Fidschi (Sprache)
Fidschi (Fiji) Na Vosa Vakaviti | ||
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Gesprochen in |
Fidschi | |
Sprecher | 340.000 (Muttersprache)
320.000 (Zweitsprache) | |
Linguistische Klassifikation |
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Offizieller Status | ||
Amtssprache in | Fidschi | |
Sprachcodes | ||
ISO 639-1 |
fj | |
ISO 639-2 |
fij | |
ISO 639-3 |
fij |
Fidschi (auch Fiji geschrieben) oder Fidschianisch (Selbstbezeichnung Na Vosa Vakaviti, nach der Verfassung von 2013[1] auch iTaukei) gehört zur malayo-polynesischen Sprachfamilie, einer Untergruppe der austronesischen Sprachen, die über den gesamten Pazifikraum verbreitet sind. Innerhalb dieser Sprachgruppe ist Fidschi enger mit den polynesischen Sprachen und einigen auf den Salomonen gesprochenen Sprachen verwandt.
340.000 Menschen sprechen Fidschi als Muttersprache, etwas weniger als die Hälfte der Bevölkerung Fidschis, es wird aber von etwa 320.000 als Zweitsprache benutzt. Die Verfassung von 1997 legte Fidschi zusammen mit Englisch und Hindustani (Fidschi-Hindi) als Amtssprache Fidschis fest. Es gibt Diskussionen darüber, Fidschianisch als „Nationalsprache“ einzuführen, wobei Englisch und Hindustani aber weiterhin Amtssprachen bleiben sollen.
Zu unterscheiden ist (Ost-)Fidschi(anisch) einschließlich der auf dem Dialekt von Bau basierenden Standardsprache von West-Fidschi(anisch) (ISO-639-3-Code [wyy]), an das sich die rotumanische Sprache[2] anschließt.
Schreibung und Aussprache
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das lateinschriftliche Alphabet umfasst folgende Buchstaben:
A B C D E F G (H) I J K L M N O P Q R S T U V W Y a b c d e f g (h) i j k l m n o p q r s t u v w y
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Das heißt z. B., die zum Staat Fidschi gehörende Insel Beqa wird korrekt „Mbengga“ ( ) ausgesprochen.
Unterschiedliche Vokalquantitäten werden in der Schrift nicht kenntlich gemacht, können aber bedeutungsunterscheidend sein; Beispiel:
- mama Ring, kauen
- mama es kauen (mit Objekt)
- mama leicht (im Gewicht)
In Materialien für Lernende werden lange Vokale häufig durch Längestriche markiert, wie: mama, mamā, māmā. Diese werden in sonstigen Kontexten sehr selten verwendet.
Sprachbeispiele
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beispiele aus dem Grundwortschatz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten](nī sā) bula = hallo (wörtlich: (Sie) leben)
io = ja
lailai = klein
levu = groß, dick; viel(e)
(nī sā) moce (mada) = gute Nacht, tschüss (wörtlich: (Sie) schlaf(en) (bitte) ein)
sega = nein
vale = Haus
vale lailai = Toilette (wörtlich: kleines Haus)
vinaka = danke (wörtlich: gut)
vinaka (sara) vakalevu = vielen Dank
sā tiko na = gibt es
au ... mada = ich möchte
kerekere = Bitte
Zahlen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]eins = dua
zwei = rua
drei = tolu
vier = vā
fünf = lima
sechs = ono
sieben = vitu
acht = walu
neun = ciwa
zehn = tini
Grammatik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wortstellung im Satz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Wortstellung des Fidschi ist relativ frei,[4] wird aber meist als hauptsächlich Verb-Objekt-Subjekt klassifiziert; diese Reihenfolge kann abgewandelt werden, indem wahlweise Subjekt und/oder Objekt auch noch nach vorne gestellt werden können.[5]
Am Satzanfang in den folgenden Beispielen findet sich vor dem Verb eine Markierung mit Personalformen sowie auch Tempus- bzw. Aspektmarkierungen. Diese Elemente werden in der Fachliteratur als analog zu Verbformen angesehen, das eigentliche Subjekt folgt am Satzende, kann dort aber auch entfallen. Daher ist der Wortstellungstyp tatsächlich V-O-S. Ein pronominales Subjekt am Satzende wird nur gesetzt, wenn es betont werden soll (vgl. Pro-Drop-Sprache).
Beispiel:[6] (Abkürzungen: 1.sg.Subj. = 1. Person Singular des Subjekts als Kongruenzform, PRÄT = Präteritum, ART = Artikel)
au ā kabata na vūniniu (o yau) 1.sg.Subj. PRÄT erklettern ART Kokospalme (ART ich)
- ‚Ich kletterte auf die Kokospalme.‘
Adjektive
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Adjektive, die ein Bedürfnis darstellen, werden mit via + Tätigkeit gebildet:
viakana wollen-essen = hungrig
viagunu wollen-trinken = durstig
viamoce wollen-schlafen = müde
Sein und haben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Fidschianischen gibt es kein Verb für sein und haben.
Beispiel:
Au yabaki tolusagavulu
Ich Jahr dreißig
Hier und dort
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für hier & dort kennt man im Fidschianischen drei Varianten:
ke: hier, in Sprechernähe
keri: dort, in Angesprochenennähe
kea: in der Ferne
Das Wort jetzt/sa
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wenn es sich um einen momentanen Zustand handelt, der sich verändern kann, verwendet man das Wort sa, zu Deutsch jetzt.
Beispiel:
Au sa viakana
ich jetzt wollen-essen
Ich bin hungrig
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fijian auf www.ethnologue.com (englisch)
- Fijian language, alphabet and pronunciation auf www.omniglot.com (englisch)
- Fijian-English/English-Fijian Dictionary Wörterbuch auf www.geocities.ws (englisch)
- Welcome to Fijian Language ( vom 26. Oktober 2009 auf WebCite) Grammatik auf www.geocities.com (englisch; im WebCite-Archiv)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ingrid Gradinger: Fidschianisch. Wort für Wort (= Kauderwelsch. Band 166). 1. Auflage. Reise Know-How Verlag Rump, Bielefeld 2003, ISBN 3-89416-344-5.
- David Hazlewood: A Fijian and English and an English and Fijian dictionary (2nd ed. 1872)
- Albert J. Schütz, Rusiate T. Komaitai: Lessons in Fijian (May 1968)
- George L. Campbell: Compendium of the world's languages, Vol. 1 (2nd ed. 2000), S. 562 ff.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Constitution of the Republic of Fiji = Yavunivakavulewa ni Matanitu Tugalala o Viti = रिपब्लिक ऑफ फीजी का संविधान (2013)
- ↑ Hans Schmidt: Rotuma: Sprache und Geschichte (Diss. Hamburg 1999)
- ↑ a b etwa im Dialekt von Waitabu auf Taveuni, siehe R. M. W. Dixon: A Grammar of Boumaa Fijian (1988), S. 12, 14
- ↑ Siehe den Eintrag auf wals.info
- ↑ Eric Potsdam: Austronesian verb-initial languages and wh-question strategies. In: Natural Language and Linguistic Theory 27 (2009), S. 737–771. doi:10.1007/s11049-009-9078-0 (Über Fiji speziell Abschnitt 5, zur Wortstellung(svariation) S. 755–757.)
- ↑ Nach Potsdam 2009, S. 755, Nr. (29c)