Landtagswahlkreis Heilbronn

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Wahlkreis 18: Heilbronn
Staat Deutschland
Bundesland Baden-Württemberg
Wahlkreisnummer 18
Wahlberechtigte 99.489
Wahldatum 14. März 2021
Wahlbeteiligung 60,3 %
Wahlkreisabgeordnete
Name Gudula Achterberg
Partei Grüne
Stimmanteil 30,0 %

Der Wahlkreis Heilbronn (Wahlkreis 18) ist ein Landtagswahlkreis in Baden-Württemberg. Er umfasst den Stadtkreis Heilbronn sowie die Gemeinden Flein, Leingarten, Nordheim und Talheim aus dem Landkreis Heilbronn.

Die Grenzen der Landtagswahlkreise wurden nach der Kreisgebietsreform von 1973 zur Landtagswahl 1976 grundlegend neu zugeschnitten und seitdem nur punktuell geändert.[1] Der Wahlkreis Heilbronn gehörte wie sein Vorgänger, der von 1952 bis 1972 bestehende Wahlkreis Heilbronn-Stadt, immer zu den nach Bevölkerungszahl kleinsten Wahlkreisen. Sein Gebiet war zunächst identisch mit dem Stadtkreis Heilbronn, bis das im Vergleich zum landesweiten Trend geringe Bevölkerungswachstum zur Landtagswahl 2006 zu einer ersten Änderung des Wahlkreiszuschnitts führte. Dabei wurde die Gemeinde Erlenbach aus dem benachbarten Wahlkreis Neckarsulm dem Wahlkreis Heilbronn zugeordnet. Diese Änderung erwies sich jedoch im Hinblick auf die weitere Bevölkerungsentwicklung als unzureichend. Zur Landtagswahl 2011 wurde daher eine umfassende Änderung vorgenommen, und aus dem Wahlkreis Eppingen, dem größeren der beiden Nachbarwahlkreise, wurden die Gemeinden Flein, Leingarten, Nordheim und Talheim an den Wahlkreis Heilbronn angegliedert. Gleichzeitig wurde die Gemeinde Erlenbach wieder dem Wahlkreis Neckarsulm zugeordnet, gemäß Stellungnahme des Innenministeriums „um zu vermeiden, dass dem Wahlkreis 18 Heilbronn Gemeinden aus zwei anderen Wahlkreisen zugeordnet werden“.[2]

Landtagswahl 2021
Wahlkreis 18 Heilbronn
 %
40
30
20
10
0
30,0
23,0
12,3
12,0
11,6
11,1
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2016
 %p
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
+2,9
+0,3
+2,1
−6,2
−3,4
+4,3

Bei der Landtagswahl 2021 am 14. März 2021 traten alle vier 2016 gewählten MdL erneut an, Rainer Podeswa (AfD) jedoch im benachbarten Landtagswahlkreis Eppingen. Alexander Throm (CDU) errang 2016 kein Landtagsmandat, wurde aber 2017 im Bundestagswahlkreis Heilbronn gewählt. Thomas Strobl war von 1998 bis Juni 2016 im Bundestag, wurde dann Innenminister im Kabinett Kretschmann II und bewarb sich erstmals auf ein Landtagsmandat, scheiterte jedoch ebenso wie Hinderer (SPD). Bay (Grüne) und Weinmann (FDP) zogen wieder in den Landtag ein. Bay legte ihr Mandat Ende Januar 2022 nieder; Gudula Achterberg rückte nach.

Direktkandidat Partei Stimmen in % Landtagswahl 2016
Stimmen in %
Susanne Bay Grüne 30,0 27,1
Thomas Strobl CDU 23,0 22,7
Michael Seher AfD 12,0 18,2
Rainer Hinderer SPD 11,6 15,0
Nico Weinmann FDP 12,3 10,2
Marlene Neumann Die Linke 03,6 02,9
Patryk Dzadz Die PARTEI 01,7 00,9
Rita Stein ödp 00,7 00,8
Ulrich Kappl Die Basis 00,8
Cédric Creusot Volt 00,7
Alfred Burkhardt Freie Wähler 02,0
Peter Titus KlimalisteBW 00,6
Yves Alexander WiR2020 01,1
Landtagswahl 2016
Wahlkreis 18 Heilbronn
 %
30
20
10
0
27,1 %
22,7 %
18,2 %
15,0 %
10,2 %
6,8 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2011
 %p
 20
 18
 16
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
−12
−14
−16
+5,6 %p
−14,3 %p
+18,2 %p
−11,4 %p
+4,1 %p
−2,2 %p

Die Landtagswahl 2016 am 13. März 2016 führte dazu, dass die CDU das Erstmandat an B90/Grüne verlor und aufgrund des im parteiinternen Vergleich unterdurchschnittlichen Ergebnisses kein Zweitmandat errang. Der Wahlkreis Heilbronn wurde aufgrund der relativ hohen Stimmanteile der Kandidaten von AfD, SPD und FDP durch insgesamt vier MdL im Landtag vertreten, während andere Wahlkreise nur einen bis drei Abgeordnete stellten. Die Ergebnisse im Einzelnen:[3]

Direktkandidat Partei Stimmen in % Landtagswahl 2011
Stimmen in %
Alexander Throm CDU 22,7 37,0
Susanne Bay Grüne 27,1 21,5
Rainer Hinderer SPD 15,0 26,4
Nico Weinmann FDP 10,2 06,1
Ayse Boran Die Linke 02,9 03,1
Hans-Dieter Gensmantel REP 00,3 01,4
Günther Ragg NPD 00,6 01,2
Uli Stein ödp 00,8 00,7
Niclas Keicher Die PARTEI 00,9
Andreas Hoffer ALFA 01,3
Rainer Podeswa AfD 18,2
Sonstige 00,0 02,6

Die Landtagswahl 2011 am 27. März 2011 hatte folgendes Ergebnis:[4][5]

Direktkandidat Partei Stimmen in % Landtagswahl 2006
Stimmen in %[6]
Alexander Throm CDU 37,0 41,9
Rainer Hinderer SPD 26,4 31,0
Susanne Bay Grüne 21,5 08,0
Richard Drautz FDP 06,1 10,3
Elke Ehinger Die Linke 03,1 WASG: 3,3
Tobias Stöckl Piraten 02,2
Jürgen Noller REP 01,4 03,6
Albert Baumgärtner NPD 01,2 01,1
Rainer Graf ödp 00,7 00,7
Yaşar Mert BIG 00,4
Sonstige 00,2

Die Landtagswahl 2006 hatte folgendes Ergebnis:[7][8]

Direktkandidat Partei Stimmen in % Landtagswahl 2001
Stimmen in %[9]
Johanna Lichy CDU 42,4 42,6
Herbert Burkhardt SPD 31,6 35,8
Gottfried Friz FDP 09,4 07,9
Karl-Heinz Kimmerle Grüne 07,6 04,8
Hasso Ehinger WASG 03,3
Fred Steininger REP 03,8 07,6
Lars Käppler NPD 01,2 00,3
Klaus Dietz ödp 00,8 00,6
Sonstige 00,5

Wahlen und Abgeordnete seit 1976

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Bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg hat jeder Wähler nur eine Stimme, mit der sowohl der Direktkandidat als auch die Gesamtzahl der Sitze einer Partei im Landtag ermittelt werden.[10] Dabei gibt es keine Landes- oder Bezirkslisten, stattdessen werden zur Herstellung des Verhältnisausgleichs unterlegenen Wahlkreisbewerbern Zweitmandate zugeteilt. Die bis zur Wahl 2006 gültige Regelung, die eine Zuteilung dieser Mandate nach absoluter Stimmenzahl auf Ebene der Regierungsbezirke vorsah, benachteiligte bislang Bewerber aus dem sehr kleinen Wahlkreis Heilbronn erheblich. Bei den Wahlen 2001 und 2006 konnte deswegen nicht einmal die SPD ein Zweitmandat erringen, obwohl die Stadt Heilbronn auf Landesebene nach wie vor zu den Hochburgen der Partei gehört.

Den Wahlkreis Heilbronn vertraten seit 1976 folgende Abgeordnete im Landtag:

Partei Art des Mandats Gewählte
CDU Erstmandat Ulrich Stechele 1976, 1980, 1984
Johanna Lichy 1996, 2001, 2006
Alexander Throm 2011
SPD Erstmandat Dieter Spöri 1988, 1992
Grüne Erstmandat Susanne Bay 2016, 2021, Mandat niedergelegt am 31. Januar 2022
Gudula Achterberg nachgerückt am 1. Februar 2022
SPD Zweitmandat Günter Erlewein 1976, 1980, 1984
Dieter Spöri 1996, Mandat niedergelegt im Februar 1997[11]
Rainer Hinderer 2011, 2016
FDP Zweitmandat Nico Weinmann 2016, 2021
AfD Zweitmandat Rainer Podeswa 2016

Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. Wahlkreiseinteilung von 1975 (PDF; 344 kB)
  2. Ausführungen zu den Neuordnungen im Raum Heilbronn auf S. 15/16 (Memento des Originals vom 16. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/spdnet.sozi.info (PDF; 240 kB)
  3. Wahlkreisergebnis 2016. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, abgerufen am 15. März 2016.
  4. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Wahlkreisergebnis 2011 (Memento des Originals vom 17. Mai 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistik.baden-wuerttemberg.de
  5. abgeordnetenwatch.de: Auflistung aller Wahlkreiskandidaten 2011 (Memento des Originals vom 6. Februar 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.abgeordnetenwatch.de
  6. umgerechnet auf die Wahlkreiseinteilung 2011
  7. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Wahlkreisergebnis 2006 (Memento vom 30. März 2009 im Internet Archive)
  8. abgeordnetenwatch.de: Auflistung aller Wahlkreiskandidaten 2006 (Memento des Originals vom 16. September 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.abgeordnetenwatch.de
  9. umgerechnet auf die Wahlkreiseinteilung 2006
  10. Landtag Baden-Württemberg: Erläuterung des Wahlrechts
  11. Für Dieter Spöri rückte Mario Capezzuto aus dem Wahlkreis Schwäbisch Gmünd nach.