Überprüft

Alfred Forchel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Alfred Forchel (* 13. August 1952 in Stuttgart) ist ein deutscher Physiker. Er war von 2009 bis 2024 Präsident der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

Leben und Wirken

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Forchel ist ordentlicher Professor für Physik an der Universität Würzburg und hat dort seit 1990 den Lehrstuhl für Technische Physik inne. Sein Arbeitsgebiet ist die Nanotechnologie. Nach der gewonnenen Wahl vom 2. Februar 2009 war er seit 1. Oktober 2009 Präsident der Universität Würzburg. Am 1. Oktober 2015 begann Forchels zweite Amtszeit, welche am 31. März 2024 endete.[1][2] Sein Nachfolger im Amt ist der Psychologe Paul Pauli.[3]

Er wurde 1982 an der Universität Stuttgart mit einer Arbeit zum Thema Thermodynamische Eigenschaften optisch angeregter Elektron-Loch-Plasmen in Halbleitern promoviert. Die Habilitation erfolgte 1988, ebenfalls in Stuttgart, mit einer Arbeit über Dimensionsabhängige elektronische Eigenschaften von Halbleiterstrukturen.

Alfred Forchel folgte 1990 einem Ruf auf den Würzburger Lehrstuhl für Technische Physik. Er übernahm die Leitung des Mikrostrukturlabors, das 1994 in Betrieb ging.

Forchel ist einer der Urheber des im Wintersemester 2000/2001[4] eingerichteten Studienganges Nanostrukturtechnik[5], des ersten ingenieurwissenschaftlichen Studienganges der Universität Würzburg. Für das von der Bayerischen Staatsregierung im Rahmen der „Allianz Bayern Innovativ“ geförderte „Cluster Nanotechnologie“, das Ende 2006 seine Arbeit aufgenommen hat, zeichnete Forchel als Sprecher.

Gemeinsam mit Würzburger Kollegen aus den Fakultäten für Chemie und Physik hat er im Jahr 2008 die Realisierung eines neuen Zentrums für Nanotechnologie angestoßen und vorangetrieben, das auf dem Campus am Hubland entstehen soll. Schließlich ist Forchel auch einer der Initiatoren des Wilhelm-Conrad-Röntgen-Forschungszentrums, das im Rahmen des Sonderprogramms „Bayern excellent“ gefördert wird. Die anstehende Errichtung eines Nordbayerischen Anwenderzentrums für ultra-hochauflösende Analytik wurde ebenfalls von Forchel maßgeblich unterstützt.

2016 wurde Forchel zum auswärtigen Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften gewählt.[6] Für 2021 wurde ihm der Welker Award zugesprochen.[7]

Am 20. Juni 2012 wurde durch die Studierendenvertretung der Universität Würzburg ein Offener Brief veröffentlicht, in dem Universitätspräsident Alfred Forchel für seinen Umgang mit der Studierendenvertretung kritisiert wurde.[8]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Universitätspräsident wiedergewählt Universitätspräsident wiedergewählt (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive), aufgerufen am 29. Februar 2016
  2. Main-Post: Wahl als geheime Kommandosache (20. Februar 2015). Abgerufen am 9. Oktober 2023.
  3. Universität Würzburg: Abschied von Präsident Alfred Forchel. br.de, abgerufen am 26. März 2021.
  4. Hans Zehetmair: Ansprache des Bayerischen Staatsministers für Wissenschaft, Forschung und Kunst zum Festakt anläßlich des 600jährigen Gründungsjubiläums der Universität Würzburg. Würzburger medizinhistorische Mitteilungen 21, 2002, S. 562–564; hier S. 563
  5. Information über den Studiengang Nanostrukturtechnik der Uni Würzburg (Memento vom 12. Februar 2015 im Internet Archive), aufgerufen am 12. Februar 2015
  6. Ausländische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften: Форхель, Альфред (Forchel, Alfred). Russische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 12. April 2021 (russisch).
  7. Compound Semiconductor Week 2020 and 2021 Awards. (PDF; 701 kB) In: csw2021.se. The International Symposium on Compound Semiconductors, 9. Mai 2021, abgerufen am 12. Mai 2021 (englisch).
  8. Mainpost-Artikel zum Offenen Brief der Studierendenvertretung an Universitätspräsident Alfred Forchel. (Memento vom 29. März 2013 im Internet Archive)