Otto Mayrhofer

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Otto Mayrhofer – später Otto Mayrhofer-Krammel – (* 2. November 1920 in Wien; † 21. Juni 2024 ebenda[1][2]) war ein österreichischer Anästhesist und Hochschullehrer an der Universität Wien.

Mayrhofer studierte Medizin an der Universität Wien mit der Promotion 1944, während er gleichzeitig Wehrdienst leistete. Ab 1946 war er an der 2. Chirurgischen Universitätsklinik in Wien und spezialisierte sich nach halbjährigem Aufenthalt in Großbritannien auf Anästhesiologie, wobei er seine Ausbildung 1949/50 in den USA vervollständigte. Im Jahr 1951 führte er mit M. Haßfurter das kurzwirkende Muskelrelaxans Succinylbischolin in die Klinik ein.[3] Er gehörte auch zu denjenigen, die 1951 die Österreichische Gesellschaft für Anaesthesiologie gründeten und 1952 die Anerkennung der Anästhesie als eigenständiges Fach in Österreich erreichten, wie das wenig zuvor auch schon in den angelsächsischen Ländern geschah. Mayrhofer wurde Dozent, 1961 außerordentlicher Professor und Vorstand des neu gegründeten Instituts für Anästhesiologie an der Universität Wien. 1967 wurde daraus ein Ordinariat (Anästhesiologie und Allgemeine Intensivmedizin). 1991 wurde er emeritiert und lebte in Baden (Niederösterreich).

Mayrhofer war Mitherausgeber des ersten deutschsprachigen Anästhesie-Lehrbuchs, das zuerst 1955 erschien.[4]

Er war 1952 Mitgründer und Mitherausgeber (mit Rudolf Frey, Werner Hügin) der Zeitschrift Der Anaesthesist, die im Springer-Verlag erscheint. 1972 wurde er in Kyoto für vier Jahre zum Präsidenten des Weltbundes der Anästhesie-Gesellschaften gewählt.

1985 wurde er zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt.[5] Er war Ehrenmitglied zahlreicher Fachgesellschaften für Anästhesie, Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, mehrfacher Ehrendoktor (Szeged, Reims, Poznań) und erhielt das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien, das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich und das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst.

Mayrhofer-Krammel starb am 21. Juni 2024 im Alter von 103 Jahren in Wien.[1]

Veröffentlichungen (Auswahl)

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  • mit K. Hassfurter: Kurzwirkende Muskelerschlaffungsmittel, Selbstversuche und klinische Erprobung am narkotisierten Menschen. In: Wiener klinische Wochenschrift. Band 63, 1951, S. 885 ff.
  • als Hrsg. mit Rudolf Frey und Werner Hügin: Lehrbuch der Anaesthesiologie und Wiederbelebung. Springer Verlag, Berlin / Basel /Wien 1955; 2. Auflage Berlin / Heidelberg / New York 1971; 6. Auflage ebenda 1991.
  • Die endotracheale Narkose. In: Rudolf Frey, Werner Hügin, Otto Mayrhofer (Hrsg.): Lehrbuch der Anaesthesiologie und Wiederbelebung. Springer Verlag, Berlin / Basel /Wien 1955; 2. Auflage Springer, Berlin / Heidelberg / New York 1971; 6. Auflage ebenda 1991.
  • als Hrsg.: Kohlenhydrate in der Infusionstherapie: Grundlagen und neue Aspekte. Springer, 1978.
  • Gedanken zum 150. Geburtstag der Anästhesie. In: Der Anaesthesist. Band 45, 1996, S. 881–993.
  • Wie der Operationssaal seine Schrecken verlor. Maudrich 2005 (Erinnerungen).
  • Hans Bergmann: Otto Mayrhofer und Karl Steinbereithner – 65 Jahre. In: Der Anaesthesist. Band 34, 1985, S. 553.

Einzelnachweise

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  1. a b „Urvater“ der Anästhesiologie 103-jährig gestorben. In: ORF.at. 10. Juli 2024, abgerufen am 10. Juli 2024.
  2. CV oeaw.ac.at, abgerufen am 23. Dezember 2014.
  3. H. Orth, I. Kis: Schmerzbekämpfung und Narkose. In: Franz Xaver Sailer, Friedrich Wilhelm Gierhake (Hrsg.): Chirurgie historisch gesehen. Anfang – Entwicklung – Differenzierung. Dustri-Verlag, Deisenhofen bei München 1973, ISBN 3-87185-021-7, S. 1–32, hier: S. 23.
  4. R. Frey, W. Hügin, O. Mayrhofer (Hrsg.): Lehrbuch der Anaesthesiologie und Wiederbelebung. Springer-Verlag, Heidelberg/Basel/Wien 1955; 2., neubearbeitete und erweiterte Auflage. Unter Mitarbeit von H. Benzer. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg/New York 1971. ISBN 3-540-05196-1.
  5. Mitgliedseintrag von Otto Mayrhofer bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 21. April 2022.