Allrounder (Motorrad)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Als Allrounder wird in der Fachpresse ein Straßenmotorrad bezeichnet, welches die Eigenschaften aller Straßenmotorradbauarten weitgehend vereint. Ein Motorrad, das den Alltagsbetrieb zuverlässig meistert, vielseitig und anpassungsfähig ist und dennoch darüber hinaus Fahrspaß vermitteln kann.[1][2]

Die Einordnung eines Motorrades in diese Kategorie ist jedoch fließend, es müssen auch nicht alle Kriterien erfüllt sein:

  • ein Mindestmaß an Tourentauglichkeit, d. h. ergonomisch erträglichen Soziussitz und einfache Zulademöglichkeit
  • ein robuster Motor, der möglichst in allen Drehzahlbereichen ausreichend Drehmoment entwickelt, allerdings auf einfaches Fahren statt auf Spitzenleistung ausgelegt ist[3]
  • eine gewisse Anpassungsfähigkeit gegenüber der Einsatzart
  • eine handliche, wendige Fahrwerks- und Geometrieauslegung für den Gebrauch auf (engen) Landstraßen[4]

Oftmals wird ein Motorrad als Allrounder bezeichnet, weil es sich nicht eindeutig einer anderen Kategorie zuordnen lässt. Dies ist häufig bei Einsteiger und Mittelklassemodellen mit einem Hubraum von unter 1000 cm³ der Fall. Hier versuchen Hersteller eine große Zielgruppe anzusprechen. Häufig haben Allrounder keine ohne nur teilweise eine Motorverkleidung.[5][6]

Motorräder die ggf. auch ein für den gelegentlichen Einsatz auf der Rennstrecke mit einem geeigneten Motor, mit entsprechendem Fahrwerk und Bremsen ausgestattet sind, werden meist als Sporttourer oder Crossover bezeichnet.[7]

Typische „Allrounder“

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgenden Motorräder gelten als Allrounder oder werden von ihren Herstellern als solche bezeichnet:

Bild Hersteller Modell Hubraum Leistung Verkaufsstart (Modellpflege)
Aprilia Pegaso 650 652 cm³ 36 kW (49 PS) 1992
Honda CBF 600 599 cm³ 57 kW (77 PS) 2004
Honda CBF 500 499 cm³ 42 kW (57 PS) 2004
Kawasaki Versys 649 cm³ 51 kW (69 PS) 2006
Kawasaki ZR-7 738 cm³ 56 kW (76 PS) 1999
Suzuki Bandit 599 cm³ 57 kW (77 PS) 2000
Yamaha TDM 900 A 897 cm³ 63,4 kW (86 PS) 2007
Yamaha SR 400 399 cm³ 17,1 kW (23 PS) 1978

Vor- und Nachteile

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgrund ihrer Vielseitigkeit und in der Regel leichten Handhabung werden Allrounder häufig als geeignetes Motorrad für den Anfänger empfohlen.

Erfahrene Motorradfahrer meiden Allrounder und suchen eher ein Motorrad, das Eigenschaften hat, die genau zu ihren Vorlieben passt.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Allrounder Motorradtypen Guide: Naked Bike, Scrambler & Co. In: bikergruss.com. 20. Januar 2024, abgerufen am 12. November 2024.
  2. Das sind die besten Crossover-Bikes und Sporttourer 2023. 6. September 2023, abgerufen am 12. November 2024 (deutsch).
  3. Grundsätzliches: Motorrad-Kategorien : Der universelle Motorradeinsteigerberatungsblog. Abgerufen am 12. November 2024.
  4. Allround Motorrad | Der Allrounder. Abgerufen am 12. November 2024.
  5. : Allrounder. 15. Juni 2009, abgerufen am 12. November 2024.
  6. Vergleichstest unverkleidete Allrounder: Das Ende der Zukunft. 27. September 2005, abgerufen am 12. November 2024.
  7. Das sind die besten Crossover-Bikes und Sporttourer 2023. 6. September 2023, abgerufen am 12. November 2024 (deutsch).