Eichbergtunnel
Eichbergtunnel | ||
---|---|---|
Länge | 976 m | |
Anzahl der Röhren | 1 | |
Bau | ||
Bauherr | Deutsche Bundesbahn | |
Baubeginn | 1982 | |
Betrieb | ||
Betreiber | DB InfraGO | |
Freigabe | 1991 | |
Lagekarte | ||
| ||
Koordinaten | ||
Nordportal | 50° 41′ 39,5″ N, 9° 37′ 3,9″ O | |
Südportal | 50° 41′ 8,8″ N, 9° 37′ 11,7″ O |
Der Eichbergtunnel ist ein 976 m langer Eisenbahntunnel der Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg. Er liegt nordöstlich der hessischen Kleinstadt Schlitz.
Lage und Verlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Bauwerk liegt zwischen den Streckenkilometern 216,697 und 217,673.[1] Die Gradiente steigt nach Süden hin an.[2]
Die nach dem Verzeichnis der örtlich zulässigen Geschwindigkeiten (VzG) zulässige Geschwindigkeit im Bereich des Bauwerks liegt bei 280 km/h.[3] Aufgrund von Restriktionen durch das Tunnelbegegnungsverbot sind tatsächlich nur 250 km/h zugelassen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Planung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Bauwerk wurde 1984 mit einer Länge von 950 m und Kosten von 25,4 Millionen DM geplant.[4]
Das Bauwerk lag im Planungsabschnitt 16 des Mittelabschnitts der Neubaustrecke.[2] Ende 1982 wurde für Mitte März 1983 mit dem Anschlag gerechnet.[5] 1983 lag die geplante Länge des Bauwerks bei 950 m.[6]
Bau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Dezember 1982 wurde eine Arbeitsgemeinschaft der Unternehmen Boswau & Knauer AG (Frankfurt) und Tiefbaugesellschaft mbH (Bruck an der Mur/Steiermark) mit der Errichtung beauftragt. Zunächst wurde eine 1.800 m lange Zufahrt zum Südportal hergestellt.[6] Die Bauausführung hatte ebenfalls im Dezember 1982 begonnen.[4]
Am 21. April 1983 wurde der Tunnel angeschlagen. Die Tunnelpatin Hanneliese Zwecker löste dabei die erste Sprengung im standfesten Fels auf. Zu den zahlreichen Gästen zählten Jochen Lengemann, Präsident des Hessischen Landtags, Bundesbahnpräsident Gohlke, der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium Dieter Schulte und Herbert Günther, der damalige hessische Innenminister. Damit wurden gleichzeitig die Bauarbeiten im Streckenabschnitt zwischen Kassel und Fulda offiziell eingeleitet. Bei Baugeinn wurde mit dem Durchschlag für Mai 1985 gerechnet.[7] Der Bürgermeister der nahegelegenen Kleinstadt Schlitz weigerte sich aus Protest, an der Anschlagsfeier teilzunehmen.[8]
Der Vortrieb wurde am 2. Mai 1983 offiziell begonnen.[6]
Aufgrund des geringen Zeitdrucks zur Herstellung des relativ kurzen Tunnels wurde zunächst die Kalotte auf der ganzen Tunnellänge aufgefahren, anschließend die Strosse.[6]
Inbetriebnahme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Tunnel ging 1991 mit der Neubaustrecke in Betrieb.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bilder Tunnelportale auf eisenbahn-tunnelportale.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Streckensanierung Strecke 1733 SFS Kassel - Fulda (Ra 3b). (ZIP/PDF) PG Planung SFS Kassel-Würzburg, 30. Juli 2021, archiviert vom am 6. Januar 2022; abgerufen am 6. Januar 2022 (Datei RA3b.pdf Übersichtsskizze_Ra3b.pdf in ZIP-Datei).
- ↑ a b Bundesbahndirektion Frankfurt (M), Projektgruppe NBS Frankfurt am Main der Bahnbauzentrale (Hrsg.): Neubaustrecken Hannover-Würzburg von Kassel bis Fulda, Köln - Rhein / Main im Direktionsbereich. Faltblatt mit 12 Seiten (10 × 21 cm), Frankfurt am Main, ohne Jahr (ca. 1984)
- ↑ Baubeschreibung / Vorbemerkungen mit allgemeinen und technischen Angaben: SFS 1733 RA3b Oberbau Kassel-Fulda. (ZIP/PDF) DB Netz, 8. September 2021, S. 7 f., archiviert vom am 6. Januar 2022; abgerufen am 6. Januar 2022 (Datei Spezifische_Baubeschreibung_Oberbau_SFS1733 RA3b.pdf in ZIP-Datei).
- ↑ a b Walter Engels: Der Mittelabschnitt der Neubaustrecke Hannover–Würzburg. In: Die Bundesbahn. Band 60, Nr. 5, 1984, ISSN 0007-5876, S. 401–410.
- ↑ Belter: Tunnelbau Schlag auf Schlag. In: Der Eisenbahningenieur, 34 (1983), Heft 1, S. 37
- ↑ a b c d J. Theiner: Drei von 55 Tunneln. In: Druck-Luft, 1983, Heft 3, S. 32–39
- ↑ „Bundesregierung will wieder deutliche Investitionssignale setzen“. In: Die Bundesbahn, 5/1983, S. 330.
- ↑ Gesamthochschule Kassel (Hrsg.): Durch den Berg und übers Tal. Über die Bundesbahn-Neubaustrecke Hannover - Würzburg. Arbeitsbericht des Fachbereichs Stadtplanung und Landschaftsplanung, Heft 79, Kassel 1988, ISBN 3-89117-035-1, S. 48.