Florian Herrmann

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Florian Herrmann (2023)

Florian Herrmann (* 7. Dezember 1971 in Kelheim) ist ein deutscher Jurist und Politiker (CSU). Seit 2008 ist er Mitglied des Bayerischen Landtags, seit 2018 Leiter der Bayerischen Staatskanzlei und war von 2018 bis 2021 bayerischer Staatsminister für Bundes- und Europaangelegenheiten und Medien, seit 2021 ist er bayerischer Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien.

Studium und Beruf

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Nach dem Abitur 1991 am Dom-Gymnasium Freising studierte Herrmann Rechtswissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main und der Rheinischen Friedrich-Wilhelms Universität Bonn. 1996 legte er das Erste Juristische Staatsexamen in München mit Prädikat ab und absolvierte 1996/97 das Master of Laws (LL.M.)-Programm der University of Pennsylvania in Philadelphia (USA). Anschließend wurde er im Rahmen eines Forschungsprojektes der Deutschen Forschungsgemeinschaft bei Michael Stolleis an der Universität Frankfurt/Main und am Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt am Main über ein völkerrechtshistorisches Thema (Das Standardwerk. Franz von Liszt und das Völkerrecht) promoviert.[1] Nach dem Rechtsreferendariat im Oberlandesgerichtsbezirk München legte er das Zweite Juristische Staatsexamen im Jahr 2001 mit Prädikat ab. Während des Studiums und der Promotion war Herrmann Stipendiat der Bischöflichen Studienförderung Cusanuswerk. 2001 wurde Herrmann als Rechtsanwalt zugelassen und arbeitete in einer Münchner Kanzlei, bis er 2003 eine wirtschaftsrechtlich ausgerichtete Kanzlei gründete.[2]

Florian Herrmann beim Europakongress des ASP (2019)

Herrmann trat 1998 in die Christlich-Soziale Union in Bayern ein. Seine politische Laufbahn begann er 1999 als Geschäftsführer des CSU-Ortsverbandes Freising. Er war von 2003 bis 2007 Ortsvorsitzender in Freising und stellvertretender Kreisvorsitzender. Seit 2007 ist er Kreisvorsitzender der CSU im Landkreis Freising.[3] Herrmann war von 2013 bis 2021 oberbayerischer Bezirksvorsitzender des Arbeitskreises Polizei und Innere Sicherheit der CSU.[4] Seit 2013 ist er auch Mitglied des Parteivorstands der CSU.[5] Herrmann ist zudem Vorsitzender der Medienkommission der CSU.[6]

Kommunalpolitik

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Herrmann ist seit 2002 Mitglied des Kreistages des oberbayerischen Landkreises Freising. Von 2006 bis 2018 war er Vorsitzender der CSU-Kreistagsfraktion. Bei der Kommunalwahl 2002 war er Kandidat der CSU für das Amt des Landrats.

Seit der Landtagswahl in Bayern 2008 ist Herrmann direkt gewähltes Mitglied des Bayerischen Landtags für den Stimmkreis Freising als Nachfolger von Otto Wiesheu. In seiner ersten Legislaturperiode war er Mitglied im Ausschuss für Kommunale Fragen und Innere Sicherheit und im Ausschuss für Verfassung, Recht, Parlamentsfragen und Verbraucherschutz sowie in der Datenschutzkommission. Außerdem gehört er dem Untersuchungsausschuss BayernLB/HGAA an, dessen Vorsitzender er im März 2011 wurde, nachdem der bisherige Vorsitzende, Thomas Kreuzer, zum Staatssekretär im Bayerischen Kultusministerium berufen worden war.[7] Von Dezember 2011 bis Oktober 2013 war er stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Kommunale Fragen und Innere Sicherheit.

Er war Mitglied der 15. Bundesversammlung.

Ab April 2013 bis zu dessen Ende im Juli 2013 war er Vorsitzender des Untersuchungsausschusses zum Fall Gustl Mollath.[8] Bei der Landtagswahl in Bayern 2013 verteidigte er seinen Stimmkreis.[9] Anschließend wurde er zum Vorsitzenden des Ausschusses für Kommunale Fragen, Innere Sicherheit und Sport gewählt.[10] In der CSU-Landtagsfraktion war er Mitglied des Fraktionsvorstandes, Vorsitzender des Arbeitskreises für Kommunale Fragen, Innere Sicherheit und Sport sowie innenpolitischer Sprecher der Fraktion. Er war außerdem stellvertretender Vorsitzender des Untersuchungsausschusses Modellbau.[11] Er war Mitglied der 16. Bundesversammlung. Bei der Landtagswahl in Bayern 2023 verteidigte erneut seinen Stimmkreis.[12]

Leiter der Staatskanzlei und Minister

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Florian Herrmann im Bundesrat, 2019

Zum 21. März 2018 wurde er von Ministerpräsident Markus Söder zum Leiter der bayerischen Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten in das bayerische Kabinett Söder I berufen.[13] Seit 17. April 2018 ist er Mitglied des Bundesrates.[14] Bei der Landtagswahl 2018 verteidigte er seinen Stimmkreis erneut.[15] Am 12. November 2018 wurde er im Kabinett Söder II erneut in sein bisheriges Ministeramt berufen, das um die Zuständigkeiten für Europaangelegenheiten und Medien erweitert wurde.[16] Seit 2018 ist er Mitglied der Parlamentarischen Versammlung der NATO.[17] Er war von 2019 bis 2021 Vertreter Bayerns im Europäischen Ausschuss der Regionen.[18] Nach der Ernennung von Melanie Huml zur Staatsministerin für Europaangelegenheiten und Internationales fiel seine Zuständigkeit für Europa weg. Am 8. November 2023 wurde er erneut zum Leiter der Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien in das Kabinett Söder III berufen.[19]

Zivilgesellschaftliches Engagement

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Herrmann ist Mitglied in verschiedenen örtlichen Vereinen. Er war von 1985 bis 1996 ehrenamtlicher Organist in Giggenhausen. Von 2001 bis 2015 war er Kreisvorsitzender der Europa-Union im Landkreis Freising und ist seit 2005 stellvertretender Vorsitzender der Ausbildungsoffensive Freising e. V.[20] Außerdem war er von 2008 bis 2018 ehrenamtlicher Bundesrechtswahrer des Bundes der Egerländer Gmoin e. V. 2009 wurde er in den Vorstand der Bürgerstiftung Freising gewählt[21], 2021 wechselte er in den Stiftungsrat[22]. 2010 wurde er zum Vizepräsidenten der Landesverkehrswacht Bayern e. V. gewählt; von 2012 bis 2020 war er deren Präsident.[23] Er war von 2013 bis 2022 Stiftungsrat der Stiftung Bildungszentrum der Erzdiözese von München und Freising.[24] Seit 2016 ist Herrmann Mitglied der KBStV Rhaetia München.[25] Seit 2019 ist er Mitglied des Kuratoriums der Hochschule für Philosophie, München.[26] Seit 2023 ist Herrmann Mitglied des Beirats der Stiftung für Glaubensfreiheit und Sicherheit in Europa.[27] 2023 wurde er zum Vorsitzenden des Katholischen Männervereins Tuntenhausen gewählt[28].

Herrmann ist der Sohn des früheren Präsidenten der Technischen Universität München, Wolfgang Herrmann. Er ist römisch-katholisch[29] und lebt mit seiner Frau Renate (Tochter des früheren Freisinger Oberbürgermeisters Dieter Thalhammer) in Freising.

Veröffentlichungen

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Einzelnachweise

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  1. Neue Schriftenreihe. Max-Planck-Gesellschaft, 10. März 2001, abgerufen am 10. Juni 2016.
  2. Dr. Florian Herrmann, LL.M. Herrmann & Mey Rechtsanwälte, abgerufen am 10. Juni 2016.
  3. Kreisverband Freising – CSU. Abgerufen am 2. November 2018.
  4. Neuburg: Arbeitskreis Polizei und Innere Sicherheit wählt Florian Herrmann zum Nachfolger und formuliert Resolution. In: donaukurier.de. (donaukurier.de [abgerufen am 3. November 2018]).
  5. Dr. Florian Herrmann erneut in den CSU Parteivorstand gewählt. Freisinger Wochenblatt, 22. November 2015, abgerufen am 10. Juni 2016.
  6. Über uns. CSU, abgerufen am 21. November 2019.
  7. Untersuchungsausschuss BayernLB / HGAA | Bayerischer Landtag. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. Februar 2019; abgerufen am 2. November 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bayern.landtag.de
  8. Untersuchungsausschuss Fall Mollath 2013. Bayerischer Landtag, abgerufen am 10. Juni 2016.
  9. Die Sensation bleibt aus. Süddeutsche Zeitung, 15. September 2013, abgerufen am 10. Juni 2016.
  10. Ausschuss für Kommunale Fragen, Innere Sicherheit und Sport. Bayerischer Landtag, archiviert vom Original am 7. Juli 2017; abgerufen am 10. Juni 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bayern.landtag.de
  11. Untersuchungsausschuss Modellbau | Bayerischer Landtag. Abgerufen am 2. November 2018.
  12. Landtagswahl - Ergebnisse in der Grafikansichtansicht für den Stimmkreis Freising. Abgerufen am 9. Oktober 2023.
  13. Das ist Söders neues Kabinett. In: sueddeutsche.de. 2018, ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 2. November 2018]).
  14. Google, Youtube, Facebook, Homepage: Bundesrat - Mitglieder - Dr. Florian Herrmann. Abgerufen am 21. November 2019.
  15. Herrmann (CSU) verteidigt Direktmandat nur knapp – News, Ergebnisse und Reaktionen aus dem Landkreis Freising. In: Münchner Merkur. 17. Oktober 2018 (merkur.de [abgerufen am 2. November 2018]).
  16. Wieder im Kabinett: Florian Herrmann ist jetzt „Außenminister Bayerns“. In: Münchner Merkur. 12. November 2018 (merkur.de [abgerufen am 17. November 2018]).
  17. NATO PA. Abgerufen am 4. Juli 2023 (englisch).
  18. Members Page v9.1.0.0. Abgerufen am 21. September 2019.
  19. Neues Kabinett steht - Söder: Kontinuität und Erneuerung. 8. November 2023, abgerufen am 10. November 2023.
  20. Maximilian Bandle: MINT für Freising – AOF. Abgerufen am 2. November 2018 (deutsch).
  21. Bürgerstiftung Freising. Abgerufen am 2. November 2018.
  22. https://www.buergerstiftung-freising.de/struktur/. Abgerufen am 3. Februar 2022.
  23. Landesverkehrswacht Bayern e.V. Abgerufen am 2. November 2018 (deutsch).
  24. Die Mitglieder des Stiftungsrates. Stiftung Bildungszentrum der Erzdiözese München und Freising, abgerufen am 8. April 2019.
  25. Rhaeten-Herold Nr. 583/384 (2016)
  26. Kuratorium. Abgerufen am 21. November 2019.
  27. Advisory Board. Abgerufen am 17. März 2023 (amerikanisches Englisch).
  28. Neuwahlen beim Katholischen Männerverein Tuntenhausen: Staatsminister Herrmann ist neuer Vorsitzender. 10. Januar 2023, abgerufen am 11. Februar 2023.
  29. Dr. Herrmann, Florian. Bayerischer Landtag, abgerufen am 12. November 2018.
  30. Bund Deutscher Kriminalbeamter ehrt Dr. Florian Herrmann. (bdk.de [abgerufen am 2. November 2018]).
  31. Höchste Auszeichnung für Staatsminister Herrmann. 8. Juni 2021, abgerufen am 10. Juli 2021.
  32. Verdienter Abgeordneter. Abgerufen am 6. Januar 2022.
  33. Süddeutsche Zeitung: Bayerischer Verdienstorden: Das ist die Liste der Ausgezeichneten. Abgerufen am 13. Oktober 2022.