Karl Lautenschlager
Karl Lautenschlager (* 15. Mai 1868 in Stuttgart; † 6. Dezember 1952 ebenda) war von 1911 bis 1933 Stadtschultheiß bzw. Oberbürgermeister von Stuttgart.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lautenschlager war ein Sohn des Rechtsanwalts, Bankdirektors, Landtagsabgeordneten und Mitglieds des württembergischen Staatsgerichtshofs Karl Lautenschlager (1828–1895) und dessen Ehefrau Sophie, geb. Faber, aus Magstadt. Er studierte von 1888 bis 1892 in Tübingen und Leipzig Staats- und Rechtswissenschaften und wurde Regierungsrat der Stadtdirektion Stuttgart. In Tübingen war er Mitglied der Tübinger Studentenverbindung „Akademische Gesellschaft Stuttgardia“, die dem süddeutschen Liberalismus nahestand. Am 12. Mai 1911 wurde er – unterstützt von Konservativen und Nationalliberalen – zum ersten Mal zum Stadtschultheiß von Stuttgart gewählt. 1921 und 1931 wurde er wiedergewählt. Er trug ab 1930 die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister, die vorher lediglich ein königlicher Ehrentitel war. 1933 trat er auf Drängen der Nationalsozialisten in den Ruhestand.
1912 hatte er Emma Lautenschlager geheiratet, mit der er zwei Töchter hatte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg lehnte er es mit Verweis auf sein fortgeschrittenes Alter ab, wieder für das Amt des Oberbürgermeisters zu kandidieren. Stattdessen wurde der junge Arnulf Klett in das Amt gewählt. 1952 starb Lautenschlager in seiner Heimatstadt. Sein Grab befindet sich auf dem Waldfriedhof Stuttgart in Abteilung 1a.
Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lautenschlager kümmerte sich besonders um die Infrastruktur, z. B. fielen die erste Kläranlage, der Bau des Stuttgarter Hauptbahnhofs, der Standseilbahn Stuttgart und der städtischen Badeanstalten in seine Wirkungszeit.
Ehrungen und Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 21. September 1945 wurde Karl Lautenschlager zum Ehrenbürger der Stadt Stuttgart ernannt.
In Stuttgart wurde die Lautenschlagerstraße nach ihm benannt. Sie führt von der kleinen Schalterhalle des Hauptbahnhofs in Richtung Stadtmitte und ist häufig bei Demonstrationen Sammelstelle und Ausgangspunkt für Auftaktkundgebungen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ludwig Luckemeyer: Lautenschlager, Karl. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 13, Duncker & Humblot, Berlin 1982, ISBN 3-428-00194-X, S. 733 f. (Digitalisat).
- Karl Lautenschlager Internationales Biographisches Archiv 01/1953 vom 22. Dezember 1952, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kurzbiografie auf www.stuttgart.de
- Bericht der Stuttgarter Zeitung
- Jörg Schweigard: Karl Albert Lautenschlager (1868-1952), publiziert am 19. April 2018 in: Stadtarchiv Stuttgart: Stadtlexikon Stuttgart
- Studierendenakte von Karl Lautenschlager im Universitätsarchiv Tübingen in der Deutschen Digitalen Bibliothek
Personendaten | |
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NAME | Lautenschlager, Karl |
ALTERNATIVNAMEN | Lautenschlager, Carl |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker, Stadtschultheiß bzw. Oberbürgermeister von Stuttgart |
GEBURTSDATUM | 15. Mai 1868 |
GEBURTSORT | Stuttgart |
STERBEDATUM | 6. Dezember 1952 |
STERBEORT | Stuttgart |