Jüdischer Friedhof am Ölberg

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Blick über einen Teil des Jüdischen Friedhofs am Ölberg
Plan der Parzellen
Stadtgrenze = ––––; Grüne Linie =
Friedhof
Israel
Jerusalem

Der Jüdische Friedhof am Ölberg (hebräisch בֵּית הַקְּבָרוֹת הַיְּהוּדִי בְּהַר הַזֵּיתִים Bejt ha-Qvarōt ha-Jəhūdī bə-Har ha-Sejtīm) in Jerusalem mit der Nekropolis von Silwan ist der älteste und aufgrund jüdischer Rituale und Traditionen bedeutendste jüdische Friedhof der Welt.[1][2][3] Die ersten Grablegungen am 809 Meter hohen Ölberg, der sich rund 50 Meter über der Jerusalemer Altstadt erhebt, fanden vor etwa 3000 Jahren am Anfang der Zeit des Ersten Tempels statt.[4] Einige der Grabstätten sind heute Baudenkmäler.

Der Friedhof liegt östlich der Altstadt im Kidrontal (Tal Joschafat) vor dem Tempelberg. Der älteste Teil erstreckt sich in den oberen Hangbereichen des Ölbergs auf der Ostseite des Kidrontals. Weiter unterhalb wurden die Juden aus der Zeit der Zweiten Tempelperiode bestattet.[5] Obwohl auf dem Friedhof mittlerweile Platzmangel herrscht, wurde die Tradition der zeitlich unbegrenzten Ruhefrist nicht aufgehoben. Dem Midrasch zufolge beginnt hier die Auferstehung der Toten,[6] wenn der Messias auf dem Ölberg erscheint und anschließend mit ihnen in die Jerusalemer Altstadt zieht.[7]

Noch heute werden Juden aus aller Welt auf diesem Friedhof beigesetzt.[6][4][8] Er enthält Schätzungen zufolge zwischen 200.000 und 300.000 Grabsteine verschiedener Zeitabschnitte, darunter berühmter Persönlichkeiten der jüdischen Geschichte wie Abraham Isaak Kook (1865–1935) oder Eliezer Ben-Jehuda (1858–1922).[9]

10. bis 6. Jahrhundert v. u. Z.

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Während der Zeit des Ersten und Zweiten Tempels (Eisenzeit bis frühe Römische Kaiserzeit) wurden die Juden Jerusalems in Felsengrabhöhlen an den Hängen des Ölberges bestattet.[4]

Nekropolis von Silwan

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Monolith von Silwan als Ruine der Nekropolis

Die Nekropolis von Silwan ist der bedeutendste Teil des Friedhofs, der vermutlich von den höchsten Beamten Jerusalems genutzt wurde. Sie liegt am felsigen Osthang des Kidrontals mit Blick auf den ältesten Teil Jerusalems. Später wurde auf der Nekropolis das palästinensische Dorf Silwan gebaut.[10]

Die Grabstätten wurden in der Zeit vom 9. bis 7. Jahrhundert v. u. Z. angelegt.[11] Sie wurden im Laufe der Jahrhunderte umgebaut und zur Nutzung als Wohnraum umgestaltet. In der byzantinischen Zeit dienten sie Mönchen als Mönchszellen, aber auch als Kirchen und Kapellen. Später nutzten muslimische Dorfbewohner Teile weiterer Grabstätten für den Bau zusätzlicher Häuser, Zisternen und Abwassersammelbecken.[11]

Die Existenz dieser Gräber wurde der Allgemeinheit erst im 19. Jahrhundert bekannt. Zu dieser Zeit waren noch 40 Felsengräber von außergewöhnlicher Größe vorhanden. Die meisten davon blieben bis 1868 erhalten,[10] als genauere archäologische Erforschungen durch Charles Warren (1840–1927), britischer General der Royal Engineers und Archäologe, unternommen wurden. Bei seinen Untersuchungen wurde er in mehreren Fällen von den Dorfbewohnern angegriffen. Er führte dies auf „die feindliche Natur der Dorfbewohner“ zurück, die er als „gesetzlose Gruppe“ bezeichnete.[12][11] Die Gräber waren zu dieser Zeit bereits geöffnet und geplündert.[10]

Sowohl die Architektur der Grabstätten als auch die Art der Bestattung unterscheiden sich von allem, was aus dem heutigen Palästina bekannt ist. Nur hier erscheinen Elemente wie hoch gelegene Eingänge, Giebel- und Simsdecken, trogförmige Ruhestätten und oberirdische Gräber mit Inschriften auf Hebräisch.[10] Nischenbankgräber, in denen die Leichen abgelegt wurden, und die kleinen quadratischen Eingänge finden sich im heutigen Judäa wieder. Der israelische Archäologe David Ussishkin (geb. 1935) entwickelte die These, dass die Ähnlichkeit mit Baustilen phönizischer Städte die biblische Beschreibung des phönizischen Einflusses auf die israelitischen Königreiche bestätigt.[11]

Die bekanntesten bis heute erhaltenen Ruinen der Nekropolis sind der Monolith von Silwan aus der Ersten Tempelperiode[13] und das Tomb of the Royal Steward, dessen Inschriften zufolge angenommen wird, dass hier der königliche Verwalter, der Royal Steward, bestattet wurde. Zum Zeitpunkt seiner Entdeckung diente die Grabstätte als Unterkellerung eines Dorfhauses, die erst als Zisterne und später als Lagerraum genutzt wurde.[11][10]

1. Jhdt. n. u. Z.: Grabmal des Abschalom

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Grabmal des Abschalom im Kidrontal

Das Grab von Abschalom (hebräisch: יד אבשלום; transliteriert: Yad Avshalom; wortgenau übersetzt: Absaloms Schrein), auch Absaloms Säule genannt, ist eines der bedeutendsten Monumente auf dem Jüdischen Friedhof am Ölberg. Es ist ein etwa 20 Meter hohes Felsengrab mit einem konischen Dach und steht im Kidrontal am westlichen Rand des Gräberfelds auf einer gedachten Linie vom Ölberg zum Tempelberg. Traditionell wird es Abschalom, dem rebellischen Sohn König Davids von Israel, zugeschrieben, was mit der jüngsten Datierung auf das 1. Jahrhundert n. u. Z. widerlegt werden konnte.[14]

Der obere Teil der eigenständigen Grabstruktur dient als Nefesh, als Denkmal für das darunterliegende Grab und das umliegende bzw. angrenzende Gräberfeld. Die Grabkammer mit den drei Nischenbankgräbern wurde in den massiven unteren Teil des Denkmals gemeißelt. Sie kann nur über einen Eingang im oberen Denkmalteil und eine Treppe erreicht werden. Diese Bauweise kann mit derjenigen im jordanischen Petra verglichen werden, einer Ruinenstätte mit monumentalen Grabtempeln, deren Fassaden ebenfalls direkt aus dem anstehenden Fels herausgearbeitet wurden.[14][15]

16. bis 19. Jahrhundert

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Erst ab dem 16. Jahrhundert nahm der Friedhof allmählich seine heutige Form an.[4] Im 19. Jahrhundert wurde den jüdischen Friedhöfen in Jerusalem eine besondere Bedeutung beigemessen, da sie die letzte Begegnungsstätte nicht nur der Jerusalemer, sondern aller Juden der Welt waren. Im Alter kamen immer mehr Juden nach Jerusalem, um ihren Lebensabend dort zu verbringen und in der heiligen Erde bestattet zu werden.[6] Der Wunsch, auf dem Ölberg beigesetzt zu werden, beruht auf einer Segula, einem Ritual der kabbalistischen und talmudischen Tradition.

20. Jahrhundert

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1949–1967: Jordanische Ära

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Seven Arches Hotel auf dem Ölberg

Unter jordanischer Herrschaft, zwischen dem Waffenstillstandsabkommen von 1949 und dem Sechstagekrieg 1967, erfuhr der Jüdische Friedhof einen systematischen Abbau der Grabsteine und Grabstätten und damit eine umfangreiche Zerstörung. Bereits Ende 1949 berichteten Augenzeugen, vom Berg Zion aus den Abbau von Grabsteinen durch die Araber beobachtet zu haben. Die israelische Regierung reichte 1954 bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen eine formelle Beschwerde über die Zerstörung der Grabstätten und das Umbrechen des Erdbodens ein, die jedoch wenig Wirkung zeigte. In den späten 1950er-Jahren baute die jordanische Armee Militärlager und nutzte dafür Grabsteine des Jüdischen Friedhofs, beispielsweise für ein Lager nahe Al-Eizariya, wo man sie zum Bau von Steinböden, Hütten und Toiletten missbrauchte.[16]

Unter Verwendung von Kies aus zerkleinerten Grabsteinen wurde auf dem Ölberg das Seven Arches Hotel erbaut, dessen Zufahrtsstraße ebenfalls mit Grabsteinen gepflastert wurde. Bei der Verlängerung der Straße nach Jericho rissen jordanische Bauarbeiter sechs Grabreihen ab. Sie warfen dabei achtlos Knochen und Erde in den unteren sephardischen Friedhofsabschnitt, der anschließend gereinigt werden musste.[17] Außerdem wurden alte Grabsteine aus dem Bereich um das Grab des Zacharias entfernt, um die Zufahrtsstraße zum Dorf Silwan zu erweitern. In seinem Buch מול החומה הסגורה (auf Deutsch etwa Auf der anderen Seite der Mauer) beschreibt Meron Benvenisti (geb. 1934), dass man Grabsteine auch in die Davidszitadelle verbrachte, wo sie zerschlagen und Fragmente davon als Feldmarkierungen für den Exerzierplatz verwendet wurden.[18]

Die Anzahl der Gräber und Grabstätten wird heute auf bis zu 300.000 geschätzt. Da der Friedhof hauptsächlich während der jordanischen Herrschaft starke Beschädigungen erfuhr, ist es nicht mehr möglich, die Anzahl genauer zu beziffern.[9] Es werden heute noch Juden aus aller Welt auf dem Friedhof beigesetzt[6][4][8] – da der Platz jedoch bereits sehr knapp ist, sind diese Bestattungen sehr teuer.[19]

Seit 1968 werden Juden auf dem Weg durch die arabische Siedlung zum Jüdischen Friedhof von arabischen Anwohnern belästigt. Während der Vorbereitungen der Bestattung des ehemaligen israelischen Ministerpräsidenten Menachem Begin (1913–1992) auf dem Ölberg wurde 1992 beschlossen, ein Sicherheitsunternehmen zum Schutz des Friedhofs und seiner Besucher zu gründen. Da die Belästigungen der Juden im Jahr 2005 zunahmen, wurde eine Wachabteilung zur persönlichen oder Gruppenbegleitung abgestellt.[3] Die Lage verschärfte sich erneut im Jahre 2009, als auch Autos beschädigt und Besucher bereits auf dem Weg zum Friedhof angegriffen und verletzt wurden. Der Verein „Jerusalem seit Generationen“ wandte sich daraufhin an Personen des öffentlichen Lebens; eine Debatte in der Knesset folgte.[20] Nachdem der Vorsitzende des Terroropferverbandes „Almagor“, Meir Indor (geb. 1947),[21] 2011 auf dem Weg zur Grabstätte seiner Eltern attackiert und verletzt worden war, wurde versucht, die Öffentlichkeit über solche Angriffe zu informieren und Behörden zu Gegenmaßnahmen zu mobilisieren. Seit 2010 ist der Begleitservice kostenlos und wird vom Ministerium für Wohnungswesen finanziert.[22]

Auch heute noch werden Grabstätten auf dem Jüdischen Friedhof beschädigt, entweiht und zerstört.[23] Eine Reihe von Regierungsentscheidungen zur Sanierung, Instandhaltung und Renovierung haben die Situation bisher kaum geändert.

Berühmte Grabstätten

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Auf dem Jüdischen Friedhof am Ölberg sind viele berühmte Personen beigesetzt worden, darunter Rabbi Chajim b. Mose Attar (1696–1743) und Judah Alkalai (1798–1878), einer der Vorläufer des Zionismus, chasside Rebben verschiedener Dynastien und Rabbiner der Jischuw sowie der erste aschkenasische Großrabbiner Abraham Isaak Kook (1865–1935). Des Weiteren haben hier Henrietta Szold (1860–1945), Gründerin der US-amerikanischen zionistischen Frauenorganisation „Hadassah“, die Dichterin Else Lasker-Schüler (1869–1945), Eliezer Ben-Jehuda (1858–1922), Vater des modernen Hebräisch, der Nobelpreisträger für Literatur Samuel Agnon (1887–1970), Boris Schatz (1866–1932), Gründer der Kunstgewerbeschule Bezal'el, und der sechste israelische Premierminister Menachem Begin (1913–1992) ihre letzte Ruhestätte gefunden. Auf dem Friedhof wurden auch die Gefallenen der arabischen Unruhen von 1929, des arabischen Aufstands von 1936 bis 1939 und des Unabhängigkeitskriegs von 1948 bestattet.[4]

Liste von Grabstätten berühmter Persönlichkeiten:

Großrabbiner
Name Lebensdaten Funktion
Solomon Eliezer Alfandari 1826–1930 Rabbi, Kabbalist und Rosch-Jeschiwa in Konstantinopel, später Großrabbiner von Damaskus und Safed[24]
Meir Auerbach 1815–1878 jüdischer Gelehrter, Rabbiner von Kowel, Kolo und Kalisch und aschkenasischer Großrabbiner von Jerusalem[25]
Chaim Berlin 1832–1912 orthodoxer Großrabbiner von Moskau[26]
She’ar Yashuv Cohen 1927–2016 aschkenasischer Großrabbiner von Haifa[27]
Haim Moussa Douek 1905–1974 letzter Großrabbiner von Ägypten[28]
Yaakov Shaul Elyashar 1817–1906 sephardischer Rabbi im ottomanischen Syrien, später sephardischer Großrabbiner des osmanischen Palästina[29]
Schlomo Goren 1917–1994 orthodoxer, religiös-zionistischer Rabbiner in Israel, Gründer des Militärrabbinats der israelischen Streitkräfte, später dritter aschkenasischer Großrabbiner von Israel[30]
Immanuel Jakobovits 1921–1999 Großrabbiner von Irland und Rabbi der Fifth Avenue Synagogue in New York City, dann Großrabbiner der United Hebrew Congregations,
1981 von der Britischen Krone in den Ritterstand erhoben[31]
Abraham Isaak Kook 1865–1935 orthodoxer jüdischer Gelehrter, erster aschkenasischer Großrabbiner des Völkerbundsmandatsgebiets für Palästina
und einer der geistigen Väter des modernen religiösen Zionismus[4]
Yaakov Meir 1856–1939 orthodoxer Rabbiner und Talmudist, erster sephardischer Großrabbiner des Völkerbundsmandatsgebiets für Palästina[32]
Meyer Rosenbaum 1910–? selbsternannter Großrabbiner von Kuba[33]
Shmuel Salant 1816–1909 aschkenasischer Großrabbiner von Jerusalem sowie Talmudist und Gelehrter der Tora[34]
Isser Jehuda Unterman 1886–1976 aschkenasischer Großrabbiner von Israel[35]
Rabbiner
Name Lebensdaten Funktion
Elazar Abuhatzeira 1948–2011 orthodoxer sephardischer Rabbiner, Kabbalist und spiritueller Führer[36][37]
Chajim b. Mose Attar 1696–1743 jüdischer Gelehrter und Kabbalist in Marokko[38][4]
Levi Yitzchok Bender 1897–1989 Rabbi und Führer der Breslov in Uman und Jerusalem[39]
Obadja Bertinoro um 1465–1515 italienischer Talmudist[40]
Avrohom Blumenkrantz 1944–2007 US-amerikanischer orthodoxer Rabbi[41]
Yosef Chaim 1832–1909 sephardischer Rabbiner und Kabbalist[42]
David Cohen 1887–1972 litauisch-israelischer nasiräischer Rabbiner, Talmudist, Philosoph und Kabbalist[43]
Yehoshua Leib Diskin 1818–1898 Rabbi, Talmudist und Tanach-Kommentator in Brest und Jerusalem[44]
Schlomo Eljaschiw 1841–1926 litauischer Kabbalist und Talmudist[45]
Moshe Mordechai Epstein 1866–1933 litauischer Rosch-Jeschiwa der Jeschiwa Slabodka, Kaunas, führender Talmudist des 20. Jahrhunderts und Mitbegründer von Chadera[46]
Nosson Tzvi Finkel 1849–1927 litauischer einflussreicher Führer des orthodoxen Judentums Osteuropas und Gründer der Jeschiwa Slabodka[47]
Yitzchok Dovid Groner 1925–2008 chabadischer Rabbi in Melbourne und Direktor des dortigen Yeshiva Centre, Dachorganisation des orthodoxen Judentums in Melbourne[48]
Shimon Hakham 1843–1910 bucharischer Schriftsteller und Übersetzer jüdischer heiliger Texte und Geschichten in jüdisch-tadschikischer Sprache[49]
Moshe Halberstam 1932–2006 polnischer Rosch-Jeschiwa der Jeschiwa Szczakowa und Mitglied des Orthodoxen Rates von Jerusalem[50]
Judah HeHasid um 1660–1700 jüdischer Wanderprediger und Führer jüdischer Immigranten ins Land Israel[51]
Yitzchok Hutner 1906–1980 US-amerikanischer orthodoxer Rabbi und Rosch-Jeschiwa der Yeshiva Rabbi Chaim Berlin in Brooklyn[52]
Aryeh Kaplan 1934–1983 US-amerikanischer orthodoxer Rabbi, Schriftsteller und Übersetzer der Tora[53]
Zwi Jehuda Kook 1891–1982 litauischer orthodoxer Rabbi und Rosch-Jeschiwa des Rabbi-Kook-Zentrums[54]
Yaakov Mutzafi 1899–1983 mizrachischer Rabbi und Kabbalist, letzter Führer der jüdischen Gemeinde in Irak und leitender Vertreter der Sepharden im Orthodoxen Rat von Jerusalem[55]
Eliyahu David Rabinowitz-Teomim 1843–1905 litauischer Rabbi und Führer der jüdischen Gemeinde Ponewiesch und der aschkenasischen Juden in Jerusalem[56]
Yechezkel Sarna 1890–1969 Rosch-Jeschiwa der Jeschiwa Slabodka[57]
Chaim Pinchas Scheinberg 1910–2012 charedischer Rabbi und Gründer sowie Rosch-Jeschiwa der Torah Ore in Brooklyn[58]
Gedalia Schorr 1910–1979 US-amerikanischer Rabbi und Rosch-Jeschiwa sowie erster US-amerikanischer Gadol[59]
Dov Schwartzman 1921–2011 russisch-US-amerikanischer ultraorthodoxer Rabbiner und Gründer sowie Rosch-Jeschiwa der Bais Hatalmud in Sanhedria Murhevet nahe Jerusalem[60]
Avraham Shapira 1914–2007 Rabbi des Religiösen Zionismus und Rosch-Jeschiwa des Rabbi-Kook-Zentrums[61]
Shalom Sharabi 1720–1777 jemenitischer Rabbiner, Halachist, Chasan und Kabbalist[62]
Jakow Chajim Sofer 1870–1939 charedischer Rabbiner, Talmudist, Posek und Kabbalist[63]
Ahron Soloveichik 1917–2001 orthodoxer Rosch-Jeschiwa der Yeshivas Brisk, Chicago sowie Talmudist und Halachist[64]
Pesach Stein 1918–2002 Rosch-Jeschiwa der Telsche Jeschiwa in Wickliffe nahe Cleveland[65]
Yitzchok Yaakov Weiss 1902–1989 Großrabbiner des Orthodoxen Rates von Jerusalem sowie Posek, Talmudist und Experte der Halacha[66]
Chassidische Rebben
Name Lebensdaten Funktion
Jisrael Alter 1895–1977 fünfter Rebbe der Gerrer Dynastie[67]
Simcha Bunim Alter 1898–1992 sechster Rebbe der Gerrer Dynastie[68]
Moshe Biderman 1776–1851 Großrabbiner und zweiter Rebbe der Lelover Dynastie[69]
Mordechai Schlomo Friedman 1891–1971 US-amerikanischer Rabbi und Rebbe der Boyaner Dynastie von New York[70]
Levi Yitzchak Horowitz 1921–2009 zweiter Rebbe der Bostoner Dynastie[71]
Isamar Rosenbaum 1886–1973 Rebbe der Dynastie der Nadworna und der Kretshnif[72]
Shaul Yedidya Elazar Taub 1886–1947 zweiter Rebbe der Modzitzer Dynastie und Komponist von über 1000 chassidischen Liedern[73]
Hannah Werbermacher 19. Jahrhundert osteuropäische chassidische Wunderrabbinerin, auch als Jungfrau von Ludomir bekannt[74]
Politiker
Name Lebensdaten Funktion
Judah Alkalai 1798–1878 sephardischer Rabbi in Semlin und früher Vorläufer des modernen, politischen Zionismus[4]
Moshe Barazani 1926–1947 kurdischer Jude und Mitglied der Lechi, einer radikal-zionistischen, paramilitärischen Untergrundorganisation in Palästina, einer der Olei haGardom[75]
Menachem Begin 1913–1992 israelischer Ministerpräsident und Außenminister, Gründer der Partei Likud und 6. Ministerpräsident Israels[4]
Eliahu Ben-Elissar 1932–2000 israelischer Politiker (Likud) und Diplomat, Mitglied der Knesset[76]
Israel Eldad 1910–1996 israelischer revisionistisch-zionistischer Philosoph und zur Zeit des britischen Palästina-Mandats Untergrundkämpfer, Gründungsmitglied und Chefideologe der Lechi[77]
Meir Feinstein 1927–1947 Mitglied der zionistischen paramilitärischen Untergrundorganisation Irgun im britischen Mandatsgebiet Palästina, einer der Olei haGardom[78]
Jacob Israël de Haan 1881–1924 niederländischer Rechtsanwalt, Jurist, Journalist und Dichter; wegen seiner politischen Haltung von der Hagana ermordet[79]
Sebulon Hammer 1936–1998 israelischer Politiker, Minister und stellvertretender Premierminister Israels[80]
Moshe Hirsch 1923–2010 Führer der antizionistischen Neturei Karta in Jerusalem[81]
Ida Silverman 1882–1973 jüdische Philanthropin und Mitbegründerin von fast 100 Synagogen (größtenteils in Israel)[82]
Henrietta Szold 1860–1945 Aktivistin des frühen Zionismus sowie Erzieherin, Autorin und Sozialarbeiterin; Gründerin der amerikanischen zionistischen Frauenorganisation „Hadassah“[4]
Dawid Wdowiński 1895–1970 polnischer Neurologe und Psychiater, Mitglied der jüdischen rechten Organisation Hatzohar,
Mitbegründer und Vorsitzender des Jüdischen Militärverbandes und einer der Anführer des Aufstandes im Warschauer Ghetto[83]
Kulturelle Persönlichkeiten
Name Lebensdaten Funktion
Samuel Agnon 1887–1970 hebräischer Schriftsteller und Nobelpreisträger; gilt als wichtigster Vertreter der modernen hebräischen Literatur[4]
Nissim Behar 1848–1931 sephardischer Lehrer und Propagandist des frühen Zionismus; gilt als Begründer des modernen hebräischen Sprachunterrichts[84]
Shmuel Ben David 1884–1927 Illustrator, Maler, Typograf und Designer der Bezalel-Schule, einer Kunstbewegung, die sich im frühen 20. Jahrhundert in Jerusalem entwickelte[85]
Eliezer Ben-Jehuda 1858–1922 Journalist und Autor des ersten modernen hebräischen Wörterbuchs; Vater des modernen Hebräisch[4]
Marcel Dadi 1951–1996 Französischer Gitarrist, in Tunesien geboren, starb am 17. Juli 1996 beim Absturz des TWA-800-Fluges vor New York
Israel Dow Frumkin 1850–1914 Pionier des hebräischen Journalismus, Autor mehrerer Bücher und Übersetzungen; leistete wesentliche Beiträge zum Aufbau Jerusalems[86]
Uri Zvi Greenberg 1896–1981 israelischer hebräischer und jiddischer Dichter und Politiker[87]
Else Lasker-Schüler 1869–1945 deutsch-jüdische Dichterin und Zeichnerin; gilt als herausragende Vertreterin der avantgardistischen Moderne und des Expressionismus in der Literatur[4]
Jossele Rosenblatt 1882–1933 Chasan und Komponist; gilt als größter der Kantoren und wurde König der Chasanim genannt[88]
Boris Schatz 1866–1932 jüdischer Bildhauer, Maler und Lehrer; Gründer der Kunstgewerbeschule Bezal'el[4]
Ephraim Urbach 1912–1991 jüdischer Gelehrter und Professor für Talmud an der Hebräischen Universität Jerusalem sowie Präsident der Israelischen Akademie der Wissenschaften[89]
Geschäftsleute
Name Lebensdaten Funktion
Harry Fischel 1865–1948 US-amerikanischer Geschäftsmann und Philanthrop; führender Pionier der Entwicklung des US-amerikanischen orthodoxen Judentums[90]
Robert Maxwell 1923–1991 britischer Verleger, Unternehmer und Politiker der Labour Party[91]
George Weidenfeld 1919–2016 britischer Journalist, Verleger und Diplomat österreichisch-jüdischer Herkunft;
politischer Berater der israelischen Regierung und Kabinettschef des Präsidenten Chaim Weizmann[92]
Terroropfer
Name Lebensdaten Funktion
Eliyahu Asheri 1988–2006 israelischer Student aus Itamar an der religiösen Mechina „Elisha“ in Chalamisch; Mordopfer nach Entführung durch das Volkswiderstandskomitee[93]
Gavriel Holtzberg 1979–2008 israelischer chabadischer Rabbi nebst Ehefrau; Leitende des jüdischen Zentrums Nariman House in Mumbai; Opfer der Anschläge in Mumbai 2008[94]
Rivka Holtzberg 1980–2008
Ephraim Weiss gest. 1988 Grundschullehrerin und Ehefrau von Rabbi Eliezer Mordechai Weiss nebst ihren Kindern; Opfer eines Brandanschlags auf einen Bus nahe Jericho[95]
Netanel Weiss
Rachel Weiss
Rephael Weiss
Abraham Zelmanowitz 1945–2001 Programmierer für Empire BlueCross BlueShield im World Trade Center, New York City; Opfer der Terroranschläge am 11. September 2001[96]
Commons: Jüdischer Friedhof am Ölberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Abraham E. Millgram: Jerusalem Curiosities. Philadelphia 1990, ISBN 0-8276-0358-4, Kap. The Jewish Cemetery on the Mount of Olives, S. 127.
  2. Adam E. Berkowitz: ‘Zombie Blood Libel’: Al-Jazeera Accuses Israel of Digging Mass Fake Graves in Jerusalem. Breaking Israel News, 13. Oktober 2019, abgerufen am 1. April 2020.
  3. a b Leo P. Giampietro: Boiling Point. AuthorHouse, Bloomington 2010, ISBN 978-1-4520-1332-9, Kap. XV The Mount of Olives, S. 161–174.
  4. a b c d e f g h i j k l m n o har hazetim – The Jewish Cemetery. Abgerufen am 25. März 2020.
  5. Mirco Hüneburg: Ölberg. Stern Tours, abgerufen am 26. März 2020.
  6. a b c d Yehoshua Ben-Arieh: Jerusalem in the 19th century: Emergence of the New City. St. Martin’s, New York 1986, ISBN 0-312-44188-6, S. 24–25.
  7. Shlomo Sand: Die Erfindung des Landes Israel: Mythos und Wahrheit. Propyläen, Berlin 2012, ISBN 978-3-8437-0342-0, S. 12–23.
  8. a b Why Reserve a Burial Plot in Israel? Israel Burials, abgerufen am 1. April 2020.
  9. a b D. Nowak: Ölberg-Friedhof im Internet. Israelnetz, 26. Januar 2010, abgerufen am 26. März 2020.
  10. a b c d e David Ussishkin: Silwan, Jerusalem: The Survey of the Iron Age Necropolis. The Sonia & Marco Nadler Institute of Archaeology, abgerufen am 29. März 2020.
  11. a b c d e David Ussishkin: The Necropolis from the Time of the Kingdom of Judah at Silwan, Jerusalem. In: The Biblical Archaeologist. Band 33, Nr. 2, Mai 1970, ISSN 0006-0895, S. 34–46.
  12. Charles Warren: Underground Jerusalem: an account of some of the principal difficulties encountered in its exploration and the results obtained. Bentley, London 1876, S. 149.
  13. Dave Winter, J. Matthews: Israel Handbook: with the Palestinian Authority areas. Footprint, Bath 1998, ISBN 1-900949-01-6, S. 174.
  14. a b Theodore Fyfe: Hellenistic Architecture: An Introductory Study. Cambridge 1936, S. 57–58.
  15. Rachel Hachlili: Jewish Funerary Customs, Practices and Rites in the Second Temple Period. Brill, Leiden 2005, ISBN 90-04-12373-3, Kap. Monumental Tombs in the Kidron Valley, S. 30–34.
  16. Bestürzung über anhaltende Zerstörung von Grabsteinen auf dem Ölberg. Audiatur-Stiftung, 25. Juni 2015, abgerufen am 26. März 2020.
  17. The Mt of Olives. Myriam Miller, abgerufen am 26. März 2020.
  18. Meron Benvenisti: מול החומה הסגורה [Auf der anderen Seite der Mauer.] Weidenfeld & Nicholson, Jerusalem 1973.
  19. Ralf Balke: Comeback der Katakomben. Jüdische Allgemeine, 31. Juli 2017, abgerufen am 31. März 2020.
  20. Melanie Lidman: Knesset to discuss Mt. of Olives cemetery security. The Jerusalem Post, 26. Februar 2012, abgerufen am 26. März 2020.
  21. Almagor CEO Meir Indor. Almagor Terror Victims Association, abgerufen am 23. März 2020.
  22. Daniel K. Eisenbud: Danon demands greater security for Jews going to Mount of Olives cemetery. The Jerusalem Post, 12. Juni 2014, abgerufen am 26. März 2020.
  23. Adam E. Berkowitz: [WATCH] Arabs Pave Way To Messiah’s Pool With Jewish Gravestones. Breaking Israel News, 17. Dezember 2019, abgerufen am 26. März 2020.
  24. Rabbi Solomon Eliezer Alfandari. International Committee for Har Hazeitim, abgerufen am 27. März 2020.
  25. Rabbi Meir Auerbach (1815–1878). Rabbi Meir Baal Haneis Salant, abgerufen am 27. März 2020.
  26. Rabbi Chaim Berlin (1832–1912). Rabbi Meir Baal Haneis Salant, abgerufen am 27. März 2020.
  27. Liat Collins: My Word: Fighter, rabbi and peacemaker. The Jerusalem Post, 8. September 2016, abgerufen am 25. März 2020.
  28. Jacques Douek et al., Maurice M. Mizrahi (ed.): Rabbi Haim Moussa Douek: Last Chief Rabbi of Egypt. Historical Society of Jews From Egypt, abgerufen am 27. März 2020.
  29. Hacham Yaakov Shaul Elyashar. HeHaCham HaYomi, abgerufen am 27. März 2020.
  30. Karen Sparks: Shlomo Goren. In: Encyclopædia Britannica. Abgerufen am 27. März 2020 (englisch).
  31. Jakobovits, Immanuel, Baron of Regents Park in Greater London. Stiftung Deutsche Kultur im östlichen Europa – OKR, Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen für Wissenschaft und Forschung, abgerufen am 27. März 2020.
  32. Yehuda Azoulay: Sephardic Pillars Of Yesteryear. Community Magazine, abgerufen am 27. März 2020.
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Koordinaten: 31° 46′ 29,2″ N, 35° 14′ 30,1″ O