Białołęka
Białołęka Bezirk von Warschau | |
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Koordinaten | 52° 19′ 15″ N, 20° 58′ 13″ O |
Fläche | 73,04 km² |
Einwohner | 92.768 ( 2011) |
Bevölkerungsdichte | 1270 Einwohner/km² |
Website | http://www.bialoleka.waw.pl/ |
Politik | |
Bürgermeister | Adam Grzegrzółka |
Białołęka ist der nördlichste Stadtbezirk der polnischen Hauptstadt Warschau.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf Białołęka wurde um das Jahr 1425 von der Familie Gołyński begründet. Im Jahre 1938 hatte Białołeka etwa 900 Einwohner und gehörte zur Gemeinde Bródno.
In der Zeit vor 1939 befand sich auf dem Gebiet des heutigen Stadtbezirks Białołęka im Westen des heutigen Hafens das bekannteste Armenquartier Warschaus, die Barackensiedlung Annopol, die ab 1919 aus den provisorischen Arbeiterunterkünften beim Bau des Żerań-Kanals entstanden war. Um 1930 lebten in den 113 Baracken des Slums etwa 11.000 Menschen.[1]
Im Jahre 1994 wurde Białołęka infolge des Gesetzes über die Neuaufteilung des Stadtgebietes der Hauptstadt Warschau als Gemeinde auf den Namen Warszawa-Białołeka umbenannt. Im Jahre 2002 wechselte die Gebietszugehörigkeit erneut, aus den Gemeinden wurden Bezirke.
Wohnbaracken in dem Armenviertel Annopol um 1930
Evangelischer Friedhof
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Evangelische Friedhof Tarchomin war Friedhof für Weichseldeutsche aus Świdry. Zum Friedhof gehörte unter anderem eine Holzkirche. 1943 wurden die Kolonisten auf Erlass der deutschen Besatzungsmacht nach Großpolen umgesiedelt und 1945 der katholische Pfarrfriedhof in Tarchomin um die Fläche des ehemaligen lutherischen Friedhofs erweitert. Vom ehemaligen Friedhof sind mehrere Grabsteine mit deutschsprachigen Inschriften erhalten. Ein Projekt zum Gedenken an die deutschen Einwohner führt zu Kontroversen.[2][3]
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Białołęka befindet sich das Kraftwerk Żerań, das zweitgrößte Kraftwerk Warschaus. Direkt am Kraftwerk befindet sich der nach dem Krieg erbaute Hafen Żerań.
Stadtbezirksgliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Stadtbezirk gliedert sich grob in folgende Teile:
- Industrielle Nutzung überwiegt im Zentrum, den westlichen, südwestlichen und südlichen Teilen des Stadtbezirks.
- Dichte Wohnbebauung findet man im westlichen und nordwestlichen Teil.
- Eine aufgelockerte Wohnbebauung weisen besonders die nördlichen und östlichen Teile des Stadtbezirks auf.
- An der Weichsel liegt der heute als Priesterseminar genutzte Mostowski-Palast
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Wiesław Block, Leonhard Lehmann: Der selige Anicet Koplin. Ein deutscher Patriot und Priester im Lager von Auschwitz. Christiana-Verlag im Fe-Medienverlag, Kisslegg-Immenried 2019, ISBN 978-3-7171-1311-9, S. 42.
- ↑ Zaniedbane cmentarze ewangelickie. In: warszawa.wyborcza.pl. Abgerufen am 26. März 2019 (polnisch).
- ↑ Paulina Bednarz-Łuczewska, Michał Łuczewski: Polnische und deutsche Erinnerungskultur. Eine zusammenfassende Analyse der Fallstudien. In: Wiedmann Jutta, Łuczewski Michał (Hrsg.): rinnerungskultur des 20. Jahrhunderts in Polen und Deutschland. Peter Lang, Frankfurt am Main 2011, ISBN 978-3-631-61998-8, S. 151–178.