Eibisch (Gattung)
Eibisch | ||||||||||||
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Echter Eibisch (Althaea officinalis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Althaea | ||||||||||||
L. |
Die Pflanzengattung Eibisch (Althaea) gehört zur Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Die etwa zwölf Arten sind von Europa bis Südwest- und Zentralasien verbreitet.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vegetative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Althaea-Arten sind einjährige oder ausdauernde krautige Pflanzen, die selbstständig aufrecht wachsen. Die meisten Pflanzenteile besitzen mehr oder weniger viele Sternhaare. Die wechselständigen Laubblätter sind einfach oder drei- bis fünflappig bis -teilig. Es sind Nebenblätter vorhanden.
Generative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Blüten stehen einzeln oder in Bündeln in den Blattachseln, manchmal in endständigen, traubigen Blütenständen. Der Außenkelch ist neunlappig. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig. Fünf Kelchblätter sind becherförmig verwachsen. Die fünf lavendel- bis rosafarbenen, verkehrteiförmigen Kronblätter sind nur höchstens 2 cm ihrer Länge trichterförmig verwachsen und die Enden sind leicht eingekerbt. Bei der Unterfamilie Malvoideae sind die vielen Staubblätter zu einer den Stempel umgebenden Röhre verwachsen, der sogenannten Columna, sie ist bei den Althaea-Arten zylindrisch und behaart. Die bräunlich purpurfarbenen Staubbeutel stehen in Gruppen um ihre Spitze. Der Fruchtknoten besteht aus acht bis 25 Kammern, jede mit nur einer aufrechten Samenanlage.
Die Spaltfrüchte zerfallen in acht bis 25 einsamige, ungeflügelte Teilfrüchte.
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gattung Althaea wurde 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus II, S. 686 aufgestellt. Der Name Althaea geht auf die altgriechische Bezeichnung althaía für „Heilkraut“, „Wilde Malve“ zurück und leitet sich von althéeis = „heilkräftig“ bzw. álth(aín)ein = „heilen“; ursprünglich auch wachsen machen, ernähren[1] ab.[2]
Es gibt etwa zwölf Althaea-Arten (Auswahl):[3]
- Althaea armeniaca Ten.: Sie kommt im Kaukasusraum, in Turkmenistan, in der Türkei, in Afghanistan und im nördlichen Iran vor.[3]
- Althaea broussonetiifolia Iljin: Sie kommt in Russland, in Kasachstan und in Usbekistan vor.[3]
- Hanfblättriger Eibisch (Althaea cannabina L.): Sie kommt in Südeuropa, Südosteuropa, Mitteleuropa und Osteuropa, in West- und Zentralasien, im Kaukasusraum und in Algerien vor.[3]
- Rauer Eibisch (Althaea hirsuta L.)
- Echter Eibisch (Althaea officinalis L.)
- Althaea villosa Blatt. (Syn.: Althaea villosoides Blatt.)
Bei manchem Autor nicht mehr zu dieser Gattung wird beispielsweise gerechnet:
- Althaea ludwigii L. → Malva ludwigii (L.) Soldano, Banfi & Galasso
Hybriden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt Hybriden aus Kreuzungen vor allem von Alcea rosea und Althaea officinalis, die wegen ihrer größeren Resistenz gegen Malvenrost und über zwei Jahre hinausgehenden Lebensdauer als „Stockrosen“ auf dem Markt sind, beispielsweise unter dem Trivialnamen (Warenzeichen) Parkfrieden, Parkrondell und Parkallee.
Synonyme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eibisch ist ein Synonym für u. a. die Gattung Hibiskus und einige ihrer Arten.
Althaea rosea (L.) Cav. und Althaea sinensis Cav. sind Synonyme für die Art Stockrose (Alcea rosea L.).
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ya Tang, Michael G. Gilbert, Laurence J. Dorr: Malvaceae. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 12: Hippocastanaceae through Theaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2007, ISBN 978-1-930723-64-1. Althaea Linnaeus., S. 268 – textgleich online wie gedrucktes Werk
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ludwig August Kraus: Kritisch-etymologisches medicinisches Lexikon, oder Erklärung des Ursprungs der aus dem Griechischen, dem Lateinischen und aus den Oriental. Sprachen in die Medicin und in die zunächst damit verwandten Wissenschaften aufgenommenen Kunstausdrücke. 3., stark vermehrte und verbesserte Auflage. Deuerlich & Dieterich, Göttingen 1844, S. 50.
- ↑ Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Birkhäuser, Basel/Boston/Berlin 1996, ISBN 3-7643-2390-6, S. 53 (Nachdruck: 2005, ISBN 3-937872-16-7).
- ↑ a b c d Althaea im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 3. Oktober 2019.