Hochschwab

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Hochschwab

Hochschwab mit Südwand von der Oberen Dullwitz (Osten)

Höhe 2277 m ü. A.
Lage Steiermark, Österreich
Gebirge Hochschwabgruppe
Dominanz 38,8 km → Hochtor
Schartenhöhe 1051 m ↓ Präbichl
Koordinaten 47° 37′ 5″ N, 15° 8′ 32″ OKoordinaten: 47° 37′ 5″ N, 15° 8′ 32″ O
Hochschwab (Steiermark)
Hochschwab (Steiermark)
Gestein Wettersteinkalk
Alter des Gesteins LadiniumKarnium
Normalweg über die Aflenzer Staritzen (unschwierig)
pd5

Der Hochschwab in der Obersteiermark ist mit 2277 m ü. A. der höchste Berg der Hochschwabgruppe, eine Gebirgsgruppe der Nördlichen Kalkalpen in der Steiermark.

Geologie und Geomorphologie

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Die Hochschwabgruppe ist ein verkarstetes Plateaugebirge mit Hochgebirgscharakter, wie es für den Ostteil der Nördlichen Kalkalpen typisch ist. Die Gipfel werden von einem weiträumigen System von Altflächen (im Zuge der Entstehung der Alpen im Miozän emporgehobene Flächen) umgeben, die sich oberhalb von 1330 Metern erstrecken und in sich meist ein sanft gewelltes Relief aufweisen. An ihren Rändern brechen diese Flächen zu den umgebenden Tälern hin jedoch in schroffen Steilwänden ab. Der Hochschwab besteht vorrangig aus Wettersteinkalk, dieser ist leicht wasserlöslich und führt damit zu der typischen Verkarstung. Unterhalb des Wettersteinkalks befinden sich Schichten aus Werfener Schiefer, die einige Kilometer westlich des Gipfels (etwa im Bereich des Sackwiesensees) ebenfalls zutage treten.[1]

Während der Würmeiszeit war der Hochschwab von einem Plateaugletscher bedeckt. Aufgrund geringer Eisbewegung sind die erwähnten Hochflächen nur wenig glazial überprägt. An ihren Randabstürzen und in Steilstufen zwischen den Flächen wurden jedoch Kare gebildet, die mit ihren Felswänden und Schutthalden und mit den zwischen ihnen aufragenden Graten den Hochgebirgscharakter des Hochschwabs prägen. Entsprechend des karstigen Gesteins entwässert der Hochschwab weitgehend unterirdisch, erst am Rand des Massivs tritt das Wasser in oft mächtigen Karstquellen zutage, von denen viele für die Trinkwasserversorgung bedeutend sind (siehe z. B. II. Wiener Hochquellenleitung).[1]

Das Schaustück des Hochschwabs ist seine mächtige plattige Südwand, die sich in einer Breite von fast zwei Kilometern und einer Höhe von bis zu 300 Metern über dem Trawiessattel und den dort zusammentreffenden Tälern Trawiestal (im Südwesten) und Obere Dullwitz (im Südosten) aufbaut. Durch die Südwand führen Kletterrouten in allen Schwierigkeitsgraden.

Aus westlicher und östlicher Richtung präsentiert sich der Hochschwab-Gipfel als eine flache Fels-/Rasenkuppe, die vom Schiestlhaus (2153 m ü. A.) im Nordosten in etwa einer halben Stunde und über die Hochfläche im Westen (Biwakschachtel Fleischerhütte[Anm. 1][2][3]) einfach erstiegen werden kann. Das Schiestlhaus kann von Seewiesen (974 m ü. A.) im Osten am Fuße des Steirischen Seebergs über das Seetal, die Untere Dullwitz zur Voisthaler Hütte, die Obere Dullwitz und den Graf-Meran-Steig oder den Jägermayersteig erreicht werden, aber auch von Norden, von Weichselboden im Salzatal. Vom Ilgener Tal im Westen kommend führt ein Weg durch das Trawiestal und danach hinauf zur Quelle G'hacktbrunn. Von dort führt ein einfacher, mit Treppen und Seilen versicherter Klettersteig durch das G'hackte, eine steile Felsrinne an der Südflanke des G'hacktkogels, zur Biwakschachtel Fleischerhütte.[4]

Über den Gipfel verlaufen der Nord-Süd-Weitwanderweg 05, welcher hier seinen höchsten Punkt erreicht, sowie der Nordalpenweg 01 und damit auch die Europäischen Fernwanderwege E6 und E4.

Am 9. Mai 1937 stürzte eine Bergsteiger-Seilschaft, bestehend aus Ulrich Sild (1911–1937), Walter Mittelholzer (1894–1937) und Liselott Kastner (?–1937), geborene Lorenz, in der Südwestwand der Stangenwand ab. Ursache war vermutlich Steinschlag.[5][6]

Anfang November 1988 kam es am Hochschwab zu einer Bergtragödie, welche die bis dahin größte Suchaktion der steirischen Bergrettung auslöste. Eine siebenköpfige Gruppe war zwei Tage und Nächte bei Stürmen und eisigen Temperaturen in rund 2000 Metern Seehöhe gefangen. Trotz des Einsatzes von 150 Alpingendarmen und Bergrettern sowie fünf Hubschraubern konnten fünf der Personen nur noch tot geborgen werden, die anderen beiden überlebten mit schweren Verletzungen.[7]

  1. Schutzhaus Fleischerhütte am 28. Mai 1928 vollständig abgebrannt. Siehe: Allerlei. Brand einer Schutzhütte am Hochschwab. In: Badener Zeitung. 6. Juni 1928, S. 5, unten links anno.onb.ac.at
Commons: Hochschwab – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b Gerhard Zückert: Versuch einer landschaftsökologischen Gliederung der Hochflächen der südlichen Hochschwabgruppe. In: Naturwissenschaftlicher Verein für Steiermark (Hrsg.): Mitteilungen des Naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark. Nr. 125, 1996, S. 55–72 (zobodat.at [PDF; 1,6 MB]).
  2. Touristisches. Die Fleischerhütte auf dem Hochschwab. Badener Zeitung, 31. Oktober 1928, S. 4, Mitte rechts anno.onb.ac.at
  3. Touristik. Die neue Fleischer-Hütte. In: Badener Zeitung. 1. November 1929, S. 8, unten links anno.onb.ac.at
  4. Hochschwabperlen. In: alpenverein.a. Abgerufen am 29. Juni 2022.
  5. Uli Sild, in: Österreichische Alpenzeitung, Folge 1182, Juni 1937, S. 142–145.
  6. Historisches Alpenarchiv der Alpenvereine in Deutschland, Österreich und Südtirol, Personenmappe Uli Sild, Signatur: DAV PER 1 SG/2041/0 (PDF-Datei; 859 kB), auf: historisches-alpenarchiv.org, abgerufen am 15. November 2017.
  7. 7 Alpinisten zwei Tage vermisst. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 5. November 1988, S. 9.