Boaz (Vorname)
Boaz oder Boas ist ein männlicher Vorname.
Herkunft und Bedeutung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei Boas handelt es sich um die deutsche, bei Boaz um die englische Transkription des hebräischen Namens בֹּעַז bōʿas.[1]
Für gewöhnlich wird der Name als Zusammensetzung aus ב b „in“ mit dem Suffix der 2. Ps. m. Sg. und עֹז ,עוֹז ʿōs „Kraft, Stärke, Macht“ gedeutet und daher mit „in ihm ist Kraft“ übersetzt.[2][3][4]
Gelegentlich wird der Name auch mit der arabischen Vokabel baġz „Geistesschärfe“ in Verbindung gebracht.[1]
Im Alten Testament ist Boas ein Vorfahr des König Davids (Rut 2–4 EU). In 2 Chr 3,17 EU wird so eine Säule vor dem Tempel bezeichnet.
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den Niederlanden gehört der Name seit 2010 zu den 100 beliebtesten Jungenvornamen. Im Jahr 2021 belegte er Rang 26 in der Vornamensstatistik.[5] In Israel ist der Name mäßig verbreitet und gehört nicht zu den beliebtesten Vornamen.[6][7]
Der Name Boas war in den „Richtlinien über die Führung von Vornamen“, aus denen zur Zeit des dritten Reiches jüdische Bürger gemäß § 1 der „Zweiten Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über die Änderung von Familiennamen und Vornamen“ vom 17. August 1938 die Vornamen wählen mussten, als jüdischer Name aufgeführt.[8][9]
Varianten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Altgriechisch (Bibel): Βοοζ Booz, Βοος Boos, Βααζ Baaz
- Altgriechisch (Josephus): Βοαζος Boazos, βοωζης Boōzēs
- Deutsch: Boas
- Englisch: Boaz
- Hebräisch: בֹּעַז bōʿas
- Latein: Boos
- Niederländisch: Boaz
Bekannte Namensträger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Boaz Davidson (* 1943), israelischer Filmregisseur, Drehbuchautor und Produzent
- Boaz Kimaiyo (* 1976), kenianischer Marathonläufer
- Boaz Kiplagat Lalang (* 1989), kenianischer Mittelstreckenläufer
- Boaz Walton Long (1876–1962), US-amerikanischer Diplomat
- Boaz Mauda (* 1987), israelischer Sänger
- Boaz Myhill (* 1982), walisischer Fußballspieler
- Boaz Yakin (* 1966), US-amerikanischer Filmregisseur, Drehbuchautor
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das große Vornamenlexikon. 3. Auflage. Duden, Mannheim 2007, ISBN 3-411-06083-2.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Wilhelm Gesenius: Hebräisches und aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament. 18. Auflage. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-25680-6, S. 161.
- ↑ Michaela Bauks: Jachin und Boas. In: Bibelwissenschaft. Deutsche Bibelgesellschaft, 1. Mai 2010, abgerufen am 19. Mai 2022.
- ↑ Irmtraud Fischer: Rut / Rutbuch. In: Bibelwissenschaft. Deutsche Bibelgesellschaft, 1. Oktober 2006, abgerufen am 19. Mai 2022.
- ↑ Franz Kogler (Hrsg.): Herders Neues Bibellexikon. Herder Verlag GmbH, Basel/Freiburg/Wien 2008.
- ↑ Popularity fin the Netherlands. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 19. Mai 2022.
- ↑ Boaz. In: Vornamen Weltweit. Matthias Grönert, abgerufen am 19. Mai 2022.
- ↑ Popular Names in Israel. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 19. Mai 2022 (englisch).
- ↑ Zweite Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über die Änderung von Familiennamen und Vornamen (17.08.1938). In: documentArchiv. Kai Riedel, abgerufen am 19. Mai 2022.
- ↑ Liste vorgeschriebener jüdischer Vornamen von 1938. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 19. Mai 2022 (deutsch).