Karlsplatz (Heidelberg)
Der Karlsplatz ist ein direkt an der Heidelberger Hauptstraße gelegener öffentlicher Platz am Hangfuß des Heidelberger Schlosses. Benannt ist die Fläche nach Großherzog Karl Friedrich von Baden, Markgraf von Baden (1771–1803).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf dem Areal des heutigen Karlsplatzes ließ sich ab 1320 der Franziskanerorden nieder, dessen Niederlassung sich zuvor außerhalb der Heidelberger Stadtmauer befunden hatte. Aus Platzgründen wurden 1803 dessen Gebäude abgerissen.[1] Stattdessen wurde 1805 der heutige Karlsplatz angelegt.[2] In der Platzmitte steht der Sebastian-Münster-Brunnen, der 1978 von Michael Schoenholtz geschaffen wurde, als der Karlsplatz im Zuge des Baus einer Tiefgarage neu gestaltet wurde. Er erinnert an den Kosmographen und Humanisten Sebastian Münster, der hier Anfang des 16. Jahrhunderts mehrere Jahre im Franziskanerkloster wirkte.[3]
Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am Karlsplatz liegen nicht nur die Heidelberger Akademie der Wissenschaften, das Palais Boisserée (einst Sickinger Hof, 1689 zerstört) und das Wohnhaus Roßhirt (Hauptstraße 207), sondern auch mehrere Verbindungshäuser, unter anderem das historische Mittermaierhaus. In der unmittelbar angrenzenden Hauptstraße besuchten Generationen von Verbindungsstudenten das im Jahr 1704 erbaute Gasthaus Zum Seppl (Hauptstraße 213) und das benachbarte Gasthaus Zum Roten Ochsen (Hauptstraße 217). Beide Lokale erlangten internationale Bekanntheit. Bis heute ist der Rote Ochsen Treffpunkt zahlreicher Studentenverbindungen und Touristen aus aller Welt. Der „Seppl“ ist nur noch für Veranstaltungen und private Festivitäten zugänglich.
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Mittermaierhaus am Karlsplatz
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Gaststätte „Zum Seppl“, an der Nordostecke des Karlsplatzes
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Historisches Studentenlokal „Zum Roten Ochsen“ (Hauptstraße 217)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Volker von Offenburg: Prost Heidelberg! Die Geschichte der Heidelberger Brauereien und Bierlokale, Heidelberg. Schriftenreihe des Heidelberger Stadtarchivs (Hrsg.), Sonderveröffentlichung 15. Verlag regionalkultur, Ubstadt-Weiher, 2005, S. 84–86.
- Landesamt für Denkmalpflege (Herausgeber): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Baden-Württemberg, Stadtkreis Heidelberg. Thorbecke-Verlag, Ostfildern 2013, ISBN 978-3-7995-0426-3.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gasthaus „Zum Sepp’l“, Regierungspräsidium Stuttgart Landesamt für Denkmalpflege
- Historisches Studentenlokal Zum Seppl, leobw, abgerufen am 11. Mai 2023
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Frieder Hepp: Matthaeus Merian in Heidelberg. Ansichten einer Stadt. Heidelberger Verlagsanstalt, Heidelberg 1993, ISBN 3-89426-064-5, S. 29.
- ↑ Adolf von Oechelhäuser: Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Heidelberg. Verlag J.C.B. Mohr, Tübingen 1913, S. 345 (Digitalisat).
- ↑ Stadt Heidelberg: Sebastian-Münster-Brunnen.
Koordinaten: 49° 24′ 44″ N, 8° 42′ 46″ O