Otto Lendecke
Otto Friedrich Carl Lendecke (geboren 4. Mai 1886 in Lemberg, Österreich-Ungarn; gestorben 17. Oktober 1918 in Wien) war ein österreichischer Maler, Bildhauer und Illustrator.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Otto Lendecke schlug zunächst die Soldatenlaufbahn ein, schied aber 1909 als Offizier aus. Lendecke heiratete 1911 die Malerin Katharina von Szabo-Hindi, die Ehe wurde 1918 geschieden. Der Schauspieler Paul Henreid war ein Sohn seiner Schwester Marie Hernried, von der er eine Porzellanbüste modellierte. Seinen ersten öffentlichen Auftritt hatte er 1910 als Bildhauer mit einer Büste seiner Verlobten beim Salon der Société des Artistes Indépendants in Paris. Ebenfalls in Paris hatte er 1911 Kontakt zum Modeschöpfer Paul Poiret. Im selben Jahr traf Lendecke Josef Hoffmann, den künstlerischen Leiter der Wiener Werkstätte, für die er Postkarten entwarf.
Lendecke zeichnete Illustrationen für die Zeitschriften Jugend, Meggendorfer Blätter sowie Licht und Schatten. Der S. Fischer Verlag in Berlin beauftragte ihn mit dem Design von Buchumschlägen zu Die griechische Tänzerin von Arthur Schnitzler und Dolores von J. V. Jensen. Er zeichnete mehr als 70 Beiträge für den Simplicissimus.[1]
1913 dekorierte er den Londoner Schönheitssalon der Helena Rubinstein mit Ölgemälden. Bei Kriegsausbruch 1914 übersiedelte er nach Budapest und 1915 nach Wien. Lendecke fertigte 1914/15 Aquarelle und Linolschnitte für die Wiener Mode, 1916 wurde er in den künstlerischen Beirat der Modezeitschrift aufgenommen. 1917 leitete er die neugegründete Modezeitschrift Die Damenwelt.
Im Februar/März 1929 fand eine Gedächtnisausstellung für Lendecke im Österreichischen Museum in Wien statt.
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wiener Werkstätte: Mode 1914/5. Herausgegeben von Prof. Josef Hoffmann unter Mitwirkung von Lehren und Schülern der Wiener Kunstgewerbeschule und den Künstlerischen Mitarbeiten der Wiener Werkstaette. Eduard Kosmack, Wien 1915 [darin auch 5 Drucke von Otto Lendecke].
- An die Schönheit: Ein Album von Otto Lendecke. Albert Langen, München 1924.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans Ankwicz: Lendecke, Otto Friedr. Carl. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 23: Leitenstorfer–Mander. E. A. Seemann, Leipzig 1929, S. 47 (biblos.pk.edu.pl).
- Christian Brandstätter: Design der Wiener Werkstätte 1903–1932. Christian Brandstätter Verlag, Wien 2003, ISBN 3-85498-124-4.
- Laura Weissmüller: Mode muss exklusiv und ein wenig untragbar sein. In: Süddeutsche Zeitung. 24. September 2016, S. 24 (sueddeutsche.de).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Werke von und über Otto Lendecke in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Otto Lendecke, bei ÖNB
- Otto Lendecke, bei antikbayreuth
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Beiträge im Simplicissimus u. a. In: Jg. 22 H. 23, S. 296; H. 26, S. 333; H. 42, S. 533; Jg. 25, H. 41, S. 548.
Personendaten | |
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NAME | Lendecke, Otto |
ALTERNATIVNAMEN | Lendecke, Otto Friedrich Carl (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Maler, Bildhauer und Illustrator |
GEBURTSDATUM | 4. Mai 1886 |
GEBURTSORT | Lemberg, Österreich-Ungarn |
STERBEDATUM | 17. Oktober 1918 |
STERBEORT | Wien |