Black Ball Line

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Das Schiff Charles H. Marshall
Ticket aus dem Jahr 1859
Das Schiff Harvest Queen

Die Black Ball Line von C. H. Marshall & Co. war die erste Schifffahrtslinie, die regelmäßig Passagen über den Atlantik anbot. Die Flagge der Gesellschaft zeigte einen schwarzen Ball auf rotem Grund.

Die Idee, Schiffe zu verlässlichen Zeiten starten zu lassen, ging auf den Textilimporteur Benjamin Marshall zurück. Im Oktober 1817 wurde der erste Fahrplan entworfen. Er sah vor, dass jeweils am 5. des Monats ein Schiff in New York und am 1. des Monats eines in Liverpool starten sollte.[1] Schnell wurde der Service ausgebaut. Die Schiffe der Black Ball Line fuhren ab 1818 jeweils zweimal im Monat von New York, später auch von Boston und Philadelphia, nach Liverpool ab. Die Abfahrtszeiten der Black-Ball-Line-Schiffe bestimmten schließlich den gesamten Postrhythmus der USA mit Europa.

Die Gesellschaft, gegründet in New York und geleitet von Isaac Wright und Sohn, Francis Thompson, Benjamin Marshall und Jeremiah Thompson, von denen die meisten Quäker waren, nahm den Betrieb mit dem Lastschiff James Monroe, der Pacific, der Amity und der Courier auf. Schnell entwickelte sich an der Ostküste eine Konkurrenz, da das Konzept der verlässlichen Abfahrtszeiten bei der Kundschaft gut ankam. Die erste Reederei, die das Konzept der Black Ball Line übernahm, war 1821 die Red Star Line.

Die ersten vier Schiffe hatten alle etwa 400 Bruttoregistertonnen. Bald wurde die Flotte erweitert; die nächsten Schiffe waren meist größer. Innerhalb kurzer Zeit kamen u. a. die Schiffe New York, Eagle, Orbit, Nestor, James Cropper, William Thompson, Albion, Canada, Britannia und Columbia hinzu.

Die ersten Fahrten nach dem neuen Fahrplan von 1818 absolvierten die Courier, die am 1. Januar in Liverpool startete, und die James Monroe, die am 5. Januar in New York losfuhr. Sie kam am 2. Februar in Liverpool an. Im Durchschnitt brauchten die Schiffe der Black Ball Line im ersten Jahr 25 Tage in östlicher und 43 Tage in westlicher Richtung.

Die Reisezeiten halbierten sich durch die Einführung der Dampfschifffahrt. In den 1860er Jahren benutzten schon über 80 % aller Auswanderer Dampfschiffe; die Zeit der großen Segelschiffe und ihrer Reedereien war vorbei. Die Black Ball Line konnte sich bis 1878 halten. Als letzte der alten Gesellschaften gab die Red Swallowtail Line 1880 auf.

Liste von Schiffen der Black Ball Line

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Baujahr (?) Name Tonnage Werft Status/Schicksal
1815 James Monroe strandete 1850 vor der tasmanischen Küste
Pacific
1816 Amity 382 BRT New York strandete am 24. April 1824 vor Manasquan
1822 James Cropper
1843 Montezuma 924 BRT William Henry Webb, New York strandete am 18. Mai 1854 vor New York
1844 Yorkshire 996 BRT William Henry Webb, New York im Februar 1862 auf der Fahrt von New York verschollen
1845 Fidelia 895 BRT William Henry Webb, New York
Courier
1846 Columbia 1050 BRT William Henry Webb, New York
1847 Isaac Wright 1129 BRT William Henry Webb, New York geriet am 23. Dezember 1858 auf dem Mersey in Brand und sank
Orpheus
New York
1850 Manhattan 1299 BRT William Henry Webb, New York brach am 14. März 1863 in Liverpool nach New York auf, unterwegs verschollen
1851 Isaac Webb 1359/1497 BRT William Henry Webb, New York fuhr nach Auflösung der Black Ball Line für Charles H. Marshall & Co. und sank am 25. Oktober 1880
1851 Great Western 1443 BRT William Henry Webb, New York
Eagle
Orbit
Nestor
William Thompson
Albion
Canada
Britannia
1854 Harvest Queen 1383 BRT sank am 31. Dezember 1875 nach einer Kollision vor Irland
1855 James Foster, jr. 1410 BRT William Henry Webb, New York wurde 1881 als Hudson an deutsche Eigner verkauft
1855 Neptune 1406 BRT William Henry Webb, New York lief im April 1876 vor Nova Scotia auf Grund und zerschellte
1860 Alexander Marshall 1177 BRT William Henry Webb, New York sank 1869 im Nordatlantik
1869 Charles H. Marshall 1683 BRT William Henry Webb, New York wurde 1887 als Souverain nach Norwegen verkauft und fing am 20. März 1891 beim Kohlenladen Feuer
Commons: Black Ball Line – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. pbskids.org (Memento des Originals vom 6. August 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/pbskids.org