Erkanbert von Minden
Erkanbert (* im Gollachgau bei Würzburg; † 7. Juni 830 in Minden; auch: Ercumbert, Herkumbert, Herumbert) war der erste Bischof von Minden von 803 bis 813.
Bedeutung des Namens
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name Erkanbert kommt aus dem Althochdeutschen und bedeutet „der im Heer und in der Sippe Glänzende“.[1]
Herkunftsfamilie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Quelle berichtet, dass im Gollachgau drei Schwestern von Bischof Erkanbert gelebt haben.[2] Laut Bosl (Franken um 800)[3] gehören Bischof Erkanbert und seine Geschwister – Abt Baugulf von Fulda (Abt von 780 bis 802), Graf Wilant, Burcswint, Mahtswind und die Gräfin Reginswind mit ihrem Sohn Graf Perahtold – zu einem großen -peraht bzw. -bert Familienverband, der im Saalgau seinen Schwerpunkt hatte. Bosl verweist auch auf die engen Beziehungen zwischen den Mattonen (Megingaud, Bischof von Würzburg und dann Abt des Klosters Neustadt am Main, war ein Mattone. Ebenso Fastrada, die vierte Frau von Karl dem Großen) und den -perahten.
Sein Wirken als Bischof
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für den Missionsbezirk zwischen Oberweser und Leine wurde um 790 der Fuldaer Mönch Erkanbert zum Bischof ernannt. Zentrum seiner Missionstätigkeit bildete zunächst das Romanuskloster in Hameln.[4]
Um 800 gründete Karl der Große in Minden ein Bistum, welches dem Kölner Metropolitanverband zugeschlagen wurde; die Diözese umfasst den Raum zwischen Osnabrück und Hannover in west-östlicher und zwischen Verden an der Aller und Holzminden an der Weser in nord-südlicher Richtung.
Im Jahr 803 wird Erkanbert als der erste Mindener Bischof namentlich genannt. Um diese Zeit entsteht an der Stelle des heutigen Mindener Domes die erste Kathedralkirche; der Hauptaltar dieser und aller folgenden Domkirchen wird über einem vorchristlichen Brunnenheiligtum errichtet, an welches der alte Name der Stadt Minden – Mimthum, Minithum in einer urkundlichen Nachricht aus dem Jahre 798 – erinnert.[5]
Erkanbert wird als Heiliger verehrt. Sein Gedenktag ist sein Todestag, der 7. Juni.[1]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Ökumenisches Heiligenlexikon Erkanbert http://www.heiligenlexikon.de/BiographienH/Herkumbert_von_Minden.html am 23. August 2006
- ↑ Ekkart Sauser: Erkanbert (Ercumbert, Herkumbert). In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 17, Bautz, Herzberg 2000, ISBN 3-88309-080-8, Sp. 346 .
- ↑ Karl Bosl: Franken um 800. Strukturanalyse einer fränkischen Königsprovinz (= Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte. Bd. 58). Beck, München 1959; 2., erweiterte Auflage. Beck, München 1969.
- ↑ Lexikon des Mittelalters Bistum Minden http://www.manfred-hiebl.de/mittelalter-genealogie/mittelalter/bistuemer/minden/minden_bistum.html am 5. August 2006
- ↑ Chronik der Stadt Minden alt-minden.de ( vom 2. März 2007 im Internet Archive) am 5. August 2006
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ekkart Sauser: Erkanbert (Ercumbert, Herkumbert). In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 17, Bautz, Herzberg 2000, ISBN 3-88309-080-8, Sp. 346 .
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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--- | Bischof von Minden 803–813 | Hardward |
Personendaten | |
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NAME | Erkanbert von Minden |
ALTERNATIVNAMEN | Ercumbert; Herkumbert; Herumbert |
KURZBESCHREIBUNG | Bischof von Minden |
GEBURTSDATUM | 8. Jahrhundert |
GEBURTSORT | Gollachgau bei Würzburg |
STERBEDATUM | 7. Juni 830 |
STERBEORT | Minden |