siegfried Ebenstein Inhaber der Kammer-Lichtspiele und schafft die Tonfilmeinrichtung von Klangfilm an. Im Jahr 1934 war Heinz Kernke, und spätestens ab 1937 Margarethe Branske die Inhaberin, sie gab 243 Sitzplätze an. Ab 1941 verheiratet mit Fritz als Margarethe Guhle eingetragen, auch als Besitzer des Luxor-Palastes. Die Vorstellungen der Kammer-Lichtspiele endeten, als das Eckhaus mit dem Kino im Krieg zerstört wurde, wie die Gebäude zwischen Nestor- und Cicerostraße der Halenseer Seite am Kurfürstendamm.[242] Das fünfgeschossige Wohn- und Geschäftshaus (38 Wohnungen, Büroetagen, Penthouse) wurde nach der Trümmerbeseitigung in den 1960 Jahren erbaut.[243]
Lichtspiele Georg Wilhelm

(Lage)

Halensee
Georg-Wilhelm-Straße 5
1912–1926
Halensee Georg-Wilhelm-Straße Spielplatz
Halensee Georg-Wilhelm-Straße Spielplatz
Die Georg-Wilhelm-Lichtspiele bestanden ab 1912[244] 1914 war Georg Pinette Geschäftsführer der „Lichtspiele Georg Wilhelm“ GmbH und führte auch die „Lichtspiele Wittelsbach GmbH“.[245] Im Berliner Adressbuch von 1924 ist das Kino als St. Georg Theater mit dem Sitz der GmbH in W10 Friedrich-Wilhelm-Straße 11 aufgenommen. Die Nutzung der Räume als Ladenkino endete 1926.[246] Eröffnet und zunächst wurde die Spielstätte von der „Lichtspiele Georg Wilhelm GmbH“ betrieben, deren Geschäftsführer Friedrich Moeck[247] war, unter den Wilmersdorfer Gewerbetreibenden mit kinematographischen Vorstellungen sind im Adressbuch sowohl die GmbH als auch Moeck aufgeführt. Die Inhaber oder Gesellschafter wechselten im Zeitraum der Inflation: für 1918 ist Max Seidenbeck,[248] 1920 und 1921 Salwitz (Karl Salwitz, Jaques Salwitz, Kaufmann Georg(?) Salwitz) aus der Markgraf-Albrecht-Straße 13. Im Kino-Adressbuch wurden vom Inhaber für 1917 200 Sitzplätze angegeben mit Eintrittspreisen zwischen 0,40 und einer Mark. Das Programm wechselte am Dienstag und Freitag und gespielt wurde täglich, im Juli und August allerdings nur die „halbe Woche“.[249] Spätestens für 1925 ist Arthur Baumann (1922: für Excelsior Lichtspiele in N65 Müllerstraße 137) als Inhaber im Kino-Adressbuch aufgeführt.

Das Haus in dem sich das Kino befand wurde im Weltkrieg wie das gesamte Karree nordöstlich vom Henriettenplatz zerstört.[250] Das Grundstück wurde nicht wieder bebaut und es befindet sich auf Grundstück 5 und 6 ein Spielplatz.

Rivoli
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Kurfürstenpark-Lichtspiele

(Lage)

Halensee
Kurfürstendamm 119/120
1918–1943
Tanzsaal vom Kurfürstenpark
Tanzsaal vom Kurfürstenpark
Geschäftshaus von Helmut Jahn Kurfürstendamm 119/120
Geschäftshaus von Helmut Jahn Kurfürstendamm 119/120
Das vormalige Kinogebäude lag an der westlichen Ecke vom Kurfürstendamm mit dem Kronprinzendamm/ Bornstedter Straße südwestlich der Kurfürstendammbrücke, es wurde 1943 bei den Luftangriffen zerstört.[251] Auf dem Grundstück (Grundstück 119/120) wurde 1892 vom Unternehmer Köhler das Gasthaus Kurfürstenpark erweitert. Mehrfach erweitert und im hinteren Garten wurde ein Tanz- und Theatersaal errichtet. 1910 bestand Otto Brauns Restaurant „Zur ewigen Lampe“.[252] 1918 wurde im Tanzsaal der Gastwirtschaft „Kurfürstenpark“ im Westen von Wilmersdorf ein Filmtheater eingerichtet. Für 1917 ist der „Kurfürstenpark“ von Gastwirt Pallas als GmbH in Liquidation und für 1918[253] ist das „Lichtspielhaus Kurfürstenpark“ von Theaterdirektor Franz Tischler-Tielscher[254] aufgenommen, der Eigentümer der Immobilie ist jeweils der Rentier Nathan aus Berlin.[255] Mit seinen 500 Sitzplätzen (angegeben sind anfangs 1000 behördlich genehmigte Sitzplätze) bekam es den Beinamen „KuPark-Kintopp“ und es gab tägliche Vorstellungen. In den 1920er Jahren führte die Tänzerin und Choreographin Mary Wigman auf dem Grundstück eine Tanzschule. In unmittelbarer Nähe im Kaiser Wilhelm-Garten kam das Kino der Roten Mühle hinzu. Die Inhaberin der Kurfürstenpark-Lichtspiele wurde die Elfenschloß GmbH und geführt wurde das Kino 1920 von Joseph Bauer, 1921 von Direktor Harry Schreyer, 1924 Paul Hildebrand. Inhaber der Elfenschloß GmbH und damit der Lichtspiele ist der Kaufmann David Finkenstain aus Wilmersdorf, Kurfürstendamm 119/120.[256]

1927 wurde das Kino in „Rivoli-Lichtspiele“ umbenannt, da es die Deutsche Lichtspiel-Betriebs-AG „De-Li-Be“ übernahm. Mit zunächst 600 Plätzen und täglichem Spielbetrieb gingen die Rivoli-Lichtspiele Halensee 1928 an die Kurfürstendamm Lichtspiele GmbH von Leo Schaps mit 569 Plätzen, acht Kinomusikern und tägliche Vorführungen. Ab 1930 gab es die Tonfilmeinrichtung von Klangfilm/ Tobis. Direktor Karl Selak war ab 1931 Inhaber des 600-Plätze-Kinos mit seiner Elite Kino GmbH. 1934 führten Karl Jünger und Hans Gruber die Geschäfte der „Cosima“ Lichtspiel-Theater Betriebs-Ges.mbH im Rivoli. Verwaltungstechnisch kam das Grundstück mit der Bezirksreform 1938 zu Grunewald.[257] 1937 wird der Kinounternehmer Willy Hein, im weiteren zusammen mit H. Niendorf der Besitzer. Durch die erheblichen Bombenschäden wird der Kinobetrieb im Rivoli 1943 eingestellt.[258] Hein besaß auch das Filmtheater auf dem benachbarten Grundstück 121/122 „Rote Mühle“. Autowerkstatt, Bremsendienst und Autolicht sowie eine Groß-Tankstelle befanden sich seit Mitte der 1930er Jahre auf den benachbarten Grundstücken zwischen Bornstedter und Bornimer Straße.

Der in den 1950er Jahren geplante Wiederaufbau des „Rivoli“ fand nicht statt, das Gebäude stand noch bis in die 1960er Jahre zerstört an seinem Platz, danach entstand dort eine Tankstelle. 1994 wurde auf Kurfürstendamm 119 Ecke Bornstedter Straße ein Bürogebäude in den Kronprinzendamm hinein errichtet.[259] Auf Kurfürstendamm 120 steht ein achtgeschossiger Wohnhausturm des deutsch-amerikanischen Architekten Helmut Jahn.

Rote Mühle

(Lage)

Halensee
Kurfürstendamm 122[259]
1927–1943
Der Kaiser Wilhelm Garten um 1910
Der Kaiser Wilhelm Garten um 1910
Halensee Kurfürstendamm 122
Halensee Kurfürstendamm 122
Das vormalige Kinogebäude (Grundstück Kurfürstendamm 121/122) lag an der Ecke Bornimer Straße unweit der Kurfürstendammbrücke, es wurde 1943 bei den Luftangriffen zerstört.[251] 1892 wurde von Meyer im gleichen Jahr wie der Kurfürstenpark das Etablissement Kaiser-Wilhelm-Garten eröffnet. Es gab den Restaurationsbetrieb, der Redoutensaal wurde für Bälle der besseren Gesellschaft und von Studentenkorporationen genutzt, sonntags, montags, mittwochs und donnerstags war großer Ball, täglich gab es Konzerte von Orchestern und Militärkapellen.[255] Die Inhaber wechselten mehrfach. In den 1920er Jahren wurde das Gebäude im Stil der Neuen Sachlichkeit als Rote Mühle modernisiert. Im Hauptgebäude, in dem bis etwa 1925 allabendlich Tanzveranstaltungen stattfanden, wurde 1927 das Lichtspielhaus „Rote Mühle“ eingerichtet.[260] Es war durch den Architekten Fritz Wilms in den vorhandenen Räumen zu Kinozwecken im Auftrag der Zelnik Film GmbH umgebaut worden. Unweit vom Bahnhof Halensee war es Ausflugsgastätte und gehörte nahe „der S-Bahn [zu den] zwei sehr beliebten Kinos, beide Kinos wurden im Krieg durch Bomben zerstört.“ ([261]) Betreiber des Filmpalastes „Rote Mühle“ mit 855 Plätzen (anfangs waren 1000 Plätze genannt) war Hermann Feldschuh für die Friedrich Zelnik Film GmbH.1929 erfolgte der Besitzerwechsel zur Rote Mühle GmbH mit Geschäftsführung von Bruno Mayer und Direktion von Eugen Illes, der 1930 auch die Geschäftsführung übernahm. Die täglichen Vorstellungen wurden von zehn festen Kinomusikern begleitet. 1930 kam die Tonfilmeinrichtung der Firma Melrob hinzu. 1931 wurde Leo Schaps Inhaber und 1932 die Halenseer Kinobetriebs Ges. mbH deren Geschäfte Karl Sedlak und Leo Schaps führten. Im Film-Palast Rote Mühle gab es die Tonfilmeinrichtung, eine mechanische Musik-Anlage und weiterhin die Begleitung durch zehn Musiker, die Willy Hein als Inhaber der „Willy Hein GmbH“ bei seinem Eintrag Kino-Adressbuch nicht mehr angibt. Er nannte im Adressbuch eine Tonfilmeinrichtung von Kinoton. Willy Hein führt die „Rote Mühle“-Lichtspiele, ab 1938 gemeinsam mit H. Niendorf, bis diese wegen der Bombenschäden 1943 geschlossen werden mussten. Für Willy Hein sz das benachbarte Ensemble als Wohnsitz eingetragen.[262]

Nach der Beräumung der Gebäudereste in den 1950er Jahren blieb der straßennahe Teil des Grundstücks vom Kinobau unbebaut, in der Tiefe vom Kurfürstendamm weg stehen fünfgeschossige Wohnhäuser der 1950er Jahre mit Geschäftszeile im Erdgeschoss, Kurfürstendamm 121–122a.[263]

Saba
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Gnom-Lichtspiele

(Lage)

Halensee
Kurfürstendamm (140)
1950–1967
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BW
Die Gebäude am (erst seit 2004 benannten) Agathe-Lasch-Platz waren durch Kriegseinwirkungen geschädigt worden,[264] das Haus 140 war weniger beschädigt als die am Kurfürstendamm zur Nestorstraße folgenden Gebäude. „Im Berliner Stadtteil Halensee, am Kurfürstendamm 140, eröffneten die Gnom-Lichtspiele, ein sogenanntes „schmales Handtuch“, dessen technische Ausstattung sein Besitzer, Herr Walter Rahn, noch aus Hohenneuendorf (Ostberlin) herübergerettet hat. Das Theater, das 195 Plätze hat, ist als Stammkino einer stark zerbombten Gegend gedacht, seine Besucher können sich weite Wege den Kudamm hinunter ersparen.“ ([265]) Das Kino war mit einer Hahn-Goerz-Projektionsapaaratur mit Lichtquelle Reinkohle, Klangfilm-Eurodyn-Verstärker und tönender Diaeinrichtung ausgestattet. Es gab an den sieben Tagen der Woche insgesamt 21 Vorstellungen. Die Bestuhlung waren Kinosessel mit Rückenpolster. Das Kino wechselte 1960 den Besitzer. Mit der Übernahme durch Franz Gebert erhielt das Kino 1961 den Namen Saba-Lichtspiele. 1967 endete der Spielbetrieb. Im gleichen Haus an der Ecke vom Kurfürstendamm zur Johann-Georg-Straße befand sich auch der Sitz des SDS (Sozialistischer Deutscher Studentenbund) und der Polizeiabschnitt 20. Nach der Schließung des Kinos wurde das Haus 140 bald abgerissen und 1971/1973 entstand zwischen der Einmündung Joachim-Friedrich- und Johann-Georg-Straße das „Kurfürstendamm-Center“ mit der Adresse Kurfürstendamm 142/147 (Gebäude 142/143 und 146/147) zur Nestorstraße.[266] Im Gebäude befand sich seither auch das Generalkonsulat der Türkei.[267] Vom Eckbau des sechsgeschossigen Wohn- und Geschäftshauses entlang der Straßenfront (nach Westen) von der Nestor- zur Einmündung Joachim-Friedrich-Straße gibt es keinen Bezug zum vormaligen Kinostandort.
Dedy-Lichtspiele

(Lage)

Schmargendorf
Warnemünder Straße 8
1951–1972
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BW
Das „Dedy“ war ursprünglich der Saal der daneben liegenden Gaststätte „Forsthaus Schmargendorf“,[268] der 1951 zum Kino umgebaut worden war. Das Grundstück befindet sich südlich nahe dem Städtischen Friedhof Schmargendorf, das Restaurant lag Warnemünder/ Misdroyer Straße und war bei den Luftangriffen beschädigt worden.[269] „Dedy-Lichtspiele in Berlin-Schmargendorf: In der Warnemünder Straße 8 in Berlin-Schmargendorf wurden die Dedy-Lichtspiele eröffnet, ein Theater, das 308 Besuchern Platz bietet. Das Theater wird von einer GmbH betrieben, deren Geschäftsführer Kaufmann Kurt Paschen, der früher die Leitung der Kakadu-Lichtspiele an der Jannowitzbrücke hatte, und Kauffrau Margarete Urbscheit, Hamburg, sind. Da dieser Stadtteil Berlins mit Filmtheatern nicht überbesetzt ist, dürfte sich das neue Haus bei den Anwohnern bald beliebt machen.“ ([270]) Ab Mitte der 1950er Jahre wurde Marga Urbscheit, Dahlem Max-Eyth-Straße 31, die Inhaberin, die Geschäfte führte Walter Schulze. Die Anzahl der Plätze sank leicht auf 292 Polster-Kinosessel von Schröder & Henzelmann. Bei täglichen Veranstaltungen wurden 21 Vorstellungen in der Woche gegeben, bis 1960 in den Sommermonaten 16-mal gespielt, dazu gab es zwei Spätvorstellungen, teilweise eine Jugendvorstellung. Die Ausstattung waren der Apparat Nitzsche Matador I B, Verstärker von Zeiss Ikon und Diaeinrichtung mit Ton. Breitwandfilme war mit dem Bild- und Tonsystem CinemaScope-Lichtton im Format 1:2,35 möglich. 1960 bis mindestens 1962 wurde das Kino für Urbscheid von der „Polyphon Lichtspiele Schönstedt & Co“ bewirtschaftet. Nach einer vorübergehenden Schließung (1966) war Lothar Bellmann noch Inhaber, bis das Lichtspielhaus „dedy“ 1972 dem Kinosterben anheimfiel und in einen Supermarkt umgewandelt wurde. Das Gebäude blieb dadurch im Umriss vorhanden und hinter den Regalen verbargen sich die typisch klassischen Stuck- und Ornamentsäulen des Tanzsaals, wie sie in den ersten Jahrzehnten nach der Jahrhundertwende verbaut wurden und so zum ehemaligen Kinosaal gehörten.[271] 2011 „kam der Abrissbagger und legte für einen Moment die Umrisse der ehemaligen Kinoleinwand wieder frei, bevor alles in sich zusammenstürzte und nur ein Schutthaufen übrig blieb.“ ([272])
Deutsches Lichtspielhaus
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Kammerspiele Schmargendorf[273]

(Lage)

Schmargendorf
Breite Straße 33
1926–1961
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BW
Das Grundstück Breite Straße 33 zwischen Warnemünder und Kirchstraße liegt im historischen Ortskern (Nr.38: Dorfkirche) nördlich vom Städtischen Friedhof.[274] Bis 1891 Dorfstraße, 1904 als Hauptstraße wurde sie in am 13. April 1904 in Breite Straße benannt. Der Gastwirt Hermann Balz hatte 1893 für sein Ausflugslokal „Deutsches Haus“ (Nr. 34) im Vorort Berlins ein Saalgebäude (Nr. 33) erbaut. Nach der Art des Eintrags im Berliner Adressbuch war die Eröffnung eines Filmtheaters wohl ertragreicher. 1926 wurde im Gastsaal das „Deutsche Lichtspielhaus“ eingerichtet, wobei wie in anderen Restaurationen bereits.[275] Im Kino-Adressbuch[276] ist Hugo v. Scheven als Inhaber das Deutschen Lichtspielhauses (Breite Straße 33) mit 347 Plätzen und täglichen Vorstellungen angezeigt, gegründet 1926. Im Folgeband Februar 1929 wurde August Röder (Friedenau, Wilhelmstraße 23 Erdg.) der Inhaber. Ab 1929 als Kinobesitzer gab er die 5 m × 6 m große Bühne und 335 Besucherplätze an, er setzte vier bis sieben Kinomusiker zur akustischen Gestaltung der Filme ein. 1931 kam die Tonfilmeinrichtung von Klangfilm und eine Mechanische Musik hier ins Kino. Den Krieg überstand das Haus mit geringen Schäden und in Röders Kino wurde im britischen Sektor bereits 1946 wieder gespielt. Geschäftsführer ist zunächst Erwin Ross und ab 1950 Käte Handke. Es gibt 16 Wochenvorstellungen bei täglichem Spielbetrieb. Der Vorführapparat ist von Hahn-Goerz, der Verstärker von Klangfilm und eine Dia-Einrichtung ist vorhanden. Ab 1953 wird Helga Röder Besitzerin, ab 1955 führt Paul Homann das Lichtspielhaus. Die Bestuhlung sind nun Hochpolstersessel von Kamphöner, das Projektionsgerät eine Erko IV. Als 1959 Werner und Brigitta Meske (Postanschrift-Schöneberg Durlacher Straße 2) das Kino übernehmen, wird die Vorführung von Breitwandfilmen im Seitenverhältnis 1:2,35 nach dem CinemaScope Einkanallichtton-Verfahren und in SuperScope ermöglicht. Das Kino hatte noch bis 1961 Bestand. Haus und Kino wichen am 17. April 1961 für die Verbreiterung der Straße. Der alte Verlauf der Breiten Straße mit alten Gebäuden fiel der Begradigung und Verbreiterung für Neubauten zum Opfer.[277] Die durch den leicht gewundenen Straßenlauf schlängelnde Straßenbahn-Linie 51 vom Roseneck zum Bahnhof Zoo wurde durch eine Buslinie ersetzt. Das bestehende Wohnhaus Nummer 33 ist seither nicht identisch mit dem vorigen Gast- und Kinohaus.
Germania
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Eden-Lichtspiele
Belvedere

(Lage)

Schmargendorf
Ruhlaer Straße (1)
1929–1943
Gastwirtschaft Schützenhaus 1901 von der Hundekehlestraße
Gastwirtschaft Schützenhaus 1901 von der Hundekehlestraße
An der Nordseite der Hundekehlestraße Ecke Ruhlaer Straße lag die Gartenwirtschaft Schützenhaus. Der Saal entlang der Ruhlaer Straße 1/2 mit dem Saaleingang von da wurde bereits als Volkstheater genutzt. Der Haupteingang befand sich an der Hundekehlestraße 20. 1929 wurde das „Belvedere – Filmbühne am Roseneck“ im ehemaligen Theatersaal eröffnet. Der Inhaber war zunächst der Kinounternehmer Leo Czutzka, der Kinos in Weißensee, Charlottenburg, Neukölln besaß. Nachdem 1930 Frau Frieda Müller das Lichtspieltheater mit 600 Plätzen übernommen hatte erfolgte 1932 der Einbau der Tonfilmeinrichtung und die Umbenennung in „Eden-Lichtspiele“. Mit dem nächsten Inhaberwechsel im Jahr 1934 gab Paul Klein dem Kino den Namen „Germania-Lichtspiele“.[278] Wohl ein dabei erfolgter Umbau führte zur Verringerung der Zuschauerkapazität auf 340 Plätze. Von ihm wurde im Kino-Adressbuch (Reichskino Adressbuch Band 13) als Jahr der Gründung 1933 aufgenommen.

Bei den Luftangriffen 1943 wurde insbesondere der Saalbau schwer getroffen, während der Hauptbau an der Hundekehlestraße weniger zerstört wurde.[279] Durch den kaputten Saal endete jedoch der Kinobetrieb. Sowohl auf der Kino-Adresse des Saalbaus, als auch entlang der Hundekehlestraße stehen dreigeschossige Nachkriegs-Wohnhäuser der 1950er Jahre.

Melodie am Roseneck

(Lage)

Schmargendorf
Marienbader Straße 9
1956–1966
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BW
Das Grundstück Marienbader Straße 9[280] war bei der Wiederherstellung der kriegsbedingten Schäden an den 1930er Bauten an der Ostseite der Marienbader Straße frei geblieben und konnte so für einen Kinoneubau genutzt werden.[281] „Am 4. Oktober [1956], auf den Tag genau zehn Jahre, nachdem er sein provisorisches erstes Melodie-Filmtheater am Hohenzollerndamm in einem Büro-Haus eröffnet hatte, übergab Heinz Viehweg wenige Straßenecken weiter westlich, am Roseneck, ‚auf eigenem Grund und Boden‘, eine nagelneue Melodie seinem alten und neuen Stammpublikum. Diesmal blieb nicht, wie vor einem Jahrzehnt, als Werner Finck die Eröffnung konferierte, die ‚dritte Phase‘ des Stromes weg – Finck mußte damals eine Stunde lang improvisieren, um das Publikum bei der Stange zu halten – vielmehr konnte man sich planmäßig davon überzeugen, was für hervorragende technische und künstlerische Anlagen das neue Theater birgt. In viermonatiger Bauzeit hat Architekt Hans Bielenberg, der in fünf Jahren über 30 Kinos baute, ein geschmackvolles, gediegenes Haus geschaffen, in dessen Räumen man sich wohlfühlt. Akustikplatten an der Decke, hölzerne Paneele und grüne Stoffbespannung an den Wänden bürgen für gute Akustik. 6 mal 12 Meter misst die CinemaScope-Bildfläche. Auffallend, daß im Zuschauerraum auf indirekte Beleuchtung verzichtet wurde. Zwei Reihen Kronleuchter geben dem Raum einen intimen, festlichen Glanz. Die ‚Melodie‘ bietet 607 Zuschauern Platz. Die Bestuhlung lieferte Gustav Wegener, Berlin. UFA-Handel übernahm die technische Einrichtung.“ ([282]) Die Betreibergesellschaft war die „Heinz Viehweg KG. Filmtheaterbetriebe“ geführt von Heinz Viehweg. Die technische Ausstattung bestand aus der Vorführmaschine Ernemann IX (Lichtquelle: Becklicht), Verstärker Dominar und Lautsprecher von Zeiss Ikon und Dia-SC. Die Zuschauer sahen täglich drei Vorstellungen in Hochpolster-Kinosesseln. Es war die Wiedergabe von CinemaScope im Lichttonverfahren und im Ein- und Vierkanal-Magnettonverfahren, sowie im System Perspecta bei Breitwandformaten 1:2,35 und 1:2,55 möglich. 1960 kam die nun übliche Schwerhörigenanlage ins Melodie am Roseneck.

Dennoch wurde auf Grund der allgemein ausbleibenden Zuschaueranzahl die finanzielle Basis geschwächt. 1966 (allekinos.com: nach 1967) wurde dieses Kino im Zuge der Zeit in einen Supermarkt verwandelt. In den 2000er/2010er Jahren nutzt in den äußerlich noch als Kino erkennbaren Flachbau ein Getränkemarkt.[283]

Melodie-Lichtspiele

(Lage)

Schmargendorf
Hohenzollerndamm 150
1946–1956
Eintrittskarte Melodie (1948)
Eintrittskarte Melodie (1948)
Das Gebäude Hohenzollerndamm 144–153[284] wurde von Rudolf Klar 1937 als Neubau für die Wehrmacht (Kaserne und Sitz des Wehrkreiskommandos III) errichtet. Ab 1948 wurde der Gebäudekomplex zum Hauptsitz des Elektrokonzerns AEG. 1946 zog Heinz Viehweg mit den Melodie-Lichtspielen in geeignete Räume dieses Gebäudes an der Ecke zur Cunostraße ein.[285] Der genutzte Kinosaal bot 351 Plätze für Zuschauer und es wurden täglich drei Vorstellungen gegeben. Inhaber des Kinos waren die „Heinz Viehweg KG Filmtheaterbetriebe“ deren Geschäfte von Heinz Viehweg geführt wurden. Es gab täglich drei Vorstellungen, zu denen noch Spät- und Matinee-Vorstellungen hinzu kamen. Dei Ausstattung bestand aus zwei Ernemann II-Vorführapparaten für die Filmprojektion und eine Europa-Junior-Verstärker-Anlage für den Ton, sowie die Dia-Einrichtung. Für die Bühne von 3 m × 8 m × 4 m war die Theater- und die Opernkonzession vorhanden. Der Kinosaal wurde 1953 renoviert.[286] Die Platzkapazität wurde leicht von 351 auf 360 erhöht. Als sich die Gelegenheit bot, zog 1956 Vieweg in den 1,5 Kilometer südlicher gelegenen neuen Kinozweckbau seines „Melodie am Roseneck“ um. Die Räume im denkmalgeschützten Gebäude[287] wurden vom AEG-Unternehmen übernommen. Nach der Aufgabe des AEG-Unternehmenssitzes wird es seit 1996 von verschiedenen Firmen und Einrichtungen genutzt.
  • Sylvaine Hänsel, Angelika Schmitt (Hrsg.): Kinoarchitektur in Berlin 1895–1995. Reimer, Berlin 1995, ISBN 3-496-01129-7.


Einzelnachweise

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  1. Kino-Wiki Hauptseite abgerufen am 18. Januar 2020. Kinowiki befasst sich mit der Geschichte der Lichtspieltheater in Deutschland und unternimmt den Versuch, alle Informationen zu Filmtheatern und Lichtspielhäusern in Deutschland zu sammeln. Sortiert ist nach Bundesländern und Städten. Alle sind aufgerufen, die Daten zu ergänzen oder Fehler zu korrigieren.
  2. Die Gliederung nach Ortsteilen und Bezirken ist an der Bezirksreform von 2001 orientiert.
  3. Stefan Strauss: Film? Läuft. Veröffentlichung in der Berliner Zeitung, 27. März 2017, S. 13.
  4. Kino-Zuwachs auf der ehemaligen Berliner Kinomeile. In. B.Z., 2. August 2016
  5. Hans Land: Lichtspiele: „In den allerobskursten Strassen vermieteten verzweifelte Hausbesitzer leerstehende Kneipen und Zigarrenläden an Kino-Unternehmer, und der Herr Hausdiener wusste nun, wohin er nobler Weise sein Fräulein Braut zu führen hätte.“ Aus: Schaubühne, 1910, Band VI.2, Nr. 38, S. 963–964. (Memento vom 15. Januar 2017 im Internet Archive)
  6. Das Gründungsfieber für Kinematographentheater (Memento vom 12. Februar 2017 im Internet Archive). In: Germania, 17. Juli 1912.
  7. Herrmann. In: Berliner Adreßbuch, 1911, I., S. 1084. „Ludwig Herrmann, Baumeister, Kreistaxator und gerichtlicher Sachverständiger, technische Büro, Wilmersdorf, Uhlandstraße 81.“.
  8. Uhlandstraße. In: Berliner Adreßbuch, 1911, Dt.-Wilmersdorf, S. 745. „81.82: Baumeister L. Herrmann, s. Nachtrag. Nachtrag 1911 V.Teil S. 114: Uhlandstraße 81: Neubau von Bildhauer O. Wohlfahrt aus der Mannheimer Straße 30 / Uhlandstraße 82: Neubau von Maurermeister C. Krause aus Schöneberg.“ (Im Nachbarhaus Uhlandstraße 83.84 der Kaufleute E. Franzkowiak und L. Kurzhals ist unter den 15 Mietern: Speditionsgeschäft E. Franzkowiak & Co. und der Kinematographenbesitzer J. Umlauf eingetragen.).
  9. Gebrüder Wohlfahrt. In: Berliner Adreßbuch, 1909, I., S. 3018. „Bildhauer Fritz Wohlfahrt, Mannheimer Straße 30 Wohnung im I. Stock und Eigentümer und Bildhauer Otto Wohlfahrt, Mannheimer Straße 30 III. Stock“.
  10. a b c S. Hänsel, A. Schmitt: Kinoarchitektur 1895–1995. 1995, ISBN 3-496-01129-7, S. 232.
  11. Die beiden Wohnhäuser der Wohlfahrts boten je zehn Mietern Platz. Uhlandstraße 81 ist Wohnsitz von Otto Wohlfahrt, Bildhauer Fritz Wohlfahrt ist Eigentümer des Hauses Mannheimer Straße 30 (mit 19 Mietern). Josef Umlauf ist im Gewerbeteil mit „Kinematographentheater“ und im Einwohnerteil als „Kinematographenbesitzer“ im Haus der Spediteure Franzkowiak und Kurzhals Uhlandstraße 83/84 parterre notiert.
  12. Amor-Lichtspiele in Kino Wiki
  13. zum Kinounternehmer Fritz Staar:
  14. Fritz Staar. In: Berliner Adreßbuch, 1915, I., S. 3060. „Fritz Staar im I. Stock.“ (Im Hause ein Grieneisen-Bestattungsinstitut und der Gastwirt Eugen Moldenhauer wohnte Lauenburger Straße 4 und hatte die Gastwirtschaft in Uhlandstraße 106.). # Lauenburger Straße 4. In: Berliner Adreßbuch, 1916, V., S. 518. „Das Haus Lauenburger Straße 4 und Uhlandstraße 106 gehört dem Arzt Dr. Pollack. Fritz Staar, Lichtspieltheaterbesitzer, ist Mieter. Nach dem Gewerbeteil ist er Besitzer eines Kinematographen, jedoch nicht unter kinematographische Vorstellungen notiert. Ein Eintrag für 1917/2887 … 1914/1068 ist gleichartig.“ (In Uhlandstraße 81 wohnt Regisseur O. Rippert. Im Haus 80 besteht das Café von J. Führer.). # Uhlandstraße. In: Berliner Adreßbuch, 1917, V., S. 540. „Kinobesitzer (Lichtspieltheaterbesitzer) Fritz Staar wohnt Lauenburger Straße 4 I. Stock. Theaterbesitzer Josef Umlauf wohnt in der Uhlandstraße 103 Ecke Berliner Straße und ist mit kinematographischen Vorstellungen aufgeführt.“. # Uhlandstraße. In: Berliner Adreßbuch, 1918, V., S. 526. „Im Haus 81 von Pinkus ist die Gesellschaft Gentes & Staar, Lichtspieltheater, unter den 20 Mietern, darunter der Geschäftsführer P. Zimmermann. Einwohnerteil 1918/761/: Wilhelm Gentes in Uhlandstraße 81, sowie auch die Gesellschaft Gentes & Staar mit Inhaber Wilhelm Gentes und Fritz Staar/ In Haus 77 wohnt die Kinobesitzerin A. Roth. / Josef Umlauf ist als Kaufmann für Uhlandstraße 103 notiert, nicht mehr als Kinobesitzer.“.
  15. Recherche im Kino Wiki
  16. Marline Otte: Jewish Identities in German Popular Entertainment, 1890–1933: der jüdische Cellist Liebenbaum (Russe) spielte in den Amor-Lichtspielen. Online in der Google-Buchsuche, Cambridge 2006.
  17. Fritz Staar. In: Berliner Adreßbuch, 1928, I., S. 3392. „Direktor Fritz Staar wohnt Güntzelstraße 57 Erdgeschoss und ist Kinobesitzer in der Uhlandstraße 81.“ (National-Film Aktiengesellschaft, National-Film-Theater GmbH und National-Film-Verleihgesellschaft mbH haben den Sitz in Berlin-Mitte SW 48 Friedrichstraße 10.).
  18. 1) Verzeichnis der Lichtspieltheater: Kino-Adreßbuch vom Verlag Max Mattisson. 2) Reichs-Kino-Adressbuch, 1930, neunte Ausgabe (nach amtlichem Material bearbeitet). Verlag der „Lichtbildbühne“.
  19. Amtliches Fernsprechbuch für den Bezirk der Reichspostdirektion Berlin. Ausgabe Juli 1940, Stand 9. März 1940, S. 22: Amor-Lichtspiele, Wilmersdorf, Uhlandstraße 81, 86 29 88.
  20. Uhlandstraße. In: Berliner Adreßbuch, 1940, IV., S. 1401. „Das Haus Uhlandstraße ist im Eigentum des Kaufmanns L. Israel Goldstaub aus dem Ausland. / Im Gewerbeteil 1940/3931: Fritz Staar (hier als Stahr) Wilmersdorf Berliner Straße 166 gemeldet. Im Einwohnerteil 1940/3005/: Fritz Staar Lichtspieltheater Berliner Straße 166, Wohnung: Dahlem Im Dol 39 Erdgeschoss.“.
  21. Gebäudeschäden 1945: Uhlandstraße
  22. Uhlandstraße. In: Berliner Adreßbuch, 1943, IV., S. 1397 (Pfalzburger Straße 35: Krankenhaus im Eigentum der Allgemeinen Ortskrankenkasse Berlin, 36–38 zugehöriger Garten.).
  23. Berlin 1:5000: Grundstückslage.
  24. Plan von Berlin. Blatt 4145 (Memento vom 9. November 2015 im Internet Archive) X=19425, Y=18107, dazu Jahre 1931, 1943, 1950, 1960/1964.
  25. Gewerbetreibende (Kinematographentheater). In: Berliner Adreßbuch, 1910, V. (Dt.Wilmersdorf), S. 690. „E. Luft, Babelsberger Straße 43/ 1910/5893: Babelsberger Straße 43: Eigentümer ist Architekt C.O.Franke, unter 31 Mietern: Kinematographenbesitzer E. Luft. / Einwohnerteil 1910/1740/: Eduard Luft, Kinematographen Theaterbesitzer, W35 Potsdamer Straße 31a pt., Wohnung: Wohnung N20 Badstraße 35 // 1911 weiter: im Gewerbeteil Wilmersdorf: 1911/6154/: Kinematographentheater E. Luft, Babelsberger Straße 48. / Straßenteil 1911/6115/: Kinematographenbesitzer E. Luft in Babelsberger Straße 43, + 46, 47: Neubau, 48: Baustelle, 49: Neubau, 50: Baustelle, 51: Bau, 51a: Mietshaus, 52 gehört zu Berliner Straße 163.164. // Einwohnerteil 1911/1827: Kinematographenbesitzer Ed. Luft, Schöneberg, Hauptstraße 20 ++ Eduard Luft, Kinematographen Theaterbesitzer, W35 Potsdamer Straße 31a pt., Wohnung: Wohnung N20 Badstraße 35 //“ (1912 ist E. Luft weder mit Babelsberger 43 noch 48 aufgeführt. 1912/6311: Die Berliner Straße 163/164 gehört Bildhauer Schirmer, ohne Mieter. 165 liegt an der Schöneberger Feldmark.).
  26. siehe KinoWiki Eintrag zu Tiergarten
  27. Kino Wiki 1930: Reichs-Kino Adressbuch 1930, neunte Ausgabe nach amtlichem Material bearbeitet. „Arkadia-Lichtspiele, Berlin-Wilmersdorf, Berliner Straße 163/164, Telefon: Pfalzburg 2988, Gründung: 1909, 3—4 Spieltage, Mitglied des Reichsverbandes Deutscher Lichtspieltheater – Besitzer E. V., 6 Musiker, 379 Plätze Inhaber Fritz Staar, Güntzelstraße 57, Fernsprecher: Uhland 3209, Geschäftsführer Friedrich Kessel.“
  28. Berliner Straße. In: Berliner Adreßbuch, 1913, V., S. 502. „Neubau von Bildhauer R. Schirmer aus Berlin“ (1915/6177/: ←Babelsberger Straße→ Berliner Straße 163/164 gehört zu Babelsberger Straße 52: Eigentümer Bildhauer Schirmer, 13 Mieter, 165: Eigentümer ist Frau Grochtmann keine Mieter, 166: Eigentümer Wittelsbach-Lichtspiele GmbH, Nutzer Räucherwaren Grützmacher und Konfitüren Lina Ruppert. ←Schöneberger Feldmark→ ←Grunewaldstraße?).
  29. Polke. In: Berliner Adreßbuch, 1918, I., S. 2137. „Kaufmann Herbert Polke, Wilmersdorf, Badensche Straße 13 I.Stock. Badensche Ecke Babelsberger Straße 7. 1919 5442/ V. Teil V, S. 482: Herbert Polke als Fabrikant aufgeführt. Im Einwohnerteil I, S. 2188: Herbert Polke GmbH Maschinenfabrik SE29 Am Tempelhofer Berg 5a.“ (Der Eintrag zu Polke fehlte im Vorjahr, dazu 1917/5819/.).
  30. Am Tempelhofer Berg 5a. In: Berliner Adreßbuch, 1920, III., S. 853. „Grundstückeigentümer das Baugeschäft Kostropetsch, Polke GmbH Stahlwarenfabrik, National-Antrieb-Ges.mbH Automobilteile, Hans Mäther & Co. Nachf. Cacao.“ (Im Vorjahr folgte auf Nr. 5 die Nr. 6. Ein Jahr später haben Unger und Thünemann die Metallwarenfabrik, dazu 1921/4599/.).
  31. Polke als Inhaber ließ das Jahr 1919 als Inhaber im Kinoadressbuch eintragen.
  32. Herbert Polke. In: Berliner Adreßbuch, 1930, I., S. 2556 (1930/6575/: In der Babelsberger Straße 52 der Frau Karpowitz aus Charlottenburg sind die Arkadia-Lichtspiele unter den 17 Mietern.).
  33. Kinoadressbuch. Verlag Max Mattisson 1927/28 und Reichskino Adressbuch Band 7 – Dezember 1927.
  34. dazu Eintrag bei www.allekinos.com, jedoch ein „wesentlich grösseres Wohn- und Geschäftshaus“ ergibt sich aus dem Berliner Adressbuch nicht. Vergleiche dazu: Kinoadressbuch 1927/28 (Verlag Max Mattisson): Be-Ba-Lichtspiele Berliner Straße 163-164, Herbert Polke, 180 Plätze. // Reichskino Adressbuch Band 7 – Dezember 1927: 300 Plätze für die Be-Ba-Lichtspiele Berliner Straße 163/164, Ecke Babelsberger Str. 52, Inhaber Herbert Polke Mitglied des Reichsverbandes Deutscher Lichtspieltheater // Reichskino Adressbuch. Band 8 – Februar 1929: 300 Plätze der „Arkadia-Lichtspiele“ Berliner Straße 163/164, Gründung 1919, täglich, R 300 Inhaber Fritz Staar (Güntzelstraße) Mitglied des Reichsverbandes Deutscher Lichtspieltheater 37. F: Uhland 3209.
  35. H. Weigel-Brecht. In: Berliner Adreßbuch, 1931, IV., S. 1438. „Babelsberger Straße 52: Eigentümerin Frau Karpowitz, Arkadia-Lichtspiele, Berliner Spar-Elektrizitäts GmbH, Direktor L. Dietrich, Schauspielerin H. Weigel-Brecht und weitere 13 Mieter.“ (Seit 1926/6278 und noch 1930/6575 lautet der Eintrag: Schauspielerin Helene Weigel. Als Helene Weigel-Brecht ist der Eintrag noch in 1932/6054 nicht mehr für 1933/5292).
  36. Online in der Google-Buchsuche Fritz Sternberg: Der Dichter und die Ratio: Erinnerungen an Bertolt Brecht. Suhrkamp, Berlin 2014, ISBN 978-3-518-22488-5. Anmerkung 6
  37. Transportliste VIII. Transport Nr. 89 Abfahrtsdatum: 13.01.42, Deportationsziel: Riga
  38. Stolpersteine in Berlin Herbert Polke
  39. Stolpersteine in Berlin Gertrud Polke (geb. Rothgießer)
  40. Reichs-Kino. Neunte Auflage vom Verlag der Lichtbildbühne. Recherche im Kino Wiki
  41. Einwohner: Kessel. In: Berliner Adreßbuch, 1931, I., S. 1561. „Dr. Fritz Kessel, Prokurist, Schöneberg, Innsbrucker Straße 50 III.Stock“ (Gleicher Eintrag auch 1932/1555/.).
  42. Einwohner: Michaelis. In: Berliner Adreßbuch, 1939, I., S. 1912. „Hugo Michaelis, Geschäftsführer, Pfalzburger Straße 43/44.“ (1943/1977/: Hugo Michaelis, Geschäftsführer, gleiche Adresse.).
  43. Einwohner: Staar. In: Berliner Adreßbuch, 1943, I., S. 2913. „Fritz Staar in Wilmersdorf: Direktor Uhlandstraße 80, Lichtspieltheater Kaiserallee 178/179, Wohnung in Dahlem Im Dol 39.“ (Hauseigentümer von Uhlandstraße 80 mit sieben Mietern sind Direktor Fritz Staar und der Privatier Gentes. Das Haus Kaiserallee 178/179 mit Berliner Straße 155/156 gehört dem Reg.-Baumeister a.D. C. Havestadt und der Witwe M. Havestadt und darin lediglich der Sitz der „Fritz Staar Lichtspieltheater-Betriebe“ und „Atrium Staar und Lemke“. Für das Haus Ecke Gadebuscher Weg „Im Dol 39“ ist der Lichtspieltheaterbesitzer Fritz Staar der Eigentümer und einziger Bewohner.).
  44. Die Filmwoche 43/1951
  45. Der neue Film, 38-39/1952
  46. allekinos.com: Blick zur runden Hausecke.
  47. bio-berlin-brandenburg.de: 14. Juni 2013 – Bio Company eröffnet 33. Filiale in Berlin-Wilmersdorf (Memento vom 22. Januar 2017 im Internet Archive)
  48. kinematographische Vorstellungen. In: Berliner Adreßbuch, 1914, V., S. 567. „Unter den 18 Mietern in Uhlandstraße 75: Franz Zadrafil, Kinobesitzer.“ (Im Folgejahr 1915/6228 gleicher Eintrag. Im Vorjahr waren im Haus des Bankiers Sommer unter 14 Mietern auch ein Kellner, eine Mehlgroß- und eine Weinhandlung).
  49. Einwohner: Kayser. In: Berliner Adreßbuch, 1929, I., S. 1614. „Kayser, Charles Willy, Filmschauspieler, Wilmersdorf Hohenzollerndamm 185 IV. Stock.“ (noch nicht 1923/1507; erstmals 1924/1380: für Schöneberg Martin-Luther-Straße 43 // Hohenzollerndamm 185: 1925/1485 … 1933/1243 + nur 1926/1531: „ehemaliger Hofburgschauspieler“ // 1934/1156: ›ohne ‚Film-‘, nur‹ Schauspieler, W15 Fasanenstraße 61 // 1936/1224: Charles Willy Kaiser Lichtspiele, Gasteiner Straße 26, Wohnung: W15 Fasanenstraße 61 // 1937/1274 W 50 Wilmersdorf Nachodstraße 19 + 1938/1288 // 1939/1316: mit »i« Charles Willy Kaiser Schauspieler und Regisseur, W 50 Nachodstraße 19 + Sängerin Ruth Kaiser-Sersen, 1940 nur die Sängerin Kaiser-Sersen // ab 1941 weder Einwohner- noch Straßenteil.).
  50. Einwohner: Heyde. In: Berliner Adreßbuch, 1930, I., S. 1235. „Theodor Heyde, Geschäftsführer, Schöneberg, Fregestraße 70 Gartenhaus (Post Friedenau)“.
  51. Landeskartenwerk: Gebäudealter 1992/1993
  52. Blick entlang der Kaiserallee (? Bundesallee) nach Süden
  53. berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf: Kinos
  54. Eröffnungsinserat in: Vossische Zeitung, Morgen-Ausgabe, 27. März 1927, S. 25
  55. Arne Sildatke: Dekorative Moderne: Das Art Déco in der Raumkunst der Weimarer Republik. LIT Verlag, Münster 2013, ISBN 978-3-643-12293-3.
  56. Homepage des Kinos Bundesplatz
  57. Kaiserplatz. In: Berliner Adreßbuch, 1913, V., S. 519. „Kaiserplatz 14: Eigentümer ist der Kaufmann J. Hänel aus Friedenau, 27 private und gewerbliche Mieter“ (Nachbarhaus ist Kaiserplatz 12a von Baumeister Wagner. 1905/4478: Neubau von Maurermeister Lange an der Ecke Ringbahnstraße. 1906/4787: Neun Mieter, darunter Gastwirt Rohr.).
  58. Erbaut in den 1910er Jahren
  59. Gewerbetreibende. In: Berliner Adreßbuch, 1917, V., S. 611.
  60. Kaiserplatz. In: Berliner Adreßbuch, 1925, IV., S. 1389. „Kaiserplatz 14/ Wexstraße 31 gehört der Deutsch-Holländischen Grunderwerb, unter den elf Mietern: Savoy Film Comp GmbH und die Pelzmoden B. Lazarsfeld & Co.“ (Kaufmann Herbert Polke, Badensche Straße 13, II. Stock // E. Wolff nicht eindeutig zuzuordnen.).
  61. Schönstedt. In: Berliner Adreßbuch, 1937, I., S. 2484. „Kaufmann Willy Schönstedt, Wilmersdorf, Bergheimer Platz 1“.
  62. Bilder des Bundesplatz-Kino: 1957, 1985, 2010
  63. Eva-Lichtspiele.de: Blissestraße 18 10713 Berlin
  64. kinokompendium.de: Beschreibung zum Bundesplatz Kino
  65. Bilder von der Außenansicht, dem Foyer und dem Saal von 2012
  66. Das Filmprogramm in bundesplatz-kino.de
  67. a b Berlin 1:5000: Kurfürstendamm Ecke Cicerostraße Die Cicerostraße teilt die Ortsteile.
  68. WoGa = Wohn-/Geschäftsbebauung: Südlich des Lehniner Platzes entstand ein Gebäudeensemble, das alle Funktionen einer Stadt auf kleinem Raum vereinen sollte, neben Wohnhäusern, eine Ladenstraße, ein Café-Restaurant und ein Kabarett-Theater. Markantestes Bauwerk des Ensembles ist das Kino Universum, ein Uraufführungskino der Ufa (Universum Film AG) mit 1800 Sitzplätzen, dessen weit ausladende, hufeisenartige Form mit ihrem hoch auf der Front thronenden Lüftungsschlot wie ein riesiger Schiffskiel in den Kurfürstendamm ragt. Nach Schaubuehne.de: Architektur 1928
  69. berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf: Kinos
  70. Kino im Kassenraum. In: Der Spiegel. Nr. 8, 1948 (online).
  71. Der Kinobesitzer Johannes Betzel soll seine Kinokarten nicht immer ganz legal verkauft haben, wie ein Artikel im Spiegel in seiner Ausgabe vom 8.6.1950 berichtet. Auch die Vermarktung seines Kinos soll 1951 Stein des Anstoßes gewesen sein, als er hübsche Mädchen mit Zettelchen und flotten Sprüchen losschickte. Johannes Betzel. In: Der Spiegel. Nr. 23, 1950 (online). Jeder Herr einen Fuffziger. In: Der Spiegel. Nr. 44, 1951 (online).
  72. Gerhard Fritsche (* 27. September 1916 in Berlin; † 4. November 1965 in Leverkusen) war ein deutscher Architekt. Von 1936–1938 absolvierte er ein Studium der Architektur und begann seine Arbeit von 1938–1940 im Architekturbüro Dr. Rudolf Kühn. Von 1946–1950 war er an Bauprojekten mit seinem Vater Max Fritsche beteiligt. 1950 eröffnete er sein erstes eigenes Architekturbüro in Berlin. Von 1951–1961 war er an 17 Kinoprojekten und mehreren Geschäftsbauten beteiligt. 1961 zog er nach Düsseldorf und verstarb 1965 in Leverkusen. Im September-Oktober 2014 war ihm eine Ausstellung im Studentendorf Schlachtensee gewidmet. seine Beteiligungen an Kinobauten
  73. WOGA-Komplex & Universum-Kino & Schaubühne & Kabarett der Komiker
  74. Architektur des Mendelsohn-Baus
  75. Die Uhlandstraße war fortlaufend nummeriert und gehörte zu diesem Zeitpunkt postalisch mit Hausnummer 27–57, 143–175 und 177 zu Berlin W15, 1–25 und 178–197 Charlottenburg Postamt 2, 58–142 Post Wilmersdorf, politisch gehörten 1–25, 27–53 und 165–197 zur Stadt Charlottenburg, 38–163 zu Berlin-Wilmersdorf, jedoch 26, 34–37, 164 und 176 existieren nicht. Die Pariser Straße gehörte politisch zu Wilmersdorf und postalisch zu Berlin.
  76. Uhlandstraße 48. In: Berliner Adreßbuch, 1912, III., S. 888. „Berlin W15, Eckhaus siehe Pariser Straße 14b: Eigentümer ist der Rentier Hugo Seligsohn der im I. Stock wohnte, Verwalter war O. Felting, im Folgejahr der Portier Deutschmann. Im Haus gab es zehn Miet(wohn)parteien. Für die Pariser Straße 14b ist der Vertreter W. Silberstein und die verwitwete Hauptmann M. von Wartenberg eingetragen. Hugo Seligmann ist 1912 im Einwohnerteil fett/ latein gesetzt und so als „handelsgerichtlich eingetragen“ gekennzeichnet. Auf Grundstück 48 steht 1902 (III. Theil, S. 668) der Neubau von Kaufmann Seligsohn, Passauer Straße 2, das Haus Pariser Straße 14b mit zwei Mietern ist erstmals für 1903/2891/ notiert.“ (Im Straßenteil sind nur Bewohner notiert.).
  77. Einwohner: Schwarzkopf. In: Berliner Adreßbuch, 1923, I., S. 2999. „FrauBertha Schwarzkopf, Pariser Straße 17/18. Für 1925/3060 ist sie als Kinobesitzer ausgewiesen mit der Wohnung in Berliner Straße 18 III. Stock.“ (Seligsohn ist Bewohner, nicht mehr der Eigentümer.).
  78. Windler. In: Berliner Adreßbuch, 1927, I., S. 3784. „Kaufmann J. Heinrich Windler, Wilmersdorf, Laubacher Straße 31 II. Stock. // 1928/3867: J.H. Windler als Generalvertreter in SW19 Seydelstraße 14.“ („Max Wolff“ ist ein häufiger Name, so ist die Zuordnung auch als Kaufmann nicht möglich.).
  79. Uhlandstraße 48. In: Berliner Adreßbuch, 1928, IV., S. 1043. „←Ludwigkirchstraße→ 47: 20 Mieter, darunter im I. Stock wohnt Privatiere Martha Wolff. // 48: Hauseigentümer ist Kaufmann M. Bernard in Spanien, unter den elf Mieter: Corso-Lichtspiele, Rentier Hugo Seligsohn. ←Pariser Straße?“ (Auch 1929/6434 Corso-Lichtspiele unter Uhlandstraße 48 aufgenommen.).
  80. Landeskartenwerk Gebäudealter Legende: Karree Uhland-/ Pariser Straße/ Ludwigkirchplatz /-straße erbaut 1900 bis 1918, aber Eckbebauung: erbaut 1946/1961.
  81. Berliner Börsen-Courier Nr. 204 (Memento vom 27. Januar 2017 im Internet Archive): Besteuerung der „Kientöppe“ in Wilmersdorf. 1. Mai 1912.
  82. Ministerialblatt für die innere Verwaltung, 1912, S. 260–266. (Memento vom 27. Januar 2017 im Internet Archive): „Die neue Polizeiverordnung, welche der Entwicklung der Kinematographen-Theater und den Fortschritten der Technik in der Richtung einer Verringerung der Feuersgefahr kinematographischer Vorführungen Rechnung trägt, kann künftig an Stelle der alten Verordnung als Muster für den Erlass von Polizeiverordnungen über die Feuersicherheit kinematographischer Vorführungen dienen.“
  83. Auf der Webseite allekinos.com/berlin.htm ist auch der Name Nikki-Lichtspieltheater für das Kino in Spichernstraße 20 erwähnt.
  84. Einwohner Berlins und seiner Vororte. In: Berliner Adreßbuch, 1918, I., S. 409. „Auguste Dadien, Deutsche Lichtspiele, W50, Spichernstraße 20 Erdgeschoss. // Im Adressbuch 1915 noch kein Eintrag, zumal folgend zunächst die männliche Form Kinobesitzer. 1916/477 I. Teil Seite 427: Dadien, Aug., Kinobes., SO36, Cottbusser Ufer 25a I. Stock. // 1917/443: Geschäftsinhaberin Auguste Dadien, Schmargendorf Ruhlaer Straße 27 III. Stock // (1918/4405) Im Straßenteil III, S. 779: Spichernstraße 20: Hauseigentümer (auch 21) ist die Spichernhaus GmbH. Im Haus 20: Depot-Verwaltung der Artillerie-Prüfungs-Kommission, Auguste Dadien mit Deutsche Lichtspiele, Hennigsen & Neuberg Holz engros, Hauswart Käding und Schuhmacher Schulz.“ (Die Angabe mit Stockwerk bezog sich auf den Wohnsitz. Im Adressteil sind nur Bewohner, Verwalter und Eigentümer aufgenommen.).
  85. Landeskartenwerk Gebäudeschäden 1945: Spichernstraße
  86. Das genaue Datum der Eröffnung konnte von Karlheinz Opitz (Betreiber seit 2006) nach intensiver Recherche in verschiedenen Archiven nicht festgestellt werden.
  87. Stenzelstraße. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins
  88. Augustastraße. In: Berliner Adreßbuch, 1910, V. (Dt. Wilmersdorf), S. 654. „?Wilhelmsaue→ 5–9: Baustellen ←Mecklenburgische Straße?“.
    * Augustastraße. In: Berliner Adreßbuch, 1912, V. (Berlin-Wilmersdorf), S. 767. „5/6: Neubau Architekt Kirte, 7: Neubau von Privatier E. Schneider aus Paulsborner Straße 12, 8 und 9: Baustellen“.
    * Augustastraße 7. In: Berliner Adreßbuch, 1913, V., S. 497. „Hauseigentümer ist Ingenieur E. Schneider, unter den Mietern und Nitzern: Roland-Lichtspiele Felix Wespe, Kaufmann Felix Wespe mit der Wohnung.“ (1913/2575 Teil I, S. 2558: „Roland Lichtspiele Felix Wespe“, Inh. Felix Wespe als „handelgerichtlich eingetragen“ markiert).
  89. Berlin 1:5000: Blissestraße
  90. a b c d berlin-audiovisuell.de: Beliebtes Familienkino feiert 2013 seinen 100. Geburtstag. 17. Juni 2013 in Berlin entdecken.
  91. Kinobericht zum Eva auf youtube
  92. aus: Michael Roeder, Weblog Klausenerplatz
  93. Im Teil V. der Berliner Adressbücher ist Felix Wespe mit kinematographischen Vorstellungen in den Roland-Lichtspielen durchgehend von 1913 bis 1921 aufgenommen. (1913/6187 + 1914/6339 + 1915/6228 + 1916/5897 + 1917/5871 + 1918/5559 + 1919/5493 + 1920/5545 + 1921/5871)
  94. Augustastraße 7. In: Berliner Adreßbuch, 1922, IV., S. 1218. „Hauseigentümer war 1920 und 1921 noch Ingenieur E. Schneider (aus Berlin, 1921 aus Blankenburg). 1922 ist es Frau E. von Streletzky aus der Jenaer Straße 16, unter den Mietern im Haus ist Felix Wespe lediglich als Kaufmann und die Roland-Lichtspiele sind nicht mehr aufgeführt.“ (Alfred Löwenthal ist im Einwohnerteil 1922/2011 nicht eindeutig zuzuordnen. In der Jenaer Straße 16 wohnen unter anderem der handelsrechtlich eingetragene Theaterdirektor „Josef von Streletzky“. 1923 als „Josef von Streletzky Finanz und Handel“.).
    *Augustastraße 7. In: Berliner Adreßbuch, 1923, IV., S. 1275. „Hauseigentümer sind die Fabrikanten Kurschanski und Himmelhoch aus Riga, der Verwalter ist der Kinobesitzer A. Löwenthal aus Berlin. Unter den Mietern ist neben Kaufmann B. Löwenthal auch Alfred Löwenthal, Lichtspiele. Im Einwohnerteil 1923/1987/: Alfred Löwenthal, Eva-Lichtspiele Wilmersdorf, Augustastraße 7.“ (1923/3561/: Kaufmann Felix Wespe wohnt nun Charlottenburg, Nordhausener Straße 8 IV. Stock.).
  95. Bilder auf Kino Wiki
  96. Gebäudeschäden 1945: Blissestraße
  97. Im Laufe von 23 Jahren, angefangen beim Kartenabreißer, war er in der Berliner Kinoszene aktiv. In den 2000er Jahren hatte er um ein geeignetes Objekt bemüht. So machte er sich in Friedrichshain und Kreuzberg mit zwei transportablen 35-mm-Projektoren auf die Suche nach einer geeigneten Spielstätte.
  98. Zum Beispiel der Berliner Schauspieler Gunnar Möller, der 1940 im zarten Alter von 12 Jahren in einer Verfilmung des Märchens Hänsel und Gretel sein Filmdebüt gab und 1955 an der Seite von Liselotte Pulver in dem Film Ich denke oft an Piroschka die Hauptrolle spielte.
  99. Eva-Lichtspiele im Kinokompendium.de mit Bildern von Innen und Außen (2010/2013)
  100. Lauenburger Straße. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins Seit Juli 1947 Fechnerstraße, zuvor ab Mai 1937: Walter-Fischer-Straße.
  101. Gasteiner Straße 26. In: Berliner Adreßbuch, 1913, V., S. 507. „?Uhlandstraße→ ←Lauenburger Straße→ Gasteiner Straße 26: s.a.Lauenburger Straße 2a: Hauseigentümer sind Kaufmann Koch und Architekt Kunze, zehn Mieter // 27: Neubau. Zuvor für die Uhlandstraße 83/84 parterre ist im Einwohnerteil 1913/3255 der Kinematographenbesitzer Josef Umlauf für die Mannheimer Straße 43 parterre aufgenommen. // 1914/3326/ unter dieser Adresse als Betriebsleiter; als Kinematographenbesitzer ist Conrad Umlauf aus Neukölln Hermannstraße 55 eingetragen. // 1915/3287: Fabrikarbeiter Konrad Umlauf, Neukölln Hermannstraße 55. Josef Umlauf fehlt im Einwohner- und Straßenteil. // 1916/3101: Buchbinder Conrad Umlauf, Neukölln Hermannstraße 55 IV. Stock. Kaufmann Josef Umlauf, Uhlandstraße 103 und ist im Gewerbeteil 1916/5897/ mit kinematographischen Vorstellungen aufgenommen. // 1917/5871: Laut Gewerbeteil betreibt Josef Umlauf kinematographische Vorstellungen. 1917/3081 im Einwohnerteil: Kinobesitzer Josef Umlauf in der Uhlandstraße 103, im Straßenteil 1917/5860/ als Theaterbesitzer. // 1918/2953 Kaufmann Josef Umlaufs Wohnung ist Uhlandstraße 103. // 1919/2932: Kaufmann Josef Umlauf, Uhlandstraße 103 II. Stock. Gleiches in 1920/5491 und 1921/3224“ (Im Einwohnerteil sind jener Zeit nur handelsgerichtlich eingetragene Firmen, im Häuserteil Bewohner eingetragen.).
  102. Zur Deutung der drei Buchstaben G.L.U. liegt keine Erklärung vor. Wahrscheinlich: „Garsteiner Lichtspiele Umlauf“
  103. Einwohner Berlins: Laskus. In: Berliner Adreßbuch, 1924, I., S. 1712. „Hans Laskus, Kinobesitzer, Wilmersdorf, Lauenburger Straße 2a.“.
  104. Kino-Pharus-Plan Berlin: zum Kino-Adressbuch 1919, Berlin W35: G.L.U.-Lichtspiele bis 300 Plätze // Kino-Adressbuch-Verlag Max Mattisson Berlin SW681925: keine Markierung
  105. Kino-Adreßbuch 1924-25. Verlag Max Mattisson. Nach Kino Wiki: „G. L. U.-Lichtspiele Wilmersdorf. Gasteiner Straße 26 zurzeit geschlossen Inh: ‚Mais‘ Laskus“
  106. Charles Willy Kayser. In: filmportal.de. Deutsches Filminstitut, abgerufen am 3. Juli 2021.
  107. Vieweg im Einwohnerteil. In: Berliner Adreßbuch, 1936, I., S. 2827. „Kinobesitzer Hans Vieweg, Wilmersdorf, Gasteiner Straße 26“ (Bis 1935/2763 war Vieweg nicht im Berliner Adressbuch aufgeführt, auch nicht im Straßenteil 1934/4568/. Das Kino-Adressbuch gibt als Wohnsitz Berlin W 57, Steinmetzstraße 75 an.).
  108. Der Tagesspiegel: Der Tod kam aus der Luft.: „Vom 1. September 1939 bis zum 21. April 1945 heulten über 500 Mal die Sirenen, erlebte die Stadt 389 Luftalarme und 143 öffentliche Luftwarnungen oder Kleinalarme.“ 2. April 2013.
  109. Gebäudeschäden 1945
  110. Berliner Zeitung: Schwerster Luftangriff auf Berlin vom 18. März 1945. 17. März 2015.
  111. Landeskartenwerk Gebäudealter: Eckbebauung 1946–1961, die angrenzende Bebauung: 1962–1974
  112. Der Tagesspiegel: Interaktive Luftbildaufnahmen – Berlin 1928 und heute – eine Zeitreise per Mausklick. 25. April 2016.
  113. Landeskartenwerk: Gebäudealter Emser/ Pariser Straße: erbaut zwischen 1919 und 1932
  114. Pariser Straße 44. In: Berliner Adreßbuch, 1931, IV., S. 754. „?Sächsische Straße→ 42/43: 13-Parteienmietshaus. 44 gehört zu Emser Straße 40–47 ←Emser Straße→ ←Ludwigkirchplatz→ ←Pfalzburger Straße→ / Emser Straße 40–46: mehrere Firmensitze ←Düsseldorfer Straße→ //“ (Noch 1930 befanden sich auf dem Eigentum der Mosseschen Erben Tennisplätze von Tennisklub Borussia und Sportplatz Wintermärchen I).
  115. a b Botschaften: Slowakische Republik
  116. Streetview Emser Straße mit ehemaligem Kinoeingang
  117. Reichskino Adressbuch Band 13 (Verleihbezirk I Ostdeutschland): Emser-Lichtspiele Berlin-Wilmersdorf, Pariser Straße 44, Mitglied des Reichskinoverbandes, Gründung 1932. Spieltag: täglich, 500 Plätze, Tonfilmeinrichtung von Klangfilm, Mechanische-Musik-Anlage, Inhaber: Kurt Mietusch (Berlin-Wilmersdorf Konstanzer Straße 53) und Franz Tischler, Berlin-Charlottenburg 4 Walzstraße 11.
  118. Emser Straße 40/41. In: Berliner Adreßbuch, 1935, IV., S. 1275. „Eigentümer von Grundstück 40–46 ist Deutsche Realkredit GmbH. 40/41: Emser Lichtspiele, Massage Alberti, Evang. Zentralbank eGmbH, Installateur Garczarek, Strickwaren Gurski, Kaufmann Jacobowitz, Drogerie John, Frl. Markowitz, Dt.-Rum. Petroleum GmbH, Reichskohleverband, Wassermesser Vertriebs GmbH. 1934/5020: Emser Straße 40/41: nahezu die gleiche Nutzer: noch nicht Emser Lichtspiele, dafür 1935/5238/: Pariser Straße 44 „gehört zu Emser Straße 40–46“. 1936/5505/: Pariser Straße 44: Siehe auch Emser Straße 40/41: Eigentümer ungenannt, neun gewerbliche Nutzer./“.
  119. Emser Straße 40/41. In: Berliner Adreßbuch, 1937, IV., S. 1310.
  120. Pariser Straße 44. In: Berliner Adreßbuch, 1943, IV., S. 1374. „Pariser Straße 44 auch Emser Straße 40/41. Hauseigentümer: Deutsches Reich. Unter neun Mietern: Mietusch & Klee Lichtspiele. 1939/5645/: Mietusch & Klee Lichtspiele in Emser Straße 40/41. 1940/5819/: Mietusch & Klee Lichtspiele in Pariser Straße 44. 1940/2032/: Mietusch & Klee Lichtspielbetrieb W15 Pariser Straße 44.“.
  121. Gebäudeschäden am Ludwigkirchplatz
  122. Das Filmtheater 1984. (Stadler GmbH)
  123. Wohnblock 1932 von Paul Hetzer
  124. Kaiserallee 21. In: Berliner Adreßbuch, 1929, IV., S. 481. „Hauseigentümer war der Kaufmann A. Rabinowitsch. Es gab 20 Bewohner und gewerbliche Mieter. Zum Nachbarhaus 22 ist s. auch Trautenaustraße 4 angegeben.“.
  125. Kaiserallee 21. In: Berliner Adreßbuch, 1930, IV., S. 461. „Hauseigentümer sind Kaufmann Rabinowitsch aus London, Rentier J. A. Rabinowitsch aus Danzig, Verwalter ist A. Rabinowitsch (wohl Babelsberger Straße 50 I). Unter den 19 Mietern ist (erstmals) Hildegard Moll, Lichtspiele. 1930/2257 (Teil 1): Hildegard Moll, Lichtspiele, W15 Kaiserallee 21 Erdg., sie war im Vorjahr noch nicht im Einwohnerverzeichnis aufgeführt.“.
  126. Kaiserallee. In: Berliner Adreßbuch, 1934, IV.. „Kaiserallee 1–60 und 155–222: Verwaltungsbezirk IX Wilmersdorf (Ortsteil Berlin-Wilmersdorf), 61–154: Verwaltungsbezirk XI Schöneberg. Kaiserallee 21: Eigentümer die Kaufleute A. und J. Rabinowitsch (Ausland), Frau Moll ist nicht mehr im Haus notiert, auch nicht im Einwohnerverzeichnis. Fritz Staar ist mit den Wilmersdorfer Lichtspieltheatern Berliner Straße 166 und Güntzelstraße 57 eingetragen. Hugo Papajewski fehlt im Einwohnerverzeichnis.“.
  127. Landeskartenwerk: Kriegsschäden an der Trautenaustraße
  128. Kriegsschäden Hohenzollerndamm/ Sächsische Straße
  129. Der neue Film 79/1952
  130. Wiemer und Trachte-Bürohaus
  131. Nach den Recherchen von allekinos.com ist für die Bestandszeit 1910–1924 angegeben. Auf dem Kino-Pharus-Plan 1919 ist kein Kino mehr an der Ecke Augusta-/Berliner Straße eingezeichnet.
  132. 1909/5676: Augustastraße 1 an der Ecke Berliner Straße 129 (das Grundstück ist der Augustastraße 1 zugeordnet) gehört dem Baumeister Fritzsche, bezogen mit 23 Mietern, darunter der Gastwirt G. Struß, auch die Einkommensteuer Veranlagungskommission für den Stadtkreis Dt. Wilmersdorf. Das Mietshaus wurde nach 1905 auf dem Grundstück von Bäckermeister Schramm erbaut. Nummer 2 ist wohl 1909 noch unbewohnt im Eigentum von Fleischermeister Hofmann.
  133. Augustastraße 2. In: Berliner Adreßbuch, 1911, V., S. 745. „Das Haus im Eigentum der Architekten F. Korte und F. Liskow ist bereits durch deren Architektur-Bureau und 15 Mietern bezogen, darunter eine Weinhandlung, ein Kellner. 1911/6127: Kinotheaterbesitzer Hannowsky wohnt in der Holsteinischen Straße 46.“.
  134. Entsprechend der Recherche im Kino Wiki: „Die Lichtbilderbühne in der Augustastraße 2 Nähe Berliner Straße 129 soll von 1910–1924 bestanden haben. []… Es ist anzunehmen, dass der Betrieb als Kinematographentheater spätestens 1914 endete.“
  135. Die Angaben im Berliner Adressbuch legen nahe, dass die Lichtbilderbühne in der Augustastraße 1 bestanden hatte.
  136. Kinematographentheater. In: Berliner Adreßbuch, 1911, V., S. 755. „Im Einwohnerteil 1911/1004: Kinematographenbesitzer Ernst Hannowsky mit der Wohnung Holsteinische Straße 46 Gartenhaus III. Stock.“. / Kinematographentheater. In: Berliner Adreßbuch, 1912, V., S. 813. „E. Hannowsky, Augustastraße 1“.
  137. Augustastraße. In: Berliner Adreßbuch, 1912, V., S. 767. „?Berliner Straße→ Augustastraße 1: Eigentümer ist Dr. jur. Abrahamsohn vom Kurfürstendamm 105* 106. Unter den 21 Mietern Kinematographenbesitzer Hannowsky, auch die Einkommensteuer Veranlagungskommission für den Stadtkreis Dt. Wilmersdorf. // Nr. 2: Im Haus der Architekten Korte und Liskow sind elf Mieter benannt. Auch das Haus 3 gehört den beiden Architekten, das Mietshaus 4 liegt an der ←Wilhelmsaue?. Im Einwohnerteil 1912/1030 ist der Gastwirt und Kinobesitzer Ernst Hannowsky notiert, im Wilmersdorfer Gewerbeteil fehlt er als Gastwirt.“ (Für den Adressteil heißt es im Titel: „Verzeichniß der Straßen mit sämmtlichen Häusern und Bauplätzen nebst Angabe der Eigenthümer, Verwalter und Miether.“). // Einwohner: Hannowsky. In: Berliner Adreßbuch, 1912, I., S. 1032.
  138. Im Wilmersdorfer Gewerbeteil fehlte eine Unterscheidung von Gas- und Wasserinstallateuren und Installateuren für elektrisches Licht beispielsweise mit Kraft- und Schwachstrom-Konzession.
  139. Vergleiche dazu: bis 1912/6321: Holsteinische Straße 43 gehört zu Uhlandstraße 122 und ab 1913/6153: Holsteinische 45/46 Garten gehört zu Uhlandstraße 122. Zudem gehört das Wohnhaus 46 danach 51 dem Baumeister Reisse.
  140. Landeskartenwerk Gebäudeschäden 1945: Ecke Blisse-/ Berliner Straße zerstört
  141. Vergleiche dazu Straßenlage und Nummerierung: 1930/6572 – Augustastraße und 1943/5851 – Stenzelstraße
  142. Karte von Berlin 1:5000 (K5 – Farbausgabe): Blissestraße 2-6
  143. Karte von Berlin 1:5000 (K5 – Farbausgabe): Blissestraße 2-6
  144. Landeskartenwerk: Berlin um 1910
  145. Carl Stechert. In: Berliner Adreßbuch, 1905, I, S. 2055. „Carl Stechert Prachtsäle des Westens, W50 Spichertstraße 3, Inhaber ist Carl Stechert der Eigentümer des Grundstücks mit der Wohnung im I. Stock. Dazu Angaben im Straßenteil 1905/3446. Auch Gewerbeteil 1906/4012. 1900: Straßenteil III, S. 578:Spichernstraße 1–8 Baustellen von Kaufmann Rühm.“ (handelsgerichtlich eingetragene Unternehmen sind mit * oder in Latein/Fett-Schrift markiert.).
  146. Friedbergstraße. In: Berliner Adreßbuch, 1905, V., S. 45. „1900 wohnt Salo Rappaport in Berlin-W Augsburger Straße 63 parterre //# 1247 I. Theil S. 1227“.
  147. Salo Rappaport. In: Berliner Adreßbuch, 1909, I., S. 2124. „Kaufmann Salo Rappaport ist in Charlottenburg mit seiner Wohnung Gervinusstraße 6 Hochparterre und mit dem Kinematograph Theater lebender, singender, sprechender und musizierender Photographien in der Berliner Straße 107, s.a. Wilmersdorfer Straße 165 und Scharrenstraße 5 auf 1909/5123 eingetragen.“ (Dazu auch 1910/2230, sowie 1910/5295).
  148. Der Kinematograph 199/1910
  149. Rappaport. In: Berliner Adreßbuch, 1911, I., S. 2315. „Salo Rappaport, Kinematograph.-Theater, ‚Licht-Schauspiele‘, W50 Spichernstraße 3. Wohn. Charlottenbg, Gervinusstr. 6 T. Ch. 9375. // (Bruder?) Samuel Rappaport Kinematogr.-Theat, S. 42, Alexandrinenstr. 97. T: IV. 7903. // S. Rappaport auch noch in Charlottenburg Berliner Straße 107 als Kinematograph notiert. Unter den Charlottenburger Gewerbetreibenden mit kinematographischen Vorstellungen ist S. Rappaport für Berliner Straße 7, sowie V. Rappaport für Goethepark 26 auf Blatt 1911/5581 aufgeführt. Im Straßenteil ist S(alo) Rappaport mit einem Kinematographentheater in Goethepark 26 genannt.“.
  150. Spichernstraße 3. In: Berliner Adreßbuch, 1913, I., S. 3051. „Carl Stechert Pracht-Säle des Westens, W 50, Spichernstr. 3, T: Pfzb.2573. Jnh. Jda Stechert, geb. Herold. 77 1914/2449: „Prachtsäle des Westens“ Ida Stechert, Konzert-, Theater- und Gesellschaftsetablissement, W50, Spichernstraße 3, T.: Pfzb. 2573. Jnh. Frau Ida Stechert“.
  151. Gebäudeschäden 1945: Spichernstraße
  152. vergleiche dazu die Luftbildaufnahme von 1955 bei Google Earth
  153. Berlin 1:5000: Gebäudelage Spichernstraße 2016
  154. Landhausstraße 1. In: Berliner Adreßbuch, 1925, IV., S. 1393. „gehört zu Trautenaustraße 18 > Eigentümer ist Rentier Weißbrem, Ausland; 18 Mieter ←Landhausstraße→ ←Nikolsburger Platz?“.
  155. Berlin 1:5000: Lage am Nikolsburger Platz 2016
  156. Trautenaustraße 18. In: Berliner Adreßbuch, 1927, IV, S. 1464. „Eigentümer ist Kaufmann Steinmeier, unter den Mietern: „Lichtspiele Nicolsburger Platz““.
  157. Dorothea Hauser: Ansprache zur Stolpersteinverlegung in der Trautenaustraße und Einweihung der Gedenkstele am Nikolsburger Platz am 29. April 2012. www2.becker2011.de/uploads/hauser_stolpersteine_trautenaustr_29_04_2012.pdf
  158. Wilhelm Steindorff. In: Berliner Adreßbuch, 1937, I., S. 2710. „Kinobesitzer NO55 Greifswalder Straße 220. 1938/2798 … 1943/2973: Kinobesitzer Wilmersdorf Güntzelstraße 2. 1938/5587: ←Güntzelstraße→ Mietshäuser 13–17, Trautenaustraße 18: Kaufmann Steinmeier ist Hauseigentümer, neben 22 Mietern die „Lichtspiele am Nikolsburger Platz“.“.
  159. Landeskartenwerk Kriegsschäden: Nikolsburger Platz
  160. Berlin um 1940 (grau Mischgebiete, violett: Gemeinbedarfsflächen) Das Eckhaus ist hier mit Landhausstraße 1 nummeriert.
  161. Landeskartenwerk: Berlin um 1910: Ludwigkirchstraße, das Eckgrundstück und die Grundstücke entlang der Uhlandstraße sind als Mischgebiet ausgewiesen.
  162. Ludwigkirchstraße 6. In: Berliner Adreßbuch, 1910, III., S. 516. „Das Eckhaus ist mit der Uhlandstraße 46 verbunden. Hauseigentümer ist der Rentier Klette. Unter den 15 Mietern von Haus 6 eine Konfitürenhandlerin Glose, die Weinhandlung Kahn & Co., sowie das Herrenausstattungsmagazin Kochanke. Im Haus 46 sind unter den zehn Mietern die Weingroßhandlung Becker und die Konditorei Foerstemann.“ (Das Eckhaus war 1901 im Eigentum des Baumeisters Schrepler erbaut worden, 1902 gehörte es schon vermietet dem auswärtigen Weinhändler Klette.).
  163. Einwohner: Bart. In: Berliner Adreßbuch, 1913, I., S. 102. „F.-W. Bart Royal-Licht-Schauspiele, W15 Ludwigskirchstraße 6, Wohnung NW7 Dorotheenstraße 57. Für das Mietshaus des Rentiers Klette war der Mieter A. Barth, Lichtspieltheater notiert. Im Folgejahr wohnt August Wilhelm Bart im Parterre von Ludwigskirchstraße 6.“.
  164. Roth. In: Berliner Adreßbuch, 1918, I., S. 2338. „Kinobesitzerin Aranka Roth, Wohnung in Wilmersdorf Uhlandstraße 77 Gartenhaus.“.
  165. Ludwigkirchstraße 6. In: Berliner Adreßbuch, 1921, III., S. 528. „Hauseigentümer ist Kaufmann Baron, neben den 10 Mietparteien: Schönheit-Lichtspiele K. Vanselow. Aranka Roth war zu diesem Zeitpunkt Filmdisponentin und wohnt Uhlandstraße 77 Hinterhaus IV. Stock, diese Adresse ist auch für Vanselow notiert.“.
  166. Ludwigkirchstraße 6. In: Berliner Adreßbuch, 1922, IV., S. 565.
  167. „Schönheit“. In: Berliner Adreßbuch, 1922, I.. „Handelsgerichtlich eingetragen: Die Schönheit, Buch- u. Kunsthdlg., Karl Vanselow, Charlottenbg, Schillerstraße 114 T. Zweigstelle Wilmersdf, Ludwigkirchstr. 6, T. und Schönheit-Lichtspiele Karl Vaselow W15 Ludwigkirchstr. 6 T. Pfzb. 4494. Wobei (C/K)lara Rothe und Karl Vanselow zeitlich wechselnd Inhaber waren.“.
  168. Moritz. In: Berliner Adreßbuch, 1930, 1, S. 2243. „Ob.-Ing. Johannes Moritz, W15 Xantener Straße 18 Gartenhaus IV. Stock.“.
  169. Ludwigkirchstraße 6. In: Berliner Adreßbuch, 1936, IV., S. 1332. „Hauseigentümer sind die Kaufleute Gebr. Stettner aus Berlin, zwölf Mieter und die L.K. Lichtspiele. // Kaufmann Horst Klee, Charlottenburg Leibnizstraße 87 (S. 1266) // Kaufmann Kurt Mietusch, Charlottenburg Wilmersdorfer Straße 95“.
  170. L.K. In: Berliner Adreßbuch, 1943, I., S. 1958. „Handelgerichtlich eingetragene Firma ‚Kurt Mietusch Lichtspielbetriebe‘, Sitz: W15 Emser Straße 40–46; Wohnung: Charlottenburg Wilmersdorfer Straße 95 // Ludwigkirchstraße 6: R. Niebusch, Kino // Pariser Straße 44: Mietusch & Klee, Lichtspieltheater // Charlottenburg Wilmersdorfer Straße 95: Kinobesitzer K. Mietusch, Lichtspieltheater K.H. von Riffelmann und weitere 31 Mieter.“.
  171. Karte von Berlin 1:5000 (K5 – Farbausgabe)
  172. berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf: Stolpersteine Ludwigkirchstraße 6
  173. Bergheimer Straße. In: Berliner Adreßbuch, 1930, IV. (Ortsteil Wilmersdorf), S. 1433. „Bergheimer Platz: ←Laubacher Straße→ Marienkirche // Bergheimer Straße: ←Bergheimer Platz→ ←Laubacher Straße→ Baustellen ←Südwestkorso→ Baustellen ←Bergheimer Platz→ // 1931/6284: Bergheimer Straße (1 und 3: Post Berlin-Friedenau) ←Bergheimer Platz→ 1 und 3: Eigentümer Katholischer Sammelverein Friedenau, Verwalter Hausmeister Sawatzki, Haus 1: Kaplan Mahlich, Pfarrer Menzel, Prof. Meßmann, Haus 3: Regierungs-Baumeister Alys, Haus 5 und 7: Heimstättensiedlung (Siegburger Straße 2/3) mit je 15 Mietern ←Südwestkorso?, Gegenseite noch unbebaut.“.
  174. Gemeindehaus & Pfarrhaus
  175. Berlin 1:5000: Grundstücke am Laubacher Platz
  176. Lichtspieltheater. In: Berliner Adreßbuch, 1934, II., S. 329.
  177. Keidel. In: Berliner Adreßbuch, 1938, I., S. 1267. „Kinobesitzer Paul Keidel, SW61 Hagelberger Straße 61“.
  178. Bergheimer Straße 1. In: Berliner Adreßbuch, 1939, I., S. 1327. „Linke Seite: 1 und 3: Eigentümer: Kathalischer Sammelverein Friedenau, Rheingau-Lichtspiele GmbH, dazu Schallehn & Co. Lichtspiele, sowie Heilgymnastik Ackermann, Aufwärterin Marx, Kaplan Hillar, Pfarrer Menzel, Küster Sawatzki. 1939/2532: Werner Schallehn Lichtspieltheater, Lankwitz Corneliusstraße 2a, handelsgerichtlich eingetragen: Schallehn & Co. Lichtspiele Bergheimer Straße 1. 1939/1737: Kaufmann Max Leschonski, O34 Warschauer Straße 66“.
  179. Der Kinematograph 201/1910
  180. Wegen der Ost-West liegenden Gasteiner Straße war ausschließlich die „Nordwest-Ecke“ zu bedenken. Landeskartenwerk: Berlin um 1910
  181. Landeskartenwerk: Karte von Berlin 1:5000 (K5 – Farbausgabe). Zur Straßenbenennung vergleiche die Stadtpläne aus den vergangenen Jahren auf histomap-berlin.de: Suche nach 10717 Uhlandstraße > 90
  182. Landeskartenwerk: Gebäudeschäden 1945
  183. 1910/5919: Uhlandstraße 89/90: Baustellen ←Lauenburger Straße→ ←Gasteiner Straße→ // 1911/6144: 89/90 auch Lauenburger Straße 4/5: Mietshaus Architekt Roch ←Lauenburger Straße→ ←Gasteiner Straße→ // 1913/6175: 89/90 auch Lauenburger Straße 4/5: Mietshaus Architekt Roch ←Lauenburger Straße→ ←Gasteiner Straße?
  184. Uhlandstraße 89.90/ Lauenburger Straße 5. In: Berliner Adreßbuch, 1912, V., S. 803. „Eigentümer P. Meßmer, Verwalter Portier Dziomba, Mieter: Fleischerei Hönigk, Putzhändlerin Lorenz, Reg.-Baumeister Naumann, Pensionat Isidora Perquerel, Architekt Roch, Spez.Arzt Salomon, Theaterbesitzer Felix Wespe. // 1913/6175: Veränderung bei den Mietern: Es zog eine dependamce der Deutschen Bank ein. Eingezogen ist zudem die Privatiere Hönatsch, Tiefbauunternehmer Lange, Direktor W. Rott Pianomagazin, nicht mehr unter den Mietern Wespe, die Putzhändlerin, sowie Baumeister Naumann und Architekt Roch. // 1912/3347: Theaterbesitzer Felix Wespe: Uhlandstraße 89/90 parterre, Wohnung Lauenburger Straße 18 Gartenhaus, II. Stock. // 1913/3412: Kaufmann Felix Wespe: Wilmersdorf Augustastraße 7. siehe Roland-Lichtspiele Fritz Wespe. // 1913/2575: Roland-Lichtspiele Fritz Wespe (handelsgerichtlich eingetragen) Wilmersdorf Augustastraße 7, Inh. Felix Wespe.“.
  185. Projekt bei Architekten Autzen & Reimers
  186. Karte von Berlin 1:5000 (K5 – Farbausgabe): Rüdesheimer Lichtspiele
  187. Homburger Straße 12. In: Berliner Adreßbuch, 1916, V., S. 508. „?Spessartstraße→ ←Aßmannshausener Straße→ 12 dazu Aßmannshausener Straße 13: Eigentümer Baugeschäft Fröhlich, neun Mietparteien. Baustellen ←Hochheimer Straße→“ (1917/730: Baumeister Walter Fröhlich, Homburger Straße 12 // 1919/695 + 1921/785: Walter Fröhlich Baumaterialien und Bauunternehmung, Homburger Straße 12 III. Stock // 1925/6084 Der Hauseigentümer ist Kaufmann Lewinstein aus Königsberg und Kaufmann Fröhlich sein Mieter.).
  188. a b Gebäudeschäden 1945: Homburger Straße
  189. Mietshaus Aßmannshauser Straße 13 Homburger Straße 26
  190. Einträge im Berliner Adressbuch: 1929/6808: Hauseigentümer der Hombacher Straße 12 ist der Zigarettenfabrikant Massary aus Berlin, Walter Fröhlich ist noch Mieter. Die Aßmannshausener Straße 13 gehört noch zur Homburger Straße. // 1931/3368: Ingenieur Josef Steinberg wohnt Augustastraße 7. Kaufmann Georg Steinberg, Wilmersdorf Homburger Straße 12. Walter Fröhlich ist kein Mieter mehr. // 1931/6305: In der Homburger Straße 12 der A. und B. Schlochauer aus Charlottenburg sind 18 Mietparteien notiert: darunter Rüdesheimer Lichtspiele, Kaufmann G. Steinberg. // 1934/5033: Eigentümer von Homburger Straße 12 ist der Rentier Schluchtenberg aus Tempelhof Parkstraße 2, zwar wohnt noch Kaufmann G. Steinberg, die Rüdesheimer Lichtspiele sind nicht gesondert eingetragen.
  191. Datenbank jüdischer Gewerbebetriebe in Berlin 1930–1945
  192. Film-Echo 5/1957
  193. vergleiche dazu: Histomap Berlin. Karte 4145 aus den Jahren 1943 und 1950: Blissestraße 34, 36, 38/40.
  194. aus: Michael Roeder: Weblog Klausenerplatz Dieser Nachweis bezieht sich auf das Eva-Kino, das auch in der Blissestraße liegt. Richiger Nachweis: http://blog.klausenerplatz-kiez.de/archive/2013/08/11/strassen_und_platze_blissestra
  195. Bilder des Savoy Straßensituation 1957 und 2013, Kasse und Saal Der Nachweis ist tot. Die erwähnten Bilder sind in der vorhergehenden Fußnote bereits enthalten.
  196. Tageszeitung „Der Westen“: „Die Ufa eröffnet am Dienstag, dem 14. Dezember 1943, in Wilmersdorf, Wilhelmsaue 112, das neue Ufa-Theater Wilhelmsaue mit dem Bavaria-Film ‚Die Reise in die Vergangenheit‘.“
  197. „Auch die Unterhaltung ist [1942] staatspolitisch wichtig, wenn nicht sogar kriegsentscheidend.“ Zitat von J. Goebbels am 8. Februar 1942.
  198. Weitere Angaben im Web-Text: Straßen und Plätze: Wilhelmsaue 112 – Kino für zwei Tage
  199. Erste Kirche Christi, Wissenschafter (Gemeindehaus und Kirche der Christian Science)
  200. Uhlandstraße 83/84. In: Berliner Adreßbuch, 1911, V., S. 745. „Im Mietshaus der Speditition Franzkowiak sind 15 Mieter, darunter auch der Kinobesitzer Josef Umlauf genannt. 1905/4481: ←Güntzelstraße→ 74, 75 Mietshäuser; 76, 77: Baustellen; 78: Baurat Gerard; 79/80, 81/82: Mietshäuser; 83–87: Baustellen von Rentier Wrede; 88: Mietshaus; 89/90: Zimmerplatz ←Lauenburgerstraße→ ← ←Garsteinerstraße→“.
  201. Kinobesitzer Josef Umlauf, Uhlandstraße 83–84: 1911/6154 + 1912/6352 / Im Folgejahr war er umgezogen: 1913/6187: Umlauf, Mannheimer Straße 43
  202. Berliner Straße. In: Berliner Adreßbuch, 1910, V. (Dt.-Wilmersdorf), S. 657. „?Babelsberger Straße→ 163/164: Grundstück von Bildhauer Schirmer, 165: Gärtner Rüster ←Schöneberger Feldmark→ ←Grunewaldstraße→ // 1911/6118, 1912/6311“.
  203. Ein neues grosses Kino und Café (Memento vom 12. Februar 2017 im Internet Archive). In: Berliner Börsen-Courier, 29. Januar 1912, Nr. 47
  204. Berliner Straße 166. In: Berliner Adreßbuch, 1913, V.(Berlin-Wilmersdorf), S. 502.
  205. a b Berliner Börsen-Courier: Eine Kinematographensteuer in Schöneberg (Memento vom 12. Februar 2017 im Internet Archive). 23. Dezember 1911, Nr. 601. / Berliner Börsen-Courier: [www.earlycinema.uni-koeln.de/documents/view/175 Die Schöneberger Kinematographensteuer genehmigt]. 21. Februar 1912, Nr. 87. // „Eine Erhöhung der Kino-Eintrittspreise in Schöneberg hat die Schöneberger Kinematographensteuer zur Folge gehabt. Der grosse Betrag der Steuer wird auf das Publikum abgewälzt. Der Preisaufschlag beträgt für die billigsten Plätze zehn Pfennig und steigt bis zu 40 Pfennig.“
  206. Berliner Börsen-Courier: Berlins neue Steuerpläne (Memento vom 12. Februar 2017 im Internet Archive) vom 2. November 1912, Nr. 516: „Diese Vororte, besonders Wilmersdorf, treiben eine ausgesprochene Politik, die reichen Steuerzahler aus Berlin herauszuziehen.“
  207. Berliner Straße 166. In: Berliner Adreßbuch, 1914, V., S. 516. „1914/1869: handelsgerichtlich eingetragene Firma „Lichtspielhaus Wittelsbach am Bayrischen Platz Sattler & Eisner“ für Wilmersdorf Berliner Straße 166 // 1914/631: Direktor Dave S. Eisner in Wilmersdorf Berliner Straße 166 // 1914/2719: Kaufmann Oscar Sattler, Schöneberg Salzburger Straße 7 I. Stock“.
  208. Berliner Börsen-Courier: Der Widerstand gegen die Filmkonvention gebrochen (Memento vom 12. Februar 2017 im Internet Archive). 26. Oktober 1912, Nr. 505
  209. Friedrichstraße 235. In: Berliner Adreßbuch, 1918, III., S. 250. „Friedrich-Wilhelm-Passage (auch Wilhelmstraße 13): Hauseigentümer: Stieglersche Erben: 14 Firmen der Filmbranche auch die National-Film GmbH, dazu sieben sonstige Mieter // 1919/3794: 226 im Eigentum der Borchardtschen Erben: Sattler & Eisner Filmvertrieb sowie Centra-Filmvertieb GmbH, und weitere sonstige gewerbliche Mieter“ (Dave Eisner nannte sich 1918 „Filmfabrikant“. Oskar Sattler war Kaufmann).
  210. Kinematographische Vorstellungen. In: Berliner Adreßbuch, 1919, V., S. 533.
  211. Wittelsbach-Theater Joseph Streletzky. In: Berliner Adreßbuch, 1920, I., S. 3116. „handelsgerichtlich eingetragene Firma in der Berliner Straße 166 // 1920/2810: Theaterdirektor Josef Streletzky, Wilmersdorf Jenaer Straße 16. // 1920/5494: Eigentümer der Berliner Straße 166 ist Josef von Streletzky, der hier sein Theater betreibt, Wild und Geflügel Müller, Konfitüren Zäpernick“ (1921/5819 Streletzky Hausbesitzer und Theaterdirektor.).
  212. von Streletzky. In: Berliner Adreßbuch, 1930, I., S. 3379. „Theaterdirektor Josef von Streletzky, Wohnung Jenaer Straße 16 und J.v.Streletzky & Co., Sitz Wilmersdorf Jenaer Straße 16“ (Kaufmann Dave S. Eisner, W 30 Münchener Straße 14 Erdg. / Oscar Sattler Export, Schöneberg Erfurter Straße 2 II. Stock / Im Bayerischen Platz 2 ist das Café und Restaurant von Oskar Aberbach.).
  213. Im Adressbuch steht die undeutlich lesbare Schreibung Zinische, Cines folgt aus anderen belegen.
  214. Berliner Straße 166. In: Berliner Adreßbuch, 1922, IV., S. 1224. „Eigentümer: Dt. (?)Zinische Ges. aus Berlin; Mieter: Wild Reydert, Wittelsbach-Theater, Konfitüre Zäpernick. // 1922/3301: Einwohner: Bankier Josef von Strelitzky, Jenaer Straße 16. 1922/558: Deutsche Cines-Gesellschaft mbH, Films, SW48 Friedrichstraße 11 I. Stock // 1922/1983: Architekt Georg Lischka, Schöneberg Martin-Luther-Straße 46“ (zeitweise ist die Besitzerin des Nachbargrundstückes als Eigentümer aufgeführt.).
  215. Laut Angabe auf Kino Wiki
  216. Der Kinomatograph 767/30. Oktober 1921
  217. Es gab eine Cito-Verlagsgesellschaft und die Cito-Film GmbH, die Beziehung zur Cines bleibt jedoch offen. Lemma. In: Berliner Adreßbuch, 1923, I., S. 500. „Deutsche Cines-Gesellschaft mbH, Films, Friedrichstraße 11 I. // 1923/493: Cito-Verlagsgesellschaft mbH, NW 6 Karlstraße 31 Hinterhaus Erdg. // 1924/417 Cito Film GmbH Einkaufsbüro Friedrichstraße 250 // Cito-Verlagsgesellschaft mbH, NW 6 Karlstraße 31 Hinterhaus Erdg.“.
  218. Einwohner Berlins. In: Berliner Adreßbuch, 1926, I., S. 1473. „Geschäftsführerin Frieda Kanowski, geb. Koschik, SW68 Zimmerstraße 50“.
  219. Berliner Straße 166. In: Berliner Adreßbuch, 1926, IV., S. 1408. „←Babelsberger Straße→ 163/164 zu Babelsberger Straße 52, 165: Haus der Frau Grochtmann: Magistrat-Rat Grochtmann, 166: Eigentümer Wittelsbach-Palast, dazu Blumen Maurisio, Konfitüren Zäpernick ←Schöneberger Feldmark→ ← ←Grunewaldstraße→ // 1925/6068: Berliner Straße 166: Eigentümer Frau Grochtmann aus Nr. 165; Nutzer: Wittelsbach-Theater, Lebensmittel Rehdert, Konfitüren Zäpernick“.
  220. filmportal.de: Besondere Kennzeichen. Deutschland 1929, Spielfilm
  221. Berliner Straße 166. In: Berliner Adreßbuch, 1934, IV., S. 1277. „Eigentümer ist Kinobesitzer Fritz Staar, Atrium Lichtspiele“.
  222. Landeskartenwerk: Gebäudeschäden 1945: Berliner Straße 166
  223. Lichtspieltheater. In: Amtliches Fernsprechbuch für Berlin, 1941, S. 448.
  224. Kopfgröße 14 mal 17 Meter. In: Der Spiegel. Nr. 24, 1950 (online).
  225. Die angegebenen Adressen beziehen sich auf die aktuellen Daten. Die einstigen Kinoadressen sind im Text vermerkt. Entsprechend der Bezirksreform aus dem Jahr 2001, unabhängig von historischen Lagen und Zuordnungen.
  226. aus: Karl-Heinz Dittberner: Grunewald — Kleine Geschichte(n)
  227. Landeskartenwerk: Gebäudeschäden 1945 Lassenstraße
  228. In www.allekinos.com wird auf das Buch Kinoarchitektur in Berlin verwiesen, worin sowohl der zeitweilige Name Pax als auch 1960 als Jahr der Schließung genannt ist. „[…] aber auch dafür habe ich keine entgültige [sic!] Bestätigung.“
  229. Kino Wiki: zur Person Johannes Betzel
  230. Bilder der Gebäude von Rainer Hoffmann auf allekinos.com
  231. Westfälische Straße 35. In: Berliner Adreßbuch, 1912, V., S. 805.
  232. Otto Saewe. In: Berliner Adreßbuch, 1913, I., S. 2650.
  233. Viele Eckwohnhäuser Berlins aus den Jahren um 1900 haben eine abgeschrägte Straßenecke mit dem Eingangstür an der so (wenigstens im Erdgeschoss) gebildeten Hausfläche.
  234. Gebäudeschäden 1945
  235. Landeskartenwerk Berlin 1:5000: Westfälische Straße 35
  236. Der Kinematograph Nr. 982, 13. Dez. 1925
  237. Kurfürstendamm. In: Berliner Adreßbuch, 1926, IV., S. 1435. „152: Eigentümer ist die Orenstein & Koppel Signalbau. Bei den 18 Mietern: zwei Geschäftsführer, fünf Kaufleiute und ein Prokurist. ←Cicerostraße→ 153–156: Baustellen, ←Albrecht-Achilles-Straße?“.
  238. Versteigerung Wohnungseinrichtung M. F.: Kurfürstendamm 152 (Eckhaus am Lehniner Platz); 2. Oktober 1928
  239. Thurmann. In: Berliner Adreßbuch, 1927, I., S. 3507. „Paul Thurmann & Co. GmbH, Lichtspiele Charlottenburg Kurfürstendamm 71 (Post Halensee)“ (Im Vorjahr Kaufmann Paul Thurmann, Charlottenburg, Roscherstraße 1 III.Stock.).
  240. Joachim-Friedrich-Straße. In: Berliner Adreßbuch, 1929, IV., S. 1452 (1929/1458 Teil I, S. 1449: Kaufmann Julius Huppert, W 30 Schwäbische Straße 20).
  241. Kinodaten bei Kino Wiki. „1931 hießen sie wohl kurzzeitig Kamera Lichtspiele.“
  242. Kriegsschäden am Lehniner Platz
  243. Landeskartenwerk Gebäudealter: hier hellbraun für Baujahr 1962–1974
  244. Georg-Wilhelm-Straße. In: Berliner Adreßbuch, 1913, V., S. 508. „3–4: Baustellen, 5: Eigentümerin Handelsgesellschaft für Immobilienwerte GmbH. Unter den 35 Mietern mehrere Immobilienunternehmen und insbesondere die „Lichtspiele Georg Wilhelm GmbH“ und Geschäftsführer Moeck // 6, 7–11, 12: Mietshäuser, 13: Baustelle ←Heilbronner Straße?“ (Nach Kino Wiki für 1918: (wohl auch) Mercedes-Film GmbH.).
  245. Eintrag im Berliner Adressbuch 1915/1852: Der Architekt der Wittelsbach-Lichtspiele in Berliner Straße 166 war auch für die Lichtspiele Wittelsbach GmbH.
  246. 1927: kein passender Eintrag unter Georg-Wilhelm-Straße 5.
  247. Moeck. In: Berliner Adreßbuch, 1913, I., S. 2066. „Geschäftsführer Friedrich Moeck, Georg-Wilhelm-Straße 5, Hinterhaus Parterre“.
  248. Georg-Wilhelm-Straße 5. In: Berliner Adreßbuch, 1919, V., S. 491. „Mietshaus 5: Eigentümer ist Kaufmann P. Wolf, unter den 25 Mietern M. Seidenbeck, Lichtspiele.“ (Im nachfolgenden Adressbuch nicht mehr aufgenommen.).
  249. Kino Wiki: Kinodaten 1917/1918 unter Berlin-Halensee
  250. Landeskartenwerk: Gebäudeschäden 1945 am Henriettenplatz
  251. a b Gebäudeschäden 1945: nahe Kurfürstendammbrücke
  252. Peter-Alexander Bösel: Der Kurfürstendamm: Berlins Prachtboulevard. S. 46/47. Online in der Google-Buchsuche
  253. Kurfürstenpark. In: Berliner Adreßbuch, 1919, V. (Berlin-Wilmersdorf), S. 506.
  254. Einwohner. In: Berliner Adreßbuch, 1919, I., S. 2881.
  255. a b Kurfürstendamm. In: Berliner Adreßbuch, 1920, V., S. 525. „70–89 Charlottenburg Post Halensee, 90–164 Berlin-Wilmersdorf, 1–69 und 165–264 siehe Berlin. ←Halenseer Eisenbahnbrücke→ ←Bornstedter Straße→ 119/120: Eigentümer: Kaufmann G. Nathan Berlin, Nutzer: Lichtspielhaus Kurfürstenpark; Direktion M. Nahl (Kaufmann Joseph Nahl, Wilmersdorf, Nestorstraße 4 IV), Direktor H. Schieler // 121/122: Restaurant Kaiser Wilhelm-Garten von Gastwirt H. Gerling aus Grunewald, unter den fünf Mietern Gastwirt R. Hebold und Gastwirt E. Schmidt. ←Bornimer Straße→“ (1918/5532 V. Teil Wilmersdorf S. 510: Eigentümer von 119.120 ist der Rentier W. Meyer vom Kurfürstendamm 9 und genutzt von der Kurfürstenpark Halensee F. Pallas GmbH in Liquidation, Bewohner ist Gastwirt Ferdinand Pallas. Im Nachbarhaus Kronprinzendamm 1 wohnte der Filmspielleiter K. Matull-Wangemann.).
  256. Kurfürstendamm 119.120. In: Berliner Adreßbuch, 1927, IV., S. 1446. „Die Immobilie gehörte dem Kaufmann G. Nathan, Verwalter ist der Kaufmann Finkenstein. Neben Gastwirt und Koch als Bewohnern, sind die Kurfürstenpark Lichtspiele, die Akademischen Tanz-Gesellschaft und der Marließ-Klub ansässig.“.
  257. Kurfürstendamm 119/120. In: Berliner Adreßbuch, 1938, IV., S. 1347. „Eigentümer ist die Witwe Nathan aus der Schlüterstraße 45, unter den 23 Mietern der Kinobesitzer Willy Hein, auch eine Artistenschule, Großtankstelle und Autowerkstatt.“.
  258. Kurfürstendamm. In: Berliner Adreßbuch, 1943, IV., S. 1285. „Halenseer Eisenbahnbrücke / Bornstedter Straße / 119/120: Eigentümer ist Ministerialrat a.D. Ch. Blank aus der Hubertusbader Straße 23 sowie Rechtsanwalt und Notar Köhler, Verwalter ist die Dr. Schmidt und Blank Hausverwaltung Kurfürstendamm 38.39. Es sind 20 Mieter notiert, darunter der Filmtheaterbesitzer Willy Hein und die Platzanweiserin L. Schröder.“ (Kurfürstendamm in Grunewald: Post Berlin-Halensee, Verwaltungsbezirk Wilmersdorf: 1–9 und 238 bis Ende ist Budapester Straße, 10–89 und 182–237: Charlottenburg, 90–118 und 129a–181: Wilmersdorf).
  259. a b Landeskartenwerk Berlin 1:5000: Kurfürstendammbrücke
  260. Kurfürstendamm 122. In: Berliner Adreßbuch, 1928, IV., S. 1455. „?Falkenberger Straße→ ←Halenseer Eisenbahn-Brücke→ ←Bornstedter Straße→ 119/120 / 121: Eigentümer ist die Grundstücksgesellschaft mbH: Elektriker Hebold, Klempnermeister Klinger / 122: Eigentümerin Frau Uickmann aus Grunewald: Gastwirt K. Freitag, Rote Mühle Filmpalast. ←Bornimer Straße?“.
  261. Karl-Heinz Dittberner: Geschichten aus Grunewald
  262. Kurfürstendamm 121/122. In: Berliner Adreßbuch, 1943, IV., S. 1285. „Eigentümer Casa AG Immobilien aus der Gillstraße 3, Nutzer: Autobremsendienst, Autolichtwerkstatt, Mechanische Werkstatt, Gastwirt Krüger und Bewohner.“.
  263. Gebäudealter 1950–1961
  264. Gebäudeschäden 1945: Südseite Kurfürstendamm/ Johann-Georg-Straße
  265. Die Filmwoche 12/1951
  266. Landeskartenwerk: Gebäudealter
  267. Türkische Botschaft Berlin
  268. Warnemünder Straße 8. In: Berliner Adreßbuch, 1943, IV., S. 1304. „gehört zu Misdroyer Straße 62: dort Eigentümer: Engelhardt-Brauerei AG, O 17 Krachtstraße 9/10, unter sieben Mietern auch Gastwirt E. Müller.“.
  269. Grundstückslage und Kriegsschäden am Dedy-Gebäude
  270. Die Filmwoche 31/1951
  271. Bilder ehemaliges Dedy 1975, Zustand 2008 und Abriss 2011. Bildrechte: Hans-Joachim Andree
  272. Berichte aus der Film- und Fernsehbranche vom Berliner Arbeitskreis Film e. V.: Aldi tilgt Schmargendorfer Kinogeschichte. 17. Juni 2011
  273. Die anfängliche oder zeitweise Bezeichnung „Kammerspiele Schmargendorf“ wird im Kino Wiki und allekinos.com (Memento vom 19. Januar 2017 im Internet Archive) genannt, bleibt aber vorerst unbelegt.
  274. Berlin 1:5000 Lage von Breite Straße 33
  275. Breite Straße. In: Berliner Adreßbuch, 1926, IV., S. 1393. „?Friedrichshaller Straße→ ←Spandauer Straße→ ←Hundekehlestraße→ ←Warnemünder Straße→ 26–32 Wohnhäuser / 33 und 34 Eigentümer H. Balz (aus Nr. 34): 33 mit sieben Mietern, 34: Inhaber Gastwirt P. Balz / 35–37 im Eigentum von E. Balz, 38: Gemeindeschule im Eigentum des Magistrats Wilmersdorf, Kirche ←Kirchstraße?“ (A. Balz ist für das Folgejahr mit der Profession Eigentümer notiert. Die Gastwirtschaft ist mit Hermann Balz, Inhaber Paul Balz für Nt. 34 aufgenommen.).
  276. Reichskino Adressbuch Band 7 – Dezember 1927 Verleihbezirk I Ostdeutschland
  277. Morgenpost: Auf Spurensuche in Schmargendorf: Die Breite Straße war „unbefestigter Sandweg, um den sich einstöckige Bauernhäuser gruppieren [bis man] rund um die ehemalige Dorfaue […] die kleinen Bauernhäuser an der Südseite für eine Straßenverbreiterung abriss.“
  278. Ruhlaer Straße. In: Berliner Adreßbuch, 1935, IV., S. 1252. „?Hundekehlestraße→ 1 gehört zu Hundekehlestraße 20 / 2–6: Eigentümer: Seltmannsche Erben, Verwalter: Gastwirt W. Seltmann aus Hundekehlestraße 20, Nutzer: Germania Lichtspiele / Hundekehlestraße 20: Eigentümer sind der Gastwirt Seltmann und der Installateur E. Franz, Nutzer: sieben Mieter darunter Gastwirt Seltmann“.
  279. Gebäudeschäden 1945: Ruhlaer/ Hundekehlestraße
  280. Ladeskartenwerk: Kriegsschäden am Hohenzollerndamm/ Marienbader Straße/ Roseneck
  281. Marienbader Straße, Ostseite. In: Berliner Adreßbuch, 1943, IV., S. 1300. „?Hundekehlestraße→ 1/2, 3: gutbürgerliche Mietshäuser, 4: gehört zu Ruhlaer Straße 25 / 5, 6, 8: Mietshäuser von Baumeister Gundler, 7 existiert nicht / 9: Eigentümer ist die Freiwillige Sterbeunterstützung für Berufskameraden mit 15 Mietern / 10: Baustelle ←Hohenzollerndamm→“.
  282. Der neue Film 82/1956
  283. allekinos.com: Bilder von Knut Steenwerth: Kinobau und Saal aus „Film-Echo/Filmwoche vereinigt mit Filmblätter“, sowie von Rainer Hoffmann: „Melodie“ ungefähr von 1963 und Bau-Zustand als Getränke-Hoffmann.
  284. Berlin 1:5000: Hohenzollerndamm/ Cunostraße
  285. Postkartenansicht 1950er Jahre
  286. Saal nach Renovierung 1953 (Bildquelle: Filmblätter 4/53)
  287. Verwaltungsgebäude Hohenzollerndamm
  • Die Berliner Adressbücher sind nach dem Jahr der Ausgabe bezeichnet, da der Redaktionsschluss der Nachträge um den Jahreswechsel bis Januar angegeben ist, beziehen sich deren Jahres-Angaben jeweils auf das der Ausgabe vorhergehende Jahr. Im obigen Text oder den Anmerkungen sind eventuell hinter der Jahreszahl des Berliner Adressbuchs die Nummern (#) im digital.zlb.de-Verzeichnis angegeben. Mit dem Eintrag „Baustelle“ im Adressbuch wird nicht der aktuelle Bauplatz, sondern bestehendes Bauland gekennzeichnet. In einigen Jahrgängen sind im Straßenteil nur die Bewohner, aber nicht eingemietete Firmen aufgenommen. Im Einwohnerteil sind handelsgerichtlich eingetragene Firmen in Latein-/Fettschrift markiert.
  • Geänderte frühere Straßennamen sind zur unterscheidenden Kennzeichnung von bestehenden vorrangig kursiv angegeben.
  1. Aus den Berliner Adressbüchern 1911/6135 + 1912/6331 + 1913/6164 ergibt sich, dass die Westseite der Mannheimer Straße unbebaut war. Auf dem Grundstück 30 an der Ecke Mecklenburgische Straße stand das Mehrfamilienhaus (20 Mieter) von Bildhauer Otto Wohlfahrt, dieses wird im Jahr 1911 aufgegeben. Die östlichen Grundstücke um die Mecklenburgische Straße (nun mit Paretzer Straße) bis zur Wilhelmsaue waren parzelliertes Bauland und werden neu nummeriert ab 1912 bebaut, wobei die Strelitzsche Straße neu eingebunden wurde. Die Bildhauer Wohlfahrt bauten 1911 in der Uhlandstraße 80 und 81 neu, sie gehören ab 1912 dem Kaufmann Pinkus aus Berlin der 1914 in die 80 einzog. Der Bildhauer Fritz Wohlfahrt wohnt in Uhlandstraße 81, wo auch der Kinosaal ist. Der Kinobesitzer Josef Umlauf ist von der Uhlandstraße 83/84 in die Mannheimer Straße 43, wo die Mietshäuser 40-44 zwischen Wilhelmsaue und Berliner Straße schon vor 1910 gebaut waren. Bemerkenswert ist der Bildhauer Otto Wohlfahrt der 1914/3557 seine Werkstatt in S 59 (Neuköllner Seite) Kottbusser Damm 92 hat. Hier befand sich seit 1913 das Neuköllner Kukuk-Lichtspielhaus.
  2. a b c d Fritz Staar (* 16. Mai 1877, † 1957) war ein Kinounternehmer aus Berlin-Wilmersdorf. 1918 übernahm der Berliner Kinobesitzer Friedrich Staar die damaligen Potsdam Residenz–Lichtspiele. Er stellte als erster einen Kiosk für die Kartenabreißer auf. Am 26. März 1929 wird die Vereinigung sämtlicher Potsdamer Kinotheater unter der Direktion Staar bekanntgegeben. Seit 1929 gehören in Wilmersdorf die Arkadia-Lichtspiele (Be-Ba-Lichtspiele) zu den „Filmtheaterbetriebe Fritz Staar“. Ab 1930 übernahm die „Berliner Lichtspieltheater A.G.“ von Fritz Staar das Wilmersdorfer Kino: Atrium (Beba-Palast). Ab 1933 führte Staar das Babylon Kinovariete am Bülowplatz. Im Jahre 1934 wurde das Onkel-Tom-Kino von Fritz Staar erbaut und seit 1937 wurde er Inhaber der Meraner Lichtspiele (Royal). 1952 „reiht sich Fritz Staar in den Kreis der Senioren der deutschen Filmtheater-Besitzer ein. Er vollendete am 16. Mai das 75. Lebensjahr. Seit 43 Jahren ist er in der Branche unermüdlich tätig.“ 1953 übernimmt er das Lumina-Filmtheater in Zehlendorf und in Neukölln das Maxim-Filmtheater. 1957 führt seine Ehefrau Eva Staar die „Filmtheaterbetriebe Fritz Staar“ weiter und Eva und Ingeborg Staar. 1960 wird diese Gesellschaft Inhaber vom Palast-Kino Stern (Ufa im Stern) zu welchem Fritz Staar bereits über die UFA Rechte besaß.
  3. a b Grundstückshistorie Babelsberger Straße 52/ Berliner Straße 163/164
    • Das in den 2010er Jahren bestehende Eckhaus ist nach den Unterlagen von FIS-Broker 1910 bis 1918 entstanden. Das Nachbarhaus 165 entstand demnach zwischen 1870 und 1899. Das Eck-Grundstück hat eine Fläche von 1425 m², 960 m² fünfgeschossig bebaut plus Dachgeschoss.
    • Das Adressbuch 1900 nennt für Babelsberger Straße von Erfurter zur Badenschen bis Berliner Straße Bauland. In der Berliner Straße zur Schöneberger Feldmark gehört 163 und 164 der Witwe Wenzel, 163 ist Baustelle und auf 164 Bildhauer Jaeckel. 165 gehört Kaufmann Schulz als einzigem Bewohner.
    • Adressbuch 1905 (1905/4474/): In der Babelsberger Straße vor und ab Badensche Straße: Baustellen bis Berliner Straße (1906: 40 war Villa Neumann, 1908 als Nr. 51, 1909 Abriss). Die beiden Grundstücke Berliner Straße 163 und 164 gehören dem Bildhauer Schirmer, der in 164 wohnte. Ab 1906 bis 1909 nutzte Bildhauer Kuhl Nr. 164. Ab Adressbuch 1908 ist Babelsberger Straße 52 mit Berliner Straße 163 und 164 (ab 1909: 163/164) zusammengefasst.
    • Adressbuch 1910 (1910/5895/): Für das Eckgrundstück des Bildhauers R. Schirmer ist (lediglich) Werkmeister Rodrian als Nutzer eingetragen, gleichfalls noch 1911, 1912. Bildhauer Robert Schirmer (1910/2472/): Atelier für dekorative Plastik, gerichtlicher Sachverständiger im Bezirk des Kammergerichts und Landgerichts I, II, III; Eigentümer von W50 Schaperstraße 32 Hochparterre und Wilmersdorf Berliner Straße 163/164.
    • Adressbuch 1913 (1913/6138/): Neubau von Schirmer auf Babelsberger Straße 52/ Berliner Straße 163/164. Schirmer ist Eigentümer aber nicht mehr Nutzer des Grundstücks. 1914 wurden sieben Mieter (ein Apotheker, sechs Kaufleute), ab Folgejahr sind 10–15 Mieter für das Eckhaus notiert. Neben dem Wohnungen bestanden offensichtlich Gewerberäume, wie das Kino oder die Metallwarenfabrik „Konverta“ auf dem Eckgrundstück.
    • Schirmer ist noch 1923/6054 Grundstückseigentümer. 1924 ist der Bildhauer Schirmer nicht mehr unter den Berliner Einwohnern. Die Grundstück-Verwertungs-Gesellschaft aus Berlin war seither bis 1928/6568 Grundstückseigentümer. 1929/6786 ist der Eigentümerwechsel zu Frau Frieda Karpowitz aus Charlottenburg (ab 1940 im Ausland) dokumentiert. Gleichzeitig war erstmals Fritz Staar, Lichtspiele, eingetragen; vom Folgejahr 1930/6575 an Arkadia-Lichtspiele.
  4. Während im Adressbuch die Berliner Straße 163/164 der Babelsberger Straße 52 zugeordnet sind, war im Kino-Adressbuch als Adresse im Gegensatz Berliner Straße 163/164 eingetragen, teilweise mit Ecke Babelsberger Straße als Zusatz.
  5. a b Der Schauspieler Charles Willy Kayser (1881–1942) war aktiv an Filmtheatern und der Filmwerbung beteiligt. Als vielseitiger Nebendarsteller war er häufig als Filmschauspieler tätig, so bestand die Möglichkeit auch in der Filmtheaterbranche tätig zu sein. Er besaß in den 1920er Jahren die Schöneberger Astoria-Lichtspiele in der Potsdamer Straße 89, hier führte Peter Kluge das Kino. Mit dem Kinounternehmer Hans Vieweg arbeitete er zusammen. „Die Frankenburg: Unter diesem Namen eröffnete die rührige Direktion Karl Rudolph in der Großen Frankfurter Straße ein neues, großes Kino-Variete. Das vom Architekten Katzmann entzückend ausgestattete Theater faßt 1000 Personen. Die Eröffnungsvorstellung brachte eine Aufführung der großen Noto-Film-Operette ‚Miß Venus‘ die einen Riesenerfolg hatte, der durch das persönliche Auftreten von Ada Svedin und Charles Willy Kayser seinen Höhepunkt erreichte.“ aus Der Kinematograph 769/6 vom November 1921. Er firmierte für (meist kleiner) Kinos mit 150 bis 200 Plätzen für die „Charles Willy Kayser-Lichtspiele“ in Berlin-Wilmersdorf (1927 bis um 1935) Gasteiner Straße 26 die Hans Vieweg (und Herbert Peter wohl als Teilhaber) führten. Für 1928 bestand der Name „Charles Willy Kayser-Lichtspiele“ in der Gasteiner Straße 26. Gleichfalls war 1928 der Name „Charles Willy Kayser Kammer-Lichtspiele“ in der Uhlandstraße 75 gegeben. Für die „Neuen Philharmonie-Lichtspiele“ in Berlin SO 16, Köpenicker Straße 96/97 mit einer Welte-Kino-Orgel ist neben H. Wodak auch Charles Willy Kayser genannt.
  6. Die Eva-Lichtspiele sollen in den 1930er Jahren wohl sehr früh auf Tonfilm umgerüstet haben. Die hohen Kosten für die Anschaffung der „Tonfilmapparaturen“ konnten kleinere Häuser nur schwer aufbringen. Der Wilmersdorfer Kinounternehmer Fritz Staar, Inhaber einiger Kinos in Wilmersdorf, hielt den Tonfilm damals noch nicht für sehr verlässlich und deshalb nur für große Häuser mit mehreren tausend Plätzen geeignet. Und die Artisten-Loge und der Deutsche Musiker Verband protestierten sogar mit Flugblättern gegen den Tonfilm und warnten vor den Gefahren der neuen Technik. „Tonfilm ist Kitsch“ „Tonfilm ist wirtschaftlicher und geistiger Mord!“ hieß es unter anderem. Nach Beliebtes Familienkino feiert 2013 seinen 100. Geburtstag
  7. Opitz: „Ich habe sehr viel Hilfe bekommen, vor allem von meinem Vater, der rüstiger Rentner ist und Handwerker durch und durch. Er hat repariert, was das Zeug hielt. Das Erscheinungsbild des Kinos war bei meiner Übernahme nicht toll. Egal wo man hingesehen hat, zehn, zwanzig Jahre wurde nichts investiert. Und das fiel auch den Besuchern auf und sie blieben fern. Wir, das ganze Team haben gestrichen geputzt, dem Kino eine neue Leinwand spendiert und die Tontechnik verbessert. Da kamen Tausende von Euro zusammen, nur um den üblichen Standard wiederherzustellen. […] Das Kino gehört zu keiner Kette, wir können uns nicht die Filme aussuchen, wie wir wollen. Man muss versuchen, an die Verleiher heranzukommen, um die Filme zu bekommen, die zum Haus passen.“
  8. Die Flurgrenze zwischen Wilmersdorf und Schöneberg lag etwas westlich der um 1900 angelegten Bamberger Straße (Planstraße 51) und 1906 aus dieser herausgelösten Kufsteiner Straße. Als die Grundstücke fixiert wurden lag die Ortsteilgrenze in Grundstückstiefe von 40 Metern westlich der Straßenzüge. Diese Flurlinie lag am Grundstück 165, das 1912 bebaute Wilmersdorfer Grundstück Berliner Straße 166 trat auf Schöneberger Flur und begrenzte die Breite der Grunewaldstraße 52/Ecke Kufsteiner Straße. 1934 kam die Forderung Bezirksgrenzen entlang der Baublockbegrenzung zu führen, es wurde die Straßenflucht genutzt und bei der Bezirksreform von 1938 umgesetzt. Der Straßenlauf der Bamberger/ Kufsteiner Straße kam zum Verwaltungsbezirk IX Wilmersdorf, die Bezirksgrenze zum Verwaltungsbezirk Schöneberg wurde an die östliche Straßenflucht gelegt. Dabei wurde das Schöneberger Grundstück Grunewaldstraße 52 zu Berliner Straße 167 in Wilmersdorf, diese Bezirksgrenze verblieb seither.
  9. Das Café Wittelsbach befand sich im Kopfbau am Norden des Bayerischen Platzes zwischen Aschaffenburger und Landshuter Straße. Der Bayerische Platz lag nach Norden an der Grunewaldstraße: Im Adressbuch 1914/6080 – Grundstücke 7–10 gehören politisch zu Schöneberg, postalisch zu W 30 Post Schöneberg: ←Grunewaldstraße→ 7 geh. z. Grunewaldstraße 56 ←Meraner Straße→ 8 geh.z. Innsbrucker Straße 1 ←Innsbrucker Straße→ 9 geh.z. Innsbrucker Straße 58 ←Salzburger Straße→ 10 geh.z.Grunewaldstraße 57 ←Grunewaldstraße→ // Auf 1914/4130: in Berlin W30 liegen: ←Speyerer Straße→ Mietshaus 1 ←Landshuter Straße→ Mietshaus 2 auch Aschaffenburger Straße 12 und Landshuter Straße 19/20 mit dem Café Wittelsbach von J. Schubert & Comp., Hauseigentümer Direktor Gersmann aus Schwanebeck ←Aschaffenburger Straße→ Mietshäuser 3, 4, 5, Mietshaus 6 s.a. Schöneberg Grunewaldstraße 47 ←Grunewaldstraße→ /7–10 Schöneberg/ Mietshaus 11 s.a. Grunewaldstraße 46, Mietshäuser 12 und 13/14 ←Spreyerer Straße?