Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis

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Preisverleihung 2013, v. l. n. r.: Georg Mascolo (Laudator), Ilse Friedrich, Tom Buhrow, Jörg Armbruster (Preisträger), Eva Müller (Förderpreis), Marcel Mettelsiefen (Preisträger) und Anne Will (Moderation)
Preisverleihung 2015, v. l. n. r.: Sascha Lobo (Laudator), Andreas Spinrath (Förderstipendium), Eliot Higgins (Preisträger), Ilse Friedrich, Marietta Slomka (Preisträgerin), Fritz Pleitgen, Thomas Roth (Moderation)

Mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für Fernsehjournalismus werden einmal jährlich Fernsehjournalisten ausgezeichnet.

Der Preis wurde nach dem Tod des Tagesthemen-Moderators Hanns Joachim Friedrichs im Jahre 1995 von einem 15-köpfigen Freundeskreis des Moderators ins Leben gerufen. Man gründete den gemeinnützigen Verein zur Verleihung des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises für Fernsehjournalismus e. V. Seitdem kürt diese Jury alljährlich den oder die Preisträger. Der Preis ist seit 2002 mit 5.000 Euro (aufteilbar) dotiert (davor: 10.000 DM).

Das Motto des Preises lautet: „Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache.“[1] Das Zitat ist in dieser Form erstmals als Klappentext in Friedrichs Autobiografie verkürzt nachgewiesen und wird unterschiedlich rezipiert.[2][3][4]

Jahr Name Funktion
1995 Thomas Roth Auslandskorrespondent der ARD in Moskau
1996 Petra Gerster und

Maria von Welser

Moderatorinnen des ZDF-Magazins ML mona lisa
1997 Christoph Maria Fröhder Krisenberichterstatter für die ARD
1998 Hans-Josef Dreckmann Afrika-Korrespondent der ARD (Studio Nairobi)
Carla Kniestedt (Förderpreis) Reporterin des ORB, vor allem für ihre Berichte zur Oderflut 1997
1999 Wolf von Lojewski Moderator der ZDF-Nachrichtensendung heute journal
Tina Hassel (Förderpreis) ARD-Korrespondentin in Frankreich (ARD-Studio Paris)
2000 Gabi Bauer Moderatorin der ARD-Tagesthemen
Maybrit Illner Moderatorin der ZDF-Talkshow Berlin Mitte
Sandra Maischberger Moderatorin der Talkshow maischberger auf n-tv
2001 Gerd Ruge Lebensleistung
Alexander Kluge Lebensleistung
Günter Gaus Lebensleistung
2002 Dirk Sager ZDF-Korrespondent Russland (Studio Moskau)
2003 Antonia Rados Korrespondentin für RTL und n-tv, Berichterstatterin aus Bagdad
Ulrich Tilgner ZDF-Korrespondent Bagdad, der „unter den extremen Bedingungen der Kriegsberichterstattung journalistische Unabhängigkeit bewahrt“ habe
Eric Friedler (Förderpreis) Film Konvoi in den Tod
2004 Annette Dittert ARD-Korrespondentin Polen (Studio Warschau)
2005 Frank Plasberg und Redaktion von Hart aber fair Journalist und Moderator, gemeinsam mit Redaktionsteam für die Sendung Hart aber fair (WDR)
Horst Königstein (Sonderpreis) NDR-Redakteur, Autor und Regisseur (Die Manns, Speer und Er)
Britta Hilpert (Förderpreis) Leiterin des ZDF-Studios in Moskau
2006 ZDF-Magazin Frontal21 Redaktionsleiter Claus Richter und Moderator Theo Koll
2007 Anne Will Moderatorin der ARD-Tagesthemen
2008 Eric Friedler NDR-Fernsehreporter und Dokumentarfilmer (u. a. Das Schweigen der Quandts)
Christina Pohl (Förderpreis) Spiegel-TV-Reporterin
2009 Nikolaus Brender ZDF-Chefredakteur
Astrid Randerath und Christian Esser (Förderpreis) Autoren der ZDF-Fernsehdokumentation Das Pharmakartell
2010 Claus Kleber Moderator der ZDF-Nachrichtensendung heute journal
Redaktion der WDR-Dokumentationsreihe

die story (Sonderpreis)

Redaktion unter besonderer Erwähnung ihres Begründers Gert Monheim
2011 Johannes Hano Leiter des ZDF-Studios Peking
Ariane Reimers (Förderpreis) ARD-Korrespondentin in Peking
Nasser Hadar (Sonderpreis) Freier Mitarbeiter von Al Jazeera
2012 Oliver Welke mit der heute-show-Redaktion Moderator und Autor in der Nachrichtensatire heute-show des ZDF
Denis Scheck (Sonderpreis) Literaturjournalist des Deutschlandfunks und Moderator der ARD-Sendung Druckfrisch
2013 Jörg Armbruster bis Ende 2012 ARD-Korrespondent für den Nahen und Mittleren Osten
Marcel Mettelsiefen Fotograf, Kameramann, Fernsehjournalist, Herausgeber und Buchautor
Eva Müller (Förderpreis) Reporterin des WDR und Buchautorin
2014 Golineh Atai ARD-Korrespondentin in der arabischen Welt und der Ukraine
Stephan Lamby Fernsehautor und Produzent
2015 Marietta Slomka Moderatorin der ZDF-Nachrichtensendung heute journal
Eliot Higgins und Bellingcat (Sonderpreis) Recherche-Netzwerk
Andreas Spinrath (Förderpreis) Reporter im WDR-Investigativressort
2016 Hajo Seppelt Journalist für Dopingproblematik in der ARD
Armin Wolf (Sonderpreis) ORF-Nachrichtenmoderator
2017[5] Hans-Ulrich Gack, Luc Walpot (ZDF) und Frederik Pleitgen (CNN) Auslandsreporter für ZDF bzw. CNN in Nahost
Isabel Schayani (Sonderpreis) WDR-Redakteurin mit der Redaktion von WDRforyou
2018[6] Anja Reschke Moderatorin der Fernsehsendungen Panorama und Zapp
Kulturzeit (Sonderpreis) Kulturmagazin von 3sat
2019 Mai Thi Nguyen-Kim Moderatorin der Fernsehsendung Quarks (WDR) und des YouTube-Kanals maiLab
Harald Lesch Moderator diverser Wissenschaftssendungen im ZDF
2020 Ulf Röller Auslandskorrespondent des ZDF in Peking
Emily Maitlis Moderatorin der BBC-Two-Sendung Newsnight
Nadia Kailouli und Jonas Schreijäg (Sonderpreis) Reporter des NDR-Magazins Panorama
2021 Katrin Eigendorf Reporterin des ZDF in Afghanistan
Carl Gierstorfer Dokumentarfilmer
ZDF Magazin Royale (Sonderpreis) satirische Late-Night-Show
2022 Christoph Reuter Reporter von Der Spiegel
Ost-West-TV Informationssender
2023 Ina Ruck WDR-Korrespondentin in Moskau
Elmar Theveßen Leiter des ZDF-Studios Washington, D.C.
Drei ukrainische Journalistinnen (Sonderpreis) Sevgil Musayeva: Chefredakteurin des Internetportals Ukraina Pravda
Nataliya Gumenyuk: Kriegsreporterin
Olha Rudenko: Chefredakteurin und Mitbegründerin des Internetportals The Kyiv Independent.
2024 Eva Schulz Journalistin, Fernsehmoderatorin (u. a. Deutschland3000 für funk und Deutschland, warum bist du so? für das ZDF)
Jan N. Lorenzen Journalist und Dokumentarfilmer (u. a. Wir waren in der AfD – Aussteiger berichten (ARD, 2024) und Die große Angst: Zukunft in Ostdeutschland (ARD, 2024))
Fabian Köster und Lutz van der Horst Comedy-Reporter (u. a. ZDF Heute-show)
Paul Schwenn (Förderpreis) freier Journalist (u. a. ZDF Magazin Royale)

(Quelle: Verein zur Verleihung des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises für Fernsehjournalismus e. V.[7])

Commons: Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Startseite – Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis. Abgerufen am 20. August 2023.
  2. Armin Wolf: Womit darf sich ein Journalist „gemein machen“? Nachtrag vom 9. Dezember. In: www.arminwolf.at. 9. Dezember 2018, abgerufen am 20. Januar 2019 (siehe Foto des Klappentextes der Autobiographie „Journalistenleben“ von Hanns Joachim Friedrichs): „Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er Distanz zum Gegenstand seiner Betrachtung hält; dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache; dass er immer dabei ist, aber nie dazugehört.“
  3. Rüdiger Jungbluth: Mit keiner Sache gemein? Die Wahrheit über das Hanns-Joachim-Friedrichs-Zitat. In: Übermedien. 2. November 2021, abgerufen am 20. August 2023 (deutsch).
  4. Imre Grimm: Hanns Joachim Friedrichs: Warum ist sein berühmtes Journalistenzitat ein Missverständnis? 22. Juli 2023, abgerufen am 20. August 2023.
  5. Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis Auslandsreporter und „WDRforyou“ ausgezeichnet, abgerufen am 10. April 2017.
  6. Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis an NDR-Journalistin Anja Reschke. Der Tagesspiegel, 7. Mai 2018, abgerufen am selben Tage.
  7. Alle Preisträger von 1995 bis heute. Verein zur Verleihung des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises für Fernsehjournalismus e. V., abgerufen am 17. November 2019.