Burggrafenhof

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Burggrafenhof
Koordinaten: 49° 29′ N, 10° 47′ OKoordinaten: 49° 28′ 50″ N, 10° 46′ 46″ O
Höhe: 354 m ü. NHN
Einwohner: 596 (2. Jan. 2019)[1]
Postleitzahl: 90579
Vorwahl: 09101

Burggrafenhof (fränkisch: Huhf[2]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Langenzenn im Landkreis Fürth (Mittelfranken, Bayern).[3] Burggrafenhof liegt in der Gemarkung Keidenzell.[4]

Das Dorf liegt in einer flachhügeligen Ebene bestehend aus Acker- und Grünland. Im Westen wird die Flur Am Weiher genannt, im Südwesten Hutäcker. Etwas nordwestlich des Ortes liegt das Gewerbegebiet Süd, etwas östlich der Große Wald. Die Kreisstraße FÜ 11 führt zu einer Anschlussstelle der Bundesstraße 8 bei Langenzenn (0,7 km nordöstlich) bzw. nach Keidenzell (1,5 km südlich).[5]

Der Ort wurde 1360/70 im Urbar der Burggrafschaft Nürnberg als „Burggrauen-Hoff“ erstmals urkundlich erwähnt.[6] Es gab zu dieser Zeit 16 Bauerngüter. 1374 verkaufte Burggraf Friedrich einige Güter dieses Ortes an die Nürnberger Patrizier Haller von Hallerstein. 1409 erhielt das Kloster Langenzenn einen Hof und einen Teil des Zehnten. 1535 wurde der Ort im Salbuch des markgräflichen Amtes Langenzenn erwähnt. Zu dieser Zeit gab es elf Mannschaften, die alle markgräflich waren. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort völlig verwüstet.[1]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Burggrafenhof 14 Anwesen (6 Höfe, 5 Halbhöfe, 2 Güter, 1 Haus). Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte das brandenburg-ansbachische Stadtvogteiamt Langenzenn aus. Alle Anwesen hatten das brandenburg-ansbachische Kastenamt Cadolzburg als Grundherrn.[7] 1799 werden für den Ort 12 Anwesen angegeben.[8]

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Cadolzburg. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Burggrafenhof dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Keidenzell und der im selben Jahr gebildeten Ruralgemeinde Keidenzell zugeordnet.[9]

Am 1. Mai 1978 wurde Burggrafenhof im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Langenzenn eingegliedert.

Ehemaliges Baudenkmal

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  • Haus Nr. 8: bescheidenes, erdgeschossiges Wohnstallhaus aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, massiv, verputzt, Nordgiebel Fachwerk (K-Streben), Dachausbau aus neuerer Zeit.[10]

Einwohnerentwicklung

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Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 002019
Einwohner 98 122 128 143 141 154 134 199 190 281 389 596
Häuser[11] 18 18 26 24 25 26 33 97
Quelle [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [1]

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und in die Trinitatiskirche (Langenzenn) gepfarrt.[7] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession waren ursprünglich nach St. Michael (Wilhermsdorf) gepfarrt,[20] heute ist die Pfarrei St. Marien (Langenzenn) zuständig.[23]

  1. a b c Burggrafenhof. In: Website langenzenn.de. Abgerufen am 17. Juli 2023.
  2. W. Wiessner: Stadt und Landkreis Fürth, S. 19. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „hūf“.
  3. Gemeinde Langenzenn, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 17. Juli 2023.
  4. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 9. Oktober 2024.
  5. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 17. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  6. W. Wiessner: Stadt und Landkreis Fürth, S. 19.
  7. a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 106.
  8. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 1, Sp. 499.
  9. H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 230.
  10. A. Gebeßler: Stadt und Landkreis Fürth, S. 76. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen. Ursprüngliche Hausnummerierung.
  11. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  12. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 15 (Digitalisat).
  13. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 67 (Digitalisat).
  14. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1030, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  15. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1196, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1126 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1194 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1232 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1062 (Digitalisat).
  20. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 780 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 174 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 336 (Digitalisat).
  23. Struktur. In: ssb-clw.kirche-bamberg.de. Abgerufen am 22. März 2023.