Hiroshima-Nagasaki-Park
Der Hiroshima-Nagasaki-Park wurde am 7. August 2004 in einem Teil des Inneren Grüngürtels im Kölner Stadtbezirk Neustadt-Süd eingeweiht.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Parkanlage im Inneren Grüngürtel befindet sich zwischen der Aachener Straße, Universitätsstraße, Bachemer Straße und dem Bahngelände in unmittelbarer Nachbarschaft zum Aachener Weiher und dem Museum für Ostasiatische Kunst. Das Relief der Grünanlage in diesem Bereich des Grüngürtels ist anthropogen entstanden.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Zeit des Nationalsozialismus befand sich auf diesem Abschnitt des Inneren Grüngürtels das sogenannte Maifeld, auf dem Massenaufmärsche der NSDAP stattfanden. Hier befand sich auch eine terrassenähnlich angelegte Tribüne, die mit einem 15 × 20 m hohen Reichsadler bekrönt war. Nach dem Zweiten Weltkrieg sind auf die Freiflächen des Maifeldes im Bereich des heutigen Parks Schutt und Trümmer zum umgangssprachlichen Mont Klamott oder Aachener Berg aufgeschüttet worden.[1] Ursprünglich waren auf dem Berg Aussichtsplattformen und Sichtschneisen angelegt worden, die jedoch heute durch den höheren Baumbewuchs ihre Funktion nicht mehr erfüllen.[2]
Auf Initiative des Kölner Friedensforums wurde im Jahr 2000 angeregt, in einem Park an die ersten Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki zu erinnern. Der damalige Kölner Oberbürgermeister Fritz Schramma veranlasste die Suche nach einer geeigneten Parkfläche durch die Kölner Bezirksvertretungen. Ende 2001 wurde in der Bezirksvertretung Innenstadt einstimmig die Benennung der Parkfläche in der Umgebung des Aachener Weihers beschlossen.[3] Die Auswahl der Grünfläche auf einem ehemaligen Trümmerberg in der Nähe des Museums für ostasiatische Kunst und des Japanischen Kulturinstituts erschien der Bezirksvertretung als am geeignetsten. Seit 1985 ist Köln Mitglied im Hiroshima-Nagasaki-Bündnis, des internationalen Städtebündnisses gegen Atomwaffen.
Der Park wurde am 7. August 2004 durch Bürgermeisterin Renate Canisius im Beisein des japanischen Konsuls Toshihiko Mochizuki und eines Überlebenden des Atombombenabwurfs auf Nagasaki, Kazuo Soda, eingeweiht.[4]
Am 5. August 2007 wurde im Park das Mahnmal Atomwaffen abschaffen des Kölner Künstlers Hannes Helmke enthüllt. Lage des Mahnmals im Hiroshima-Nagasaki-Park. Es ist von drei Bäumen umgeben: einem Ginkgo für Hiroshima, einer Japanischen Blütenkirsche für Nagasaki und einer Schwarz-Pappel für Köln.[5] Das Mahnmal zeigt einen Origami-Kranich, der Bezug auf eine japanische Legende nimmt, nachdem jeder, der 1000 Origami-Kraniche (Sembazuru) faltet, von den Göttern einen Wunsch erfüllt bekommt. Nach dem Tod der japanischen Schülerin Sadako Sasaki, die nach dem Atombombenabwurf auf Hiroshima mit dem Falten von Origami-Kranichen vergeblich gegen ihre durch die Strahlung ausgelöste Leukämie-Erkrankung ankämpfte, sind Origami-Kraniche weltweit zum Symbol des Widerstandes gegen den Atomkrieg und Atomwaffen geworden.
Im Park wurde 1985 die von Lajos Barta 1966 geschaffene Skulptur Uralte Form aufgestellt.
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Blick nach Süden
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Skulptur Uralte Form von Lajos Barta
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Hiroshima Nagasaki Park mit Blick zum Aachener Weiher
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Spielplatz im Park
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Luftbild
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bruno Fischer: Köln und Umgebung 1933–1945: Der historische Reiseführer. Chr. Links Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-86153-692-5, S. 39.
- ↑ René Zey: Parks in Köln : Ein Führer durch die Grünanlagen. Greven, Köln 1993, ISBN 3-7743-0273-1, S. 101.
- ↑ Jeanette Seiffert: Köln ehrt Opfer der ersten Atombomben. taz.de, 7. April 2004, archiviert vom am 18. Januar 2016; abgerufen am 18. Januar 2016.
- ↑ Der Hiroshima-Nagasaki-Park. In: Kölner Stadtanzeiger. Köln 9. August 2004 (ksta.de ( vom 18. Januar 2016 im Webarchiv archive.today)).
- ↑ Kölner Friedensforum: Hiroshima-Nagasaki Arbeitskreis. Archiviert vom am 28. März 2016; abgerufen am 18. Januar 2016.
Koordinaten: 50° 55′ 59″ N, 6° 55′ 43″ O