Katholischer Kinder- und Jugendbuchpreis
Der Katholische Kinder- und Jugendbuchpreis (vormals Katholischer Kinderbuchpreis) ist ein Literaturpreis, der von der Deutschen Bischofskonferenz seit 1979 verliehen wird und mit insgesamt 5000 Euro dotiert ist, die ggf. auf den Autor und den Übersetzer verteilt werden (Stand 2022).
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Idee ging von dem Schriftsteller Willi Fährmann aus, der Bischof Heinrich Tenhumberg bat, stärker auf die Bedeutung von Kinder- und Jugendliteratur hinzuweisen. 1979 hieß er noch Katholischer Kinderbuchpreis, wurde aber 1996 auf Katholischer Kinder- und Jugendbuchpreis erweitert.
Ausgezeichnet werden deutschsprachige Bücher, die beispielhaft und altersgemäß religiöse Erfahrungen vermitteln, Glaubenswissen erschließen und christliche Lebenshaltungen verdeutlichen. Seit 1997 wird den Preisträgern eine in Bronze gegossene Statuette, „Die Lesende“, übergeben.
Ausgefallene Verleihung 2021
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die zehnköpfige Jury hatte das Buch Papierklavier vorgeschlagen. Dies wurde vom Ständigen Rat ohne Begründung abgelehnt. Da die Jury kein anderes Buch vorschlagen wollte, wurde der Preis an kein Buch vergeben. Daraufhin haben sich 222 Kinderbuchautoren und -illustratoren in einem offenen Brief an den Ständigen Rat der Deutschen Bischofskonferenz beschwert.[1]
Im Juli 2021 wurde bekannt, dass in der Konferenz der Bischöfe beschlossen wurde die Statuten für den Preis zu ändern: Künftig bedarf die Jury nicht mehr der Zustimmung der Bischöfe.[2] Dies ist offenbar eine Konsequenz aus dem vorangegangenen Konflikt.
Preisträger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Autor | Titel des Werks |
---|---|---|
2024 | Linda Wolfsgruber | sieben. die schöpfung. [3] |
2023 | Andreas Steinhöfel und Melanie Garanin | Völlig meschugge |
2022 | Kirsten Boie | Dunkelnacht |
2021 | Empfehlungsliste[4][5] | Nicht verliehen |
2020 | Susan Kreller | Elektrische Fische |
2019 | Steven Herrick und Uwe-Michael Gutzschhahn | Ich weiß, heute Nacht werde ich träumen |
2018 | Lauren Wolk und Birgitt Kollmann | Das Jahr, in dem ich lügen lernte |
2017 | Anna Woltz und Andrea Kluitmann | Gips oder Wie ich an einem einzigen Tag die Welt reparierte |
2016 | Reinhard Kleist[6] | Der Traum von Olympia – Die Geschichte von Samia Yusuf Omar |
2015 | Stian Hole | Annas Himmel |
2014 | Claude K. Dubois | Akim rennt |
2013 | Tamara Bach | Was vom Sommer übrig ist |
2012 | Anne-Laure Bondoux | Die Zeit der Wunder |
2011 | Morris Gleitzman und Uwe-Michael Gutzschhahn | Einmal |
2010 | Heinz Janisch und Linda Wolfsgruber | Wie war das am Anfang |
2009 | Andreas Steinhöfel | Rico, Oskar und die Tieferschatten |
2008 | Michael Gerard Bauer | Running Man |
2007 | In diesem Jahr wurden 15 Bücher empfohlen. Einen einzelnen Preisträger gab es nicht. Jude Daly Kate DiCamillo Eva Höschl Guus Kuijer Joke van Leeuwen und Malika Blain Dagmar H. Mueller Lorenz Pauli Daan Remmerts de Vries Regine Schindler Jerry Spinelli Ulf Stark Dietrich Steinwede Marleen Westera Margaret Wild Lydia Zeller |
Alles hat seine Zeit Die wundersame Reise von Edward Tulane Paul hat Krebs Das Buch von allen Dingen Jahre ohne Amrar Herbst im Kopf mutig, mutig Die Nordwindhexe Die Zehn Gebote Asche fällt wie Schnee Ein Sommer mit Percy und Buffalo Bill Martin Luther Schaf und Ziege Eine Nacht Keine Lust. Auf nichts! |
2006 | David Almond | Feuerschlucker |
2005 | Jutta Richter | Hechtsommer |
2004 | Hildegard Kretschmer | Wie Noah die Tiere gerettet hat. Berühmte Maler erzählen die Bibel |
2003 | Armin Greder | Die Insel |
2002 | Jutta Bauer | Opas Engel |
2001 | Elisabeth Zöller | Anna rennt |
1999 | Henning Mankell | Das Geheimnis des Feuers |
1997 | Robert Cormier | Nur eine Kleinigkeit |
1995 | Louis Joos und Rascal (= Pascal Nottet) | Oregons Reise
Der brennende Dornbusch |
1993 | Maretha Maartens | Tintenvogel |
1991 | Max Bolliger | Das Buch der Schöpfung
Gabriel und der Meisterspieler |
1989 | Sonia Levitin | Heimkehr nach Jerusalem |
1987 | Anatol Feid | Keine Angst, Maria
Der Engel mit der Pudelmütze |
1985 | Käthe Recheis | Die Stimme des Donnervogels
... und Sara lacht |
1983 | Max Bolliger | Euer Bruder Franz |
1981 | Lene Mayer-Skumanz | Geschichten vom Bruder Franz
Der lange Weg des Lukas B. |
1979 | Else Breen | Warte nicht auf einen Engel
Telat sucht den Regenbogen |
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Kathleen Hildebrand: Der Katholische Kinder- und Jugendbuchpreis wird 2021 nicht vergeben. In: sueddeutsche.de. 18. Mai 2021, abgerufen am 28. Januar 2024.
- ↑ Roswitha Budeus-Budde: Katholischer Kinderbuchpreis: Bischöfe haben nichts mehr zu sagen, in: Süddeutsche Zeitung vom 14. Juli 2021, S. 9
- ↑ Katholischer Kinder- und Jugendbuchpreis 2024 verliehen. Deutsche Bischofskonferenz, 16. Mai 2024, abgerufen am 30. Mai 2024.
- ↑ In diesem Jahr 2021 wird kein Preisbuch gekürt – Katholischer Kinder- und Jugendbuchpreis 2021: Empfehlungsliste veröffentlicht, buchmarkt.de, erschienen und abgerufen am 6. April 2021.
- ↑ Bischofskonferenz vergibt Preis an Transgender-Buch nicht, deutschlandfunkkultur.de, erschienen und abgerufen am 10. Mai 2021.
- ↑ Reinhard Kleist erhält Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis. Domradio.de, 16. März 2016, abgerufen am 16. März 2016.