Loretta Würtenberger

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Loretta Würtenberger (* 14. Juli 1972) ist eine deutsche Juristin, Unternehmerin und Autorin. Sie ist bekannt für ihre Beiträge in den Bereichen Recht, Kunst und Unternehmertum.

Leben und Wirken

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Ausbildung zur Richterin

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Loretta Würtenberger studierte von 1992 und 1996 Rechtswissenschaften, Philosophie und Kunstgeschichte in Heidelberg, Paris und Berlin und promovierte am Max-Planck Institut für Internationales Wettbewerbs-, Urheber- & Patentrecht in München. Für ihre Promotion erhielt sie den Dieter-Rampacher Preis der Max-Planck-Gesellschaft. Nach ihrem Studium der Rechtswissenschaften wurde Würtenberger mit 25 Jahren als Richterin am Landgericht Berlin tätig, wo sie in der Großen Strafkammer arbeitete. Sie galt als jüngste Richterin Deutschlands[1].

Nach ihrer Tätigkeit als Juristin gründete Loretta Würtenberger im Jahr 1999 gemeinsam mit Patrick Boos und Dominik von Ribbentropp das Unternehmen Webmiles, dessen Konzept das Magazin “Der Spiegel” mit “Flugmeilen als Belohnung für Online-Einkäufe”[2] beschrieb. Das Unternehmen etablierte sich als europäischer Marktführer für Online-Kundenbindungsprogramme. Gemeinsam mit Patrick Boos fungierte Würtenberger als Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, das im Oktober 2000 an die Bertelsmann AG[3] verkauft wurde. Von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung wurde sie für ihre unternehmerische Pionierarbeit zur Zeit der Jahrtausendwende als “Star-Unternehmerin der New Economy”[4] bezeichnet, vom Manager Magazin als „weibliche Symbolfigur der New Economy“.[5]

In den Jahren 2002 bis 2003 war Würtenberger Beraterin der Bayerischen Landesbank und half bei der Restrukturierung der Kirch-Kredite, insbesondere in Bezug auf Premiere Pay TV und Formel 1. Durch diese Tätigkeit wurde sie Mitglied des Board of Directors der Formel 1 in London.

Seit 2009 ist Loretta Würtenberger vorrangig im Kunstbereich tätig. Gemeinsam mit ihrem Mann Daniel Tümpel beteiligt sie sich über das Unternehmen Fine Art Partners (FAP)[6] am internationalen Kunsthandel. Zudem gründete Würtenberger das Institute for Artists’ Estates, mit dem sie sowohl lebende Künstler als auch Nachkommen und Angehörige von Künstlern bei der Planung, Strukturierung und dem Aufbau von Nachlässen berät und begleitet. Hierzu gehören u.a. Keith Arnatt, Frank Bowling, Wim Wenders, Erwin Wurm, Katharina Sieverding sowie Hans und Sophie Taeuber-Arp. Loretta Würtenberger ist Autorin des Buches „Der Künstlernachlass – ein Handbuch für Künstler, ihre Erben und Verwalter“, das im August 2016 im Hatje Cantz Verlag erschienen ist und als internationales Standardwerk für die Künstlernachlassverwaltung gilt. Das Handelsblatt betitelte es als “Drehbuch für den posthumen Ruhm”.[7]

2019 kaufte sie gemeinsam mit ihrem Mann Daniel Tümpel das Schlossgut Schwante[8] und betreibt dort seit 2020 einen öffentlichen Skulpturenpark[9]. Im Skulpturenpark werden international renommierte Positionen zeitgenössischer Kunst, insbesondere Skulptur, präsentiert[10]. Zu den bereits ausgestellten Künstlerinnen und Künstlern gehören u.a. Tony Cragg, Maria Loboda, Dan Graham, Monika Sosnowska, Hans (Jean) Arp, Leiko Ikemura, Ai Weiwei, Susan Philispz, Ulrich Rückriem und Lynn Chadwick.

Mitgliedschaften und ehrenamtliches Engagement

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Loretta Würtenberger engagiert sich in verschiedenen Organisationen und Gremien. Sie ist Gründungsgesellschafterin und Mitglied des Vorstands der Contemporary Arts Alliance (CAA), einer gemeinnützigen Gesellschaft zur Förderung der zeitgenössischen Künste in Berlin. Darüber hinaus war sie Mitglied im Zukunftsrat NRW und in der Internetkommission der Bayerischen Landesregierung. Derzeit ist Würtenberger Mitglied des “Board of Directors” der George-Rickey-Foundation in den USA. Ihr Engagement erstreckt sich auch auf soziale Einrichtungen wie das Müttergenesungswerk, bei dem sie sich für die Belange von Müttern und deren Familien einsetzt.

Monographien
  • Der Schutz der Filmurheber und Filmhersteller im französischen und europäischen Recht (= Schriften zum internationalen Recht. Band 108). Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-09478-6 (Zugl.: München, Univ., Diss., 1997).
  • gem. m. Jana Teuscher: The Art of Arp after 1945 (= Schriftenreihe der Stiftung Arp e.V. Band 2). Stiftung Jean Arp u. Sophie Taeuber-Arp, Remagen 2019, ISBN 978-3-927473-30-0.
Herausgeberschaften
  • gem. m. Karl Trott und Rainer Judd: The Artist's Estate: A Handbook for Artists, Executors, and Heirs. Hatje Cantz Verlag. Berlin 2022, ISBN 978-3-7757-5337-1.
  • gem. m. Karl Trott: Der Künstlernachlass: Handbuch für Künstler, ihre Erben und Nachlassverwalter. Hatje-Cantz-Verlag. Berlin 2016, ISBN 978-3-7757-4132-3.
  • gem. m. Elisa Tamaschke und Jana Teuscher: Hans Arp & other masters of 20th century sculpture. Stiftung Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp e.V., Berlin 2020, ISBN 978-3-927473-31-7.

Einzelnachweise

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  1. Die Kunstinvestorin: Loretta Würtenberger (Fine Art Partners). In: faz.net. 19. März 2016, abgerufen am 8. Oktober 2024.
  2. Loretta Würtenberger: "Geile Zeit". In: Der Spiegel. 12. April 2001, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 8. Oktober 2024]).
  3. Loretta Würtenberger verlässt Webmiles-Vorstand. In: new-business.de. 12. August 2000, abgerufen am 4. November 2024.
  4. Corinna Budras: Von der Richterin zur Kunstinvestorin. In: FAZ. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19. März 2016, abgerufen am 8. Oktober 2024.
  5. Eva Buchhorn: Was macht eigentlich Loretta Würtenberger? In: Manager Magazin. 30. Juni 2003, abgerufen am 4. November 2024.
  6. Marion Maneker: Loretta Würtenberger in Conversation. In: artnet.com. 2. August 2014, abgerufen am 8. Oktober 2024 (amerikanisches Englisch).
  7. Christiane Fricke: Plötzlich ist alles nur noch ein Drittel wert. In: Handelsblatt. 3. Dezember 2016, abgerufen am 4. November 2024.
  8. Eigentümerwechsel: Das sind die neuen Schlossbesitzer in Schwante. In: moz.de. Abgerufen am 8. Oktober 2024.
  9. Schwanter Schlossherrin Loretta Würtenberger schwärmt von der ersten Saison. In: Märkische Allgemeine Zeitung. 8. Oktober 2024, abgerufen am 8. Oktober 2024.
  10. Marcus Woeller: Skulpturen im Park: Kein Grund, sie zu stürzen. In: WELT. 16. Juni 2020, abgerufen am 8. Oktober 2024.