Koliq

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Koliq/Koliqi 1
Kolić/Колић 2
Koliq führt kein Wappen
Koliq (Kosovo)
Koliq (Kosovo)
Basisdaten
Staat: Kosovo Kosovo 3
Bezirk: Pristina
Gemeinde: Pristina
Koordinaten: 42° 46′ N, 21° 17′ OKoordinaten: 42° 46′ 24″ N, 21° 17′ 8″ O
Höhe: 794 m ü. A.
Einwohner: 466 (2011)
Telefonvorwahl: +383 (0) 38
Kfz-Kennzeichen: 01
3 
Die Unabhängigkeit des Kosovo ist umstritten. Serbien betrachtet das Land weiterhin als serbische Provinz.

Koliq (albanisch auch Koliqi, serbisch Колић Kolić) ist ein Dorf, das in der Gemeinde Pristina im Kosovo liegt.

Das Dorf liegt etwa 23 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Pristina und befindet sich in der gebirgigen Region Gollak. Im Norden grenzt Koliq an die Gemeinde Podujeva, etwa vier Kilometer nördlich des Dorfes befindet sich der Batllava-See.

In Koliq wurden verschiedene Überreste aus der Spätantike gefunden. Sie sollen in die Liste der Kulturdenkmäler im Kosovo aufgenommen werden.[1]

Auf dem Gebiet des heutigen Koliq befand sich früher ein Dorf, das in Quellen des 17. Jahrhunderts als Gilasi bezeichnet wird und eine römisch-katholische Bevölkerung aufwies. Die in Koliq bis heute erhaltenen Flurnamen Guri Glasit, Kisha e Glasit („Kirche von Glasi“) und Reka e Glasit zeugen von dieser ehemaligen Siedlung. Seit dem Mittelalter war in dem Dorf zudem eine deutsche beziehungsweise sächsische Bevölkerungsgruppe ansässig.[2]

Während des Kosovokrieges verübten serbische Truppen im April 1999 ein Massaker in Koliq. 64 Menschen, welche sich gerade auf der Flucht aus dem Kosovo befanden, wurden mit ihren Fahrzeugen angehalten und am Wegesrand hingerichtet. Die Leichen konnten erst nach Ende des Krieges im Juni 1999 in einem anonymen Massenbegräbnis beigesetzt werden.[3]

Bei der Volkszählung 2011 wurden für Koliq 466 Einwohner erfasst. Davon bezeichneten sich 464 als Albaner (99,57 %) und zwei gaben eine andere Ethnie an.[4]

Bevölkerungsentwicklung[5]
Volkszählung 1948 1953 1961 1971 1981 1991 2011
Einwohner 1576 1679 1736 1747 1622 1479 466

2011 bekannten sich von den 466 Einwohnern 465 zum Islam und einer deklarierte sich als Katholik.[6]

Einzelnachweise

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  1. Lista e perkohshme e trashigimis kulturore. (PDF; 592 kB) In: Ministria e Kulturës, Rinisë dhe Sportit. Abgerufen am 15. September 2019 (albanisch).
  2. Skënder Gashi: Kërkime onomastike-historike për minoritete të shuara e aktuale të Kosovës. Hrsg.: Akademie der Wissenschaften und Künste des Kosovo. Focus Print, Pristina 2015, ISBN 978-9951-615-48-8, S. 109,112, 221 (albanisch, ashak.org [PDF]).
  3. Evidence of mass murder in Koliq. In: news.bbc.co.uk. British Broadcasting Corporation, 15. Juni 1999, abgerufen am 19. September 2019 (englisch).
  4. Ethnic composition of Kosovo 2011. In: pop-stat.mashke.org. Abgerufen am 15. September 2019.
  5. Kosovo censuses. In: pop-stat.mashke.org. Abgerufen am 10. August 2018.
  6. Religious composition of Kosovo 2011. In: pop-stat.mashke.org. Abgerufen am 15. September 2019.