Büglmühle
Büglmühle Gemeinde Deining
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Koordinaten: | 49° 14′ N, 11° 33′ O |
Höhe: | 480 m ü. NHN |
Einwohner: | 3 (1. Jan. 2019)[1] |
Postleitzahl: | 92364 |
Vorwahl: | 09184 |
Büglmühle ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Deining im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Einöde liegt im Oberpfälzer Jura östlich des Gemeindesitzes am Nordabhang des Deininger Berges zum Zellerbach hin.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Mühle aus dem 15. Jahrhundert war eine Zugehörung zum Deininger Schloss und unterstand bis zum Ende des Alten Reiches hochgerichtlich dem kurfürstlichen Schultheißenamt Neumarkt. Sie wurde von einem Mühlbach betrieben, der seine Quellen oberhalb der Mühle hatte und dem Zellerbach zufloss. Das oberschlächtige Mühlrad hatte einen Durchmesser von sechs Metern.[2]
Im Königreich Bayern (1806) wurde ein Steuerdistrikt Deining im Landgericht Neumarkt in der Oberpfalz gebildet, dem auch die Büglmühle zugeordnet war. Mit dem Gemeindeedikt von 1818 wurde die (kleinere) Ruralgemeinde Deining geformt, der das Pfarrdorf Deining selber und die drei Mühlen Büglmühle, Roßamühle und Straußmühle angehörten.[3]
Eine Schilderung des Regenkreises von 1830 führt die Mühle als „Büglmühle“ unter Deining auf.[4] Das Repertorium für das topographische Atlasblatt Neumarkt vermeldet 1836: „Bühelmühle, auch Bögelmühle, E[inöde] bey Deining, 1 H[aus], 1 Mühle, (1 Mahlgang) am Zellerbache.“[5] 1873 wurden mehrere beim Bau der Bahnstrecke Neumarkt-Regensburg beschäftigte deutsche Arbeiter wegen Landfriedensbruches verurteilt; sie hatten in ihrem Vorgehen gegen italienische Bahnbauarbeiter die Türe und die Fenster der Büglmühle eingestoßen, den Müller Xaver Kienlein verletzt und die dort befindlichen vier Italiener schwer misshandelt.[6] Zur Mühle gehörte auch, wie üblich, ein landwirtschaftlicher Betrieb; so hielt die Büglmühle 1875 neben einem Pferd drei Stück Rindvieh.[7]
Der Mahlbetrieb wurde 1950 aufgegeben und danach das aus Bruchsteinen bestehende Mühlenanwesen abgetragen. Heute steht dort ein Wohnhaus.[8]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1861: 8 (3 Gebäude)[9]
- 1871: 10 (3 Gebäude)[7]
- 1900: 3 (1 Wohngebäude)[10]
- 1925: 3 (1 Wohngebäude)[11]
- 1950: 4 (1 Wohngebäude)[12]
- 1961: 5 (1 Wohngebäude)[13]
- 1987: 6 (2 Wohngebäude, 2 Wohnungen)[14]
- 2019: 3[1]
Verkehrsanbindung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ansiedelung Büglmühle liegt östlich von Deining; von dort aus ist sie über die Schloßstraße zu erreichen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kurt Romstöck (Text) und Alfons Dürr (Zeichnungen): Die Mühlen im Landkreis Neumarkt i. d. Opf., Neumarkt i. d. Opf. 2004
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Einwohnerzahlen in den Ortsteilen. Gemeinde Deining, abgerufen am 10. Juli 2019.
- ↑ Kurt Romstöck (Text) und Alfons Dürr (Zeichnungen): Die Mühlen im Landkreis Neumarkt i. d. Opf. , Neumarkt i. d. Opf. 2004, S. 218
- ↑ Bernhard Heinloth: Historischer Atlas von Bayern. Teil Altbayern, Heft 16: Neumarkt, München: Kommission für Bayrische Landesgeschichte, 1967, S. 321 f.
- ↑ Karl Friedrich Hohn: Der Regenkreis des Königreichs Bayern, geographisch und statistisch beschrieben, Stuttgart und Tübingen: Cotta, 1830, S. 137
- ↑ Repertorium des topographischen Atlasblattes. Neumarkt, 1836, S. 7
- ↑ Amberger Volks-Zeitung für Stadt und Land, Nr. 241 vom 18. Oktober 1873, S. 978 f.; Neues bayerisches Volksblatt, Nr. 287 vom 19. Oktober 1873, S. 1054
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 881, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ Romstöck/Dürr, S. 218
- ↑ Bavaria. Landes- und Volkskunde, 5. Bd., München 1868, Spalte 707
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 865 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 871 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 741 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 548 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 257 (Digitalisat).