Albert von Rickmersdorf
Albert von Rickmersdorf (* um 1316 in Rickmerstorf; † 8. Juli 1390 in Halberstadt), auch Albertus de Saxonia (lt. Albert von Sachsen), Albert von Helmstedt, Albertutius, Albert von Ricmestorp, Albertus parvus genannt, war ein deutscher Mathematiker und Logiker. Als Albrecht III. war er von 1366 bis 1390 Bischof von Halberstadt.
Leben und Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Albert von Sachsen wurde als Albrecht Rike, Sohn des Bauern Bernhard Rike, in Rickensdorf bei Helmstedt geboren. Nach dem Studium in Prag und Paris lehrte er von 1351 bis 1362 als Professor an der Universität von Paris und wurde 1353 Rektor der Sorbonne. Dann ging er an den Hof des Papstes Urban V. nach Avignon, wo er im Auftrag Herzog Rudolfs IV. von Österreich erfolgreich Verhandlungen zur Bestätigung der Universität Wien führte. Albert von Sachsen wurde 1365 erster Rektor dieser Universität. Am 21. Oktober 1366 wurde er, von diesem Zeitpunkt an Albrecht III. genannt, Bischof von Halberstadt.
Albert von Sachsen war an der Entwicklung der Impetustheorie beteiligt, für die er vorschlug, den Bewegungsablauf des Körpers in drei statt wie bisher zwei Abschnitte zu unterteilen.[1]
Er starb am 8. Juli 1390 und wurde in der Mitte des Halberstädter Doms begraben.
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sophismata et Insolubilia et Obligationes, Paris 1489 und Hildesheim 1975 als Reproduktion
- Tractatus proportionum, Venedig 1496 und Wien 1971: Herausgeber Hubert L. L. Busard
- De latudinibus, Padua 1505
- Perutilis Logica Magistri Alberti de Saxonia, Venedig 1522 und Reproduktion in Hildesheim 1974
- De latitudinibus formarum
- De maximo et minimo
- Tractatus proportionum
- De quadratura circuli
- Quaestiones super quatuor libros Aristotelis de caelo et mundo (hrsg. von Hieronymus Surianus, Venedig 1497: Digitalisat)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rochus von Liliencron: Albert von Sachsen. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 182 f.
- Friedrich Wilhelm Bautz: Albert von Sachsen. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Bautz, Hamm 1975. 2., unveränderte Auflage. Hamm 1990, ISBN 3-88309-013-1, Sp. 83–84 .
- Martin Grabmann: Albert von Sachsen. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 135 (Digitalisat).
- Anna Harmer: Wegweiser zur neueren Naturwissenschaft: Wilhelm von Ockham, Albert von Sachsen und insbesondere Nikolaus Cusanus. Dissertation, Univ. Wien 1926.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Albert von Rickmersdorf im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag in Edward N. Zalta (Hrsg.): Stanford Encyclopedia of Philosophy.
- Albrecht in den Datenbanken des Wissensaggregators Mittelalter und Frühe Neuzeit des Forschungsprojekts Germania Sacra
- DI 75, Halberstadt Dom, Nr. 50† (Hans Fuhrmann); Sterbevermerk des Bischofs Albrecht von Rikmersdorf im Dom zu Halberstadt im Portal Die Deutschen Inschriften.
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Michael McCloskey: Impetustheorie und Intuition in der Physik. In: Spektrum der Wissenschaft: Newtons Universum, Heidelberg 1990, ISBN 3-89330-750-8, S. 18
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Ludwig von Meißen | Bischof von Halberstadt 1366–1390 | Ernst I. von Hohnstein |
Personendaten | |
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NAME | Albert von Rickmersdorf |
ALTERNATIVNAMEN | Albert von Sachsen; Albertus de Saxonia; Albert von Helmstedt; Albertutius; Albert von Ricmestorp; Albertus parvus |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Mathematiker und Logiker sowie Bischof von Halberstadt |
GEBURTSDATUM | um 1316 |
GEBURTSORT | Rickmerstorf |
STERBEDATUM | 8. Juli 1390 |
STERBEORT | Halberstadt |