Fumagillin

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Strukturformel
Strukturformel von Fumagillin
Allgemeines
Freiname Fumagillin
Andere Namen
  • (2E,4E,6E,8E)-Deca-2,4,6,8-tetraenedisäuremono-{(3R,4S,5S,6R)-5-methoxy-4-[(2R,3R)-2-methyl-3-(3-methylbut-2-enyl)oxiranyl]-1-oxaspiro[2.5]oct-6-yl}ester (IUPAC)
  • Fumagillinum (Latein)
Summenformel C26H34O7
Kurzbeschreibung

hellgelbe Nadeln[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 23110-15-8
EG-Nummer 245-433-8
ECHA-InfoCard 100.041.288
PubChem 6917655
ChemSpider 5292885
DrugBank DB02640
Wikidata Q120199
Arzneistoffangaben
ATC-Code

P01AX10

Eigenschaften
Molare Masse 458,54 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

189–194 °C[1]

Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]

Achtung

H- und P-Sätze H: 302
P: keine P-Sätze[2]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Fumagillin ist ein komplexes Biomolekül, vom Sesquiterpen-Typ.

Aspergillus fumigatus

In der Natur kommt es in Aspergillus fumigatus und in Penicillium nigricans vor.[1]

In Nordamerika ist es in verschiedenen Formen zugelassen und wird bei Mikrosporidiose eingesetzt.[1] Eine topische Anwendung kann bei mikrosporidialer Keratokonjunktivitis erfolgen. Bei Nosemose wird es in Zuckersirup gemischt.

Wirkungen gegen Malaria, Amöben, Leishmanien und Trypanosomen sowie gegen Neovaskularisation sind nachgewiesen und befinden sich derzeit in weiterer Erforschung.

Fumagillin bindet über das Spiroepoxid irreversibel an eine Histidingruppe von Methionin-Aminopeptidasen (MetAP)[1], die neu synthetisierte Proteine um die dem Start-codon entsprechende N-terminale Methioningruppe verkürzen. Da dieser Schritt für die Biosynthese funktionaler Proteine essentiell ist, sterben Organismen mit nur einem Subtyp an MetAP. Aus diesem Grund werden MetAP-Inhibitoren und somit auch Fumagillin und seine Derivate unter anderem als potentielle Antibiotika erforscht. Es wurde des Weiteren beobachtet, dass Fumagillin beim Menschen, der zwei MetAP-Subtypen besitzt, die Angioneogenese hemmt,[4] was dazu geführt hat, dass Fumagillin und seine Derivate als Medikamente in der Krebstherapie erforscht wurden bzw. werden.[1]

Da Gewichtsverlust beobachtet wurde, wird an Derivaten geforscht. In klinischen Studien hat sich gezeigt, dass Fumagillin als Medikament zur Krebstherapie, aufgrund seiner hohen Neurotoxizität, ungeeignet ist, was zur Entwicklung von zahlreichen synthetischen und halbsynthetischen Derivaten geführt hat.[5]

Spaltet man von Fumagillin die saure Seitenkette ab, so resultiert der Alkohol Fumagillol, der immunsuppressiv wirkt.[1]

  • Amebacillin, Fumagilin, Fumidil B
  • Cytokines & Cells Encyclopedia – COPE: Fumagillin

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g Eintrag zu Fumagillin. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 2. Juli 2019.
  2. a b Datenblatt Fumagillin from Aspergillus fumigatus bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 2. April 2011 (PDF).
  3. a b Eintrag zu Fumagillin in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM) (Seite nicht mehr abrufbar)
  4. Ingber, D. E.; Fujita, T.; Kishmoto, S.; Sudo, K.; Kanamaru, T.; Brem, H.; Folkman, J.; Nature 1990, 345, 555.
  5. Exemplarisch werden hier nur TNP470: "Ingber, D.; Fujita, T.; Kishimoto, S.; Sudo, K.; Kanamaru, T.; Brem, H.; Folkman, J.; Nature 1990, 348, 555." und CKD-731: "Han, C. K.; Ahn S. K.; Bioorganic & Medicinal Chemistry Letters 2000, 10(1), 39-43." aufgeführt.