Benutzer:Tween/Spielwiese

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Eiweiler bei Heusweiler

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Eiweiler ist ein Ortsteil von Heusweiler im Saarland mit ca. 2500 Einwohnern (Stand: 2004) auf 865 ha Fläche.


Nördlich von Eiweiler verläuft eine Römerstraße, die auf frühe Besiedlung des Gebietes hinweist. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1218 - Iwilre wird hier als Eigentum des Simon von Montclair aufgeführt. Ein schriftliches Zeugnis von 1308 weist die Namensform Eywilre auf. Die Kirche und Pfarrei wurden 1330 im Landkapitel von Merzig, das zum Erzbistum Trier gehörte, erwähnt. Ab 1375 gehörte Eiweiler zur Herrschaft Schwarzenberg und später zu Dagstuhl. 1817 wurde es dem Fürstentum Birkenfeld zugeschlagen, um die gewünschte Zahl von 20 000 Einwohnern voll zu machen. 1936 schlossen sich Eiweiler, Hellenhausen und Kirschhof zu einer Zivilgemeinde zusammen.

Zwischen 1936 und 1940 wurden Westwallbunker auf dem Gemeindegebiet angelegt. Am 5. Dezember 1944 starben bei einem Angriff auf die Eisenbahnlinie in Eiweiler 16 Menschen. Es handelte sich überwiegend um Evakuierte aus Völklingen. Noch am 19. Mai 1945 sprengten deutsche Soldaten die Eisenbahnbrücke im Ort. Sie wurde 1947 wieder aufgebaut.

Bei einem Grubenunglück in Luisenthal am 7. Februar 1962 starben sechs Bergleute aus Eiweiler.

Am 1. Januar 1974 wurde Eiweiler in die Großgemeinde Heusweiler eingegliedert.


Ein Großteil der Bevölkerung ist katholisch. Dies hat mit der einstigen Zugehörigkeit zu Schwarzenberg und Dagstuhl sowie mit der kirchlichen Bindung nach Mettnich, die bis 1826 bestand, zu tun. Allerdings hatten die Grafen von Nassau-Saarbrücken 1575 die Reformation in Eiweiler eingeführt und bis 1581 so weit durchgesetzt, dass kein katholischer Geistlicher mehr vor Ort war und keine katholischen Gottesdienste mehr abgehalten werden durften. Später jedoch wurde die Gemeinde durch katholische Zuwanderer wieder gestärkt. Zunächst war ein Gottesdienstbesuch nur in Wadgassen, ab 1660 auch in Heusweiler möglich, doch unter der französischen Verwaltung wurde die Kirche in Eiweiler 1684 wieder den Katholiken überlassen.


Die um die Mitte des 17. Jahrhunderts schwer beschädigte Kirche wurde wohl um 1750 durch einen Neubau ersetzt; wenig früher war die Heilig-Geist-Kapelle am Vogelsborn erbaut worden. 1850 wurde die Pfarrkirche erweitert. Zwischen 1880 und 1885 war im Zuge des Kulturkampfs jegliche Seelsorge durch die preußische Regierung verboten, danach lebte die Gemeinde wieder auf. 1903 erhielt die Pfarrkirche zwei Glocken, 1923 wurde ein Friedhof eingerichtet und 1924 ein neues Pfarrhaus gebaut. 1937 wurde ein Großteil des Kirchenbaues durch einen Neubau ersetzt und 1938 auch die Kapelle am Vogelsborn renoviert, die 1970 durch einen Neubau ersetzt wurde. 1959 wurde dann auch das Kirchenschiff neu gebaut. 1962 erhielt die Kirche fünf neue Glocken und 1966 eine Orgel, die Hugo Meyer in Heusweiler gebaut hatte. Die Kapelle am Vogelsborn ist seit Anfang des 21. Jahrhunderts von einem künstlerisch gestalteten Kreuzweg umgeben.


Sehenswürdigkeiten

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In der 1959 bis 1962 erbauten Kirche sind Steinplastiken der vierzehn Nothelfer zu sehen. Vom Vorgängerbau der Kirche sind Reste erhalten. In der Kirche befindet sich auch eine Gedenkstätte für die Opfer der beiden Weltkriege und der Gruben.


Lage und Verkehr

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Die Bahnlinie Lebach-Völklingen, die durch Eiweiler führt, wurde zwischen 1909 und 1911 eingerichtet und 1985 still gelegt. Eine Autobahn führt südlich von Eiweiler vorbei. Sie führt ins westliche Saarland bis nach Luxemburg und ins östliche Saarland mit Anschluss nach Trier.


Wirtschaft und Infrastruktur

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Bis in die 1950er Jahre lebten viele Einwohner von Landwirtschaft. Die Hütten und Gruben nahmen viele Arbeitskräfte auf.

1860 wurde die Großwaldbrauerei gegründet. In Eiweiler wurde holzverarbeitende und Elektroindustrie angesiedelt. 1946 hat man ein Sperrholz- und Furnierwerk errichtet. Seit 1953 besteht die Novopanfabrik (Glunz AG), ein Spanplattenwerk.


Bildung und Kultur

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Seit 1962 befindet sich ein neues Schulhaus an der Großwaldstraße in Eiweiler, das heute eine Grundschule beherbergt. 1969 wurde der Grundstein für einen Kindergarten gelegt. Dieser Kindergarten gehört heute zusammen mit drei weiteren Institutionen zu einer Modelleinrichtung Püttlingen.


Regelmäßige Veranstaltungen

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Um den Tag des heiligen Erasmus von Antiochia, der spätestens seit 1569 der Patron der katholischen Kirche von Eiweiler ist, findet alljährlich eine Kirmes statt. Nach dem Hochamt bewegt sich der Festumzug von der Kirche zum Kirmesplatz. Am Montag nach der Kirmes wird eine Messe gefeiert. Alljährlich feiert man an der neu gestalteten Kapelle am Vogelsborn ein Fest.


Bernd Loch Geschichte dreier Dörfer: Eiweiler-Hellenhausen-Kirschhof, Heusweiler 1998, Eigenverlag Hermann Bär


[[Kategorie:Ort im Stadtverband Saarbrücken]] [[Kategorie:Heusweiler]]