Densinghausen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Irgendwo im Hintergrund soll Densinghausen gelegen haben

Densinghausen ist eine Wüstung bei der Stadt Bad Nenndorf im Landkreis Schaumburg in Niedersachsen.

Das Dorf Densinghausen lag östlich von Bad Nenndorf am Westhang des Strutzbergs, der westlichsten Höhe des Deisters.[1] Der Ort am Hellweg vor dem Santforde wurde nach seiner Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg verlassen.[2]

Nach der Darstellung eines Heimatforschers wurde das Dorf am 18. August 1625 durch ein durchziehendes spanisches Söldnerregiment der Kaiserlichen Truppen zerstört.[3]

Densinghausen könnte aber auch schon zur Zeit der Pest im 14. Jahrhundert wüst geworden sein. Die zurückgebliebenen Ackerflächen Densinghausens wurden danach von den Nachbardörfern Kleinnenndorf und Großnenndorf aus bewirtschaftet. Güterverzeichnisse und Meierbriefe aus dem 16. und 17. Jahrhundert nennen den Ortsnamen Densinghausen. Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts soll es noch Ruinen des Dorfes als Orientierungsmarke in der Feldflur gegeben haben.[4]

2020 war Densinghausen als möglicher Standort eines VW-Elektroauto-Montagewerks im Gespräch.[5][6]

Densinghäuser Quelle

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Densinghäuser Quelle

Die auf einer Störung des Wealden sitzende Densinghäuser Quelle[7] diente bis 1928 der Wasserversorgung des Staatsbades Nenndorf.[4] Ihr Wasser speist über einen Überlauf die Erlengrundteiche.[8]

Der denkmalgeschützte[9] unterirdische Wasserspeicher an der Densinghäuser Quelle dient als vom Naturschutzbund Deutschland betreutes Winterquartier für Braune Langohren, Wasserfledermäuse und Siebenschläfer.[10]

Commons: Densinghausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Kurfürstenthum Hessen : Niveau Karte auf 112 Blättern, Kassel 1840-1861 / 123: Nenndorf [1 : 25000]. Historische Kartenwerke. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. göt: Ein Dorf wird von der Landkarte getilgt. sn-online.de, 14. Januar 2018, abgerufen am 11. November 2020.
  3. Der Untergang des Dorfes Densingehusen (Densinghausen) (nach L. Feder) in: Heimatbundgruppen Bad Münder und Barsinghausen (Hrsg.): Über den Deister gehen. Gudrun Wildhagen, Barsinghausen 1998, ISBN 978-3-9803489-5-9, S. 32–33.
  4. a b oke: Wo liegt eigentlich Densinghausen? dewezet.de, 24. Juli 2007, abgerufen am 11. November 2020.
  5. Wegen VW-Plänen in Nenndorf: Densinghausen und die Quelle in aller Munde. sn-online.de, 24. Juni 2020, abgerufen am 11. November 2020.
  6. Nach Absage an Bad Nenndorf: So schnell schreitet der Bau des VW-Werks in Groß Munzel voran. sn-online.de, 13. April 2021, abgerufen am 22. Juli 2021.
  7. Densinghäuser Quelle. in: Naturhistorische Gesellschaft zu Hannover (Hrsg.): Der Deister. Natur. Mensch. Geschichte. Zu Klampen, Springe 2017, ISBN 978-3-86674-545-2, S. 301.
  8. Densinghäuser Quelle. myheimat.de, abgerufen am 11. November 2020.
  9. Denkmalviewer zum Denkmalatlas Niedersachsen. Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege, abgerufen am 22. Oktober 2022.
  10. Stellungnahme und Fragen zur Ansiedlung eines VW-Komponentenwerkes nebst Zulieferindustrie. Naturschutzbund Deutschland - SG Nenndorf, abgerufen am 25. August 2020.

Koordinaten: 52° 19′ 36,8″ N, 9° 23′ 29,4″ O